Darf er gegen den FC Ingolstadt auf der Bank Platz nehmen? Sportdirektor Bruno Hübner.
Darf er gegen den FC Ingolstadt auf der Bank Platz nehmen? Sportdirektor Bruno Hübner.

Auf dem Platz werden sich Vater und Sohn nicht begegnen. Trotzdem ist es für Bruno Hübner und dessen Sohn Benjamin ein ganz besonderes Duell, wenn am Samstagnachmittag der FC Ingolstadt und Eintracht Frankfurt aufeinandertreffen. Armin Veh witzelte bereits im Gespräch mit der FNP, dass er seinen Sportdirektor daheim lassen werde – „Auf der Bank brauche ich Leute, die hundertprozentig dabei sind.“ So weit wird es dann wohl doch nicht kommen vor der richtungsweisenden Begegnung gegen den frechen Aufsteiger. Der Respekt vor dem Audi-Club ist zwar groß, die Vorgabe aber eindeutig – drei Punkte müssen her. Dabei sei es wichtig, so Stefan Reinartz, dass „wir weiter ein Grundvertrauen in unser Spiel haben.“ Man müsse, fordert der Mittelfeldspieler, mit breiter Brust und „Mut“ auftreten.

Dabei dürfe man das Fußballspielen nicht vergessen. Gegen Hertha BSC Berlin flogen in der zweiten Halbzeit die Bälle nur noch weit nach vorne. Einen Abnehmer fanden diese dann viel zu selten, weil eben mit Haris Seferovic der Topstürmer fehlte. Der Schweizer weiß mit seinem bulligen Körper einiges anzufangen und kann sich auch in engen Situationen gut behaupten. Luca Waldschmidt, Luc Castaignos, aber auch Alex Meier taten sich damit im zweiten Durchgang gegen die Hauptstädter sehr schwer. Es gelang keinem der Adler Ruhe ins Spiel zu bringen und für eine klare Linie zu sorgen. „Wir müssen dabeibleiben, sauber von hinten herauszuspielen.“ Genau das habe man sich, analysiert Reinartz, bei der letzten Partie jedoch nicht mehr zugetraut. Zu groß war die Angst, den Ball zu vertändeln und damit den Gegner zu gefährlichen Angriffen einzuladen.

Der Mittelfeldspieler, der so gut in Frankfurt angekommen ist, hofft nun, dass die Hessen wieder an die positiven Ansätze aus dem ersten Durchgang gegen die Hertha anknüpfen. Nur so könne man auch den angepeilten Dreier aus Oberbayern mit an den Main nehmen. Bei allem vorgelebten Selbstvertrauen aber sollten die Ingolstädter nicht unterschätzt werden. Sechsmal erst wurden sie in der Abwehr überwunden. Marvin Matip und Hübner, über dessen Transfer bei der Eintracht vor der Saison durchaus einmal nachgedacht wurde, spielen bislang eine prima Saison. Und vorne hat die von Ralf Hasenhüttl trainierte Mannschaft durchaus wendige, fluide Spieler, die schwer zu fassen sind. „Aus der Ferne betrachtet sind sie unangenehm„, findet Reinartz und fügt an: „Sie spielen einen guten Fußball und viele Mannschaften tun sich schwer.“

Stefan Reinartz erwartet einen unangenehmen Gegner.
Stefan Reinartz erwartet einen unangenehmen Gegner.

Borussia Dortmund war bislang das einzige Team, dass dem Zweitligameister der Vorsaison die Grenzen aufzeigte. Mit 0:4 gingen die Ingolstädter vor heimischen Publikum baden – zu naiv und vogelwild zeigten sie sich in dieser Begegnung. Davon war in den kommenden Wochen allerdings nichts mehr zu spüren. Dreimal gewannen sie bereits auswärts mit 1:0 und auch im vierten Spiel in der Fremde beim 1. FC Köln blieb die Elf trotz frühen Rückstandes stabil und schaffte noch ein 1:1. Vor heimischen Publikum jedoch wartet man noch auf den ersten Bundesligatreffer. „Hoffen wir, dass das auch so bleibt„, sagte Reinartz trocken.

