Bietet seit seiner Einführung viel Raum für Diskussionen: Der Videobeweis.
(Foto: Imago Images / Revierfoto)

Als der viel zitierte „Kölner Keller“ in der Saison 2017/2018 zum Büro der Videoassistenz eingerichtet wurde, war ich ein großer Befürworter. Der Videobeweis sollte für mehr Fairness sorgen und das hat auch streckenweise gut funktioniert. Wurden in der Premierensaison lediglich elf Fehlentscheidungen korrigiert, waren es 2018/2019 schon 83. Eine deutliche Steigerung. Und dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Prinzip noch lange nicht ausgereift ist. Im Gegenteil: In der derzeitigen Praxis gleicht der Videobeweis einer Zumutung.

Im Nachfolgenden soll es weniger darum gehen, ob eine Videoüberprüfung von Toren oder ähnlichem die Emotionen beschneidet oder dem Fußball seinen Reiz nimmt. Es soll mehr darum gehen, wann denn der Videobeweis eingreifen soll und wann nicht.

Videobeweis? So nicht, Danke.

Die Überschrift zur Regelerklärung des DFB auf der eigenen Homepage lautet: „Bei welchen Situationen kann der Videoschiedsrichter eingreifen?“ An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wie man denn eine solche Formulierung wählen kann, die in sich schon so viel Diskussionspotential hat? Aber dazu später mehr. Weiter führt der DFB die Situationen aus, bei denen der Videoassistent eingreifen „kann“:

  • Wenn ein Tor auf regelwidrige Weise gefallen ist
  • Wenn ein Strafstoß nicht oder fälschlich gegeben wurde
  • Wenn eine Rote Karte nicht oder fälschlich gegeben wurde
  • Wenn der Schiedsrichter bei einer Karte den Spieler verwechselte

Bei diesen größtenteils spielentscheidenden Situationen „kann“ der Video-Schiedsrichter also eingreifen. Und hier liegt das Kernproblem. Wieso „kann“, wieso nicht „muss“? Wir alle haben im Kopf, wie unterschiedlich die Entscheidungen bei Handspielen im eigenen Strafraum ausfielen (teilweise immer noch ausfallen), bevor diese Regelungen jüngst zu dieser Saison neu formuliert und präzisiert wurden. Genauso ist es beim Videobeweis. Wieso darf die Schalker Hintermannschaft zweimal im eigenen Strafraum an den Trikots von ihren Gegenspielern reißen und aus Köln meldet sich niemand? Zuerst war es Mijat Gacinovic, der in der ersten Hälfte im gegnerischen Strafraum umgerissen wurde und in der zweiten Hälfte dann Bas Dost, dessen Spielbekleidung beinahe zerrissen worden wäre. Köln blieb stumm. Borussia Mönchengladbach musste in der Partie gegen den VfL Wolfsburg das 0:1 durch Xaver Schlager hinnehmen, obwohl der Wolfsburger Joao Victor offensichtlich im Abseits und im Sichtfeld von Gladbach-Keeper Yann Sommer stand. Das Tor hätte wegen passivem Abseits nicht zählen dürfen. Köln blieb stumm. Diese Liste könnte man quasi endlos so weiterführen. Aber schon diese beiden Beispiele vom vergangenen Spieltag werfen genügend Fragen auf. Wann der Videoassistent eingreifen darf, könnte, würde oder sollte ist die völlig falsche Herangehensweise. Hier braucht es klare Regeln, denn derzeit grenzt die Einschaltung an Willkür.

Referee Markus Schmidt und seine Kollegen könnten von einer Regeländerung ebenfalls profitieren. (Foto: Rhode)

Der VAR des Hockey als Vorbild?

Andere Sportarten sind durchaus weiter in dieser Thematik, weil dort schon Erfahrungen gesammelt wurden. Beim Hockey beispielsweise hat jedes Team und der Schiedsrichter einen „Videobeweis-Joker“, der einmal pro Match eingesetzt werden darf. Kommt der Schiedsrichter zu dem Ergebnis, dass die Mannschaft mit ihrer Forderung Recht hatte, so darf sie den „Joker“ erneut ziehen.

