Wir hätten an dieser Stelle gerne weiter geschwärmt, von der ausbauenden “Ungeschlagen-Serie” berichtet oder das steigende Punktekonto gezeigt, leider hat der VfL Wolfsburg hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne Punkte und ziemlich frustriert ging es für die Mannschaft am Samstagabend zurück in die Heimat. Gegen den FSV Mainz 05 besteht am kommenden Dienstag im Nachbarschaftsduell allerdings die Chance, die Niederlage wieder wettzumachen.
Aufgrund der Rotsperre von Timothy Chandler war Niko Kovac wieder gezwungen, seine Startelf umzubauen. Die spannende Frage vor der Partie lautete, wen er dieser Position zuteilte. Am Ende durfte Makoto Hasebe den Rechtsverteidiger mimen und Michael Hector rückte dafür in die Innenverteidigung. Zudem wechselte er im Vergleich zum Spiel gegen die TSG Hoffenheim den Sturm aus. Alex Meier und Haris Seferovic mussten auf der Ersatzbank Platz nehmen, Branimir Hrgota und Ante Rebic standen dafür zu Beginn auf dem Platz.
An eurer Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler die Note 3,89. Ein Dämpfer in der über dier Saison gesehenen ordentlichen Zensur der Mannschaft.
Die Einzelnoten der SGE4EVER.de-User der knapp 400 Abstimmenden im Überblick:
Lukas Hradecky:
Lukas Hradeckys Arbeit lässt sich wie folgt beschreiben: Der finnische Schlussmann hatte zwar den einen oder anderen Ball zu halten, besondere Paraden waren aber nicht von Nöten. Den Kopfball von Bruma zur 1:0-Führung der Gäste war für ihn unhaltbar. Ansonsten war bei ihm viel “business as usual”. Damit kommt er mit der Note 3,0 von allen Spielern der Eintracht noch am Besten weg.
Makoto Hasebe, David Abraham, Omar Mascarell, Jesús Vallejo, Ante Rebic:
Makoto Hasebe musste den gesperrten Chandler auf dessen Rechtsverteidiger-Position ersetzen. Spätestens seit den zahlreichen Versuchen von Ex-Trainer Veh auf dieser Planstelle weiß jeder, dass es nicht seine Paradedisziplin ist. Dennoch konnte man ihm gegen Wolfsburg keinen Vorwurf machen. Holte mit einer Schwalbe den nicht verwandelten Elfmeter von Meier raus. Ansonsten kann man seinen Auftritt ebenfalls als solide bezeichnen. David Abraham, Omar Mascarell und Jesús Vallejo können leistungstechnisch zusammengefasst werden. Alle drei waren von ihrem Pensum der letzten Wochen weit entfernt. Die Wolfsburger fanden häufig Lücken, konnten diese aber aus Unvermögen nicht immer nutzen, das lag vor allem am instabilen Abwehrverbund. Die Leser von SGE4EVER.de gaben dennoch eine wohlwollende 3,5. Der Kroate Ante Rebic war zweifelsohne der aktivste Frankfurter in der Offensive. Hatte Pech, dass das Foul an ihm kurz nach dem unberechtigten Elfmeterpfiff an Hasebe nicht geahndet wurde. Im Übrigen der einzige Spieler, der einen gezielten Schuss aufs Tor bringen konnte.
Aymen Barkok, Michael Hector, Shani Tarashaj, Bastian Oczipka, Marco Fabian:
Dieses Mal konnte sich die Hereinnahme von Aymen Barkok nicht auszahlen. Der Nachwuchsspieler hatte es schwierig ein ordentliches Kombinationsspiel mit seinen Teamkollegen aufzuziehen. Er war ständig bemüht und zeigte einen enormen Willen etwas Positives zu bewegen. Insgesamt war es aber eine durchschnittliche Leistung. Michael Hector wurde von den Wölfen in den Sprintduellen häufig als Schwachpunkt ausgemacht. Grobe Fehler unterliefen ihm aber auch nicht, weshalb auch hier ein “Ausreichend” leistungsgerecht erscheint. Shani Tarashaj ereilte das gleiche Schicksal wie Barkok. Bemüht, doch ohne Wirkungskraft. In der knappen Viertelstunde seines Auftrittes war er selten durchschlagend in Erscheinung getreten. Linksverteidiger Bastian Oczipka hatte mit 89 Ballaktionen am meisten am Spiel der Hessen teilgenommen. Seine Zweikampfquote (35% gewonnen) relativiert sein Werk an diesem Tag etwas. So reicht es nur zu einer 4,0, die auch sein Kollege Marco Fabian kassierte. Die Chance in der 89. Minute hätte der Mexikaner an einem guten Tag vermutlich genutzt, so war es am Ende des Tages eine graue Vorstellung des Offensiv-Akteurs.
