Steht ein Verkauf von Jesper Lindström bevor? (Bild: Heiko Rhode)

Bei Eintracht Frankfurt ist die Transferphase in vollem Gange. Neben einigen vermeldeten Zugängen wie Ellyes Skhiri, Hugo Larsson, Willian Pacho, Robin Koch, Omar Marmoush, Ansgar Knauff und Dina Ebimbe brodelt am Main die Gerüchteküche auch auf der Abgangsseite. Neben anhaltenden und logischen Diskussionen um die Zukunft von Topstürmer Randal Kolo Muani soll es einige weitere Adlerträger wegziehen. Kein Geheimnis ist, dass Djibril Sow, dessen Vertragslaufzeit nur noch ein Jahr beträgt, gerne den Verein in Richtung England verlassen würde. Neben dem Schweizer soll es einen weiteren wichtigen Spieler reizen, ein neues Kapitel zu beginnen. Jesper Lindström liebäugelt wohl mit einem Abgang aus Hessen und auch die SGE ist nach Infos dieser Redaktion nicht abgeneigt, den dribbelstarken Dänen für den richtigen Preis ziehen zu lassen. Im folgenden Beitrag wird ein Transfer Lindströms eingeordnet.

Schon in der Rückrunde, als dem FC Liverpool und dem englischen Vize-Meister Arsenal Interesse an Frankfurts Nummer 29 nachgesagt wurde, war ein Wechsel Lindströms ein Thema. Doch die Preisvorstellung, im Raum steht eine Summe von 35 Millionen Euro, schreckt die Premier League-Teams offenbar ab. Der offensive Mittelfeldspieler war unter anderem mitverantwortlich an dem Frankfurter Europa League-Erfolg 2022 und spielt seit zwei Jahren bei den Hessen. In der letzten Saison konnte Lindström, insbesondere in der Rückrunde, nicht mehr an seine starken Leistungen anknüpfen. Zu sehr warf ihn eine Trainingsverletzung aus dem Rhythmus, danach wirkte er wie ausgewechselt und brachte nicht mehr die nötige Gefahr auf den Platz. Auch die Verantwortlichen am Main können sich einen Abgang des 23-Jährigen wohl vorstellen, doch der Preis müsse stimmen. Wie die „Bild“ erfahren haben will, soll es potenzielle Interessenten geben, die noch in der kommenden Woche ein Angebot bei der Eintracht einreichen wollen. Neben Newcastle United und dem AC Mailand soll auch die SSC Neapel ein Auge auf Lindström geworfen haben. Auch Bundesliga-Konkurrent Leipzig, der bereits mit einem Angebot bei der SGE abgeblitzt war, soll mit einer Verpflichtung liebäugeln, doch ob die Hessen einen derartig begabten Spieler an einen direkten Konkurrenten abgeben, ist fraglich.

Lindström-Millionen für Muani-Verbleib?

Ein Abgang des Offensivspielers ist verbunden mit einem Geldregen, auf den die Eintracht auch angewiesen ist. Laut mehreren Medienberichten sei das Budget für Transfers bald gänzlich aufgebraucht. Lediglich zehn Millionen Euro sollen noch zur Verfügung stehen, um auf dem Markt tätig zu werden. Ist die „Diva vom Main“ somit auch auf die Lindström-Millionen angewiesen, um finanziell nicht irgendwann unter Zugzwang zu kommen? Droht sonst der Verkauf anderer Stars? Was Sportvorstand Markus Krösche zuletzt vermehrt betonte, ist, dass Kolo Muani auch in der nächsten Saison im Waldstadion auflaufen soll. Die Adler haben keinen Druck, den Franzosen zu verkaufen und streben dies auch nicht an. Damit sich das nicht durch eine finanzielle Notlage ändert, müssen jedoch noch einige Spieler den Verein verlassen. Hierbei stolpert man zwangsläufig wieder über die Personalie Jesper Lindström, für die mit Omar Marmoush auch schon ein adäquater Ersatz gefunden wurde.

