Herrliche Stimmung im Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig. Zwischenzeitlich feuerten die Fankurven die jeweils gegnerische Mannschaft an.
Herrliche Stimmung im Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig. Zwischenzeitlich feuerten die Fankurven die jeweils gegnerische Mannschaft an.

September: „Diva“-Status nach Derby-Niederlage abgelegt?

Der September begann mit der ersten Länderspielpause der Saison. Während dieser waren in Makoto Hasebe, Lukas Hradecky, Enis Bunjaki, Michael Hector, Haris Seferovic, Shani Tarashaj und Mijat Gacinovic sieben Adlerträger mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Neuzugang Shani Tarashaj musste die Länderspielreise leider krankheitsbedingt abbrechen. Während der Länderspielpause fand mit dem Freundschaftsspiel bei der BSG Chemie Leipzig der nächste Leckerbissen für die Fans statt.

Auch hier besteht seit langer Zeit eine Fanfreundschaft, besonders zwischen den Ultra-Gruppierungen beider Vereine. Beim Spiel handelte es sich um ein Geschenk der SGE an den Ostverein, denn die Einnahmen sollten der Erhaltung des Stadions der Leipziger, dem Alfred-Kunze-Sportpark, dienen. Die Partie endete 2:2-Unentschieden. Außerdem übergab Vorstandsmitglied Axel Hellmann einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro.

Leider konnte die Eintracht die starke Form aus dem Schalke-Spiel im August zunächst nur bedingt in den September mitbringen. Das nächste Spiel der Bundesliga sollte die Adlerträger zum Rivalen nach Darmstadt führen. Bei hochsommerlichen Temperaturen diktierte die SGE zwar den Großteil des Spiels, verlor aber durch ein ebenso spätes wie glückliches Tor von Sandro Sirigu mit 0:1. Doch der Sport geriet auch in dieser Partie für kurze Zeit zur Nebensache. Dieses Mal fielen aber nicht die Eintracht-Anhänger, die sich an diesem 10. September vorbildlich verhielten, sondern die Fans der Darmstädter auf. Vor und während des Spiels flogen aus Darmstadt-Blöcken Feuerwerkskörper in den Auswärtsblock. Vom DFB wurde für dieses Vergehen noch kein Strafe festgelegt. Zu Beginn der Partie zog sich Neuzugang Guillermo Varela in einem Zweikampf mit Lilien-Stürmer Sven Schipplock einen Bänderriss zu. Der Uruguayer, der sich in der Vorbereitung den Stammplatz auf der Rechtsverteidiger-Position erkämpfte, musste daraufhin operiert werden.

Nach den beiden Spielen, einem Sieg gegen ein vermeintliches Topteam und einer Niederlage gegen einen Abstiegsaspiranten, wusste niemand so recht, wo sich die Eintracht befindet. Geht es wieder nach unten? Kann man sich in sicheren Gewässern aufhalten oder geht es sogar nach oben und in Richtung Europapokal? Die Mannschaft sollte in den nächsten Wochen eine beeindruckende Antwort auf diese Fragen und Zweifel geben.

Zeigte gegen Leverkusen eine starke Leistung und erzielte den Siegtreffer: Marco Fabián
Zeigte gegen Leverkusen eine starke Leistung und erzielte den Siegtreffer: Marco Fabián

Das nächste Highlight stand am 17. September mit der Heimpartie gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen an. Die Eintracht begeisterte mit erfrischendem Fußball und schlug das nächste eigentliche Topteam, dieses mal mit 2:1. Die Führung erzielte Alexander Meier. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Leverkusener durch den Mexikaner Chicharito konnte sein Landsmann Marco Fabián den Siegtreffer für die Eintracht markieren. Für den offensiven Mittelfeldspieler sollte diese Partie so etwas wie eine Initialzündung sein. Der „Zehner“ zeigte in seinem ersten Startelfeinsatz der Saison eine starke Leistung und konnte sich so in die Stammelf der nächsten Wochen spielen, in denen er insgesamt an sieben Treffern beteiligt war.

