Spaß hat´s gemacht: Markus Krösche hat mit der Eintracht noch einiges vor. (Foto: IMAGO / Chai v.d. Laage)

Die Eintracht konnte die Vertragsverlängerung auf einer wichtigen Führungsposition verkünden. Wie bekanntgegeben, hat Sportvorstand Markus Krösche seinen Kontrakt bis zum Sommer 2028 verlängert. Auf SGE4EVER.de-Nachfrage betonte er Anfang März, dass er sich über seinen Vertrag keine Gedanken mache, doch eine Verlängerung war schon zu diesem Zeitpunkt in Sicht. „Jeder weiß, wie wohl ich mich fühle und wie gerne ich arbeite. Wir haben viel vor mit der Eintracht und haben eine spannende Mannschaft, da mache ich mir über meinen Vertrag keine Gedanken“, hieß es damals.

Jetzt herrscht auch in dieser Person Klarheit und die Eintracht konnte einen Mann an den Verein binden, der auch die Begierde anderer potenzieller Arbeitgeber weckte. Beispielweise war Ligakonkurrent Borussia Dortmund an einer Verpflichtung interessiert, doch für Krösche zählten nur die Adlerträger. Damit wurde ein klares Zeichen nach außen gesendet, dass die Hessen ihren erfolgreichen Weg gemeinsam weitergehen möchten. Wir haben drei Gründe, warum die Krösche-Verlängerung wichtig war:

1. Kontinuität und Langfristigkeit

Diese Wörter sind in der Pressekonferenz zur Verkündung der Verlängerung oftmals gefallen: Kontinuität und das Ziel, langfristig Erfolge zu feiern. Diese Beständigkeit kann man mit einem Sportvorstand wie Krösche anstreben. Der 43-Jährige ist seit Sommer 2021 in seiner Position bei der SGE tätig und kann sich einige Transfers auf die Fahne schreiben, die den Hessen nette Summen eingebracht haben oder es noch könnten. Sicherlich war er nicht allein dafür verantwortlich, dass Spieler wie Randal Kolo Muani, Farès Chaibi, Hugo Larsson, Willian Pacho, Ellyes Skhiri, Robin Koch oder Omar Marmoush in Frankfurt unterschrieben haben, seinen Anteil leistete er jedoch mit Sicherheit. In einer Phase, in der das Umfeld nicht ganz zufrieden mit dem „Umbruchsjahr“ scheint, ist es wichtig auf der Position des Sportdirektors keine offenen Fragen zu haben.

Krösche konnte den Frankfurter Kader weitestgehend verjüngen und viele talentierte Kicker zur Frankfurter Eintracht lotsen. Die Fluktuation der Spieler war in den vergangenen Jahren besonders hoch bei der Eintracht und die Fans fordern weiterhin Identifikationsfiguren im Kader. Mit Sebastian Rode, Makoto Hasebe und Timothy Chandler drohen einige davon bald auszuscheiden. Das schnelllebige Geschäft Fußball steht der Tradition, die die SGE auch zu dem macht, was sie ist, leider im Weg. Solche neuen Identifikationsfiguren bauen sich nur mit der Zeit und einem langfristigem Plan auf. Dieser brachte die Adlerträger in die Champions League und sorgte dafür, dass sich die finanzielle Komponente verbesserte. Ohne einen neuen Sportvorstand einarbeiten und ihm die Werte der Eintracht nahelegen zu müssen, kann Krösche und die restliche Führungsetage anfangen eine neue Achse und Ära einzuleiten. Das Umbruchsjahr wäre bei der Verteidigung von Position sechs gemeistert.

2. Emotionalität und Identifikation

Zu den Identifikationsfiguren gehört auch eine Emotionalität. Spieler oder Trainer, die dem Verein über eine lange Zeit treu blieben und ihn somit über einen großen Zeitraum prägten, bauen meist auch eine emotionale Bindung zur SGE auf. Mit seiner bereits vorhandenen Verbundenheit und den Emotionen, die er in seiner Amtszeit bei Eintracht Frankfurt durchleben durfte, dürfte Krösche klar sein, was er an der Eintracht hat. Es ist genau das, was die Hessen von einem Verein wie Leipzig unterscheidet. Das konnte auch Krösche nach nur drei Jahren Amtszeit erkennen: „Die Zeit, die ich hier bin, war erfolgreich, aber hat auch viel Spaß gemacht. Mit den Fans und der Emotionalität. Diese Energie ist eine Basis, um was Großes zu erreichen.“ Eine Energie, die er nun weitergeben kann und auch muss. Sollte Krösche seinen neuen Vertrag erfüllen, hätte er sieben Jahre bei den Adlern verbracht. In einem Geschäft wie dem Profifußball ist dies eine beachtliche Zeit und lässt die Vermutung aufkommen, dass sich auch Krösche mit der Eintracht-DNA identifizieren kann.  Bei keinem anderen Verein verbrachte er zuvor so viele Jahre im Amt. Hut ab!