Zuletzt gab Krösche bekannt, dass der Kader so weit zu Beginn der Vorbereitung stehe. Dennoch halten sich Gerüchte um weitere Neuzugänge dauerhaft. So bleibt Jessic Ngankam ein Transferziel der Frankfurter, die laut Transferexperte Florian Plettenberg eine Ablöse von vier Millionen Euro plus zusätzliche Bonuszahlungen anstreben. Trainer Dino Toppmöller und Krösche sollen den 22-Jährigen von einem Wechsel an die Mainmetropole überzeugt haben, doch die laufenden Verhandlungen mit seinem derzeitigen Arbeitgeber Hertha BSC Berlin gestalten sich als langwierig. Des Weiteren ist die Spur zu dem französischen Talent Farès Chaïbi nicht verschwunden. Wie die „Bild“ berichtet, soll sich der Sportvorstand mit dem Spieler seit Monaten einig sein, doch der FC Toulouse fordere momentan noch eine Ablöse von 15 Millionen Euro, während die SGE nur zehn bezahlen möchte. Um all diese Transfers zu verwirklichen, benötigt es ein Ausbau der finanziellen Möglichkeiten, die den Kaderplanern der Eintracht zu Verfügung stehen, was ebenfalls für einen Verkauf Lindströms sprechen würde.

Mit Hinblick auf einen angestrebten Verbleib von Bundesliga-Topscorer Kolo Muani, auf den die Verantwortlichen rund um Markus Krösche pochen, scheint ein Verkauf Lindströms aktuell als sinnvoll. Mit den Einnahmen kann die SGE sich weiter verstärken und die Wunschspieler, die noch ausstehen, an den Main lotsen. Ein Verbleib bei der Eintracht scheint hingegen unwahrscheinlich. Sicherlich habe Lindström das Potential, sich leistungstechnisch zu steigern und weiter auf hohem Niveau mit dem Adler auf der Brust zu spielen, doch ob der Verein davon so stark überzeugt ist, dass er einem Verkauf für die gewünschte Summe nicht zustimmt, ist fraglich.

Autor Nicolas Richter

Ob im Waldstadion, im Camp Nou oder im Berliner Olympiastadion: Seit seinem vierten Lebensjahr lässt sich Nico kein Spiel der SGE entgehen. An eine Zeit ohne den Adler auf dem Herzen zu tragen, kann er sich nicht erinnern. Im April 2023 stieß er als Praktikant zur Redaktion dazu und ist für die Pressekonferenzen zuständig.

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23 Kommentare

  1. Diese Einschätzung setzt voraus dass die Eintracht dringend noch einkaufen muss, selbst wenn alle aktuell im Kader befindlichen Spieler bleiben. Das sehe ich anders. Wir haben so viele Neuzugänge und dabei auch Wunschspieler, dass wir derzeit gar nicht mehr kaufen müssen. Nur Abgänge kompensieren, von denen noch kein weiterer passiert ist. Und sollte ein Abgang kommen, können wir mit dem Transfergeld die Lücke wieder schließen. Also ich bin da guter Dinge. Wir müssen niemanden verkaufen. Und müssen auch niemanden dringend kaufen. Und immer noch 10 Mio (wenn alles stimmt) auf der hohen Kante.

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  2. “ Lediglich zehn Millionen Euro sollen noch zur Verfügung stehen, um auf dem Markt tätig zu werden.”

    Schon verrückt, wenn man überlegt, dass bobic damals knapp ne Millionen zur Verfügung hatte um Spieler zu holen.

    Ich denke aber auch, dass Jesper noch gehen wird. Aber ihm würde bestimmt noch eine Saison in FFM gut tun. Würde halt auch noch eine größere Baustelle aufreißen, die evtl. mit Hauge geschlossen werden könnte. Habe ihn noch nicht aufgegeben.

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  3. @2:

    Sehr ich genauso. Hauge hat die Fähigkeiten und das Talent. Jetzt kommt noch der Druck abzuliefern, weil seine Karriere auf Messers Schneide steht.

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  4. Denke auch, dass Dino ihn hinbekommt. Bin auch sehr gespannt welches System gespielt werden soll. Laut Fußball 2000 bleibt es bei der 3er/5er Kette ;-).

    Falls ich Trainer wäre würde ich 433 oder 451 spielen lassen.
    Trapp
    Buta Koch Pacho Max
    Ebimbe Skhiri
    Lindström Götze Marmush/Hauge
    Muani

    Vorne können sie ja dann auch eigentlich machen was sie wollen bzw. einfach variabel spielen. Mit der Mannschaft kann auf jeden Fall einiges gehen. Das Problem in der Vergangenheit war halt meistens, dass gefühlt alle anderen Vereine in der Rückrunde das System der Eintracht entschlüsselt haben und wir keine andere Lösungen gefunden haben. Obwohl es ja immer von AH oder OG erzählt wurde wie variabel wir seien. Leider haperte es immer bei der Umsetzung. Ich kann es auf jeden gall kaum erwarten, bis die Saison los geht. Stimmungsmäßig geht es ja bei den Gegner eigentlich nicht besser. Rechne schon mit 9 Punkten aus den ersten 3 Partien. 🙂

