Kevin Trapp hielt die SGE in Unterzahl im Spiel. Gerade kurz vor Schluss ging viel in sein Richtung – kein Problem für den Schlussmann. (Foto: IMAGO images / Jan Huebner)

Auch im direkten Duell mit Ex-Übungsleiter Adi Hütter behielt die SGE in einem rassigen und bis zur letzten Minute spannenden Spiel die Überhand. Erneut kämpfte sich das Team aus einem Rückstand zurück und dieses Mal verkraftete es sogar eine lange Zeit in Unterzahl spielenden Nachteil. Für die Hessen ist damit endgültig der Anschluss ans obere Tabellendrittel wieder hergestellt. Für Hütter und seine Gladbacher geht es hingegen immer weiter nach unten.

Die Startelf war dabei die selbe, die auch gegen Leverkusen auflief. Kristijan Jakic und Jesper Lindström überstanden ihre Beschwerden rechtzeitig. Jens Petter Hauge verletzte sich und wird erst im kommenden Jahr wieder im Kader stehen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Borussia Mönchengladbach der zwölf zensierten Spieler den Wert 2,42. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 480 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Kevin Trapp: Früh musste Kevin Trapp hinter sich greifen. Auch einen Elfmeter konnte der Nationaltorwart nicht halten. Geschenkt, ein richtiger Elfmeterkiller ist er eben auch nicht. Nach der Roten Karte durch Tuta zeigte er aber eindrucksvoll, warum er im Kasten der Hessen steht. Zahlreche Chancen der Gladbacher wehrte er ab, hielt somit den Sieg am Niederrhein fest.

Jesper Lindström: Jesper Lindström kommt immer besser zurecht. Stark, wie er sich mittlerweile in den 1-gegen-1 Duellen durchsetzen kann, auch gegen echte Kanten. Brillant, welche Schusstechnik und Übersicht er hat. Hätte sogar noch zum 4:2 treffen können und verzog um Haaresbreite.

Rafael Santos Borré: Auch Rafael Santos Borré sammelt fleißig Scorerpunkte. Erst traf er zum so wichtigen 1:1 kurz vor der Halbzeit. Gab später dann die Vorlage zum 3:2-Siegtreffer als er wundervoll mit Kamada Doppelpass spielte.

Evan N’Dicka: Wenn Evan N’Dicka sich in die Offensive einschaltet, dann wird es immer gefährlich für den Gegner. So bereitete er den 2:1-Treffer von Lindström vor. Beim frühen Rückstand war er allerdings nicht energisch genug und wirkte schläfrig. Zu oft in den Startminuten.

Daichi Kamada: Daichi Kamada ist der Unterschiedspieler der SGE. Was er am Ball kann, kann keiner. Sein Treffer reichte am Ende zum Sieg. Es war sein erster Bundesligatreffer in dieser Saison.

Filip Kostic: Ohne Scorerpunkt aber dennoch sehr wichtig war Filip Kostic. Der Serbe ackerte unermüdlich auf der linken Seite. Schön allerdings zu sehen, dass mittlerweile auch seine Teamkollegen Verantwortung übernehmen und nicht alle Last auf ihm liegt.

Martin Hinteregger: Martin Hinteregger haute sich förmlich rein. Scheint seinen Fokus auch auf einen geeigneten Spielaufbau gelegt zu haben. Ist deutlich spürbar. Weiter so.

Sebastian Rode: Sebastian Rode kam für den verletzten Jakic ins Spiel. Fügte sich nahtlos ein und übernahm immer wieder Angriffe. Am Ende merkte man ihm aber deutlich sein geleistetes Pensum an.

Tuta: Tuta zahlte Lehrgeld als er beim Foul in der 70. Minute zu unachtsam blieb und mit Gelb-Rot vom Platz musste. Hier fehlt ihm noch die Erfahrung solch eine Situation klüger zu regeln. Schwamm drüber, am Ende hat es auch gereicht.

Djibril Sow: Dieses Mal ohne Zaubertor, dennoch sehr stabil und sicher dabei. In Halbzeit noch mit viel Luft nach oben. Dann steigerte sich Djibril Sow aber deutlich.

Kristijan Jakic: Kristijan Jakic musste nach gut einer halben Stunde mit Oberschenkelproblemen vom Platz. Zeigte bis dato nicht seine beste Partie.

