Doch kein Wendepunkt bei der Eintracht. Das 0:0 in Hoffenheim war der letzte Punktgewinn für viele Wochen.
Doch kein Wendepunkt bei der Eintracht. Das 0:0 in Hoffenheim war der letzte Punktgewinn für viele Wochen.

November 2015:

6.000 Frankfurter nahmen den kurzen Trip nach Hoffenheim am ersten Novemberwochenende auf sich. Doch der Respekt vor dem Gegner, nachdem die Kraichgauer zwei Spieltage zuvor Markus Gisdol durch Huub Stevens an der Seitenlinie ersetzten, war vor Anpfiff noch sehr groß. Nach 90 gespielten Minuten wusste hingegen niemand so recht, was er mit diesem 0:0 anfangen sollte. Die Hessen waren drückend überlegen, bekamen einen klaren Elfmeter (Makoto Hasebe wurde im Strafraum gelegt) und ein reguläres Tor durch Stefan Aigner nicht zugesprochen – und doch wurde das Unentschieden auf die Seite „Gewinn“ verbucht. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste – es sollte der Beginn einer lange währenden Null-Punkte-Durststrecke bleiben. In der darauffolgenden Länderspielpause, die überschattet wurde durch die schlimmen Terroranschläge in Paris und der Absage des Heimspiels gegen die Niederlande, schienen die Hessen endgültig den Faden verloren zu haben. Dabei hofften die Spieler zu diesem Zeitpunkt noch, dass weiterhin geträumt werden dürfe.

Doch irgendwo auf diesem schwierigen Balanceakt ging das Vertrauen in die eigene Stärke endgültig verloren. Als am 21.11. Bayer 04 Leverkusen ins Waldstadion reiste, traf der Tabellenzwölfte auf den Achtplatzierten. Mit einem Dreier hätten die Frankfurter den Konkurrenten vom Rhein überholen können. Allerdings spielten die Adler dermaßen schwach, dass sie zum Schluss zufrieden sein mussten, dass man nur mit 1:3 verlor. Chicharito hatte die Schwächen der Eintracht gnadenlos aufgezeigt und dafür gesorgt, dass die Stimmung im Stadtwald frostiger wurde. In den sozialen Netzwerken wurden die „Armin raus“-Rufe täglich lauter. Trotzdem hielt man noch Ruhe – schließlich standen zwei aufregende Wochenenden vor der Tür. Zunächst ging es zum Nachbarschaftsduell nach Mainz – eine Woche später sollte das erste Hessenderby in der Bundesliga seit 33 Jahren folgen.

Die Miene verfinsterte sich nun stetig bei Trainer Armin Veh...
Die Miene verfinsterte sich nun stetig bei Trainer Armin Veh…

Bruno Hübner forderte, dass diese beiden Partien vier Zähler auf das Konto bringen und somit die Krise endgültig entschärfen sollten. Auch Armin Veh erhöhte die verbale Schlagzahl und nahm seine Mannschaft in die Pflicht: „Ich erwarte, dass wir im Spiel gegen Mainz präsent sind und dass trotz der Ausfälle andere vorangehen. Auch von meinem Kapitän kann ich erwarten, dass er vorangeht.“ Tatsächlich ging Meier im Duell gegen die Mainzer voran – und holte sich nach 40 Minuten eine völlig unnötige Ampelkarte ab. Die Hessen, die so gut im Spiel und dem Ausgleich nahe waren, verloren kurzzeitig den Überblick und kassierten das 0:2. Im zweiten Durchgang stemmte sich die Eintracht gegen die drohende Niederlage – doch in Unterzahl gelang nur noch das Anschlusstor. Der nächste Stimmungskiller – auch wenn es vor dem Hessenderby gegen die Darmstädter noch immer verhältnismäßig ruhig blieb. Doch das sollte sich am Nikolaustag ändern…

Besonderes

Gastspieler in Frankfurt: Die Kiebitze rund um das Trainingsgelände rieben sich verwundert die Augen, als auf einmal Chinedu Obasi bei der Eintracht auftauchte. Der Nigerianer hielt sich fit und trainierte zwei Wochen bei den Hessen mit. Manch einer hoffte, dass der Ex-Schalker sofort die Lücke auf der linken Seite schließen könnte. Inzwischen aber taucht die Personalie nicht einmal mehr in der Gerüchteküche auf. Es war ein kurzes Gastspiel von Obasi, der in der Nähe von Heidelberg wohnt, am Main.

Medojevic schwärmt von seinem Job: Es waren ungewöhnlich offene Worte, die Slobodan Medojevic von sich gab: „Wir haben den geilsten Job der Welt!“ Und der Serbe fügte noch an: „Wir müssen nur drei bis vier Stunden am Tag arbeiten. Dafür müssen wir dem lieben Gott jeden Tag dankbar sein.“ In Zeiten, wo so häufig über die viele Belastung im Profifußball geklagt wird, bilden diese Sätze einen – durchaus angenehmen – Kontrast.

Kadlec-Wechsel wird eingetütet: Nach zweieinhalb Jahren wird Vaclav Kadlec im Winter seine Zelte bei der Eintracht abbrechen. Der dänische Meister FC Midtjylland baggerte auch nach der Absage im Sommer unentwegt weiter und konnte den Tschechen für die Rückrunde verpflichten. Kadlec, der so gut bei den Hessen anfing, dann aber stark abbaute und sowohl bei Thomas Schaaf als auch bei Rückkehrer Armin Veh keine Rolle mehr spielte, bringt zunächst 2 Millionen Euro in die Kasse. Allerdings kann diese Summe noch auf insgesamt 3 Millionen Euro ansteigen. Somit hält sich der Verlust, nachdem die Eintracht im Sommer 2013 3,2 Millionen Euro bezahlte, in Grenzen.

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2 Kommentare

  1. Im Herbst sind eure Träume zerplatzt, wenn ihr euch nicht unnôtig an eine Illusion geklammert hättet , wäre euch an dem Tag an dem Veh recycelt wurde bewusst geworden jetzt kommt nix nachhaltiges!
    Aber die meisten leben ja lieber in einer Träum Welt in der sie sich blenden lassen anstatt die Dinge so zu betrachten wie sie sind!
    Mit der Veh Verpflichtung war der Abstiegskampf eingeplant , genau so wie ich es analysiert hatte ist es gekommen!
    Also nächstes mal nicht an Illusionen Klammern sondern die Realität beurteilen,
    VEH IST FACHLICH NE ABSOLUTE 0 UND DESHALB STEHEN WIR JETZT DA WO WIR STEHEN ZURECHT!!!!

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