Auf eines der Beispiele angewandt, hätten also Adi Hütter oder aber die gefoulten Spieler selbst gegen Schalke beim vierten Offiziellen oder direkt beim Schiedsrichter um eine Überprüfung des Trikot-Zerrens an Gacinovic oder Dost beten können. Mit dem Wissen, dass eine gescheiterte Individualprüfung eine weitere Benutzung untersagen würde, käme es sicherlich nur äußerst selten zur Überprüfung von Kleinigkeiten, die wiederum den Spielfluss stören würden.

Ein Kompromiss

Diese Regelung wurde auch tatsächlich von der FIFA diskutiert, aber dort kam man zu dem Entschluss, dass dies die Autorität des Schiedsrichters untergraben würde. Da wirft sich dann doch die Frage auf, worum es bei der ganzen Sache eigentlich geht. Um die Autorität des Schiedsrichters oder ein fair geleitetes Spiel? Der Schiedsrichter selbst ist abstrakt gedacht auch nur eine Institution, die der Partie dient und ihr daher untergeordnet werden sollte. Und wenn es darüber hinaus beim Hockey erwiesenermaßen funktioniert, wieso sollte es beim Fußball scheitern?

Warum also keinen Kompromiss aus beiden Ansätzen? Weiterhin darf, kann, würde und sollte der Videoschiedsrichter eingreifen wie bisher, aber dazu bekommt jedes Team einmal pro Spiel die Möglichkeit, eine Situation nachprüfen zu lassen, sofern vom Schiedsrichtergespann selbst keine Reaktion erfolgt. Sicherlich bräuchte es auch hierfür genaue Regelungen, wann und wie diese Sonderüberprüfungen angefordert werden dürften und auch gäbe es sicherlich immer noch genügend Diskussionsbedarf, aber es würde auch einiges an vermeintlicher Willkür und an Frust herausnehmen.

Autor Folke Müller

Folke Müller kommt aus einem Elternhaus, in dem Fußball eigentlich absolut keine Rolle spielt. Dennoch fand er seine Liebe zur Eintracht im Alter von acht Jahren. Seitdem entgeht ihm kein Spiel mehr. Erst als langjähriger Leser von SGE4EVER.de auf der Seite unterwegs, ist er seit März 2019 als Redakteur tätig. Neben der Eintracht ist seine andere große Leidenschaft die Musik, der er sich von Kindesbeinen an verschrieben hat.

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23 Kommentare

  1. Kann-Entscheidungen bieten Spielraum, der von den ständig wechselnden Videoassistenten in Köln mitunter sehr unterschiedlich interpretiert wird.
    Willkür und Ungerechtigkeiten finden deshalb in hohem Maße statt. Gerade dies sollte mit dem Videobeweis nahezu ausgeschlossen werden, paradox. Es gibt eine Vielzahl sinnvoller und anwendbarer Verbesserungsvorschläge, aber der Weg durch die Funktionärsgremien ist lang, dornig und oft vergebens.

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  2. Dort steht „kann“, da diese Entscheidungen meist keine schwarz/weiß Entscheidungen sind. Es liegt im Ermessen des Schiris, ob es z.B. ein grobes Foulspiel war und es rot zu geben hat. Es gibt halt keine genaue Definition was grob ist. Deswegen wird es immer Diskussionen geben.
    Nur bei Abseits/Tor ist es einfach. Es war Abseits oder nicht. Es war Tor oder nicht. Dort liefert die Technik den Beweis.
    Klar, man kann die Sache noch verbessern. Trotzdem finde ich den Videobeweis gut. Der Schiri könnte z.B. seine Entscheidung kurz erklären. Wie im Football.