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  5. Pacho für Tuta? 😉
    Ich hab Pacho noch nie spielen sehen…aber lasst den Jungen erst mal richtig ankommen…der wird hier teilweise als Königstransfer hingestellt….selbst Ndicka hat damals Zeit gebraucht

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  6. @5
    Ich weiß, dass Du sonst vernünftige Dinge schreibst, ist nicht persönlich gemeint. Aber wenn ich Formulierungen wie „ich habe xy noch nie spielen sehen, aber … “ dann geht mir schon manchmal der Hut hoch. Wieso kommentiert man es dann?
    Ich verfolge die belgische Liga durch persönliche Kontakte ein bisschen. Pacho war beim Belgischen Meister ein absoluter Leistungsträger, Stütze der Mannschaft und in der Liga herausragend (!!!). Wer jetzt zu recht anmerken will, dass es ja „nur“ die belgische Liga ist: Tuta kam auch von dort (verliehen) und die Spitzenteams wie Saint-Gilloise (Durchsetzung gegen Union) und Brügge (Siege gegen Leverkusen und Atletico) können durchaus in der Bundesliga mithalten. Ich weiß natürlich auch nicht genau, wie gut Pacho ist und wie schnell er sich bei uns anpaßt, aber mein Gefühl (jetzt darf euer Hut hochgehen): stärker als Koch!

    Ndicka kam als Nachwuchshoffnung ohne viel Erfahrung – da ist Pacho schon 1-2 Schritte weiter.

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  7. @Fozzi
    bevor dir der Hut komplett wegfliegt, möchte ich das lieber etwas relativieren 😉
    Versteh mich nicht falsch, ich würde mich freuen, wenn Pacho direkt eine Verstärkung wäre…ich beurteile Spieler nie nach ihrer Ligazugehörigkeit (hab ich in meinem Beitrag auch gar nicht behauptet)….wenn einer gut is, is er gut…so wie Jovic bei Benfica 2 oder Wolf bei Hannover 2…trotzdem is es meiner Meinung nach nicht verkehrt, wenn man nicht direkt erwartet, dass er stärker als alle anderen IV’s ist….sollte es so sein, umso besser…vom Gefühl her, sehe ich aktuell Tuta und Koch weiter vorne….
    Andersrum verurteile ich dann auch weder Spieler und Management nicht, wenn die Jungs nicht direkt in der 1. Saison zünden…da hatten wir immer genügend Beispiele (Sow, Haller, Jovic etc)…ich hoffe dein Hut ist noch da 😉

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  8. Pacho für Tuta?
    Vlt bin ich gerade n bissel verwirrt, aber Tuta ist doch rechter IV wie Koch. Pacho ist links und übernimmt doch Ndickas Position .
    Also Koch entweder rechter IV in 4er Kette. Oder zentral in 5er

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  9. Der Kicker schreibt gerade, dass Hertha und unsere Eintracht sich wegen Ngankam einig geworden sind.

    Na dann: Herzlich willkommen!!!

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  10. Ich verstehe im Kommentar nicht, warum Lindström verkauft werden müsste, um weitere Neuzugänge realisieren zu können. Es gibt einige Spieler, die für die eine oder andere Million verkauft werden (das läppert sich dann auch) und darüber hinaus wäre da eher Sow`s Abgang zu erwarten, da er seinen Wechselwunsch geäußert hat.

    Das heißt natürlich nicht, dass es nicht sein kann, dass auch Lindström geht.

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  11. Lindström hat besonders in den vergangenen zwei Jahren große Schritte gemacht, schnell war er schon immer, er hat die nötige Robustheit erlangt und mittlerweile auch die Torgefahr, er kann abschließen und treffen. Ein Abgang würde das Team auf jeden Fall zurück werfen, was die Schnelligkeit angeht, hauge ist für außen mMn zu langsam, er kann eher über die Mitte kommen (wo ich aber eher Mario sehe). Der Verlust wäre nicht in der Größenordnung kostic aber ich denke wenn es keinen gleichwertigen Ersatz gibt was die Geschwindigkeit angeht, fehlt uns doch ein substantieller Teil der den Erfolg der Hinrunde ausgemacht hat. Extrem schlecht wäre es natürlich wenn er zu RB geht, wenn dann bitte auf die Insel mit entsprechender Ablöse. Sein Weggang würde so denke ich eine neue Baustelle aufmachen trotz ebimbe, der für mich ein defensiverer Typ ist. Knauff wird noch längere Zeit ausfallen bzw erstmal wieder rankommen müssen nach der Verletzung. Insofern sollten wir nochmal tätig werden, wenn er denn geht..

