Dino Toppmöller will mit der SGE mutig gegen die Bayern auftreten. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Nachdem die Eintracht einen Stimmungsaufschwung erleben konnte und das wichtige Heimspiel gegen Konkurrenten Augsburg gewann, müssen die Adlerträger gegen die Rekordmeister aus München ran. Cheftrainer Dino Toppmöller, der mit seiner Mannschaft für die Qualifikation zu Europa noch Punkte sammeln sollte, kehrt somit an seine alte Wirkungsstätte zurück. Trotz der Erwartung, dass die Frankfurter in München eine schwere Begegnung erwartet, sind die Hessen zuversichtlich, dass sie mit Punkten aus Bayern zurückkehren könnten. Die Frage, die dann noch bleibt, ist: Wie?

Trotz der bevorstehenden Champions League-Woche sieht Toppmöller die Bayern in der Position, dass sie dieses Heimspiel unbedingt gewinnen wollen. Von klaren Schwachstellen wagt der Trainer der SGE nicht zu reden. Im Hinspiel hat die Eintracht dennoch bewiesen, dass sie in der Lage ist, die Münchener zu ärgern. „Das war eine Topleistung von allen. Wir sind da an unsere Grenzen gegangen, am Ende hatten wir auch Glück. Viel ist in unsere Richtung gelaufen, doch das haben wir uns verdient, mit einer fantastischen Stimmung. Das war ein großartiges Gefühl und ein großartiges Spiel“, erinnert sich Toppmöller zurück, doch weiß auch um die enormen Qualitäten, die sie in ihrer Mannschaft haben. „Bayern München ist eine Mannschaft, die den Gegner immer einschnüren kann. Da brauchen wir eine gute Ordnung, müssen dann aber den Übergang in die Offensive finden. Dass wir den Bus hinten reinstellen, dass passt nicht zu uns. Wir sind klarer Außenseiter, aber fühlen uns darin auch immer wohl.“ Geführt von Thomas Tuchel, einem „Toptrainer in Europa, der dass auch wieder eindrucksvoll bewiesen hat“, stellen die Hausherren eine dauerhafte Gefahr für die Hintermänner der SGE dar. „Er war ein Trainer, der mich mit seiner Arbeit in Mainz und Dortmund, inspiriert hat.“

Personell können die Frankfurter wieder auf Tuta bauen, der nach seiner Sperre zurückkehrt. „Tuta hat für uns viele gute Spiele gemacht und gibt uns eine enorme Flexibilität. Er hat eine große Ruhe am Ball, ein gutes Kopfballspiel und ist zweikampfstark. Er war auf vielen Positionen für uns wertvoll und wird es auch weiterhin sein. Es kann gut sein, dass er in die Startelf zurückkehrt“, so Toppmöller, der auf den verletzten Nacho Ferri verzichten muss. Ebenso wird ein Einsatz von Farès Chaibi fraglich. Der Algerier hat mit einer Erkältung zu kämpfen, bei der sich kurzfristig entscheiden wird, ob es für einen Einsatz in München reichen wird.

Mit Aufwind und Selbstvertrauen

Nach dem Sieg gegen die Augsburger sei die Stimmung in der Mannschaft deutlich optimierter. Der Heimerfolg wirkte wie ein Befreiungsschlag auf das Team. „Auch in der Art und Weise, dass wir nach einem Rückschlag das Spiel mit der guten Stimmung gedreht haben. Auch im Zwischenmenschlichem Bereich ist die Stimmung ein Stück weit gelöster. Wir haben auch angemerkt, dass wir scharf bleiben müssen. Wir müssen aufmerksam sein, dass wir unser großes Ziel erreichen können.“ Für dieses Ziel setzen die Verantwortlichen an der Seitenlinie besonders auf die Erfahrung der Spieler. Diese sollen auch weiterhin mit ins Bott geholt werden, um auf dem Feld mehr Verantwortung übernehmen zu können. Dass manche Akteure demnach zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen, sieht Toppmöller nicht als Problem, sondern als Chance. Damit könne die Eintracht mit Qualität in das Spiel eingreifen und eventuell im Anschluss einen besseren Auftritt hinlegen als noch vor den Wechseln. „Wir wollten genau diesen Konkurrenzkampf haben. Es war schön im Training zu sehen, wie sie sich zu Höchstleistungen getrieben haben. Das sollte uns in der nächsten Woche helfen.“

