Deutlich zwei Punkte zu wenig für die SGE. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Die Frankfurter Eintracht spielt nach einem dominanten Spiel nur 0:0 gegen den 1. FC Union Berlin. In der Gesamtschau der Dinge sicherlich zwei Punkte zu wenig für die Hessen.

Noch acht Spieltage zu spielen, Tabellenplatz Sechs, fünf Punkte Vorsprung auf den Nächstplatzierten. Die Vorzeichen waren klar am Oster-Samstagnachmittag, als Eintracht Frankfurt die kriselnden, wenn auch etwas stabilisierten Gäste vom 1. FC Union Berlin empfing. Das Polster sollte unbedingt erhalten bleiben, denn dass die Konkurrenz nicht schlafen würde, war auf Dauer klar.

Cheftrainer Dino Toppmöller veränderte seine Startaufstellung im Hinblick auf das letzte Pflichtspiel gegen Borussia Dortmund (1:3 aus Eintracht-Sicht) auf einer Position: Der verletzte Hugo Larsson wurde vom anderen Hugo, nämlich Ekitiké ersetzt. Götze rückte für den verletzten Schweden in die Zentrale, dafür ging Ektiké in die Sturmspitze wo er von Ansgar Knauff und Omar Marmoush unterstützt werden sollte.

Schiedsrichter Marco Fritz pfiff die Partie auf dem viel kritisierten Frankfurter Rasen pünktlich um 15:30 Uhr an.

Schleppende erste Halbzeit, SGE wacht spät auf

Die Eintracht startete beherzt und spielbestimmend, allerdings zeigte sich der schlechte Spielplatz wieder von seiner unschönsten Seite: Wieder rutschten etliche Akteure weg. Die erste gute Chance der Partie hatten aber die Gäste. Nach einer abgefangenen Ecke der Eintracht schickte Ex-Adlerkeeper Frederik Rönnow seinen Flügelstürmer Yorbe Vertessen, der relativ frei aber aus spitzem Winkel über den Kasten von Kevin Trapp abschloss. Generell agierten die Berliner sehr kompakt im Mittelfeld und machten es der SGE durch aggressives Pressing und gute Zweikampfführung schwer, sich nach vorne durch zu kombinieren.  Auch die nächste Chance gehörte den Köpenickern: Brenden Aaronson vergab in der 11. Minute aus einer unübersichtlichen, aber vielversprechenden Situation doch recht deutlich. Die Eintracht tat sich unheimlich schwer im Spiel nach vorne, eröffnete sich keine Räume und ließ sich in den Zweikämpfen komplett den Schneid abkaufen. Es dauerte bis in die 21. Minute, als Robin Koch einen überlegten langen Ball auf Ekitiké spielte, der in Rönnow seinen Meister fand. Ekitiké war dort nicht weit entfernt von seinem ersten Eintracht-Tor, stand aber auch knapp im Abseits. Zwar wurde die Eintracht ab Mitte der ersten Halbzeit etwas stärker, war aber weit davon entfernt, ein gutes Bundesliga-Spiel zu zeigen. In der 27. Minute war es wieder Aaronson, der um ein Haar auf Führung Union stellte, verzog aber knapp über die Latte. Zu diesem Zeitpunkt war dies die vierte gute Chance für die Gäste, während die Eintracht noch keine einzige vorzuweisen hatte.  Die Abwehr der „Eisernen“ stand wie ein Bollwerk und verteidigte beherzt alles weg, was die Eintracht offensiv zu bieten hatte. Eine gute Frankfurter Freistoßsituation durch Marmoush in der 32. Minute verpuffte, weil der Topscorer im schlechten Rasen wegrutschte.  Gegen Ende der ersten Halbzeit stand Schiedsrichter Fritz im Mittelpunkte als er gut positioniert nicht auf Frankfurter Strafstoß entschied, nachdem Nkounkou den Ball an den Arm von Kevin Vogt spitzelte. Warum diese Aktion nicht noch einmal gecheckt wurde, bleibt ein Geheimnis. Mit 0:0 ging es dann in die Pause.