Branimir Hrgota, Szabolcs Huszti:
Branimir Hrgota hatte sich seinen Einsatz sicher besser vorstellen können. Technisch viel zu unsauber und gedanklich langsamer als die Wolfsburger-Hintermannschaft. Keine gute Partie des Stürmers. In die gleiche Richtung geht es bei Szabolcs Huszti. Der Ungar blieb zur Pause in der Kabine. Das war einfach nix!
Alex Meier:
Einen rabenschwarzen Tag erwischte Kapitän Alex Meier. Zu Beginn der Partie schmorte er auf der Ersatzbank, durfte zur Halbzeit in die Partie und verschoss in der Folge bereits seinen zweiten Elfmeter in dieser Saison. So ging die Mannschaft am Ende leer aus und brachte ihm als einzigen Spieler an diesem Tag die Note 5,0.
13 Kommentare
GrabbiGrabbi
Warum ging das Spiel verloren?
Chandler fehlte.
Hasebe, meiner Meinung nach mit der beste Feldspieler der SGE in der laufenden Saison, spielte nicht zentral.
Kovac brach mit seinem Grundasatz, das er nicht fitte Spieler nicht eingesetzt. Maier spielte trotzdem.
Barkok von Beginn an auf rechts (hatte ich eigentlich erwartet).
Gacinovic fehlte (War auch schon im letzten Spiel nicht fit).
Fabian schwächelt.
Meier hat gespielt, weil NK vor Weihnachten nicht noch ein Fass aufmachen wollte. Ich habe das Gefühl, dass Meier mit der Rolle als Einwechselspieler nicht gut umgehen kann. Beim Elfer von der Körpersprache (Spannung) evtl. e bissi lässig? Da Fabian an dem Tag auch verschossen hätte ... vielleicht kann außer Huszti, der nicht auf dem Platz war, Hase oder Abraham auch für Geld den Ball aus 11 Metern ins Tor bringen?
Das Thema Meier wird uns in der Rückrunde sicherlich noch beschäftigen.
Alex Meier Fußballgott
Ja und Nein. Wenn die Aufstellung offensiver gewesen wäre, mehr Druck und Kampfkraft vorgeherrscht hätte, dann hätten wir ein Tor so oder so gemacht. Wenns aber eh so ängstlich, mehr recht als schlecht läuft, muß einer schießen, der keine Nerven hat. Anlauf, in die Ecke, fertig. Maier ist nicht gesund und er hat zudem noch Pech. Hätte ja schon zwei, drei Tore mehr machen müssen. Introvertierte Spieler brauchen unter Umständen mehr Streicheleinheiten aber mit klarer Ansage. Und das gilt auch für den Fußballgott.
@4:GrabbiGrabbi:
Inhaltlich gebe ich Dir recht (@Hooligenverachter: Dir aber auch).
Dennoch heißt unser Kapitän Meier und nicht Maier.
Freunde, Freunde...
Hätten wir ohne Meier verloren, würde ich meine rechte Hand darauf verwetten, dass alle danach geplärrt hätten, warum der Fußballgott nicht gespielt hat.
Hätte er den Elfer verwandelt und wir irgendwie noch glücklich 2:1 gewonen, hätte Meier wahrscheinlich irgendwas zwischen 1 und 2 bekommen, obwohl er quasi nicht am Spiel teilnahm.