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  3. Solange Menschen Einschätzungen treffen müssen, werden diese unterschiedlich ausfallen, z. B. „was ist eine angeschossene Hand“. Da ist mir eine „vermeintliche Fehleinschätzung“ des Schiedsrichters lieber. er sieht die Szene live einmal ohne Video und entscheidet in der Regel nach bestem Wissen und Gewissen. Hier also Weg mit dem VAR. Dass mit dem Abseits funktioniert ja scheinbar einwandfrei zumindest wenn es einen Kläger gibt, wenn aber nicht Mal die Spieler insbesondere der Torwart meckert wie bei Gladbach ist es dumm. Bei Abseits also JA zum VAR, auch bei Tätlichkeiten wäre ich dafür, auch der Torlinienwächter ist in Ordnung. Heute erwarte ich übrigens mit oder ohne VAR einen eindeutigen Sieg unserer Eintracht ohne wenn und aber. Gegen die schwächste Mannschaft kann es nicht sein, dass gezittert werden muss oder sogar nicht gewonnen wird, auch wenn sie ein bisschen Auftrieb bekommen hat. in unserer Phase kann zwar schon ein Schuss aufs Tor die Niederlage bedeuten, aber…

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  4. Sehr guter Artikel Folke!!!

    Die Eintracht wurde in den vergangenen Wochen ja bereits
    mehrfach Opfer eines schlafenden VAR im Keller bezüglich
    keine Elfmeter und falsche Karten.

    Der Videobeweis-JOKER ist eine sehr gute Lösung, die ich eigentlich
    von Anfang an und als PRIMÄRES Hilfsmittel eines Videobeweises
    erwartet hatte.

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  5. Was mich extrem geärgert hat, ist die unterschiedliche Sichtweise des Schiris bei Fouls innerhalb und außerhalb des 16ers. Torro bekommt an der Mittellinie für eine leichte Berührung an der Schulter eine gelbe Karte und im 16er wird einem fast das Trikot ausgezogen und da wird weiter gespielt. Klar kann es sein, dass er es bei Dost nicht gesehen hat. Aber bei Gacinovic ganz sicher, da war die Sicht frei. Da könnt ich vor Wut in den Fernseher krabbeln.

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  6. @Redaktion
    „Mal was anderes“! In der Winterpause habt Ihr doch bestimmt Langeweile 😉 könnt Ihr da mal folgendes recherchieren? Die Saison der verlorenen Meisterschaft 1991/1992, war die Saison in der zusätzlich zu den 18 Mannschaften zwei „Ost-Teams“ Rostock wie wir alle wissen und Dresden aufgenommen wurden, also 20 Teams spielten. Wie wäre der Dreikampf Stuttgart, Dortmund, Eintracht ausgegangen, wenn es diese Spiele nicht gegeben hätte? Wieviel Punkte haben die Drei also von möglichen 8 Punkten (Zweipunkteregelung!!!) geholt. Wir haben ja leider nicht die volle Punktzahl geholt.

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  7. Ich finde die Idee mit dem Joker gut. VAR so lassen wie er gerade ist, dabei einsehen, dass Manches eben schwierig ist, aber beiden Mannschaften das Recht eines Jokers einräumen. Die Schwierigkeit dabei bleibtm dass es im Beispiel von einem Zweikampf Ermessenssache bleibt, ob ein Trikotzupfer geahndet wird oder nicht. War der Zupfer nur eine halbe Sekunde? War er eine Sekunde? War er drei Sekunden aber dafür nur ein bisschen? In TV-Übertragungen hört man nach der Zeitlupe auch immer mal wieder: „Ja, kann man geben, muss man aber nicht“, oder andersrum. Ich weiß ja auch nicht… Ich bin aber FÜR den VAR, wenn er weiter verbessert wird.

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  8. Warum sollte der VAR in der Hektik des laufenden Spiel’s funktionieren, wenn nicht mal die DFB Gerichtsbarkeit in der Ruhe nach dem Spiel bei der Findung von Spielsperren nach roter Karte funktioniert?