Zweite Halbzeit voller Chancenwucher ohne das erlösende Tor

Zur zweiten Halbzeit blieb der gelb-rot gefährdete Nkounkou in der Kabine, ihn ersetzt Philipp Max positionsgetreu. Und es dauerte bis in die 48. Minute, da spielte Ellyes Skhiri einen verheerenden Fehlpass nach hinten wo Mikkel Kaufmann an den Ball kam und aus sehr vielversprechender Situation verzog. Das hätte sehr schief gehen können. In der 57. Minute stand Ekitiké wieder kurz vor seinem Debüt-Tor. Nach guter Vorarbeit von Ansgar Knauff scheiterte der Franzose wieder an Rönnow. Und jetzt war die SGE da: In der 58. Minute prüfte Marmoush den dänischen Keeper. Wieder parierte Rönnow. In der 59. Minute war es wieder Marmoush, der gut vorlegte auf Skhiri, der allerdings nicht ganz rankam. Die Chancen hagelte es jetzt im Minutentakt für die Eintracht, aber wieder und wieder scheiterte es am finalen Abschluss. Eine Führung für die Adlerträger wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen. Und in der 66. Minute war Rönnow schon geschlagen, aber die Eintracht verpasste es, den Ball über die Linie zu drücken. Man spürte den Willen der SGE, aber der Ball wollte nicht über die Linie gehen. Auch nach 16 Torschüssen der SGE ging kein einziger rein. Und auch Nummer 17 fing Rönnow, als Mario Götze nach einer Ecke und guter Körperdrehung aufs Tor schoss. Es blieb dabei und beide Teams trennten sich 0:0.

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18 Kommentare

  1. Gute zweite Hälfte, aber gegen zwei 5er Abwehrketten ist es schwer, durchzukommen.
    Trotzdem kamen wir zu einigen sehenswerten Abschlüssen.
    Schiri mal schön das Handspiel im 16er übersehen, Keller wieder zu viel Kölsch gesoffen? Gelbe Karte für Nkounkou auch ein Witz…

    Nach mageren 15 Anfangsminuten war die Eintracht spielbestimmend.
    Die Mannschaft hatte den Willen, aber nicht die Fortüne sich für ihre Leistung zu belohnen.

    1 Punkt ist leider zu wenig hinsichtlich des Restprogramms…

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  2. eine Nullnummer der besseren Art. Aber ganz klar, viel zu wenig für den Anspruch Sechster zu werden.
    Aktuell sind es noch 5 Punkte Vorsprung, wehe Augsburg gewinnt morgen, dann denke ich, dass wir noch abgefangen werden.
    Gegen wen wollen wir denn noch gewinnen?
    Leider hat die Mannschaft nicht die nötige Qualität aus eigener Kraft alles klar zu machen, es hilft wohl nur, wenn die anderen alle auch Federn lassen.
    Meine Enttäuschung hält sich in Grenzen, weil ich sehe, dass da eigentlich nicht viel mehr drin ist.
    Irgendwas hat heute gefehlt, um so ein typisches 0:0 dann auch mal glücklich zu gewinnen.
    Bremen MUSS geschlagen werden, das ist alternativlos.

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  3. Echt scheiße, dass wir einfach kein Tor geschossen haben. Immerhin aber nicht verloren… Trotzdem, 3 Punkte wären heute super wertvoll gewesen. Naja, sind noch ein Spiele. Der 6. Platz wird mit dem Messer zwischen den Zähnen verteidigt und dann bin ich versöhnt!

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  4. @lokdall , bin großteils bei dir , ob der eine Punkt zu wenig ist wird man am Ende sehen.

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  5. Leider ist mir diese Art Fußball zu emotionslos. Mir fehlt das Feuer und die Begeisterung, die die Mannschaft entfachen müßte. Ich habe das Gefühl man hält sie an der Leine und läßt sie nicht los.
    Gut die Eintracht hat nicht verloren, aber sind wir ehrlich, das Remis gegen biedere Berliner ist einfach zu wenig.
    Wenn gegen Werder nicht gewonnen wird, wird es wohl eng um Platz 6.
    Ich sehe auch nicht wirklich den Sinn so zu spielen. Sorry, langweilig !

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  6. Die Chancen waren da.. aber die Scheisskugel wollte einfach nicht rein. Mehrfach hatte ich den Torschrei schon auf den Lippen. Es sollte heute nicht sein. Da war aber auch Unvermögen dabei, nicht nur fehlendes Fortune. Warum wird nochmal quer geschoben, warum nochmal zurückgelegt? Knallt doch die Kugel einfach mal aufs Tor – und wenn das Ding zweimal abgefälscht reingeht, dann ist das eben so! Und: Unsere Standards bleiben unterirdisch! Sämtliche Freistösse und Ecken werden verhühnert. Ich weiss nicht, was unser Standard-Trainer so trainieren lässt…! 41 Punkte täuschen Sicherheit vor. Aber die Lage ist gefährlich (siehe Kommentar weiter oben zu Augsburg). Die Eintracht muss noch kämpfen um Europa. Und das Restprogramm ist knackig!

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  7. Dass Rönnow ist ohne Zweifel auch ein Top Torwart. Muss man auch anerkennen.
    Wäre er im noch im Adlerdress hätten wir ihn gefeiert den einen Punkt mitgenommen zu haben.

