Luka Jovic tat das, was er im Eintracht-Trikot am liebsten macht: Treffen. (imago images / Jan Huebner)

Eintracht Frankfurt gegen den FC Schalke 04 lautete das Abschlussspiel des 16. Spieltags der Bundesliga-Saison 2020/2021 im Frankfurter Waldstadion am Sonntagabend. Doch die Partie war mehr als ein gewöhnliches Fußballspiel für die Frankfurter Eintracht. Zum Einen stand Luka Jovic zum ersten Mal nach seiner Rückkehr im Kader der SGE, vor allem aber war es das letzte Spiel von Kapitän David Abraham im Trikot der Eintracht. Und die Eintracht bescherte ihrem scheidenden „Capitano“ einen Abschied nach Maß und siegte mit 3:1 gegen den Ruhrpott-Klub, der damit weiterhin das Schlusslicht der Bundesliga bleibt.  Die Tore für die SGE erzielten André Silva und Rückkehrer Luka Jovic, der es gleich zweimal im Netz der Gäste zappeln ließ, für die Schalker traf Matthew Hoppe.

Eintracht-Trainer Adi Hütter nahm im Gegensatz zum DFB-Pokal-Spiel unter der Woche vier Änderungen vor:  David Abraham spielte für Tuta, Djibril Sow für Sebastian Rode (Knieprobleme), Filip Kostic für Daichi Kamada und Makoto Hasebe für Stefan Ilsanker. Rückkehrer Luka Jovic saß zunächst auf der Bank.

Die Eintracht nahm gegen die Gäste, bei denen mit Ralf Fährmann, Bastian Oczipka, Omar Mascarell und Frederik Rönnow vier Spieler mit SGE-Vergangenheit im Kader standen, gleich zu Beginn das Heft des Handelns in die Hand. Gleich in der dritten Minuten hatte die SGE eine gute Gelegenheit durch Aymen Barkok, sein Schuss geriet aber zu mittig und war so kein Problem für Fährmann im Schalker Tor. In der siebten Minute war es wieder Barkok, der nach Hereingabe von Erik Durm eine riesige Chance hatte, sein Schuss ging dieses Mal aber knapp links am Tor vorbei. Bereits jetzt hatte sich die Eintracht eigentlich eine Führung verdient! In der Folgezeit verflachte die Partie etwas. Die Eintracht machte zwar das Spiel und ließ die Schalker kaum zur Entfaltung kommen, kam gegen das Bollwerk aber nicht mehr so gut durch wie zuvor. Die Schalker kamen erst in der 22. Minute in die Nähe des Eintracht-Tors von Kevin Trapp, ein Freistoß von Amine Harit segelte aber an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Eintracht belohnt sich – Schalke kontert nach Fehler von Trapp und Hinteregger

Dann kam wieder die Eintracht – und wie! Martin Hinteregger kam nach Eckball von Amin Younes zum Kopfball, der aber nur an den Pfosten klatschte! Den Nachschuss setzte Evan N’Dicka anschließend aus gut fünf Metern über das Tor! In der 28. Minute war es dann aber soweit und die Eintracht ging hochverdient in Führung! Andre Silva nahm einen verkorksten Schuss von Erik Durm im Strafraum an, drehte sich blitzschnell und traf flach ins linke Eck! Die überfällige Führung! Diese hielt aber nicht lange – und das lag nicht nur an den Königsblauen! Nach einem langen Schlag waren sich Martin Hinteregger und Kevin Trapp nicht einig – Matthew Hoppe bedankte sich und vollstreckte zum 1:1.  Die Antwort der Eintracht? Ein scharf getretener Freistoß von Younes, der aber von einem Schalker über das eigene Tor geklärt wurde.

SGE betreibt Chancenwucher

In der 37. Minute dann wieder die Eintracht: Nach feinem Pass von Younes war Silva halblinks in aussichtsreicher Position, Fährmann konnte den Schuss des Portugiesen aber abwehren – weiter 1:1. Und auch in der 42. Minute hatte die SGE dann eine riesige Chance: Durm war nach feinem Ball von Sow frei durch, scheiterte aber aus rund zehn Metern erneut an Fährmann. So langsam musste es sich die Eintracht wirklich gefallen lassen, wenn man von Chancenwucher sprach! Damit blieb es beim für die Gäste unfassbar schmeichelhaften 1:1-Unentschieden zur Pause – aufgrund der Chancen hätte die Eintracht hier aber mit mindestens einem Tor führen müssen!