Im Anschluss an die Partie gegen die „Werkself“ gab die Bundesliga den Mannschaften keine Zeit zum Verschnaufen, denn es stand die erste englische Woche im laufenden Spielbetrieb an, die die SGE nach Ingolstadt führen sollte. Auch dieses Spiel konnten die Hessen gewinnen, dieses mal lautete das Ergebnis 0:2. Die Tore erzielten in David Abraham und Bastian Oczipka zwei Abwehrspieler. Vor allem das Tor des Linksverteidigers, der einen Abpraller kraftvoll verwandelte, hatte das Potenzial zum „Tor des Monats“.

Die Freude über den Sieg gegen die „Schanzer“ erlebte aber zwei Tage später durch eine traurige Nachricht einen Dämpfer. Die Eintracht-Familie trauerte um Anton „Toni“ Hübler, der über viele Jahrzehnte hinweg der Zeugwart der SGE war. Auch für den langjährigen Mitarbeiter wollte die Mannschaft die englische Woche mit einem Erfolgserlebnis gegen die ebenfalls stark gestartete Hertha aus Berlin vergolden.

Sicherte mit seinem Last-Minute-Kopfballtor das Unentschieden gegen Berlin: Michael Hector.
Sicherte mit seinem Last-Minute-Kopfballtor das Unentschieden gegen Berlin: Michael Hector.

Den Zuschauern im Waldstadion wurde ein echtes Spektakel geboten. Nach der frühen Führung der Hauptstädter konnte die SGE durch Marco Fabián und Alexander Meier noch vor der Halbzeit in Front gehen. Doch die Hertha konnte in Form von Vedad Ibisevic und Alexander Esswein den Spieß erneut umdrehen und ging mit 3:2 in Führung. Doch das große Finale hatten die Adlerträger für sich. Der für den verletzten David Abraham eingewechselte Michael Hector köpfte eine Rebic-Flanke in der Nachspielzeit zum 3:3-Endstand ins Tor der Hauptstädter und verwandelte das Waldstadion in ein Tollhaus. Die SGE konnte die englische Woche also mit sieben Punkten beenden und stand nach dem 5. Spieltag auf einem sehr guten Platz fünf der Tabelle. Aufgrund der letzten Saison konnte dieser Start durchaus als „sehr gut und überraschend“ bewertet werden. Vor allem die Heimspiele gegen die vermeintlichen Topteams der Liga begeisterten.

Allerdings sollte der September aufhören, wie er begonnen hatte: Mit einem Dämpfer für die gute Stimmung im Frankfurter Stadtwald. Der DFB verurteile die Eintracht aufgrund der Randale während der Pokalpartie gegen den 1. FC Magdeburg zu harten Strafen. Die Eintracht bekam zwei Zuschauer-Teilausschlüsse während der Partien gegen den FC Bayern und dem Pokalspiel gegen den FC Ingolstadt. Gleichzeitig wurde der Verein dazu angehalten, für die Rückrunde die Auswärtstickets zu personalisieren, was später jedoch wieder aufgehoben werden sollte.

Sonstiges: 

Russ verlängert Vertrag: Der an einem Tumor erkrankte, aber mittlerweile wieder gesunde Eintracht-Vizekapitän Marco Russ verlängerte vor dem Spiel gegen Leverkusen seinen Vertrag bis 2019. Eine schöne Geste, zeigte die SGE dem Innenverteidiger doch so, dass man auch in schweren Zeiten zu ihm steht.

Täter ermittelt: Am 28. September, zwei Tage nach dem Bekanntwerden der harten Strafe gegen die Eintracht, konnte die Polizei in Zusammenarbeit mit dem Verein einen der Täter der Ausschreitungen während des Pokalspiels gegen den 1. FC Magdeburg ermitteln. Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führten, kamen aus der Fanszene der Adler.

Der vierte und letzte Teil des Jahresrückblicks folgt am 31. Dezember.

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