Nils Peresen bejubelt seinen Siegtreffer gegen die SGE. (Bild: Imgao Images/ Jan Huebner)

Die Frankfurter Eintracht hat den Sprung auf Platz vier in der Fußballbundesliga verpasst. Die SGE verlor am Sonntagabend in Freiburg mit 0:1. Für die Breisgauer traf in der 77. Minute Nils Petersen. Die Hessen mussten in der gesamten zweiten Halbzeit in Unterzahl spielen, da Gelson Fernandes kurz vor Ende der ersten Halbzeit mit der Gelb-Roten-Karte vom Platz gestellt wurde. In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte rannte David Abraham mit Absicht und voller Wucht den Freiburger Trainer Christian Streich and er Seitenlinie um. Der Frankfurter Kapitän erhielt völlig zurecht für diese dumme Aktion die Rote Karte.

Für das letzte Spiel vor der Länderspielpause nahm SGE-Trainer Adi Hütter vier Veränderungen im Vergleich zur Niederlage in Lüttich vor. Makoto Hasebe, Danny Da Costa und Sebastian Rode bekamen eine Pause. Für sie begannen Evan Ndicka, Erik Durm und Daichi Kamada. Außerdem stürmte Bas Dost anstelle von André Silva an der Seite von Gonçalo Paciencia.

Die Eintracht tat sich etwas schwer, ins Spiel zu kommen. Die erste Chance der Partie hatten dann auch die Hausherren. In der 8. Minute wurde Lukas Höler nicht gut genug gedeckt, sodass er im Strafraum einen wuchtigen und für Frederik Rönnow im Tor der Hessen verdeckten Schuss abgeben konnte. Doch Rönnow konnte zur Ecke parieren. Die Freiburger waren in dieser Phase der Partie die bessere Mannschaft. Von der Eintracht kam bis dahin zu wenig.

Freiburg mit leichten Vorteilen 

Aber die Elf von Hütter schüttelte sich nach dieser großen Freiburger Möglichkeit und wäre vier Minuten später beinah selbst in Führung gegangen. Verteidiger Martin Hinteregger tauchte im Strafraum der Breisgauer auf. Flekken im SC-Tor konnte den Schuss nicht festhalten, der Ball landete vor den Füßen von Erik Durm, der aus rund 16 Metern nicht das leere Tor, sondern den Querbalken traf. Nach diesen beiden Hochkarätern beruhigte sich die Partie ein wenig. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Der SC wirkte in vielen Situationen jedoch gedankenschneller, weshalb die SGE sich oft nicht anders als mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Aus einem dieser Fouls resultierte in der 24. Minute eine Gelbe Karte für Gelson Fernandes. Eine vermeintliche Randnotiz, die wenige Minuten später aber wichtig werden sollte.

Nach einer knappen halben Stunde hatte Freiburg die nächste dicke Gelegenheit. Die Freiburger kombinierten sich gut über die rechte Frankfurter Abwehrseite und Rönnow konnte den Schuss von Roland Sallai erst im Nachfassen festhalten.

Gelson Fernandes kassiert Platzverweis

In der 30. Minute zeigte Schiedsrichter Dr. Felix Brych auf der anderen Seite auf den Elfmeterpunkt. Paciencia war im Strafraum zu Fall gegangen. Doch der Portugiese wurde nicht von seinem Gegenspieler niedergestreckt, sondern blieb selbst im Rasen hängen und stolperte. Daher nahm der Referee nach Ansicht der TV-Bilder die Entscheidung zurück. Es ging ohne Strafstoß mit 0:0 weiter. Nach 35 Minuten war es wieder Hinteregger, der auf Abwegen vorm gegnerischen Tor und beinah in bester Mittelstürmermarnier unterwegs war. Doch Frankfurts Nummer 13 scheiterte kurz vor knapp an Flekken. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste  Fernandes dann vorzeitig duschen gehen. Der Schweizer bekam wurde bereits in der 24. Minute mit Gelb verwarnt, ging kurz vor dem Halbzeitpfiff unnötig hart in einen Zweikampf und wurde zurecht vorzeitig mit der Gelb-Roten Karte duschen geschickt.

Kohr kommt nach der Pause für Paciencia 

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte dann der erwartete Wechsel, der den Abgang von Fernandes im defensiven Mittelfeld auffangen sollte. Dominik Kohr kam für Goncalo Paciencia und ordnete sich neben Djibril Sow im zentralen Mittelfeld ein. Und die zweiten 45 Minuten begannen so, wie die ersten geendet hatten: Beide Mannschaften bekämpften sich und das Spielgeschehen spielte sich fast komplett im Mittelfeld ab, gefährlich wurde es meist nur durch kleinere Nadelstiche.

Den ersten von eben diesen setzte der SC in der 50. Minute, als es dann zum ersten Mal so richtig brenzlig im SGE-Strafraum wurde. Eintracht-Keeper Frederik Rönnow parierte einen Kopfballaufsetzer von Sallai aber stark. In der 67. Minute brachte Hütter für den blassen Kamada Mijat Gacinovic. In der Hoffnung, dass dadurch die eine oder andere Offensivaktion generiert werden kann, die die Defensive der Hessen etwas entlastet. Dies gelang in der 71. Minute mit einer schönen Einzelaktion von Kohr, der aus zwanzig Metern einfach mal abzog. Flekken musst sich strecken, um die Führung der Hessen zu verhindern.

Petersen trifft für Freiburg – SGE vergilbt beste Chancen 

Der SGE war in dieser Phase der Partie nicht anzumerken, dass sie in Unterzahl spielten. Sie kompensierte den Wegfall von Fernandes bislang gut. Bis zur 77. Minute. Da wurde der SC Freiburg das erste Mal in der zweiten Halbzeit gefährlich und Nils Petersen konnte nach einem schönen Zuspiel von Günter aus 17 Metern zum 1:0 für den SC vollenden.

