Erzielte sein erstes Pflichtspieltor im Dress der Frankfurter Eintracht: Hugo Larsson (Bild: IMAGO images / HMB-Media)

Mit einem Sieg gegen Aufsteiger Heidenheim verabschiedet sich Frankfurt in die Länderspielpause. Damit ist der zweite Bundesliga Sieg unter Dach und Fach – beide übrigens zu Hause gegen die Aufsteiger. Zum ersten Mal erzielten die Adlerträger zudem mehr als ein Tor. Insgesamt waren in der Offensive Fortschritte in die richtige Richtung zu sehen, ohne jedoch das Gefühl zu vermitteln, der ominöse Knoten sei geplatzt.

Wie unter Dino Toppmöller üblich, zeigte sich die Startelf in neuem Gewand. Aurelio Buta, Jessic Ngankam und Philipp Max freuten sich über den Startelfeinsatz. Niels Nkounkou Jens Petter Hauge und Ansgar Knauff mussten auf der Bank Platz nehmen. Lucas Alario und Junior Dina Ebimbe waren nicht im Kader. Die Eintracht nannte Trainingsrückstand bzw. physische Probleme als Grund. Inoffiziell soll das Trainerteam mit der laissez-fairen Trainingseinstellungen Probleme gehabt haben und beide bekamen keinen Kaderplatz. Mario Götze fehlte gelbgesperrt.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FC Heidenheim der dreizehn zensierten Spieler den Wert 2,54. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 320 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Hugo Larsson: Die Heatmap von Larsson nach Spielende war schon erstaunlich. Der Schwede spulte 12,9 Kilometer auf dem Spielfeld ab und war unermüdlich wie ein Duracell-Hase. Brachte mit seinem Hammer die 1:0 Führung der SGE und ließ sich gebührend feiern für seinen ersten Eintracht-Treffer. Zudem legte er mit 89 Prozent Passquote eine sehr stabile Leistung hin und es konnte kein Quergepasse ausgemacht werden. Sein Namensvetter Henrik Larsson bekam von Celtic Glasgow einst eine eigene Hymne „You are my Larsson, my Henrik Larsson. You make me happy, when skies are grey“ spendiert. Vielleicht hat sich Hugo diese bei der SGE eines Tages auch verdient.

Robin Koch: Die Abwehr steht in dieser Saison und das liegt vor allem an Koch. Beinahe verwundert muss man feststellen, dass Makoto Hasebe kaum noch spielt. Endlich scheint Frankfurt seinen Abwehrchef ausgemacht zu haben.

Kevin Trapp: Trapp hielt zweimal sehr stark. Erst einen strammen Fernschuss von Omar Traore, den er über die Latte wuchtete und dann im Eins-gegen-Eins gegen Beck als er lange stehenblieb und mit einem starken Reflex den Ball abwehrte. So übernimmt ein Führungsspieler Verantwortung.

Willian Pacho: Wahnsinn, wie gut Pacho in Frankfurt zurechtkommt. Laufduelle, Kopfballduelle, enge Zweikämpfe im Strafraum – er macht überall eine gute Figur und an ihm ist kaum ein Vorbeikommen. Hin und wieder ist er noch zu ungestüm, aber mit etwas besserem Timing sollte auch das schnell passé sein.

Omar Marmoush: Mit eines der besten Spiele von Marmoush und das auch ohne Tor. Verbesserter Zug zum Tor, starkes Pressing und erste Anspielstation im Sturm. Musste am Ende früher runter aufgrund von Muskelbeschwerden. Holte den Elfmeter raus, den er besser hätte selbst für sich beanspruchen sollen.

Ansgar Knauff: Erstes Bundesliga-Tor seit November 2022. Knauff belohnte sich mit seinem Treffer für einen ordentlichen Auftritt nach seiner Einwechslung. Machte mächtig Betrieb und fand seinen Torriecher wieder, nachdem Nacho den Ball zu ihm geschickt durchlaufen ließ. Wirkte am Ende am Mikro durchaus arg befreit.

