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Attila durfte auch in Berlin nicht fehlen. Foto: Heiko Rhode

Attila – Der SGE Glücksbringer

Adler Attila ist längst Kult in Frankfurt. Das lebende Maskottchen mit einer Spannweite von 1,90 Meter wurde 2006 zum Eintracht-Glücksbringer – und hat seither kein Heimspiel der Eintracht verpasst. Wir haben mit „seinem“ Falkner Norbert Lawitschka über Attilas Anfänge, Highlights und Lieblingsspieler gesprochen.

Herr Lawitschka, wie kam es eigentlich dazu, dass ausgerechnet Attila 2006 zum Eintracht-Adler wurde?

„Das war ein großer Zufall. Der mittlerweile verstorbene Eintracht-Mitarbeiter Michael Feick kam zu mir zu einer Flugschau, da war Attila noch kein Jahr alt. Der Verein suchte einen Glücksbringer. Zunächst haben wir es dann im Hintergrund bei Heimspielen getestet, wie Attila darauf reagiert.“

Es hat offensichtlich gut geklappt. Beim Pokalfinale 2006 hatte Attila seinen ersten großen Auftritt. Und seither ist er neben dem Kölner Geisbock Hennes das einzige lebende Maskottchen der Bundesliga.

„Genau. Er hat seit 2006 kein Heimspiel verpasst. Bei einem Spiel konnte ich nicht, da hat mich meine Tochter Andrea vertreten. Sie ist mittlerweile eingearbeitet und kann das auch gut. Ich bin ja schließlich auch nicht mehr der Jüngste. (lacht) Attila dagegen wird in diesem Jahr 15, ein Steinadler kann bis zu 40 Jahre alt werden. Da gehen also noch viele Jahre.“

Jetzt hat Attila und Sie an seiner Seite ja schon einiges erlebt. Was waren denn die Highlights in all den Jahren?

„Natürlich die Pokalfinal-Spiele in Berlin, die zwei verlorenen und im letzten Jahr der DFB-Pokalsieg gegen die Bayern. Aber es gab viele weitere Höhepunkte, bei Geburtstagen von Alt-Spielern, der Auftritt beim Sportpresseball auf dem roten Teppich oder im ZDF-Aktuellen Sportstudio. Mit dieser Resonanz hätte ich zu Beginn nie gerechnet.“

Wie sieht so ein typischer Tag aus für Attila, wenn sie nicht gerade gemeinsam auf dem roten Teppich unterwegs sind?

„Attila lebt in seiner 30 Meter runden und sieben Meter hohen Flugvoliere in meiner Zuchtanlage in der Nähe von Gelnhausen. Wenn ich mal nicht zum Ausfliegen mit ihm komme, kann er da schön fliegen. Ansonsten haben wir viele Buchungen, etwa bei Hochzeiten, Firmenevents oder Geburtstagen. Natürlich nimmt uns die Eintracht auch in Anspruch, zum Beispiel bei der Fußballschule.

Im Herbst und Winter freut sich Attila auf sein Hobby, die Jagd. Dann fängt er schon mal ein paar Hasen und Kaninchen, manchmal auch ein Reh, was er mit seinen schnellen Flügeln erbeutet. Man muss übrigens immer auf Attilas Fänge aufpassen. Es sind seine Waffen. So zerdrückt er schon mal 80 kg.“

Der Adler von Benfica Lissabon fliegt vor dem Spiel oft durch das Stadion. Warum geht das im Waldstadion nicht?

„Andere Länder, andere Sitten. Aber das ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz nicht erlaubt. Meines Wissens ist der Adler dort an einer langen Schnur, was verboten ist in Deutschland. Denn Attila als Greifvogel steht unter Artenschutz. Er ist deshalb besonders geschützt und das Veterinäramt kontrolliert auch das regelmäßig. Er ist ja schließlich keine Ziege, die geschlachtet wird, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.

Wenn wir im Stadion sind, ist Attila daher gesichert mit einem Ledergeschirr. Die kleinen Fesseln sind extra weich und tun ihm nicht weh.“

Falkner Norbert Lawitschka und Attila – ein eingespieltes Team. Foto: Unbekannt

Merkt Attila denn eigentlich, wenn die Eintracht ein Tor schießt beziehungsweise gewinnt?

„Das merkt er natürlich. Nicht durch seine eigene Wahrnehmung, aber weil ich ruhig oder unruhig bin. Spielt die Eintracht schlecht, übertrage ich meine Unruhe auf ihn. Dann wird auch er nervös.“

Hat Attila einen Lieblingsspieler?

„Besonders die Torhüter kommen immer wieder gerne zum ihm. Lukas Hradecky ist immer wieder gern gekommen, auch jetzt Kevin Trapp. Sie kommen und streicheln Attila mit ihren Handschuhen, das fühlt sich für ihn an wie Zauberhände, und gefällt ihm natürlich. Aber den Spielern auch. Es soll ja auch Glück bringen, einen Adler zu streicheln. Es gibt aber auch ein paar Spieler, die ängstlich sind. Zu Adi Hütter hat er übrigens auch ein besonders gutes Verhältnis.“

DATEN ZU ATTILA

Geburtstag:
30. April 2004
Geburtsort:
Coburg
Nationalität:
deutsch
Position:
Maskottchen
Gewicht:
3,9 kg
Spannweite:
1,90 m
Falkner:
Norbert Lawitschka