Die Eintracht wollte aber unbedingt irgendwie etwas Zählbares aus dem Breisgau mitnehmen. Und so brachte Hütter in der 83. Minute Stürmer André Silva für Durm. Wenige Sekunden nach diesem Wechsel hatte Hinteregger die riesige Chance auf den Ausgleich. Der Österreicher kam aus sechs Metern zum Kopfball, köpfte aber auf Flekken. Aus der darauffolgenden Ecke resultierte wiederum eine gute Gelegenheit für Dost. Der Angreifer verfehlte das Tor jedoch knapp. In der Nachspielzeit kam noch einmal Hinteregger zum Abschluss. Aber auch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. In Summe kann man den Hessen in der zweiten Halbzeit keinen Vorwurf machen. Trotz Unterzahl erspielte sie sich einige gute Torchancen, belohnten sich aber nicht für ihren Kampf.

Abraham mit grober Unsportlichkeit

In der fünften Minute der Nachspielzeit demontierte sich die Eintracht dann selbst. Kapitän Abraham rannte mit voller Absicht an der Seitenlinie Freiburgs Trainer Christian Streich um. Die Freiburger Spieler stürmten wutentbrannt auf den Frankfurter Abwehrspieler los, der folgerichtig mit glatt Rot von Brych vom Platz gestellt wurde.

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57 Kommentare

  1. @51
    Was besseres ist mir zwischen Kaffeetrinken und fort auf die Arbeit nicht eingefallen. Ok war ein schlechtes Beispiel.
    Aber schaut Dich einfach um in der Bundesliga. Dort findet man andere gute Beispiele.

    Noch was hab ich zu meinen Ansichten anzuhängen.
    Entweder kauft man Spieler für ein bestehendes System (Bobic), oder man ändert das System mit vorhandenen Spielern. (Trainer) Fakt ist, das seit Gladbach die Tore nicht von Stürmern geschossen werden.

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  2. @53 Hätzfelder: aber detailliertes Hintergrundwissen kann man schon verlangen bevor man hier seine (oder die von komischen NRW Vögeln) ) Ansichten schreibt (unterstützt) die unserem Sturm und Management in Frage stellen.
    Oder sind Dost (2 Tore St.Pauli) und Paciencia (5:1 gegen FCB) auf einmal zu Verteidigern „degradiert“ worden.
    Kostic (2. Tore seit Gladbach) ist für mich ein eher defensiv mitspielender Außenstürmer als Verteidiger.

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  3. @54
    Dünne….sehr dünne Argumentationslage.

    Schau Dich mal in der Presselandschaft um, da gibts einige die das bestätigen.

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  4. @50 interessant, dass du bei einen heißgeliebten statistiken die passqoute von 43% von herrn dost unterschlägst. passt auch nicht so ganz zu deiner aussage: “ brachte das Abspiel in Bezug zu den Spielsituationen relativ oft zum Mann“ 43% ist bei dir also „relativ oft“ – deine sichtweise.

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  5. @55: Presseberichte hin oder her, es werden von dir Sachen als „Fakten“ dargestellt die nicht stimmen.
    „Fakt ist, das seit Gladbach die Tore nicht von Stürmern geschossen werden“…

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  6. @56
    yup, schau dir halt mal an, wie er angespielt wurde. Teilweise 3-4m neben ihn und er erreichte den Ball halt irgendwie und versuchte ihn noch weiter zu spielen.
    Rebic hatte übrigens ganz ähnliche Passquoten: 45-65%
    Anhand der Ballkontakte war da noch eher ein Paciencia unsichtbar.

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  7. @16 Ostwestfalen Adler; – Sorry, ich finde Deinen Kommentar daneben. Mir ist immer warm ums Herz geworden, wenn ich Abrahams Schilderung/Kommentare zur Stimmung im Waldstadion gehört habe. Umso unschöner war der Umgang eines Teils der Fanszene, die ihm wegen nachlaßender Leistung “seine beste Zeit ist vorbei“ unterstellten.
    Streich ein Eintracht Sympathisant ? – Warum verdammt nochmal ist er nicht aus dem Weg gegangen, wenn sich ein Spieler im Sprint befindet ? – Ich denke das wäre die normale Reaktion gewesen !
    Was Bobics nachträgliches Gejammer und die Farce bzgl. “Es schauen auch Kinder zu“, soll, bleibt mir unverständlich …. – Ich denke David Abraham weiß selbst sehr gut, das es besser gewesen wäre, sich für eine andere Reaktion zu entscheiden.
    Und doch sind es gerade diese Handlungen, die innerhalb einer hundertsel Sekunde entschieden werden, die den Fußball so faszinierend machen.
    Was mich jedoch ein wenig wundert, sind die separaten Kommentare zu beiden roten Karten, als unabhängigen Ereignissen. – Bislang spricht niemand davon das die beiden Platzverweise in EINEM Bundesligaaspiel, Indikator/Merkmal einer Überlastung sein könnten ….
    Der Druck innerhalb einer rotierenden Mannschaft, die sich in drei Wettbewerben befindet, während ein jeder Spieler um seinen Stammplatz fürchten muß, die zusätzliche Belastung durch die Nationalmannschaften, muß enorm sein.
    In einer Zeit in der sich der Vorstadtvorsitzende Scheubing schadenfreudig über die drei Abgänge der Büffelherde äußert und man auch ansonsten den Eindruck gewinnt, das wenig sensibel mit den Spielern umgegangen wird.

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