Ein oft gesehenes Bild im dritten Quartal des Eintracht-Jahres: Jubelnde SGE-Profis.
Ein oft gesehenes Bild im dritten Quartal des Eintracht-Jahres: Jubelnde SGE-Profis.

Schiedlich, friedlich, Eintracht? Es gab auch andere Phasen in einem aufregenden Jahr 2016. Haris Seferovic, Armin Veh, Relegationskrimi, der Umschwung dank Niko Kovac, das Ende der Ära Bruchhagen, der Neuanfang mit Sportvorstand Fredi Bobic – es sind hier nur einige Beispiele aufgezählt, die das Jahr der Hessen geprägt haben. SGE4EVER.de blickt in vier Teilen zurück – hier der dritte Teil.

Juli: Viele Transfers und erstes Trainingslager

Der Juli stand ganz im Zeichen der Transferperiode. Den Anfang machte Ante Rebic, der vom AC Florenz an den Main wechselte. Der Flügelspieler wurde von den Italienern ausgeliehen, die Eintracht hat aber in Zukunft die Hand auf dem Spieler und könnte diesen dem Vernehmen nach für etwas mehr als 2 Millionen Euro fest verpflichten, falls der Kroate in Frankfurt zu gefallen weiß. Mit Taleb Tawatha, der mit 1,2 Millionen Euro Ablöse der teuerste Neuzugang des Sommers werden sollte, Jesús Vallejo und Omar Mascarell vom spanischen Topklub Real Madrid und Guillermo Varela von Manchester United wurden daraufhin hauptsächlich Defensivspieler geholt. Tawatha und Leihspieler Varela sollten den Konkurrenzkampf auf den beiden Außenverteidigerpositionen beleben, die Spanier Mascarell und Vallejo die in der vergangenen Saison eher schwächere Defensive im Zentrum stärken. Dabei wurde Mascarell zunächst fest verpflichtet, ließ sich aber eine Rückkaufklausel für die Königlichen in den Vertrag schreiben. Bei Vallejo hingegen waren die Madrilenen nur bereit, ein Leihgeschäft einzugehen.

Gleichzeitig gab es weitere Abgänge zu verzeichnen. Nachdem es im Juni eher Ergänzungsspieler erwischt hatte, wurden die Namen im Juli prominenter. Der Erste, der sich eine neues Trikot überstreifen sollte, war der bisherige Chef der abwehrenden Viererkette, Carlos Zambrano. Dem Vernehmen nach wechselte der Peruaner für nur 1,5 Millionen Euro nach Russland zu Rubin Kasan. Wie viel davon tatsächlich auf dem Konto der Eintracht landete, steht aufgrund des komplizierten Konstruktes von Rechteinhabern an dem Spieler in den Sternen. Nach Informationen der „Sport-Bild“ habe die Eintracht aber lediglich auf 100.000 Euro verzichten müssen.

Die Abgänge von Stefan Augen (links) und Carlos Zambrano (rechts) sorgten für Unmut bei vielen Eintracht-Fans.
Die Abgänge von Stefan Aigner (links) und Carlos Zambrano (rechts) sorgten für Unmut bei vielen Eintracht-Fans.

Neben Carlos Zambrano wechselte noch ein weiterer Stammspieler den Verein. Flügelspieler Stefan Aigner zog es zurück zu seinen Wurzeln und der Oberbayer schloss sich seinem Stammverein 1860 München an. Die Löwen, die mit Investor Hasan Ismaik Großes vorhaben, waren bereit, rund 3 Millionen Euro für ihren verlorenen Sohn hinzublättern. Die Eintracht kam dem Wunsch des Spielers nach, also löste sie den Vertrag auf und der verdiente Flitzer auf rechts verabschiedete sich in Richtung seiner Heimat nach München.

Einen kleinen sechsstelligen Betrag erhielt die Eintracht mit dem Verkauf von Ersatztorwart Yannick Zummack, den es zu den Sportfreunden aus Lotte zog. Doch auch wenn mit diesen Verkäufen ein wenig Geld eingenommen werden konnte, wurde erneut Kritik an der Transferpolitik der SGE laut. Besonders die Abgänge von Aigner und Zambrano waren für viele, die es mit der Eintracht halten, ein Dorn im Auge. Immerhin handelte es sich hier um Stammspieler und Sympathieträger. Doch auch mit den Zugängen waren einige nicht zufrieden. Die Stimmen wurden lauter, dass die Hessen ihre Identität verlieren würden. Der Verein würde zu viele internationale Spieler verpflichten und die Kritiker befürchteten etwaige Sprachbarrieren oder Grüppchenbildungen innerhalb der Mannschaft. Zudem seien zu viele Leihspieler neu dabei, die obendrein zu unerfahren seien. Teilweise wurde der sportlichen Leitung eine gewisse Planlosigkeit vorgeworfen.