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  9. Meiner Meinung nach sollte man das ganz einfach handhaben.
    Trikot ziehen = Foul
    Was hat Trikot ziehen mit einem Zweikampf, oder mit Fussball zu tun ?
    Zweikampf heisst mit dem Körper arbeiten und nicht am Trikot ziehen.
    Daher Trikot ziehen, sofort abpfeifen, egal ob eine Sekunde, oder drei.

    Da würde dann so schnell keiner mehr ziehen.
    Außerdem sollen die Schiris einfach mal Fussball spielen lassen und nicht jede Kleinigkeit abpfeifen.
    Dann würden sich die Spieler auch nicht gleich fallen lassen wie so kleine Mädchen.
    In England wird man für so was ausgepfiffen. Sollte bei uns auch so sein.
    Echt ein Armutszeugnis wie bei uns gepfiffen wird und wie die Spieler sich fallen lassen und provozieren.
    Aber wenn alles gepfiffen wird, dann nehmen die Spieler das halt auch an.

    Bailey schlägt lezte Woche einem ins Gesicht. Er bleibt aber stehen und lässt sich nicht fallen (eine gang ganz seltene Ausnahme). RESPEKT !!

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  10. sehr guter Bericht, Folke,

    es ist schon eine Gradwanderung, bei den vielen Fehlentscheidungen zu Ungusten der Eintracht nicht in eine Opferrolle zu verfallen.
    Ich möchte deshalb einfach nur mal etwas zum Nachdenken und als Denkanstoß geben:
    Nämlich daß auffälligerweise besonders nach dem omminösen Freiburg-Spiel die Fehlentscheidungen, bzw. das Eingreifen des Videokellers oft dann untersagt blieb, wenn sich für die Eintracht dadurch ein Vorteil ergeben hätte.

    Umgekehrt (wie z.B. gegen Hertha) war man im Wein, -äh Videokeller widerum sehr aufmerksam.
    Nun ja, mir ist schon klar, daß es vorbei ist – es sich nicht mehr ändern läßt.
    Aber während z.B. der Freiburger Trainer bei fast jeder Ungerechtigkeit gegen seine Mannschaft wenigstens lautstark reklamiert, herrscht bei uns doch meistens das Schweigen im Walde.

    Diese unterschiedlichen nachteiligen Szene alleine auf Schalke hätten mal den Bayern passieren müssen – inklusive dem Fehltritt Dübels. Auch in den Medien wäre dann der Aufschrei um ein Vielfaches größer gewesen, oder etwa nicht?

    Mir wird in letzter Zeit zu oft mit zweierlei Maß gemessen.
    Da gibt es die besonders Etablierten, wie Bayern, Dortmund, Gladbach und Schalke, die nicht selten sowohl durch die Unparteiischen als auch durch den Kölner Keller bevorteilt werden. Dann kommt ein breites Mittelfeld, wo sich dies alles weitestehend abwechselt; mal Bevorteilung, mal Benachteiligung. Und dann gibt es ganz speziellen „Lieblinge“ dieser Instutution: wie Freiburg oder eben unsere Eintracht oder die nicht ganz so namhaften Aufsteiger.

    Ich kann mich täuschen. Vielleicht seh ich das alles doch zu sehr aus der rosaroten Vereinsbrille, aber mir kommt das in letzter Zeit doch etwas seltsam vor. da geht es irgendwie nicht mehr mit rechten Dingen zu.
    Und ganz interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Grantler gerade im obigen Beitrag die Saison 91/92 ins Spiel bringt, wo es ja auch in Rostock ein erhebliches Ungleichgewicht von SR-Entscheidungen gab.

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  11. Eine Zumutung ist für mich, wenn ein Spieler eine rote Karte oder einen Elfmeter gegen sich bekommt, obwohl er den Gegner nicht mal berührt hat.
    Wenn ich mir Spiele in der EL und in der Bundesliga ansehe und Schiedsrichterentscheidungen vergleiche, kann es aus meiner Sicht gerne darum gehen, den VAR zu diskutieren und zu verbessern. Aber das „ob“ kann man eigentlich nicht diskutieren. Aus meiner Sicht führen die Diskussionen – auch in der Öffentlichkeit – zu immer besseren Lösungen. Es gibt noch spielentscheidende Fehlentscheidungen – aber immer weniger!