Diese Schärfe haben die Hessen auch in dem eigenen Selbstvertrauen. Die Eintracht will wohl mit mehr Ballbesitz als im Hinspiel und dem eigenen Umschaltspiel die Bayern ärgern. Besonders in den Aktionen nach dem Ballgewinn sieht Toppmöller seine Spieler in einem klaren Vorteil. Die SGE könne in allen Situationen Gefahr ausstrahlen und müsse das dementsprechend nutzen: „Wir haben eine gute Zielstrebigkeit nach vorne und sind in der Umschaltbewegung eine der besten Mannschaften der Bundesliga. Im Ballbesitz hatten wir gegen Augsburg ab der 20. Minute keine gute Struktur. Wenn man eine gute defensive Ordnung hat, dann hat man auch Möglichkeiten umzuschalten. Eine unserer Hauptstärken ist unser offensives Umschaltspiel. Das war so in den letzten Jahren und ist auch diese Saison so.“

Rode-Rückkehr in Aussicht? Das sagt Toppmöller

Sebastian Rode kann weiterhin auf sein Abschiedsspiel in dieser Saison hoffen. Erst unter der Woche veröffentlichte die Eintracht ein Video, indem man den Kapitän auf dem Trainingsplatz sah. Langsam soll der zentrale Mittelfeldspieler, der seine aktive Karriere als Fußballer im Sommer beenden wird, an einen Einsatz herangeführt werden. Zwar konnte Toppmöller keine neuen Informationen bekanntgeben, doch zeigte sich zuversichtlich mit der Möglichkeit eines Einsatzes gegen Leipzig: „Wir arbeiten daran, dass er im letzten Spiel auf dem Platz stehen kann. Es ist für ihn ein schönes Gefühl, mal wieder auf dem Platz zu stehen. Wir sind guter Dinge, was den Fortschritt angeht.“

Nicht nur für Rode wäre ein Einsatz wichtig. Im defensiven Mittelfeld fehlt ein solcher Sechser momentan. Ellyes Skhiri, der dieser Beschreibung zwar gerecht wird, doch eher als „Box-to-Box“-Spieler seine Stärken nutzen kann, tritt bei der Eintracht nicht in seine eigenen Fußstapfen aus Köln. „Ellyes ist ein Spieler, der zuletzt in Köln ein gewohntes Umfeld hatte, wechselt den Verein, ist gut angekommen. Er hatte zwei Verletzungen, hat im Afrika-Cup eine gewisse Enttäuschung verarbeiten müssen. Ihm muss man vielleicht einfach ein bisschen Zeit geben, sich hier zurecht zu finden. Er war eine absolute Konstante in den letzten Jahren. Dass er das Zeug dazu hat, das hat er bewiesen. Er wird nächstes Jahr jemand sein, der noch mehr in die Rolle schlüpfen kann, Verantwortung zu übernehmen“, zeigt sich Toppmöller auch bei dieser Personalie optimistisch. Am Samstag hat der Trainer beim Auswärtsspiel in München beinahe alle Optionen offen.

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13 Kommentare

  1. Besser wir parken den Bus vor dem Tor….

    Spaß beiseite aber sorry ich rechne mir in München keine Chancen aus. Aber nehme natürlich jeden Punkt gerne mit. Aber lieber 3 Punkte in Gladbach und gegen die Produkte zuhause.

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  2. Ich glaube auch nicht, dass wir in München was holen. Um was mitzunehmen, wären die richtige Einstellung und auch Glück erforderlich. Gefährlich wäre es, wenn wir mit der inneren Einstellung rein gehen, dass wir in München eine Niederlage in Kauf nehmen. Dann kann es sehr schnell auch heftig werden und wir machen uns unser Torverhältnis kaputt. Das ist besser als bei der Konkurrenz und kann am Schluss nochmal entscheidend werden.