Danny da Costa: Gegen Leverkusen gefeiert, gegen Gladbach absoluter Unsicherheitsfaktor. Danny da Costa verschuldete den Elfmeter, der zum 2:2 führte und hätte sich auch nicht über eine Rote Karte gegen Thuram beschweren können. Verlor zu viele Duelle und nach vorne ging nichts bei ihm.

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13 Kommentare

  1. Ich persönlich würde Kamada bei der Benotung mit Lindström und Kevin Trapp gleich setzten, aber er hat hier im Forum ja schon immer einen schweren Stand. Wenn er nicht Weltklasse war, war er in den Augen vieler gleich schlecht.

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  2. Wir können sehr, sehr froh sein, Kamada bei uns zu haben. Kostic, Kamada, Lindström sind/werden absolute Unterschiedsspieler.

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  3. Über den 11er würde ich gern nochmal reden wollen. Zur Erinnerung: im Pokalendspiel 2018 traf Prince Boateng zwei Minuten vor Schluss Martinez am Fuss. Es war mit Sicherheit kein Foulspiel, aber er hat ihn eben berührt. Der physische Kontakt war da, wie man zu sagen pflegt. Der Schiri hat sich die Szene lange angeguckt und keinen Elfer gegeben, weil Martinez offensichtlich einen schinden wollte. Er fiel gewissermaßen schon in Erwartung des Kontakts. Das wollte der Schiri nicht auch noch belohnen. – Der Kontakt, den DDC am Mittwoch verursachte, war überhaupt erst nach hundertfacher Vergrößerung der Zeitlupe zu erkennen. Aber natürlich schmiss sich Koné zu Boden und stöhnte vor „Schmerz“. So gelang ihm bei einem unsicheren Schiri das, was Martinez bei einem erfahrenen Unparteiischen nicht erreichte. DDC dafür anzuklagen, finde ich grenzwertig. Wenn zwei Spieler um einen Ball kämpfen, kann man Fussberührungen nicht immer absolut vermeiden. Das muss nicht zwingend gepfiffen werden, auch nicht im Strafraum.
    Bei DDC scheint mir offensichtlich, dass der Trainer ihm nach dem Lev-Spiel gesagt hat: gut gemacht, Dany, aber du musst noch mehr in die Zweikämpfe, du musst bissiger attackieren, spiel nicht so körperlos. Das hat DDC umgesetzt. Ja, nicht unproblematisch in seinen Auseinandersetzungen mit Thuram, aber Thuram ist ein Büffel, den muss man erst mal stoppen. Jetzt wird er dafür getadelt. Aber nicht von mir. Ich bleibe dabei, da Costa ist auf dem richtigen Weg. Seit er wieder dabei ist, spielen wir auch mal über die rechte Seite, nicht ausschließlich über links.

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  4. Trapp sollte vielleicht bei Elfmetern einfach mal stehen bleiben, ggf. wird er dann mal angeschossen. Er kippt einfach schon vor den Schüssen immer nur zur Seite wie der berühmte Sack Reis aus China.
    Ansonsten grandiose Leistung!

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  5. @Grüssmann: Direkt bevor Boateng im Pokalendspiel Martinez am Fuß getroffen hat, hat Martinez im Kopfballduell bei der Ecke Boateng mit beiden Händen zu Boden gestossen. Das war auch der Grund, warum Boateng dann im Aufstehen einen Tick zu spät kam. Ich habe es mit Tele exakt mitgefilmt, das Fernsehen ist in den Wiederholungen allerdings immer erst kurz nach dem Foul von Martinez eingestiegen. Kurioserweise hätte man aufgrund der Fernsehbilder also einen Elfmeter für die Bayern geben können, die korrekte Entscheidung bei richtiger Arbeit der Videoschiris wäre aber Freistoß für die Eintracht gewesen. So hätte dann Gacinovic allerdings auch nicht das 3-1 erzielen können. Vergleicht man die Szenen, hätte man dem Gladbacher deutlich eher einen Elfmeter verweigern müssen, als Martinez damals. Für mich war es Schauspielerei von Koné.

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  6. Bei Danny ist meines Meinung nach nicht das Problem, dass sein Potenzial nicht reicht, sondern, dass bei ihm ständig der Kopf an geht.
    Er wird nervös, denkt nach, zweifelt.

