Oka Nikolov stand bei der SGE über 20 Jahre unter Vertrag. (Foto: Heiko Rhode)

Oka Nikolov ist zweifelsohne eine Legende am Main. Der „ewige Oka“ hütete 19 Jahre das Tor der Hessen und absolvierte in dieser Zeit 415 Pflichtspiele, ehe er von Kevin Trapp abgelöst wurde. Schon seit 2014 hat Nikolov seine aktive Fußballerkarriere beendet und ist zurzeit als Torwart-Trainer bei Los Angeles FC aktiv. Im letzten Jahr schaffte die Torwartlegende es, mit dem LAFC US-Meister zu werden. In einem Interview mit der „Bild“ spricht Nikolov über die Erfolge der SGE und die Stellung von Nachfolger Trapp im Verein.

Für den mittlerweile 49-Jährigen steht Trapp, mit dem er noch im Kontakt stehen soll, an der Spitze der Torhüter von Eintracht Frankfurt: „Ich hatte der Eintracht schon damals geraten, dass sie Kevin einen Zehnjahresvertrag geben soll! Keine Frage, er ist der beste Torhüter, den die Eintracht je hatte!“ Eine gewagte aber nicht weit hergeholte Aussage. Damit stellt der Nordmazedonier Trapp über Uli Stein, Andreas Köpke, Dr. Peter Kunter oder auch Pokalsieger Lukas Hradecky. Doch für Nikolov gibt es da keinen Zweifel: „Kevin ist der Beste. Vom Talent. Als Persönlichkeit. Ich konnte ihn ja selber in der Kabine erleben, wie er mit Mitspielern umgeht, wie er für die Mannschaft da sein will. Und auch wie er mit den Fans umgeht, ist beeindruckend. Das ist ehrlich und nicht gespielt.“ Als einen Grund dafür benennt er, die Zeit in Paris. Dort habe Trapp mit „einer Truppe von Egoisten“ zusammengespielt und sei so als Mensch gereift, führt Nikolov aus.

Nikolov traut Toppmöller Trainer-Posten zu

Mit Dino Toppmöller hat die SGE einen neuen Trainer verpflichtet, der für den ewigen Oka kein unbeschriebenes Blatt ist. Zwischen 2002 und 2003 haben die beiden zusammen das Trikot mit dem Adler auf der Brust getragen. Darüber, dass die Eintracht Toppmöllers erste Station als Cheftrainer sei, mache sich der gebürtige Deutsche keine Sorgen. „Klar traue ich ihm das zu! Er hat bei Julian Nagelsmann genug Erfahrung mitgenommen. Gerade bei Bayern und in der Champions League hat er mit Sicherheit viel gelernt. Außerdem hat er garantiert auch von seinem Vater eine Menge Tipps gekriegt. Klaus Toppmöller wäre auch heute ein Top-Trainer.“ Aber schon in der aktiven Zeit von Toppmöller sei absehbar gewesen, dass es als Trainer funktionieren könne. „Als Spieler hat er es nicht ganz nach oben geschafft – aber er war extrem ehrgeizig. Wenn ich so zurückdenke, vielleicht war da schon abzusehen, dass er mit dieser Arbeitseinstellung später eine andere erfolgreiche Karriere einschlagen könnte.“

Doch nicht nur der neue Trainer ist dem ehemaligen Bundesliga-Keeper ein Begriff. Auch mit Paxten Aaronson machte er Bekanntschaft in Philadelphia und gibt im Interview bekannt, dass er Aaronson für einen „guten Kicker“ halte, doch noch einige Defizite bei dem jungen Spieler sehe. Er müsse noch an seiner Physis und seiner läuferischen Fähigkeit arbeiten, so Nikolov weiter.

Karriere als Trainer? Das sagt Oka

Bis dato lediglich als Torwarttrainer in Erscheinung getreten, konnte Nikolov viel Erfahrung in Trainerstäben sammeln. Zurzeit konzentriere er sich auf seine Aufgabe in Los Angeles, wo er das Trainerteam vom ehemaligen Leverkusener Steven Cherundolo komplettiert. „Das will ich noch eine Weile auskosten. Ich bin super-glücklich über das, was wir hier erreicht haben. Wir sind auch in dieser Saison wieder ein Favorit auf die Meisterschaft“, sagt er über seine Arbeit in den USA.

Eine eigene Trainerkarriere schließt er jedoch nicht aus. Ganz im Gegenteil: Nikolov macht weiter Fortschritte in Richtung Trainerlizenz und sieht die Chance, eines Tages Cheftrainer zu werden, als realistisch an. „Ja, der Traum lebt noch. Nächstes Jahr mache ich hier meine Fußballlehrer-Lizenz.

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18 Kommentare

  1. Aus meiner Sicht ist, rein sportlich, Uli Stein der beste Torhüter, den die SGE je hatte. Der galt jedoch eher als schwieriger Charakter (nicht nur in der Außenwahrnehmung). Vom Gesamtpaket her, also incl. Standing in der Kabine etc., Führungsspieler und als Identifikationsfigur, könnte Trapp aber tatsächlich die Nr. 1 sein.

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  2. wir hatten schon einige und wirklich sehr gute Torhüter, alle haben ihre Geschichten und Spiele, die sie in unseren Gedanken unsterblich werden ließen. Wer der Beste war ? da hat jeder seine eigene Meinung und hängt sicher extrem vom Alter des Betrachters ab.
    Wichtig ist das hier und heute und da bin ich mit KT absolut im reinen. Ich hoffe nur, das Dino den Verbund vor Kevin besser in den Griff bekommt, als es in letzter Zeit war.

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  3. Ich finde Hradecky immer noch super sympathisch. Immer für einen Riesenbock gut und sein Schnellsprech-Deutsch mit finnischem Akzent haben mich immer zum Schmunzeln gebracht bzw. tun es immer noch.
    Und Trapp ist für mich eh der beste Torhüter, den wir haben können. (Okay- die Abschläge könnten besser ankommen…)

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  4. Ich finde Lukas auch lustig, sympathisch usw., aber während DER wegen der Kohle zum Plastikklub gewechselt ist, spielt Kevin als Nationalspieler hier, obwohl er zb in England wahrscheinlich deutlich mehr verdienen könnte.

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  5. Ich persönlich fand es gut, dass Kevin bei Paris zusammen mit Gigi Buffon trainiert hat.
    Es gibt bestimmt schlimmere Trainingspartner 😉

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  6. Glaube auf keiner anderen Position fällt die Entscheindung für einen Favoriten schwieriger, menschlisch eher noch mehr als sportlich. Der ewige Oka, die Spinne, Trappo oder auch unser aktueller TT Jan, alles absolute Sympathieträger! Der Uli Stein ist bei vielen mehr oder weniger angeeckt ;-P, aber ich mochte diese Krawallbürste, heute würde er keinen Shitstorm in den (a)sozialen Medien überleben. Umso mehr feier ich Zusammenschnitte aus alten Tagen über ihn.
    Hoffe, dass Oka wieder zu uns zurückkommt eines Tages. Kann mich an keinen Spieler erinnern, der mich im Fan-Dasein so lange geprägt hat.

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  7. Legendär das 0 : 0 in München. Paraden im mittleren zweistelligen Bereich. 🙂

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  8. @8
    Ich war dabei. Sein größtes Spiel. Bayern hätte gefühlt 5 – 6:0 gewinnen müssen, wenn Oka nicht diesen legendären Tag gehabt hätte. Sensationell !!!

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  9. gude Leutz,

    für mich persönlich ist und bleibt Oka Nikolov der Beste von allen 🙂

    lg
    cCf

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  10. Trapp ist sicher der bessere im Tor und hat seinen Platz in unserer Geschichte sicher ( nich nur aber auch wegen de Parade in der 117. Minute im EL-Finale ). Aber Oka ist für mich trotzdem die Legende. Das SPiel in München wird keiner vergessen.

    Das ist auf vielen Positionen so. Wir haben einige gute und einer ist unsere ( meine ) Legende.

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  11. Wir hatten schon einige gute bis sehr gute Torhüter. Meiner Meinung kann man aber die heutigen nicht mit den damaligen vergleichen, weil das Torwartspiel doch extrem anders und herausfordernder geworden ist. Aber klar ist, das Uli Stein zu seiner Zeit und Kevin Trapp heute mit die besten sind, die ich im Stadion erleben durfte.

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  12. Der ewige Oka, oh ja, ein Idol in meiner Kindheit. Im Übrigen nur einige Kilometer von mir entfernt hat er gewohnt im schönen Odenwald. Und ich durfte sogar mal mit ihm bei einem „Schoppeturnier“ in einer Mannschaft spielen. Sein Spiel in München legendär!
    Aber wir sollten Trappo und dessen sensationelles Spiel in München nicht vergessen ihr Leuts!
    Das war auch na dran an legendär! Beide für mich Top-Torhüter mit separaten Eigenschaften.

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  13. Wer erinnert sich noch an die alten Fussballspiele auf den Konsolen?

    Nikolov TW Skills:
    Strafraumbeherrschung 5/10
    Linienbeherrschung 9/10

    Wie in echt, bei hohen Bällen immer für einen Bock gut. Auf der Linie, oder im 1 gegen 1 bärenstark.

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  14. Der erste Torwart der Eintracht, den ich im Stadion bewundern durfte, war Dr. Peter Kunter, dann Günther Wienhold, Jupp Koitka fällt mir noch ein, ja Jürgen Pahl schließlich Uli Stein, später Andi Köpke, da flog gerade die Eintracht auseinander und stieg ab. Er wurde im selben Jahr Europameister und hatte daran einen großen Anteil. Und jetzt Kevin Trapp.
    Wie die Zeit vergeht !
    Schwer zu sagen, wer der Beste war bei der Eintracht !
    Der treueste Eintracht Torhüter war der Oka Nikolov.
    Naja, Uli Stein und Kevin Trapp würde ich als die zwei besten Eintracht Torhüter ansehen.

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  15. @Hooliganverachter [8] : Wenn ich es mir richtig behalten habe, war es in der Bundesliga – Geschichte zum damaligen Zeitpunkt das Spiel mit den drittmeisten Bällen auf das (aus Sicht der Bayern) gegnerische Tor: 38 mal. Macht 38 Paraden von Oka, denn bekanntlich ging keiner der Bälle rein.

    Platz 2: Borussia Mönchengladbach mit 39 Bällen auf’s gegnerische Tor. Ergebnis 2:4 verloren (Gegner weiß ich nicht mehr).

    Platz 1: Borussia Dortmund mit 43 Bällen auf’s gegnerische Tor. Ergebnis 0:1 verloren gegen VfB Leipzig.

    Die Bayern können meiner Meinung nach also von Glück sagen, dass sie einen Punkt in München behalten haben. 😉

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  16. ich konnte mit ‚Nikolov nix anfangen …

    Sein Abschied war kalt wie ein Lappen 🙂

    irgendwie keine Emotionen gehabt…..und sowat brauch der Fussball

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