Jovic kehrt zurück

Die Partie ging nach der Pause ohne Wechsel weiter – und auch auf dem Platz änderte sich zunächst nicht viel: Die Eintracht hatte den Ball und machte das Spiel, die Schalker waren quasi nur auf Konter aus. In der 52. Minute musste Eintracht-Cheftrainer  Hütter dann aber doch wechseln, für den wohl verletzten Martin Hinteregger kam mit Ajdin Hrustic ein Mittelfeldspieler auf das Feld, Makoto Hasebe rückte dafür in die Dreiekette in der SGE-Abwehr. Die Partie wurde nun offener, auch wenn die SGE weiterhin am Drücker war. Die Gäste zeigten sich nun aber auch öfter in der Hälfte der Adlerträger, beispielweise in der 57. Minute, der Abschluss von Benito Raman war letzendlich aber ungefährlich für Kevin Trapp. In der 62. Minute dann die endgültige Rückkehr von Luka Jovic: Der Serbe wurde für Erik Durm eingewechselt – ein klares Zeichen von Hütter, der mit beiden bisher getätigten Wechseln auf Offensive setzte! Und die  Eintracht setzte dies direkt um: Nach schönem Soppelpass mit Barkok schoss Younes aus aussichtsreicher Position, sein Schuss war aber sichere Beute für Fährmann.

Jovic – wer sonst?

Und wer nicht mehr an Fußballromantik glaubt, der sollte jetzt nicht weiterlesen: Denn Luka Jovic machte seine Rückkehr an den Main perfekt: Nach feiner Hereingabe seines Kumpels Filip Kostic nahm der Serbe den Ball nach einem Aufsetzen Vollspann aus der Luft und hämmerte ihn in die Maschen. Fährmann hatte dieses Mal keine Chance und konnte dem Strahl nur noch hinterherschauen. Was für eine Rückkehr des Stürmers an den Main. In der 80. Minute wechselte Adi Hütter doppelt. Zunächst kam Almamy Toure für Aymen Barkok und übernahm die rechte Abwehrseite, außerdem kam Daichi Kamada für Amin Younes. Und die Eintracht gab weiter Gas: Dieses Mal wieder durch Andre Silva, der Portugiese fand bei seinem wuchtigen Abschluss in Fährmann seinen Meister. Besser machte es – na wer wohl? – Richtig, Luka Jovic! Der Serbe wurde erneut von Kostic geschickt und netzte nach starker Einzelleistung ein! Unfassbar! Damit stellte er den Sekt für die Abschiedsparty von David Abraham endgültig kalt!

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54 Kommentare

  1. Off Topic:
    Über Kicker und HR kommt gerade die Info, dass Mainz angeblich an „HardKohr“ dran sein soll.
    Ich würde ihn evtl verleihen, aber hinsichtlich des möglicher Weise bevorstehenden Abgangs von Hasebe noch nicht abschreiben. Auch wenn beide relativ inkonstant daher kommen, finde ich Kohr bspw. spielstärker als Ilsanker..
    Aber vllt gibt es da für den Sommer ja auch schon jemanden in der Hinterhand.. oder Hasebe macht noch 5 Jahre 😉

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  2. Guude ihr Leut ! Sicher kann man über das gestrige Fussballspiel philosophieren. Über die Chancenverwertung, über Schlafmützigkeit, über einen Abschied und natürlich über ein Comeback. !! Allein Fakt ist…..bei mir wechselte Gänsehaut sich gepaart mit Pippi in den Augen ab. Wenn zum Schluss ein Trainer seinen Capitano abknutscht, wenn der Selbige mit dem Schiedsrichter sein Trikot tauscht und ein scheidender Kapitän eine Abschiedsrede im Kreise seiner Jungs im weiten Rund unseres Waldstadions abhält. Das sind Momente wo auch ich gerne daran glaube, das Fussball doch noch mehr als Kommerz ist. In diesem Sinne….alles Gute von der Westküste Schleswig-Holsteins. Michael R. May

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