Kevin Trapp wurde in Berlin zum Spieler des Spiels gewwählt (bild: imago images / Contrast)

Es war für Eintracht Frankfurt der erste Auswärtserfolg in der Bundesliga in dieser Saison. Mit dem 2:1 gegen Aufsteiger Union Berlin bestätigten die Hessen ihre gute Form eine Woche zuvor, als man dem Meisterschaftsaspiranten Borussia Dortmund ein 2:2 abringen konnte. Zwar musste das Team von Adi Hütter, wie zuletzt so häufig, in den ersten Minuten zunächst in die Partie finden, doch mit zunehmender Spieldauer nahm die SGE immer mehr das Zepter in die Hand. Vor allem das Sturmduo André Silva und Bas Dost konnte überzeugen.

Personell gab es bei der Eintracht zwei Veränderungen: Dominik Kohr und Goncalo Paciencia mussten sich mit der Ersatzbank begnügen. Dost und Daichi Kamada starteten für die beiden von Beginn an. David Abraham und Danny da Costa standen kurzfristig wegen Beschwerden nicht im Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Union Berlin der dreizehn zensierten Spieler den Wert 2,58. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 510 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels- Kevin Trapp: Kevin Trapp war die tragische Figur des Abends. Der Schlussmann hielt seine Mannschaft in den ersten Minuten im Spiel, als er einen Ball mit einer starken Fußabwehr vom Tor ablenkte. Auch im späteren Verlauf war er immer sicher und zielstrebig. In der letzten Minute verletzte er sich bei einer Rettungstat schwer, als er mit Makoto Hasebe zusammenprallte.

André Silva: Das schöne an André Silva ist sein unbedingter Wille auf das Tor zu schießen. Das stellte er erneut unter Beweis. Machte mit dem 2:0 per Kopf alles klar. In der 16. Minute vergab er aber eine Großchance. Hier hätte er tatsächlich auch besser selbst abschließen sollen. Dennoch ein starker Auftritt im Adlertrikot.

Bas Dost: Man merkt Bas Dost an, dass er sich immer mehr an die Physis und Spielgeschwindigkeit bei der Eintracht gewöhnt. Er wirkte frisch im Kopf und in den Beinen. Staubte zur Führung ab mit den Worten, dass er diesen Lauf von 100 Momenten 99-mal umsonst macht. Dieses Mal war der Lauf goldrichtig.

Djibril Sow: Zweite Vorlage für Djibril Sow. Der Schweizer Neuzugang kommt auch langsam aus den Puschen und zeigte einen ordentlichen Auftritt, nachdem er zu Beginn ein Unsicherheitsfaktor war. Mit einer Flanke aus dem Lehrbuch bereitete er den Treffer von Silva vor.

Gelson Fernandes: Gelson Fernandes ist unglaublich wichtig für das Spiel der Hessen. Was der Schweizer für Wege läuft und Zweikämpfe führt, ist à la bonne heure. Läuft zu oft unter dem Radar.

Timothy Chandler: Timothy Chandler kam erst spät in die Partie. Fügte sich ordentlich ein. War defensiv und offensiv aber eher selten gefordert.

Almamy Touré: Almamy Touré zeigt mittlerweile, warum man ihn an den Main holte. Defensiv stabil. Tolle Ballbehandlung. Wagt sich auch immer wieder mit nach vorne.

Martin Hinteregger: Martin Hinteregger war relativ solide unterwegs. Keine Ausreißer nach oben oder unten.

Filip Kostic: Den Schuss von Filip Kostic konnte Gästekeeper Gikiewicz nur abprallen lassen. Anschließend staubte Dost ab. Hatte anfangs noch Probleme, kam aber besser ins Spiel.

Dominik Kohr: Gute 20 Minuten auf dem Platz. War sofort um Struktur bemüht und sollte die Führung über die Zeit bringen.

Erik Durm: Erik Durm war relativ unauffällig. Kaum Zug nach vorne. In der Abwehr aber auch ohne große Probleme.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebe hatte hingegen einige Probleme. Hatte Glück, dass der Aufsteiger nicht mehr aus seinen Unsicherheiten erwirken konnte. Unglücklich sein Zusammenprall mit Trapp.

Daichi Kamada: Daichi Kamada hatte ein bisschen das Gacinovic-Syndrom in sich. Viel bemüht, viel gelaufen, oft mit den falschen Entscheidungen. Fiel etwas im Gegensatz zu seinen Kollegen ab.