    Schade, die zwei Punkte mehr hätten gut getan

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  8. Gewinnste nicht, darfste wenigstens nicht verlieren. Klar enorm ärgerlich… komischer Spieltag. Die Eintracht kann sich mit Leipzig heute die „Hand“ geben, was Chancenverwertung ist.

    Nun mal schauen wie die Bienen abgeschossen werden

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  9. union wollte mindestens diesen einen punkt und letztenendes haben sie ihn auch bekommen, weil wir das glück keinfach nich erzwingen wollten. warum spielen wir nichtmal mit 2 richtigen spitzen? warum nichtmal einen ferri bringen, der allein wegen seiner größe gegenspieler bindet und vielleicht einfach mal richtig steht? generell ist mir die strafraumbesetzung einfach zu gering.
    insofern wir gegen werder gewinnen, haben wir mit 4pkt aus den beiden heimspielen und sind dann gerade so im soll, was diese 2spiele betrifft.

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  10. Langweiliges Spiel. Schlechte Laufwege wie so oft, daran ändert sich seit Saisonbeginn nichts. Der Hauptgrund warum sich ein Spiel wie das andere gleicht (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel).

    Unsere hohe individuelle Qualität hält uns recht weit oben in der Tabelle. Effizienz/aus wenig viel machen/Entwicklung (all das hat uns über Jahre wachsen lassen) sieht jedoch anders aus.

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  11. gibt es eine Statistik, wie oft der Skhiri auf den Trapp zurück spielt? Warum wird Chandler in der 2ten Minute der Nachspielzeit eingewechselt? Früher oder lassen!!!

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  12. Nicht so schlimm. Platz 6 ist ohnehin unwahrscheinlich bei dem Restprogramm und die Ursache liegt in den verbaselten Spielen im Januar. Das kann halt niemand mehr zurück drehen. An mehr als drei Punkte gegen Leverkusen, Bayern, Leipzig und Stuttgart glaube ich nicht. Das wird nicht reichen.

    Aber gut….unmöglich ist es nun auch nicht. Aber drauf wetten werde ich nicht.

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  13. Mit Uzun kommt ein hochtalentierter Stürmer zu uns. Der hat heute wieder 2 Buden gemacht.
    So einer fehlt uns neben Marmoush. Bei Ekitiké bin ich gerade sehr skeptisch.

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  14. @14: Uzun und Ekitiké sind der Sturm in der nächsten Saison. Marmoush wird zu Geld gemacht.

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  15. Also ich lese ständig Dinge wie „Chancenwucher“ in der Fachpresse. Kommt natürlich darauf an was man tatsächlich als Chance betrachtet, aber wirklich viele Großchancen waren meines Empfinden nach jetzt auch nicht dabei.

    Mit insgesamt 293 Torschüssen belegen wir übrigens Rang 18 hinter Heidenheim (303) und Köln (309).
    Und nach wie vor 0 Tore nach Ecken. (113)

    Das ist einfach zu harmlos.

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  16. Uzun hat noch gar nicht unterschrieben.

    Und der gefährliche Gegner um Platz 6 ist Freiburg, nicht Augsburg. Schaut euch mal das Restprogramm von denen an und die werden dem Streich einen tollen Abschied geben wollen. Zumal sind die Freiburger immer mit einer Leidenschaft auf dem Platz, die uns abgeht.

    Es muss ohnehin gepunktet werden in den 4 Spielen gegen die Gegner vor uns. Vielleicht gelingt das, Leverkusen etwa könnte in den Schongang gehen, da Meisterschaft dann sicher ist und Herausforderungen in der Euro League anstehen.

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  17. Schöne Kommentare hier, mit einer gewissen Nüchternheit, ohne abfälliges Geschwätz. Wie @1 schon geschrieben hat, gegen zwei 5er-Ketten mit Rönnow dahinter ist es auch nicht leicht, den Ball über die Linie zu bringen. Der Wille war erkennbar, das sah besser aus als so manches in den letzten Wochen.

    Generell sehe ich auch das meiste wie @17, allerdings ist Augsburg durchaus sehr gefährlich, im neuen Jahr sind die in einer Sahne-Form, sie haben nur gegen Bayern und Leverkusen verloren und das nur mit einem Tor Abstand.

    Die Eintracht ist gegen kaum eine Mannschaft chancenlos, kann gegen jede Mannschaft punkten. daher bin ich nicht ganz so pessimistisch wie @12, auch wenn es nicht von der Hand zu weisen ist, dass man im Januar Punkte liegen lassen hat. Wenn das Meisterschaftsrennen entschieden ist, könnte es sein, dass Leverkusen im Schongang spielt. Bei Bayern könnte die Luft raus sein oder aber sie spielen dann plötzlich wieder unbeschwert auf, bei denen merkt man ja, dass der Kopf gerade nicht mitmacht.

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