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  3. „Wir haben eine gute Zielstrebigkeit nach vorne und sind in der Umschaltbewegung eine der besten Mannschaften der Bundesliga … Eine unserer Hauptstärken ist unser offensives Umschaltspiel“

    Aha , Humor hat er immerhin.

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  4. Ich lasse mich gern positiv überraschen aber ich denke die Prio sollte darauf liegen, wenn möglich einen Punkt zu ermauern und sich vor allem das Torverhältnis nicht kaputt zu machen. Alles andere ist aus meiner Sicht Träumerei

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  5. “ Wenn man eine gute defensive Ordnung hat, dann hat man auch Möglichkeiten umzuschalten.”

    Naja diese Defensive Grundordnung bringt uns immer wieder selbstverschuldet in Not, weil sie eben nicht gut ist!!!!!

    Mal sehen, ich rechne mit einer Niederlage und kann man dann über ein Unentschieden oder darüber hinaus freuen

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  6. Das einfachste Spiel der Saison steht an. Ich erwarte ne Packung..wie fast immer in München, bin mit einem 0:2 zufrieden, ein Unentschieden fühlt sich wie ein Sieg an..und sollte es tatsächlich so sein das wir nicht wieder ein Jahrzent auf einen Auswärtsssieg in München warten müssen, bin ich euphorisch.. schauen wir was passiert.

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  7. Ich mag mich täuschen. Aber meiner Erinnerung nach ist das vorige Ausrechnen von Chancen in München die letzten Jahre durchweg in die Hose gegangen.

    Fussball 2000 oder DT scheinen sich wegen unsere kurzen Formhochs, Bayerns Real-Spiel, eines Ausfalls von Sané und der Kurzdiskussion um Nagelsmann auszurechnen, dass Bayern angeschlagen sein könnte und wir das nutzen müssen.

    Arschlecken, die wollen Vize-Meister werden, sich vor Real nicht demotivieren und eine sog. evtl. B-Elf sich erst recht zeigen. Und das Hinspiel vergessen machen.

    Warm anziehen.

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  8. Komisch alle glauben wir verlieren. Ich glaube das wir sogar gewinnen. Drei tolle schnelle Spieler in der Spitze. Nach Eckball von Bayern und unseren schnellen Spieler erwarten den Ball ab der Mittellinie. Sie rennen alle davon. Gegen den deutschen Meister spielen wir nicht 98 Minuten und gewinnen auch. So wird es kommen hoffentlich. Bin ganz entspannt gegen Bayern weil DT alles richtig macht, wir auch eine Mannschaft haben. Die in der nächste Saison ganz oben mitspielt.Geile Spieler haben wir. Für mich wird Hugo E. nächste Saison total durchstarten. Was für ein geiler Fussballer, PSG wird sich Äärgern ihn für 20. Mio verkauft zu haben.

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  9. Wenn DT so spielen läßt wie zuletzt, dann holen wir nichts in München. Großer überheblicher selbstüberschätzender Aufbau von hinten und schwups der Ball ist weg und im eigenen Netz.
    So holst du dir in München eine Packung ab.
    Ich würde es mit Pressing und einer 4er Kette probieren und auf konter aus sein. Jeder muss 100% geben und das Spielglück natürlich auch auf unserer Seite.
    München hat am Dienstag das Speil der Spiele auf dem Plan, da wird in der Mannschaft rotiert und vielleicht ist der Fokus für die Spieler schon wo anderster. Was spielt es auch für eine Rolle 2er oder 4er in der Liga zu werden, wenn man noch die CL gewinnen will. Nur das kann unsere Chance sein.

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  10. Bei der PK konnte man wieder das Zögerliche und Ängstliche des DT erleben. „Wir wollen etwas mitnehmen“. Ach wie erfrischend war da doch OG: „wir wollen immer gewinnen“. Natürlich habe ich mich über den Sieg über Augsburg gefreut, aber ein Trainerwechsel wäre wichtiger als Platz 6. Finde ich!

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