Nacho Ferri: Aufgrund seiner Größe, den heruntergelassenen Stutzen und seinem Bewegungsstil erinnert er ein wenig an eine junge Form von Alex Meier. Gegen Heidenheim bekam er mit 23 Minuten erstmals ordentlich Spielzeit. Die ganz großen Momente kreierte er zwar nicht. Seinen besten Moment hatte er aber als er gar nicht erst eingriff und den Pass zu Knauff durchließ, damit dieser eiskalt einnetzen konnte.

Fares Chaibi: Sehr umtriebig der Einsatz von Chaibi. Scheint immer fitter zu werden und kann sich seine Kräfte gut einteilen. Etwas Präzision in der Passannahme und -weitergabe fehlt ihm noch. In der 77. Minute war er frei vor Müller und versuchte diesen im letzten Step zu umkurven, das schlug fehl. Schade, da wäre sein erster Treffer möglich gewesen.

Tuta: Zu Beginn wirkte Tuta doch noch arg verunsichert. Fing sich aber schnell und war wieder die stabile Größe der letzten Spiele. Schwankungen wird man ihm zugestehen müssen. Konsequenzen hatte es dieses Mal aber nicht.

Aurelio Buta: Buta legte einen erfrischenden Auftritt auf der Außenbahn hin. Den Außenspielern kommt aktuell zugute, dass sie sich auspowern können und im Verlauf der zweiten Hälfte rausgenommen werden.

Ellyes Skhiri: Ehrlicherweise hat Skhiri eines der besten Spiele im Adlertrikot hingelegt. Tolle Übersicht, brillante Pässe und immer mit der nötigen Konsequenz im Zweikampf unterwegs. Er hatte aber die große Chance zum frühzeitigen 2:0, die er liegen ließ – Müller parierte hier aber auch glänzend.

Philipp Max: Etwas unauffälliger als Buta hat sich Max gezeigt. Aber: Im Grunde war sein Auftritt sehr solide. Hinten ließ er nichts anbrennen und vorne versuchte er sich immer wieder durchzutanken. War am Ende auch stehend K.O.

Jessic Ngankam: Ngankam war leider der Pechvogel des Abends. Sah früh Gelb und hätte bei unglücklicher Entscheidung auch Rot sehen können. Nahm abermals Verantwortung beim Elfmeter, den er in den Oberrang schoss. Das war sein dritter Fehlschuss vom Punkt hintereinander. Vielleicht sollte er es hier erst einmal lassen und sich das Selbstvertrauen anderweitig zurückholen.

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12 Kommentare

  1. Marmoush ist der Ersatz für Lindström. Er braucht einen richtigen Neuner neben sich um seine Qualitäten zeigen zu können. Es wäre ja auch letzte Saison keiner auf die Idee gekommen Lindström als alleinigen Stürmer aufzustellen.

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  2. Und Max und Buta kann man hier nicht vergleichen, da wir in der Defensive eigentlich mit 4er Kette gespielt haben. Tuta hat den RV gegeben und Buta rechts im Mittelfeld. Max war LV. Natürlich ist das im Spiel dynamisch aber auch das machen unsere Jungs ziemlich gut.

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  3. Philipp hat mindestens ne ganze Note besser gespielt – dass seine wieder erfreulich gefährlichen Hereingaben unverwertet bleiben, ist nicht ihm anzulasten.
    Und ne 4 für Jessic ist wohl etwas barmherzig.

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  4. Buta fande ich noch besser wie die Benotung hier. Der hat richtig gut gespielt. Ansonsten passt es soweit.
    Und was Ebimbe betrifft bin ich auf seine Reaktion gespannt. Hoffe er kommt gestärkt zurück. Max hat die kleine denkpause gut getan.
    Nacho mal sehen aber sein Babyspeck ist schon mal weg .
    Bin gespannt wie er sich entwickelt aber ohne ihn tut sich die u21 ziemlich schwer.
    Schöne Grüße aus Sachsenhausen

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  5. @moenchi
    „Nachos…Babyspeck ist weg…“
    Hab kein aktuelles Wiegeprotokoll, aber von dem was man sieht, kann ich dem nicht zustimmen.
    Insofern bleibt es mir ein Rätsel wie so junge Buben (Dito Jessic) bei den heutigen Trainingsmethoden und all dem ernährungswissenschaftlichen und medzinischen Bohai zuviele Kilos drauf haben.