- Werbung -

14 Kommentare

  1. Könne mer uns leider nix von kaufe – Trappo, Spieler des Spiels.
    Gude Besserung!

    0
    0
  2. Da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Meinungen sind.
    Silva bekommt ne glatte 2 und wenn ich mich recht erinnere, war es ffm, der Silva in diesem Spiel sehr sehr schlecht gesehen hat. 😉

    0
    0
  3. Gut, aber leider kann Kevin sich dafür nichts kaufen, der Arme.

    Jovic sitzt schon wieder auf der Bank und Real liegt 0:2 zurück.

    Schade für den Jungen, vielleicht darf er ja in der zweiten Halbzeit ran

    0
    0
  4. Ich habe ihn nicht sehr sehr schlecht gesehen. Vom Tor abgesehen hatte er jedoch nicht viele mehrwertige Aktionen. Weit weniger als Dost. Diese Noten werden offensichtlich aus dem Gefühl heraus verteilt, quasi als „Meinung“. Auf Meinungen gebe ich allerdings nichts bei Sachverhalten, die man mit etwas Aufwand auch messen kann. Silva Note 3, Dost Note 2.

    0
    0
  5. Aber wenn ein Stürmer in 5 Spielen 85 Minuten nur Käse spielt, dafür aber jedes mal in den übrigen Minuten was gutes macht und jeweils den Siegtreffer, dann ist er trotzdem der Held 🙂

    Sau schlecht und trotzdem Top. Schon komisch.

    0
    0
  6. Finde ich nicht komisch, denn das ist bei Stürmern durchaus denkbar. Bei einem Innenverteidiger oder Torwart wäre es tödlich und nicht gelungene Ballaktionen bekommen ein ganz anderes Gewicht.

    Silva verliert das unnötige Dribbling an des Gegners 16er. Sow verliert es vorm eigenen 16er. Ich schreibe beides auf, aber die große Masse der Zuschauer merkt sich nur die Aktion von Sow. So als Beispiel.

    Alles gut mit Silva. Aber er ist noch nicht in der Bundesliga. Er muss jetzt spielen. Noch viel mehr. Man sieht den Unterschied zu den anderen, die schon BL kennen.

    0
    0
  7. @7wutzespeck , da sagste was 🙂

    @ffm, hast ja so gesehen schon recht damit.
    Es ist ja so, dass die südländischen schönspieler mit ihrer super Technik mega zum anschauen ist, aber mit dem extremen Pressing nicht ganz dazu passen.
    Die einen sehen es so, die anderen anders.

    Ich finde es persönlich immer wieder super wenn ich einen von denen sehe, die es können, wie zb Paciencia, Silva, Kamada…

    Da übersieht man schnell mal so nen Fehler, da noch etwas geflasht vom tribbling.

    0
    0
  8. Ja absolut. Paciencia ist ein gutes Beispiel. Der hat richtig Lehrgeld bezahlt und mittlerweile arbeitet er viel mehr mit dem Körper, schirmt ab, schafft sich Platz. Das war am Anfang nicht so. Und jetzt bringt er noch den Südländer mit ein.

    Beispiel: Die Flanke auf Dost beim Tor gegen Düsseldorf. Schau es Dir noch mal an. Er kriegt den Einwurf auf den Fuß und der Ball klebt sofort auf dem Boden. Er schirmt ihn ab, schiebt mit einer kurzen Bewegung den Verteidiger nach hinten und hat dann die Sekunde für die geniale Flanke. Und exakt dasselbe machte er in HZ1 von der linken Seite, flankt auf Kamada. Kannst Du direkt nachschauen. Das konnte er letztes Jahr noch nicht. Und an dem Punkt ist Silva noch nicht. Aber da kommt er ganz schnell hin, wenn er jetzt viel Spielzeit kriegt.