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  12. Puh, jetzt ist aber Betrieb auf dem Trainingsplatz.
    Wenn Nangkam auch kommt, müssen uns einige Spieler noch verlassen:
    Lindström ist praktisch weg, zumindest gefühlt. Sow will weg und ich denke, er geht auch.
    Dann muss noch einer der Stürmer gehen. Alario ist verletzt, das wird erst im Winter gehen.
    Ich bin mal gespannt.

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  13. Marmoush ist ja auch noch da, je nach System müsste man nicht zwangsläufig Lindström 1:1 ersetzen. Allgemein würde es aber schon Sinn machen noch einen OM zu holen vor allem wenn Lindström auch noch
    ( nach Kamada ) gehen würde.

    Freue mich das Ngankam kommt. Oftmals waren wir zu sehr abhängig von Kolo vorne. Hoffe das wir dadurch mehr und breitere Möglichkeiten haben Tore zu erzielen. Borre war für mich leider eine Enttäuschung in der Rückrunde.

    Insgesamt haben wir schon zur jetzigen Zeit eine starke Truppe zusammen Davon können Gladbach und Leipzig beispielsweise zur Zeit nur träumen.
    Jetzt noch den Kader ein klein wenig verschlanken dann sieht es auch wirtschaftlich noch besser aus.

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  14. Keine Ahnung wie viel Gehalt und Handgeld fließt, aber Angelino wechselt für 8 Mio zu Galatasaray….schade hätte mir gut gefallen bei uns

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  15. @5 Ndicka kam 2018 zur Eintracht und hatte seinen ersten Pflichtspieleinsatz am ersten Bundesliga-Spieltag, sogar über 90 Minuten. In der Hinrunde jedes Spiel in der Startelf, lediglich am 2. Spieltag in der 79. Minute ausgewechselt. Außerdem 4 Spiele in der Europaleague. Und 2 Tore. Klingt eher nach „sofort gezündet,“ als nach „Zeit gebraucht.“

    Hoffen wir, daß unsere Neuzugänge dieses Jahr auch sofort zünden.

    Zum Thema: Einer geht, ein anderer kommt. So isses nunmal. Inklusive Lindström wäre unser Kader aktuell stark genug, bei seinem Abgang könnten wir noch einen offensiven Mittelfeldspieler/hängende Spitze gebrauchen, wobei wir auch hier mit Borre, Aaronson und wie sie alle heißen schon Leute im Kader haben.

    Nach den Neuverpflichtungen, glaube ich, daß Sow ins zweite Glied rückt. Von dem her wäre ein Abgang ersatzlos verkraftbar.

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  16. @8
    Bei Dir und heute geht mir eh nicht der Hut hoch, ich brauch das Ding mangels Haupthaar als Sonnenschutz.
    Alles gut 😉

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  17. @19
    na dann umso besser 😉 hatte das nicht so in Erinnerung….
    dann wollen wir Pacho und allen anderen den gleichen Weg und Impact wünschen 😉

    @20
    wem sagst du das…ohne 50er Creme geht oben nix mehr 😉

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  18. lindström, sow, ache, onguene sollten schon noch gehen. der kader ist sonst einfach auch zu groß. außerdem muss es dann schon auch mal echte groß-erlöstransfers geben, sonst macht die ganze ausbildungs- und weiterentwicklungschose keinen sinn, wenn die dann alle ablösefrei gehen wie ndicka und kamada. die vier sollten also forciert gehen und zusammen die 30 mios transfermiese (aktueller stand) ausgleichen können. dann könnten wir kolo noch das eine jahr halten. – von ngankam bin ich nach wie vor nicht überzeugt. bei hauge bin ich sehr skeptisch. wenn er in der vorbereitung nicht auffällt, war es das dann m.E. bleibt dann noch borréchen. er wird wohl selbst gehen wollen. finde ich aber schade, so wie damals bei goncalo paciencia. frankfurt hat den zweiten stürmer in den letzten jahren jeweils nicht gut behandelt. egal, ob AH oder OG. ich denke, das ist der malaise mit den unterschätzten 9ern ganz generell geschuldet. flitziges offensives mittelfeld schlägt seit den späten nullerjahren die klassischen mittelstürmer. obwohl borréchen eigentlich beides kann. na ja, wir werden sehen.

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