Doch ungeachtet dessen arbeiteten die sportlichen Verantwortlichen weiter und verfolgten ihren Plan. So auch Trainer Kovac, der die Spieler in der Vorbereitung auf dem Trainingsplatz ordentlich ins Schwitzen brachte. Die Mannschaft musste Tag für Tag bis zu 2,5 Stunden am Stück ihrer Arbeit nachgehen. Doch nicht nur die intensiven Einheiten waren neu für die Spieler, sondern auch um das Training herum ergaben sich Änderungen. So führte Kovac beispielsweise ein gemeinsames Frühstück ein. Auch die Wissenschaft erhielt Einzug in die Methoden des Trainers. Nach jeder Einheit wurde den Profis beispielsweise Blut abgenommen, um den sogenannten CK-Wert zu bestimmen damit eventuellen Verletzungen vorgebeugt werden kann.

Bevor es vom 11. bis 16. Juli ins Trainingslager nach Österreich ging, stand am 9. Juli noch ein erster Test gegen den Gruppenligisten TSG Messel an. Standesgemäß wurde dieses Spiel mit 15:0 gewonnen. Zwei Tage später machte sich der Eintracht-Tross dann auf ins Salzburger Land, um in der 2802 Einwohner zählenden Gemeinde Flachau ihr Trainingscamp aufzuschlagen. Sechs Tage schufteten die Profis besonders im konditionellen Bereich bei zum Teil miserablen Wetter.

Das Erste Trainingslager in Flachau war vor allem von konditioneller Arbeit geprägt.
Das Erste Trainingslager in Flachau war vor allem von konditioneller Arbeit geprägt.

Fußball gespielt wurde nur wenig, ein Testspiel war auch nicht angesetzt. Doch ging es mit dem Trainingslager in den Knochen im Anschluss daran nicht etwa zurück nach Frankfurt, sondern ins Ruhrgebiet, denn nur einen Tag später sollte am 17. Juli der „Schauinsland-Reisen-Cup“ in Duisburg ausgespielt werden.

Bei diesem Blitzturnier, an dem neben der Eintracht der Gastgeber MSV Duisburg, Hertha BSC Berlin und der FC Nantes aus Frankreich teilnahmen, ging es in zwei Spielen jeweils über 45 Minuten gegen einen der Gegner. Zunächst trat die Eintracht im Halbfinale gegen die Zebras an. Nachdem es nach 45 Minuten 0:0 stand ging es ins Elfmeterschießen, was die Gastgeber für sich entscheiden konnten. Der Gegner im Spiel um Platz drei war daraufhin der FC Nantes, der sein Halbfinale gegen die Hertha verloren hatte. Nach Toren von Mijat Gacinovic, Omar Mascarell und Stefan Aigner siegte die Eintracht mit 3:0 und konnte den wenig aussagekräftigen Platz drei für sich behaupten.

Es sollten danach noch zwei Testspiele folgen, bevor es ins zweite Trainingslager gehen sollte. Zunächst ging es am 23. Juli in die hessische Landeshauptstadt, wo die Eintracht auf den SV Wehen Wiesbaden traf. Kovacs Mannen sollten hier über ein 2:2-Unentschieden nicht hinauskommen. Die Tore für die Adlerträger steuerten Mijat Gacinovic und Alexander Meier bei. Eine Woche später folgte am 30. Juli der nächste Test gegen den Regionalligisten TSV Steinbach. Die Eintracht ging hier mit einem 5:0-Erfolg als Sieger vom Platz. In die Torschützenliste trug sich Branimir Hrgota gleich zweimal ein. Luc Castaignos, Danny Blum und Enis Bunjaki trafen jeweils einmal.

Sonstiges: 

Krombacher erneut Hauptsponsor: Am 4. Juli wurde Krombacher als Hauptsponsor der Eintracht vorgestellt. Die Brauerei war bereits in der starken Saison 2012/2013 auf der Brust des Eintracht-Jerseys. Nach der Spielzeit soll Krombacher wieder in die Reihe der Premuimsponsoren zurücktreten und für einen anderen Hauptsponsor Platz machen.

Meier bleibt Frankfurter: „Ich fühle mich hier super wohl und es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich Frankfurter bin. Ich habe immer gesagt, dass ich in Deutschland bei keinem anderen Verein spielen wollte.“ Mit diesen Worten brachte Alex Meier am 14. Juli eine frohe Kunde aus dem Trainingslager in Flachau in den Frankfurter Stadtwald. Der von den Fans gerufene „Fußballgott“ verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2018. Auch nach der aktiven Karriere soll der 33-Jährige bei den Hessen bleiben.

Aigner bedankt sich: Nach eigenen Angaben hatte Stefan Aigner „vier richtig geile Jahre bei der Eintracht.“ Der Neu-Löwe bedankte sich per eigener Videobotschaft, die auf den sozialen Kanälen der SGE zu sehen war, bei den Eintracht-Fans für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Außerdem erklärte er seinen Wechsel in die bayerische Landeshauptstadt.

Auswärts- und Ausweichtrikots vorgestellt: Am 16. Juli wurden während einer Pressekonferenz die neuen Auswärts- und Ausweichtrikots der Eintracht vorgestellt. Das neue Auswärtsjersey wurde komplett in rot gehalten, das dritte Leibchen komplett in gelb.

Wie es im August weiterging, lest ihr auf der nächsten Seite:

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