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  12. Das aktuelle Wort der Stunde erscheint mir hier Verhältnismäßigkeit. Pfeift ein Schiedsrichter auf beiden Seiten gut oder schlecht, kann ich damit leben, obgleich ich mir wünschen würde, dass man die Leistung auch bewerten dürfte und Feedback dazu geben könnte… Und natürlich wäre mir „gut pfeifen“ auf beiden Seiten lieber. Ich finde, der VAR kommt immer dann ins Gespräch, wenn man sich für und mit seinem Verein ungerecht behandelt fühlt. Wenn also die Verhältnismäßigkeit nicht stimmt. Schon seit längerem sind mein Bruder und ich der Meinung, dass ähnlich wie in der NFL der Trainer eine challenge beantragen können sollte. Ich würde sogar soweit gehen, pro Halbzeit eine. Aber wie man das konkret regelt, kann ja noch diskutiert werden. Oftmals wäre es schon sinnvoll, wenn der Schiri sich eine Szene zumindest nochmal ansieht. Wenn er bei seiner Entscheidung bleibt, naja dann. Aber vielleicht entdeckt er auch was anderes. Aktuell kommt wirklich das Wort Willkür mit ins Spiel und dann darf man sich fragen, nach welchen Kriterien das Pendel ausschlägt. Hat ein Trainer in der Vorwoche zuviel Kritik geübt am Schiedsrichter, ist die Mannschaft nächste Woche auf Schalke dann im Nachteil??
    Mehr Transparenz, mehr Ausgleich und eine ausgewogene Verhältnismäßigkeit wären wünschenswert. Sonst verkommt der Fußball in Deutschland…..
    Für heute Abend kann es nur heißen Heimsieg. Sonst wird die Luft zu dünn nach unten. Und wir müssen dem Beispiel Bremen ja wohl nicht folgen…..
    Auf geht’s Adler

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  13. @2
    Das ist doch Bestandteil der Problematik,
    die Definition von Schwarz/Weiss-Entscheidungen. Weiche Kriterien sind nicht hilfreich.
    Die Anforderungen an das Schiripersonal auf dem Platz und an den Linien sind extrem hoch.
    Möglichst auf Ballhöhe sein, zentimetergenaue Abseitsentscheidungen aus der besten Perspektive treffen, es soll nicht unerwähnt bleiben, was von den Schiris geleistet wird.
    Der Videobeweis könnte auch ihnen helfen, jedoch nicht mit dieser Praxis.

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  14. Der Videobeweis ist ein sehr gutes technisches Hilfsmittel und sollte
    auch so genutzt werden. Wenn es bei wichtigen Situationen zusätzliche
    und bessere Informationen und Bilder gibt, sollte sich der Schiedsrichter
    das sofort mit anschauen und nicht „minutenlang“ mit dem Knopf im Ohr
    auf dem Platz herumstehen.
    Das Kriterium „nur bei Fehlentscheidungen“ ist aus meiner Sicht völlig
    falsch. Die Autorität des Schiedsrichters wird doch nicht untergraben,
    wenn er die Chance hat, die Situation noch einmal und deutlicher zu
    sehen.
    Auf jeden Fall wird durch den VAR die berühmte Grauzone kleiner und
    messbare Dinge wie Abseits können perfekt beurteilt werden.
    Wenn Gomez, der noch nie das hellste Licht auf der Torte war, sich
    benachteiligt fühlt, weil er ständig im Abseits steht, ist das einfach nur
    dumm.

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  15. @10. tommy89w: Mit der Regel „Trikot zupfen gleich Foul, egal ob 1 oder 3 Sekunden. Punkt“ kann ich mich sehr gut anfreuden! Es werden trotzdem Grauzonen bleiben, war ja nur ein Beispiel. Körper reinstellen? Wie weit, wie lange, wie oft? Aber da sollen sich andere den Kopf zerbrechen.

