Für Laura Freigang war es eine sehr unglückliche Niederlage am Sonntag. (Foto: SGE4EVER.de/Frederic Schneider)

Unnötige Niederlage. Anders lässt sich das Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht beschreiben. Trotz Unterzahl ist Eintracht Frankfurt nicht die schlechtere Mannschaft, sondern spielt sich mehr Torchancen heraus als die Gäste. Zwar sind darunter keine hochprozentigen Gelegenheiten, dennoch war die Mannschaft von Niko Arnautis optisch und spielerisch überlegen. Der Unterschied an diesem verregneten Sonntag: Freiburg hat seine wenigen Chancen eiskalt ausgenutzt, während sich die SGE um Kopf und Kragen gespielt hat.

Freiburg gnadenlos effektiv

Das 0:1 resultierte aus einem Freistoß aus knapp 20 Metern. Nach ihrer Notbremse musste Sara Doorsoun frühzeitig duschen gehen. Anschließend trat Hasret Kayikci den Ball über die Mauer und verwandelte schön zur Gäste-Führung. Noch vor dem Seitenwechsel der verdiente Ausgleich: Laura Freigang erzielte ihren insgesamt 50. Bundesliga-Treffer zum 1:1. Nach der Partie fehlten ihr die Worte: „Es ist schwer, nach diesem Spiel etwas zu sagen. Letztlich können wir uns trotz der Niederlage nichts vorwerfen. Wir haben alles reingelegt, sodass man im Spiel über weite Strecken nicht gesehen hat, dass wir zu zehnt waren. Es war sehr wichtig, dass wir vor der Pause noch den Ausgleichstreffer erzielt haben. Wir sind dadurch hochmotiviert in die zweite Halbzeit gestartet.“

50. Bundesliga-Tor für Freigang

Beide Halbzeiten boten zu Beginn kaum Höhepunkte. Das lag vor allem an gut organisierten Abwehrreihen auf beiden Seiten. Am Ende erwiesen sich die Freiburgerinnen als geduldiger und cleverer. Ein Befreiungsschlag der Breisgauerinnen landete bei Sjoeke Nüsken, die den Ball zu Merle Frohms köpfen wollte, doch Erëleta Memeti war schneller und vollendete mit etwas Glück zum 2:1. Aus kaum Chancen haben wir zwei Gegentore bekommen, das ist immer ärgerlich. Jetzt müssen wir damit leben und es beim nächsten Mal besser machen. Wir wollen weiter oben angreifen, da ändert auch das heutige Spiel nichts dran“, resümierte Freigang. Durch die erste Heimniederlage der Saison verpasste es die Eintracht, den Ausrutscher der TSG Hoffenheim auszunutzen und bleibt in der Tabelle bei 25 Punkten.

Das Problem mit der Effektivität

Trainer Arnautis nahm sein Team kaum in die Kritik: „Ich habe hier heute eine Mannschaft gesehen, die auch mit einer Spielerin weniger das Spiel dominiert und bis auf die beiden Situationen, die zu den Gegentoren geführt haben, nichts zugelassen hat. Die Leistung war richtig gut, entsprechend schade ist es, dass wir mit einem schlechten Ergebnis aus dem Spiel gehen. Ich kann aber niemandem heute einen Vorwurf machen. Letztlich waren wir heute nicht effektiv genug und hatten auch nicht das nötige Quäntchen Glück.“ Das Problem mit der Effektivität schienen die Hessinnen in der Hinrunde bewältigt zu haben. Dann kam die Niederlage in Bremen und jetzt die gegen Freiburg. In Köln haben die Adlerträgerinnen am kommenden Sonntag (16 Uhr) die Chance auf Wiedergutmachung. Doch Vorsicht: Der Aufsteiger aus dem Rheinland hat schon den ein oder anderen Favoriten geärgert.

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4 Kommentare

  1. ich habe das Spiel komplett gesehen. Vieles richtig, was oben gesagt wird – doch – zustimmen kann ich nur in dem Punkt, daß die kämpferische Leistung wirklich hervorragend war.
    Die beiden Tore von Freiburg waren aber genau so Geschenke , unnötige rote Karte durch absolute Schläfrigkeit und Desorganisation in der Abwehr, wie bei den Männern gegen Bielefeld.
    Ja es wurde gekämpft, Freiburg beherrscht , klare Überlegenheit erzielt. Doch fußballerisch war es keine Augenweide. Viel zu viele Fehlpässe, zu wenig die technische Überlegenheit ausgespielt, kaum Kombinationen in der 16er, zu einseitig nur steil nach vorn.
    Kein Grund zur Verzweiflung, doch etwas kritischer darf eine Niederlage schon analysiert werden
    Forza SGE !

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  2. @1 Da gehe ich komplett mit, kann aber auch verstehen dass man sich ein wenig auf die grundsätzlich gute Stimmung fokussieren will und das Label „unverschuldeter Ausrutscher“ aus der Schublade holt. Die Favoritenrolle, die wir nunmehr in 80% der Spielen innehaben, ist ja doch noch neu und es dauert regelmäßig eine Weile, bis man dieses Selbstverständnis derart ausfüllt, dass man befreit Selbstkritik äußern kann.

    Ich bin da allerdings guter Dinge. Während in der vergangenen Saison doch noch regelmäßig Pflichtsiege liegen gelassen wurden sieht es dieses Jahr doch bislang anders aus. Man hat dank dieser Konstanz einen gewaltigen Sprung in Richtung Top3 gemacht und entwickelt da gerade auch entsprechend das Selbstverständnis einer Top-Mannschaft. Es kommt ein spannender März auf uns zu.

    Auch aufgrund der vielen Vertragsverlängerungen freue ich mich aber auch schon sehr auf die kommenden Spielzeiten, die CL ist absolut in Sichtweite.

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  3. Mich haben unsere Mädels auch begeistert im Herbst.
    Gerade deshalb stört mich die fehlende Selbstkritik.
    Die letzten 3 Spiele , davon 2 verloren , gegen Mittelmaß Freiburg und sehr schwache Bremer, gegen das Schlußlicht Sand mit Mühe und Not gewonnen.
    Unsere und der Mädels Ziele sind andere und da gehört es dazu, diese unnötigen Niederlagen so auch zu benennen.
    Forza SGE !

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  4. Ich schätze den Kraftakt enorm, 60 Minuten in Unterzahl zu spielen und so zu kämpfen. Aber was die restlichen 10 Mädels gezeigt haben, war aus meiner Sicht einfach unter ihrem üblichen Durchschnitt – vielleicht geschuldet, dass es das Startspiel der RR war. Und das hat nicht gegen ein effektives Freiburg Team gereicht.

    Bin mir sicher, dass sie in der späteren Fehleranalyse Dinge gefunden haben, die sie sich im Nachhinein vorwerfen können. Ich habe nur Auszüge des Spiels gesehen, aber mir fallen die individuellen Fehler ein, die zu den Toren geführt haben (beim 1:0 ging der Freistoss vor allem über die Mauer weil er schnell ausgeführt war und die Mauer gar nicht gross hoch sprang) und die wirklich hohe Zahl von eigenen Felpässen.

    Kopf hoch und in Köln siegen. Forza SGE!

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