    0
    0
  9. @ffm:

    “ Noten werden offensichtlich aus dem Gefühl heraus verteilt, quasi als „Meinung“. Auf Meinungen gebe ich allerdings nichts bei Sachverhalten, die man mit etwas Aufwand auch messen kann.“

    Natürlich werden die Noten aufgrund von Meinungen gegeben. Auch deine Notenvergabe ist eine Meinung bzw. eine Einschätzung. Denn messen kann man die Leistung der Spieler nur begrenzt. Du kannst alle Parameter zusammenzählen – Torschüsse, Vorlagen, Zweikämpfe, Passquote, Sprints usw. – und hast immer noch nichts messbares. Wie gewichtest du die einzelnen Parameter, wie oft führt gutes Stellungsspiel dazu, dass es keinen Konter gibt. Wie oft sorgen intelligente Passwege dafür, dass für uns Chancen entstehen? Ist es besser eine niedrigere Passquote zu haben, dafür bei angekommenen Pässen für Chancen zu sorgen. Oder die Bälle sicher halten und verteilen, kaum Fehlpässe, kaum Raumgewinne.

    Die Frage kann man nicht richtig oder falsch beantworten. Mal führt ein Fehlpässe zum Gegentor, mal ein gefährlicher, gelungener Pass zum Tor. Das ist ein Stückweit Geschmackssache, weswegen Hütter anders spielt als Kovac und andere Spieler bevorzugt. Und 16 weitere Trainer in der Bundesliga sehen es wieder etwas anders. Bei der Kompetenz und der Vielzahl an Parametern die heutzutage ausgewertet werden, müssten die ja alle einer Meinung sein, wenn die Leistung messbar wäre.

    0
    0
  10. Ja, aber es ist ein erheblicher Unterschied zwischen einer Meinung, die sich aus dem Betrachten des Live Spiels ergibt und einer Meinung, die man sich nach zwei Stunden Einzelszenenbetrachtung gebildet hat.

    Natürlich sehe ich nicht alles, sondern achte auf besondere Parameter, befülle eine Tabelle.
    Wenn Du das am Strang ein paar Spiele lang machst, hast Du belastbare Daten und merkst, dass das Gefühl beim Live Spiel dich betrogen hat.

    Aber es gibt auch manchmal Indizien, zum Beispiel wenn man Hütter ganz genau zuhört. „ André teilweise etwas unglücklich….. Dost hat auch unglaublich viel für die Mannschaft beigetragen“.
    Das sagt er nicht einfach so daher. Er hat bereits Daten und generell einen anderen Blick darauf. Lege ich meine Tabelle daneben, komme auch ich exakt zu dieser Aussage. Aber erst nach sehr genauer Betrachtung.

    Also das ist schon ein erheblicher Unterschied.

    0
    0
  11. @10 ffm71

    So halb offtopic

    Ich hatte gerade einen Flashback erster Güte.
    So wie Dost bei Minute 3 in Deinem verlinkten Video einnickt ist mir direkt ein Gedanke durch den Kopf geschossen:
    – Vor 14 Jahren hatten wir einen Spieler, ebenfalls die Nummer 9,
    – ein Landsmann von Dost,
    – die gleiche Statur und auch Frisur
    – und einen ähnlichen Spielstil.

    Das Tor und Dosts Bewegung erinnern mich total an Arie van Lent.
    Nur das Arie seinerzeit lange gebraucht hat, bis er das erste Mal für uns genetzt hat.
    Ich erinnere mich, wie wir ihn in einem Heimspiel quasi zu seinem ersten Tor geschrien haben „Auf gehts Arie schieß ein Tor….“ und die Kurve mit diesem abgewandelten Lied erst verstummt ist, nachdem er tatsächlich getroffen hat. Man muss dazu sagen, das er vor dieser Bude im selben Spiel bereits eine Hand voll Hochkaräter vergeigt hatte.

    Das waren Zeiten… 🙂

    0
    0
  12. Yep,
    bei Dost mache ich mir absolut keine Sorgen. Der ist durch sein lockeres Leben in Portugal etwas abgeschlafft, hat er ja selbst gemerkt. Aber den muss niemand an die Hand nehmen. Der ist so abgewichst und weiß ganz genau, was er tut. Das zeigen auch die ersten Spielbeobachtungen und er hat gegen Union 100% zugelegt.

    Ich mache das Beobachten der Frankfurter zwar in meiner Freizeit, aber dahinter ist berufliches Interesse. Leider ausgehend vom falschen Verein :-/ Ich habe hier sechs Karten für den 18.10. gegen Bayer04 auf dem Tisch liegen, um mit ein paar Leuten anzurücken. Die Spiele kann ich fast nie einfach nur privat anschauen und Frankfurt Fan sein….leider. Und wenn die SGE und Bayer zur selben Zeit spielen, kann ich Frankfurt gar nicht sehen.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -