Niko Arnautis und die SGE-Frauen hoffen wieder auf viele Zuschauer. (Bild: IMAGO / Eibner)

Die Europameisterschaft im vergangenen Jahr hat dem Frauenfußball in Deutschland neuen Auftrieb gegeben. Die deutsche Nationalmannschaft spielte sich in die Herzen der Fans und begeisterte bei ihrem Lauf bis ins Finale, das bekanntlich gegen Gastgeber England verloren ging. Es folgte ein Hype im Ligabetrieb, den auch Eintracht Frankfurt zu spüren bekam. Bei den vier Highlight-Spielen in den großen Stadien mit Beteiligung der SGE lag die Zuschauerzahl immer im fünfstelligen Bereich. Allem voran die Partie in Köln vor einer Rekord-Kulisse von rund 38.000 Zuschauern. Und auch die Heimspiele im Stadion am Brentanobad sahen immer mindestens 2.000 Fans vor Ort zu.

In diesem Jahr zeigte die DFB-Elf ein ganz anderes Gesicht. Das Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist historisch schlecht. Es ist schwierig einzuschätzen, ob das enttäuschende Abschneiden die Zahlen in der Bundesliga beeinflussen wird. „Wir glauben aber nicht, dass die Zahlen nach dem Vorrunden-Aus in der Liga im Vergleich zur Vorsaison einbrechen werden“, teilte die Eintracht auf Nachfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) mit. Das Interesse an gutem Frauen-Fußball, wie es ihn in Deutschland gebe, sei jedoch generell vorhanden.

Die Einschaltquoten der deutschen WM-Spiele lassen sich sehen: Laut der „Südwest Presse“ schalteten 5,61 Millionen Menschen zum Auftakt-Spiel gegen Marokko an einem Montag um 10:30 Uhr den Fernseher ein. Das entspricht einem Marktanteil von rund 60 Prozent. Die Partie gegen Kolumbien (Sonntag um 11:30 Uhr) hatte doppelt so viele TV-Zuschauer. Das entscheidende letzte Gruppenspiel (Donnerstag, 12 Uhr) bekam durch 8,06 Millionen Zuschauer einen Marktanteil von 63,5 Prozent. Zum Vergleich: Die letzten Testspiele der DFB-Männer, die abends stattfanden, sahen im Durchschnitt fünf Millionen Menschen. Diese Gegenüberstellung sollte man aufgrund der schwierigen Situation bei den Männern aber nicht zu hoch hängen.

SGE bleibt zuversichtlich

„Aus unserer Sicht ist und bleibt der Frauenfußball spannend und mit Entwicklungspotenzial“, betonte die SGE gegenüber der „dpa“ und ist fest davon überzeugt, „dass der gestiegene Zuspruch gegenüber der Bundesliga bestehen bleibt“. Die Hessen investieren immer mehr in ihr Frauen-Team und sorgten zuletzt unter anderem dafür, dass die Adlerträgerinnen wie ihre männlichen Kollegen auf dem Stadiongelände trainieren. Nach wie vor hat die Eintracht das Bestreben, „bestmögliche Rahmenbedingungen für Wachstum im Frauenfußball zu setzen“. Das nächste Highlight-Spiel für das Team von Coach Niko Arnautis steht bereits fest: Mitte Oktober treffen die Hessinnen in der Allianz Arena auf den Deutschen Meister Bayern München. Es wird nicht das letzte sein.

Ihr habt Interesse ein Spiel der Eintracht Frauen zu verfolgen? Schaut auf unseren Spielplan und checkt, wann es gegen wen geht.

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6 Kommentare

  1. Da es um die Eintracht geht interessiert es mich sowieso immer.

    Die Nationalmannschaft interessiert mich bei Männern sowie Frauen nicht.

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  2. Zudem spielte in der Nationalmannschaft wieder mal fast nur der Wolfsburg – Bayern Block. War nicht wirklich viel Eintracht dabei.

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  3. Die Herren Nationalmannschaft verkackt, U21 auch, jetzt die Frauen. Bin zwar alles andere als nah dran, aber so schief kann es doch gar nicht laufen… Der DFB hat sich aber tatsächlich auf ganzer Linie in nur rund 10 Jahren oder so derart selbst zerlegt, man glaubt es kaum. Ok, die Frauen hatten die erfolgreiche EM, aber wenn man nun bei der WM die Gruppe nicht übersteht, war das wohl Zufall.

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  4. Beim DFB herrscht bei Erfolg grundsätzlich Stillstand. Man denkt dann, dass man auf Jahre unschlagbar ist. Anders könnte es ja gar nicht sein. Andere Nationen sind uns da voraus. Da wird ständig weiter optimiert und im Nachwuchs aktiv gearbeitet. Daran sollte man sich hierzulande auch mal orientieren. Bei den Gegebenheiten in Deutschland ist es schon merkwürdig, dass so häufig in der Vorrunde Schluß ist. Das muss besser gehen.

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  5. Ein DFB-Präsident Neuendorf, der schon kurz nach dem Scheitern der Frauen-Nationalmannschaft, ohne die Aufarbeitung abzuwarten, der ratlosen Bundestrainerin einen Freibrief ausstellt, ist ebenso zu hinterfragen.
    Die Deutschen Herren- und Frauen-Nationalmannschaften versagen auch wegen solcher inkompetenten Typen.
    Mein Interesse an diesen Auswahlmannschaften ist enorm zurück gegangen, den DFB eingeschlossen. Ein verkrusteter, ewig gestriger Beamtenapparat, fern vom eigentlichen Fußball und seinen wahren Fans.

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  6. Ist ja auch toll, dass unsere Bundestrainer sich immer der Verantwortung stellen und weitermachen, statt den Platz für einen Neuanfang zu räumen. Das klappt ja jedesmal auch echt super !!!
    Und wenn man immer nur gleichen spielen lässt, wie bei den Männern, braucht man sich nicht zu wundern.

    Unsere Laura hätte uns weitergeschossen, aber die darf ja erst spielen, wenn sie es wie Merle macht und nach Wolfsburg wechselt.

    Also lieber DFB wundere sich nicht, wenn unsere ganzen Talente lieber bei Bayern und Wolfsburg auf der Ersatzbank sitzen und nie lernen, wie man Verantwortung übernimmt.

    Aber in Freiburg, Frankfurt usw., wo sie das lernen könnten, haben sie ja keine Chance auf die Nationalmannschaft und da alle da wegwechslen, haben die Vereine auch keine Chance auf die Meisterschaft, also musst du wechseln, wenn du Meister werden willst.

    Zufall, dass es bei den Männern genauso ist ? Seitdem wir bei den Männern und Frauen Serienmeister haben, gewinnen die Nationalmannschaften nichts mehr.

    Vlt. Ist ein bisschen Wettbewerb in der Liga ja doch wichtig.

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