Das Problem war doch am Samstag nur, dass wir uns unserer Kompaktheit und Stärke beraubten, indem Hasebe auf die Chandler Position gerückt ist. Zentral fehlte einfach im Aufbau die Sicherheit, die Hasebe ausstrahlt. Defensiv kann der Japanaer auch auf den Außen durchaus aushelfen, aber die imposanten Sprints, die ein Chandler ansetzt stecken halt nicht in ihm. Da hätte ich lieber ein experiment mit Barkok gesehen, der wahrscheinlich hinten ab und an unterstützung gebraucht hätte, aber im Ofensivbereich die Wolfsburger Hintermannschaft vor Probleme gestellt hätte.
ABER NK und sein Team sehen die Spieler Tag für Tag im Training und können am Besten beurteilen, wer am geeignetsten ist, um im Spiel auf dem Platz zu stehen.
Fußballgott hin - Fußballgott her. Im Gegensatz zu Gott wird Alex dem Alter auf Dauer Tribut zollen. Er wird nicht schneller. Er wird nicht spritziger. Er wird/ist vermutlich auch verletzungsanfälliger. Im Gegensatz zum portugisischen Fußballgott, der inzwischen 36 Jahre alt ist, hat er nicht dessen Physis. Da hätte er schon früher mit Muckibude anfangen müssen (Scherz!). Und ja, er hätte irgendwas zwischen 1 und 2 bekommen, sofern der Film gelaufen wäre, wie es Ben beschrieben hat. Und wir hätten in 2-3 Wochen vergessen, wie dieses Ergebnis zustande gekommen wäre.
Da kann man mal sehen, wie fragil das Eintracht-Gebilde ist. Ein Chandler sitzt draußen und schon gehen die gebuchten Punkte flöten. Demnach wird wohl gegen MZ alles wieder gut?
An den verschossenen Elfer alleine lag es nicht das wir verloren haben.....
Es ist meines Erachtens genau so wie es @bengore beschreibt. Hasebe auf rechts war die falsche Wahl. Hase ist kein RV, dafür ist er nicht schnell genug und er ist viel zu wichtig für den Spielaufbau und Ordnung in der Abwehr. Veh hat das ja ausgiebig getestet und nichts gemerkt. Chandler ist ein ganz anderer Spieler; Pferdelunge und ständig aggressive, aber halt limitiert in der Technik. Kovac hätte lieber wie @bengore schreibt Barkok oder noch besser Hector auf RV stellen sollen. Hinzu kamen das Rebic und Huszti einen schlechten Tag hatten. Vielleicht hätten wir mehr erreichen können wenn Sefe mit Rebic gestürmt hätte, denn Hrgota fand ich auch nicht so doll.
... vielleicht, vielleicht, hätte, hätte ...
Da hat wohl Kovac einiges falsch gemacht. Nee, nee. Die Erklärung, woran es am Ende lag, unterschreibe ich. Dass an diesem Tag NKs Blick in die Kristallkugel ausnahmsweise mal getrübt war, damit kann ich leben. So wirklich viele erfolgversprechende Alternativen hatte er doch wirklich nicht.
@9
Natürlich; vielleicht und hätte, hätte.....
Weil ich nicht allwissend bin habe ich nur meine Meinung kund getan. Ob meine Interpretation letztendlich richtig ist weiß ich nicht....aber eins ist sicher. Hasebe darf nicht als RV spielen und das muß Kovac wissen.
@10
Genau das sehe ich auch so. Hasebe hat seine Qualitäten in der Zentrale. Auf der Außenbahn ist seine ganze Übersicht verschenkt. Barkok wäre ein großes Risiko gewesen, aber auch eine Chance. Denn Huszti und die IVs hätten hinten aushelfen können, wenn es für Barkok eng geworden wäre.
Ich bin gespannt ob heute wieder der Eintracht Express in gewohntem Maße rollt :)
@ 10 Klar kannst Du Deine Meinung haben. Wir liegen doch gar net so weit auseinander. Hätte sonst kaum Deine Erklärung der Gründe "unterschrieben". :-)
@12
Okay... :-) .
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