3. Bodenständigkeit: Ein Plan, eine Ambition

Die Verlängerung sendete nicht nur ein Zeichen, wie stark und vertraut die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft, Führungsebene und Sportvorstand ist, sondern zeigte ebenso auf, dass man im Verein an einem Strang ziehen möchte. Dabei ist ein klares Ziel vorgeschrieben: Man möchte sich langfristig in den europäischen Plätzen festbeißen. Die Champions League sei zu diesem Zeitpunkt noch zu weit weg, um sie als dauerhaftes Bestreben auszurufen, doch die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben sei vorauszusetzen. „Wir wollen erstmal international spielen. Das ist uns bei der Eintracht wichtig. Wir wollen jedes Jahr solche Saisons bei der SGE haben. Dann wollen wir uns als Mannschaft entwickeln und den nächsten Schritt gehen. Unser klares Ziel ist es jedes Jahr international zu spielen“, kündigte Krösche an. Der Blick geht klar nach oben und dennoch bleibt man im Herzen von Europa bodenständig. „Es ist eine große Herausforderung die Top-4 zu erreichen. Bei allen Ambitionen müssen wir realistisch sein, dass die anderen Vereine ein Schritt weiter sind“, musste er auch nach seiner Verlängerung zugeben. Mit der zukunftsorientierten Denkweise eines Krösches, den Ambitionen von Eintracht Frankfurt, die Erfolge zu jagen und dem Plan, immer europäisch zu spielen, sind die Weichen für eine spektakuläre Zeit bei Eintracht Frankfurt gestellt. Wie die Mannschaft die Chancen nutzen kann und ob Krösche auch weiterhin ein goldenes Händchen beweist, dass wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Autor Nicolas Richter

Ob im Waldstadion, im Camp Nou oder im Berliner Olympiastadion: Seit seinem vierten Lebensjahr lässt sich Nico kein Spiel der SGE entgehen. An eine Zeit ohne den Adler auf dem Herzen zu tragen, kann er sich nicht erinnern. Im April 2023 stieß er als Praktikant zur Redaktion dazu und ist für die Pressekonferenzen zuständig.

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4 Kommentare

  1. Ich war anfangs doch recht skeptisch, was seine Personal anging und gerade in den ersten zwei Transferperioden wurden viele Baustellen nicht geschlossen.

    Ich fand den Rauswurf/Weggang von Ben Manga sehr schade, aber wir wissen aber nicht, was im Hintergrund passiert ist. Wurde er von Markus Krösche raus gedrängt wie OG, oder hat BM nicht auch selber mit einer Weiterentwicklung geliebäugelt?

    Mittlerweile möchte ich attestieren, dass er zum größten Teil einen sehr guten Job macht, allerdings auch nicht immer nur ein glückliches Händchen hat, aber wer hat das schon??

    Der einzig negative Aspekt für mich bleibt seine Kommunikation, die ist ausbaufähig. Mir ist das oft zu schroff, rumpelt und ungestüm! Da wünsche ich mir mehr Feingefühl/Diplomatie. Durch seine schlechte Kommunikation werden. Aufstellen geöffnet, die nicht sein müssen.

    Ansonsten bin ich mit der Verlängerung sehr zufrieden und es zeigt, dass der Vereinsvorstand eine langfristige Perspektive hat

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  2. Ich bin über einige seiner Entscheidungen nicht sehr amüsiert, das ist ja kein Geheimnis. Aber er hat seine Aufgaben im Sinne des Vereins gut erledigt und im Sinne der Kontinuität in diesem Erneuerungsprozess begrüße ich die Verlängerung. Jetzt ist er aber auch weiterhin in der Pflicht und ich wünsche ein gutes Händchen.

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  3. @2 : Sehe ich fast alles ähnlich wie du.

    Positiv an Krösche zu Gunsten der SGE finde ich das unser Tafelsilber, wovon wir viel mehr als früher haben, nicht mehr für mikriges Geld verscherbelt wird. Wenn einer geht, werden wir dafür gut entlohnt.
    Außerdem kaum noch Verträge mit Ausstiegsklauseln !!! Absoluter Win für uns !

    Zu Manga ist alles gesagt und er hatte die Chance in England… ohne Erfolg.
    Ich wünsche ihm nach wie vor alles gute.

    Und auch wenn ich selbst es auch nicht mehr lesen und hören kann. Die Mannschaft braucht Zeit ! Wir stehen auf Platz 6 , stehen wir da am Ende, haben wir vieles richtig gemacht. Natürlich schmerzt auch mir das Herz wenn ich an das Aus in der conference league denke. Vor allem wie !

    Wir haben gute Leute in unserer Mannschaft die einfach mal eine ganze Vorbereitung brauchen in der alle zusammenspielen.
    Die Eingespieltheit ohne sich vorher zu kennen ist mitten in der Saison absolut nicht einfach.

    Ich bin absolut zufrieden wenn wir am Ende der Saison Platz 6 holen. Allerdings nur mit dem Ergebnis und nicht mit der Art und Weise aber das wird nach der Saison aufgearbeitet und hoffentlich genauestens analysiert. Sowohl das Ausscheiden in Europa wie im Pokal.

    Lautern hat es gestern richtig gemacht auch wenn es spielerisch scheisse aussah. Die sind nicht ins offene Messer gelaufen.
    Haben selbst hinten sicher gestanden und in Ruhe aufgebaut. Ertrag ist der Einzug ins Pokalfinale. Glückwunsch Friedhelm !

    Und jetzt auf zu einem wichtigen Heimsieg !

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