Grenzenloser Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer bei Kostic und Paciencia. (Foto: Frank Heinen Photography)

„Das ist kein Spiel, das ist ein Naturereignis“, so fasste Sky-Kommentator Marcus Lindemann den Nachmittag in der Frankfurter Commerzbank-Arena in berauschter Art und Weise treffend zusammen. Die Eintracht schnappte sich in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Sieg und steht mit 40 Punkten nach 24 Spieltagen so gut da, wie seit mehr als einem Vierteljahrhundert nicht. Die Gastgeber gingen zwar in Führung, doch die Truppe von Julian Nagelsmann kämpfte sich zurück und drehte das Spiel. Nach einem Platzverweis fand die SGE allerdings die zweite Luft um wiederum zurückzuschlagen. Ideale Voraussetzungen vor der kommenden Europa-League Partie gegen Inter Mailand.

Gegen die Hoffenheimer durfte sich wieder einmal Mijat Gacinovic beweisen. Dafür musste Landsmann Luka Jovic zunächst mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen. Almamy Touré durfte nach dem Hannover Spiel seinen Platz in der ersten Elf behalten. Für Gelson Fernandes, der nach seiner Verletzung wieder ins Training einstieg, reichte es noch nicht für einen Platz im Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,46. Die Einzelnoten der über 750 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Filip Kostic, Goncalo Paciencia:
Mit seinem tollen Freistoßtor eröffnete Filip Kostic einen munteren und höchst spannenden Fußball-Nachmittag. Der Serbe befindet sich derzeit wohl in der Form seines Lebens und hatte gehörigen Anteil daran, dass die Hessen zu Hause drei Punkte holten. 84 Ballkontakte zeigen, dass Kostic gezielt gesucht wurde und sich auch noch häufig (69 Prozent gewonnene Zweikämpfe) durchsetzen konnte. Serben bringen Glück lautet ein altes Sprichwort – gegen die TSG konnte man sich davon überzeugen. Sonderlob erhält eindeutig Goncalo Paciencia. Der kurz zuvor eingewechselte Stürmer erzielte kurz vor dem Abpfiff den entscheidenden Treffer und brachte das Stadion zum Kochen. Reift dort etwa der nächste Büffel heran?

Sebastien Haller, Makoto Hasebe, Sebastian Rode:
Lange Zeit sah es so aus als sei es nicht der Tag von Sebastien Haller. Der 24-Jährige konnte sich die meiste Spielzeit nicht in den Vordergrund spielen. In der 89. Minute stand er aber goldrichtig und traf zum 2:2 ehe er wenige Minuten später für Paciencia auflegte. Makoto Hasebe war es, der ihn kurz zuvor mit einem unglaublich klugen Pass bediente. Der Aushilfskapitän zeigte sich gewohnt kampfstark und behielt immer seine Gegenspieler im Auge. Sebastian Rode arbeitete ebenfalls in traditioneller „Kampfschwein“-Manier. Das war ganz stark von der BVB-Leihgabe.

Martin Hinteregger, Ante Rebic, Kevin Trapp, Luka Jovic, Evan N’Dicka:
Martin Hinteregger kennt keine Verwandten. Der Österreicher machte einen beinharten Job und ging den Hoffenheimern merklich auf die Nerven. Ante Rebic hielt seinen Kopf hin und fälschte damit den Freistoß von Kostic unhaltbar ins Tor ab. Man merkt dem Kroaten an, wenn er Lust hat Fußball zu spielen. Gegen Hoffenheim hatte er Lust. Kevin Trapp hielt, was es zu halten gab. Ein guter und sicherer Rückhalt. Luka Jovic hatte mit seinem Kopfball gegen Ende der zweiten Halbzeit eine dicke Möglichkeit. Davor war aber nicht allzu viel von ihm zu sehen. Evan N’Dicka hatte es sicherlich schwer gegen Joelinton. Doch die meisten Aktionen unterband er mit klugem Stellungsspiel und starker Zweikampfführung.

Mijat Gacinovic, Danny da Costa:
Zwischen Genie und Wahnsinn sind die Auftritte von Mijat Gacinovic einzuordnen. Häufig trifft er die falschen Entscheidungen, vor allem in der Offensive. Dafür gewann er in der Defensive wieder viele Bälle. Danny da Costa war für die rechte Seite zuständig. Relativ unauffällig an diesem Nachmittag. Ohne größere Fehler.

Almamy Touré, Jetro Willems:
Der Auftritt von Almamy Touré war insgesamt ziemlich ansprechend. Beim 1:2 durch Ishak Belfodil ließ er sich allerdings zu leicht abkochen. Jetro Willems konnte seine Einwechslung nicht rechtfertigen. Im Gegensatz zum Rest der Mannschaft wirkte er wie ein Fremdkörper und brauchte zu lange um sich in den Flow der anderen zehn Spieler zurechtzufinden.

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