Übrigens: die bislang einzigen beiden Duelle gegen die Schanzer endeten jeweils 1:1. In der Saison 2011/12 trafen die Hessen dabei erstmals in ihrer Vereinsgeschichte auf den damals noch im Mittelmaß der zweiten Bundesliga versunkenen und von Benno Möhlmann trainierten Club. Es war damals an einem nasskalten Novembertag Karim Matmour, der den Frankfurtern in der 96. Minute doch noch einen glücklichen Punkt im Audi-Sportpark bescherte. Was damals allerdings noch für viel jubel auf der Tribüne sorgte, würde diesmal wohl eher einer Schadensbegrenzung entsprechen.

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7 Kommentare

  1. Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein…

    drei Punkte würden Ruhe in den Laden bringen.

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  2. Hradecky
    Iggy Zambrano Russ Djakpa
    Hasebe Stendera
    Meier
    Aigner Oczipka
    Castaignos (Mittelstürmer)

    oder
    Hradecky
    Iggy Zambrano Abraham Djakpa
    Hasebe Russ
    Stendera
    Aigner Oczipka
    Meier

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  3. @wutzespeck: Exakt – das muss man wohl wirklich so sagen – ansonsten erleben wir jetzt schon eine unruhige Länderspielpause. Ich hoffe, dass das Trainerteam in dieser Woche die richtigen Lösungsansätze findet. Ein Sieg in Ingolstadt täte uns ausgesprochen gut. Mit 12 Punkten wären wir voll im Soll und könnten etwas befreiter in die Partie gg. Bor Mönchengladbach gehen.

    Ich bin gespannt!

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  4. Lasst die Sprüche, es sind doch immer die gleichen, holt Punkte. Aus einer bisher mittelmäßigen Saison kann, falls in Ingolstadt nicht gepunktet wird, kurzzeitig eine schlechte werden. Es ist jedoch noch zu früh, um feststellen zu können, in welche Richtung es geht. Aber, eines sollte nicht ungesagt bleiben. Die hohen Erwartungen wurden durch
    Vorstand, Aufsichtsrat und Trainer geweckt. Obwohl man da ja gerade bei Armin vorsichtig sein sollte…, nach seinen angestrebten Zielen mit dem VfB. Es war gg. Hertha nicht das erste Mal, dass die Mannschaft in der 2. Hälfte eingebrochen ist. Was sind die Gründe? Die – Kompensierung von 4 Stammspielern- in der vergangenen Saison erzielte tolle Platzierung muss erstmal erreicht werden.

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  5. Eintracht Frankfurt ist gut aufgestellt! Egal, ob wir 9., 10., 11., 12., 13., 14., oder 15. werden. Wir werden das ein oder andere tolle Spiel erleben und krasse bzw. unerwartete Niederlagen kassieren. Ich selbst hoffe immer ein wenig auf den DFB-Pokal und das im Winter noch an einigen Stellschrauben gedreht werden kann. Versuchen eine Alternative zu Hasebe zu finden. RV nicht aus den Augen verlieren. Da man nicht alles haben/finanzieren kann, beim LA auf Kittel hoffen bzw. mit dem was wir haben experimentieren.

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  6. Bei der aktuellen Tabelle wird sich wohl bis zum Ende der Saison bei den Plätzen 1-5 nur noch minimale Verschiebungen untereinander geben. Ab Platz 6 wirds spannend. Vermutlich wird sich Gladbach noch erholen (sind ja auf dem besten Weg dahin). Darmstadt und Ingolstadt können das nicht die ganze Saison halten und werden noch einbrechen. Hannover ist für mich Absteiger Nr. 1 und Augsburg wird noch länger mit der Doppelbelastung zu kämpfen haben. Somit werden sich wieder die üblichen Verdächtigen da oben die Sache schwer machen. Hoffe, M1, Bremen, Hertha, Köln, wohl auch Hamburg und eben wir. Da erwarte ich ehrlichgesag keine großen Überraschungen.
    Gegen Ingolstadt rechne ich trotzdem mit nem Dreier und ärgere mich, dass es für deren kleines Stadion schon am ersten Tag keine Karten mehr gab :-/
    Spielen lassen würd ich folgendermaßen:

    Hradecky
    Iggy-Zambrano-Russ-Basti
    Hasebe-Reinartz
    Aigner Meier Stendera
    Luc

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