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  16. Das Problem wird immer die individuelle Einschätzung bleiben. Je nach Blickwinkel, etc. sieht man die Szene anders. Im TV hat man sofort die Wiederholung. Der Schiedsrichter hat sie nicht.
    Gerade deswegen muss der VAR über dem Schiedsrichter stehen und Entscheidungen revidieren, ergänzen, fällen. Ich glaube sogar, das es Unparteiische auf dem Feld gibt, die sich vom VAR helfen lassen, andere ignorieren ihn einfach.
    Es gibt Fouls, die kann der Ofizielle auf dem Feld mit Sicherheit nicht sehen, aber der Kölner Keller. Da kann ich mir schon vorstellen, das der VAR sich meldet und der Schiri das nicht weiterverfolgt.
    Ich bin dafür das der VAR im Stadion vor Ort sitzt, nicht über Funk zentral in Deutschland. Denn auch das der Funk mal ausgefallen war, gab es schon. So könnten Entscheidungen sicher schneller gefällt werden. Sowie einen Video-Joker für jedes Team.

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  17. In einem Unternehmen würde man vermutlich eine Best-Practice-Methodik oder ein „Weiß-Buch“ einführen. D.h., man würde Spieltag für Spieltag Positiv- und Negativbeispiele sammeln, bewertend dokumentieren und die Sammlung -ständig aktualisiert – dem ausführenden Personal zur Verfügung stellen. Notfalls muss man mahnend nachfragen, warum etwas nicht entsprechend bewertet wurde. Damit wird man transparenter und verlässlicher und verkleinert die Grauzonen.
    Wenn man schon Technik einsetzt, die i.d.R. harte Fakten liefert, sollte man sich das nicht wieder durch „weiche“ Bewertungsvorgaben kaputt machen.

    Bei einer Challange-Möglichkeit müssen auch wieder die SR entscheiden, was Ermessenssache ist.

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  18. Wenn alle Entscheidungen eine Grundlage hätten, also von einem VAR getroffen werden, sehe ich das als großen Vorteil an. Da muss ein Team ran, welches nur dafür zuständig ist. Ich weiß zwar nicht, wie viele da in dem Raum sitzen, aber das müssen Profis sein und jede Woche zusammensitzen. Dann würde nicht jede Woche die gleiche Diskussion stattfinden ….

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  19. Eigenltich kannste zwei Rambos als Schiris auf den Platz stellen, die Pfeifen, die keiner sich getraut anzukacken. Und die richigen Schiris sitzen an der seitenlinie und gucken auf die Bildschirme. Die Rambo-Pfeife ist dann nur verlängerter Arm. 😀

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  20. Guter Artikel, der VAR ist grundsätzlich gut, aber es muss halt noch deutlich besser werden. Aus meiner Sicht gibt es zwei Probleme
    1) Wann greift der VAR ein?
    2) Beurteilen VAR und Schiedsrichter auf dem Feld die Szene richtig?

    Zu 1) Der Vorschlag mit den Jokern würde das Thema schnell beenden und v.a. auch Druck von den VARs nehmen, da die Verantwortung dann ja beim Team läge. In den amerikanischen Sportarten ist das schon lange Praxis, dort gibt es bspw. im American Football bis zu 3 „Timeouts“ pro Hälfte, die auch als „Joker“ eingesetzt werden können; wenn dem Einspruch stattgegeben wird bekommt das Team das Timeout zurück. Das ist eine seit Jahren geübte Praxis, warum die Fifa meint, das würde beim Fussball nicht funktionieren erschließt sich mir nicht; klingt eher nach „Not invented here“-Syndrom.

    Zu 2) Das ist wirklich schwierig, da wird es immer zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Trotzdem muss die Handregel asap geklärt werden, das macht ja jeder wie er will. Aus meiner Sicht sollte man zu einer Definition zurückkehren, die das absichtliche Handspiel unter Strafe stellt. Elfmeter für Anschießen aus drei Metern hätte dann hoffentlich auch mal ein Ende.

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