    Sowohl in seiner besten Saison bei uns, als auch letzte Saison bei Mainz, da ist er in einem Flow gewesen. Da ist er ganz selbstverständlich seine Seite rauf und runter gelaufen, hatte ein Gefühl dafür, wann er bis zur Grundlinie laufen musste, wann er früher flankt, wann er mal einen Gegenspieler aussteigen lässt etc.
    Jetzt habe ich oft das Gefühl, dass er irgendwie Angst hat, etwas falsch zu machen. Und wenn dann irgendwas schief geht, dann zweifelt er erst recht.

    Das muss er in den Griff bekommen. In den 90 Minuten muss man voll da sein, komplett von sich überzeugt sein, nicht halbherzig hingehen.
    Danny und Touré haben deutlich mehr Potenzial als Durm und Chandler. Aber die wissen einfach genau, was sie können und ziehen ihr Ding dann komplett durch.

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  7. Vielleicht war das gar nicht sooo dumm von Tuta die Gelb-Rote zu riskieren und letztendlich auch zu erhalten.
    Wer weiss, was aus dem Angriff geworden waere. Das 3:3 ist in dem Moment zumindest nicht gefallen.
    Und danach auch nicht.

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  8. Felix Zwayer (Der schon mal ein Spiel verschoben hat und das wichtigste Spiel des Jahres pfeifen durfte) hat nach dem Pokalfinale genau erklärt, dass für ihn Ursache und Wirkung nicht zusammen gepasst haben. Martinez bleibt mit dem getroffenen Fuß stehen hebt den anderen hoch und schmeißt sich nach vorne. Und genau so war es.
    Leider sind die Elfmeterentscheidungen gerade in letzter Zeit sehr willkürlich.

    Gruß SCOPE

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  9. Tja, ob das von Tuta Kalkül war ? Mag sein. Aber wenn, war es evtl. doch etwas früh im Spiel. Über Kamada kann ich in letzter Zeit eigentlich nur Gutes sagen. Er hat schon enorm seine Schwächen bearbeitet und das, ohne seine Stärken einzubüßen. Jesper ist zu einem sehr gefährlichen Offensivmann geworden, den jeder Gegner rot auf der Tafel markiert. Also großer Fan von Rode (weil er soooo viel Herz hat), freue ich mich sehr für ihn. Und als ebenso großer Raffa Borre Fan kann ich nur hervorheben, wie wichtig der geworden ist. Der hat alle Versprechen komplett eingelöst (kein Torjäger, aber Dauerläufer und extremer Aktivposten im Offensivspiel). Der spielt permanent auf einem guten Niveau, ist immer mittendrin, erobert, stört Aufbau, spielt Doppelpässe, bindet Verteidiger, legt auf, und ab und zu lässt er selbst mal einen rein. Wirklich toll.

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  10. @6
    Touré spielt technisch sehr gut und hat auch ein ordentliches Zweikampfverhalten. Andererseits fehlt ihm manchmal jedes Raumgefühl, was in Kombination mit seinem phlegmatischen Rücklaufverhalten zu tödlichen Situationen und Gegentoren führt. Wenn ich sehe, wie andere Offensivspieler (wie selbst Kamada!) im Vollsprint dem Ball hinterherjagen und Toure hinterhertrabt, geht mir das Messer in der Tasche auf. Das spielt selbst Kostic deutlich aggressiver und konsequenter. Wenn Toure RV spielt, kann man das als Team auffangen – als RM Schienenspieler nicht.

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  11. Finde auch, dass mit Borre, Lindström und Jakic drei Volltreffer eingekauft wurden.

    Hauge hat Potential, konnte es aber nur noch nicht ganz so auf das Parkett bringen. Ob der Sam noch zündet weiß ich nicht, will ihn aber auch noch nicht gänzlich abschreiben…!

    Dennoch eine gute Einkaufspolitik in der Summe wie ich finde !

    Forza SGE

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  12. ich hab mir die Sache auch nochmal genau angeschaut, ich glaube, das Tor von Hölze im Sitzen war knapp Abseits.

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  13. Für mich haben wir mit Borré einen super Ersatz für Gacinovic bekommen. Borré ackert so fleißig und stört den Gegner durch ständiges Anlaufen. Zudem geht von ihm noch eine Torgefahr aus, weil er weiter vorne spielt.

    Gruß SCOPE

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