    Hab es ja jetzt schon öfter vernommen und wg. Körpergröße und einem verblüffend ähnlichen Schlacksfaktor in der Bewegung erinnert auch mich Nacho hie und da an den AM14FG. ABER: Übergewichtig war der nie, in Nachos Alter schon gar nicht. Allerdings hat er es in den 30ern in der Muckibude etwas übertrieben, was sich auch auf seine Beweglichkeit eher negativ ausgewirkt hat.
    Also mein Credo: Sollten Jessic und Nacho im Winter nicht verliehen werden… am besten beide zusammen erstmal 5 kg abspecken. Alle Beteiligten werden dankbar sein und die 2 am allermeisten.
    Siehe JPH, auch wenn seine Strategie sich vielleicht nicht geändert hat, flinker, leichtfüßiger und schneller ist er seit seinem physical Change allemal.

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  6. @ Kilos: Ich bin für 7 Kilo. 3 bei Nacho. 4 bei Jessic. 🙂

    Die Balance zwischen Geschmeidigkeit und Wucht sollte schon passen.

    Ansonsten möchte ich auch dem Trainer heute mal eine Note verpassen: 2+

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  7. @7 Also m.M.n. ist keiner von beiden zu schwer? Also ich weiß nicht ob du Jessic schonmal oben ohne gesehen hast, der ist ein absolutes Tier. Ich glaube auch nicht, dass er keine 90min durchspielen könnte. Da ist viel gerede um nix. Am Ende sind das Profis die auch im Kader stehen, wenn bei denen Fitness-Technisch irgendetwas nicht stimmen sollte, wird da bestimmt direkt dran gearbeitet, wir sind ja nicht in der Kreisliga 😀

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  8. @ixxon
    Habe aus leidlicher Selbsterfahrung einen leicht inquisitorischen Blick dafür. Vor allem aber ist mein Fitnesstrainer ein Studikumpel vom DFB-Physio- u. Ernährungscoach Göldner, der u.a. die U21 betreut, und der kennt so ziemlich jeden Jugendauswahlkicker-BMI zwischen Flensburg und Passau. Ja, und da wird bei Gelegenheit auch mal indiskret gebabbelt. Das Thema hat sich in den letzten 5 Jahren ja nochmal rasant gewandelt. Heute wird Fitness u. Nährstoffzufuhr längst z.T. mit KI-Tools programmiert und kontrolliert. BMI als Parameter ist ohnehin komplett out, wenn ich von „BMI“ Rede, dann nur weil ich letztlich so wenig von all dem verstehe.
    Und was Jessic angeht, der hat wohl von beidem zuviel: Muckis und Speck, mag sein dass 4 kg weniger reichen, was weiß ich.
    Mein Trainer meint übrigens: 1 Stunde zügiger Waldlauf mit effektiven Gymnastikeinlagen ist zig Mal wertvoller für Fitness und Psyche v.a. auch von Fußballern, als 2 Stunden im schnöden Kraftraum pullen.
    Nacho gewinnt garantiert an Explosivität, Beweglichkeit und Speed, wenn er sich dahingehend kümmert. Wie gesagt, das ist nicht meine Expertise. Im Übrigen habe ich nicht den geringsten Zweifel, dass unsere zuständige Abteilung das nicht ebenfalls auf dem Schirm hat.

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  9. Nachtrag: Asche auf mein Haupt bzgl. meiner Einschätzung zu der Verpflichtung von Robin Koch.

    Sehr solide bis sehr gute Leistungen bis hierhin. Könnte Hummels‘ Platz in der N11 einnehmen. (Stand jetzt)

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