Gab in den Krisenwochen auch nicht die glücklichste Figur ab. Vorstand Axel Hellmann.
Gab in den Krisenwochen auch nicht die glücklichste Figur ab. Vorstand Axel Hellmann.

Dezember

Der Advent – Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit? Mag sein – aber nicht bei Eintracht Frankfurt. Die Niederlage im Nachbarschaftsduell gegen den 1. FSV Mainz 05 hat bereits für eine erste Erschütterung im Umfeld gesorgt. Die Mannschaft wurde im zweiten Durchgang kaum noch supportet und der Anhang dafür von Vorstand Axel Hellmann kritisiert. Die treuen Fans äußerten erstmals in dieser Saison lautstark ihren Unmut und ließen dies die Spieler nach Abpfiff auch spüren. Aber noch hatten die Akteure die Möglichkeit, diesen Ausrutscher wieder gut zu machen. Doch zunächst begann die Woche mit einem tragischen Vorfall: Im Training rasselten Slobodan Medojevic und Johannes Flum heftig zusammen. Die Folge: Flum musste mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die Kniescheibe war zertrümmert, die Operation danach schwierig – inzwischen aber befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Die Adler mussten sich indes kurz schütteln, denn immerhin stand das erste Hessenderby seit über 33 Jahren vor der Tür. Ausverkauftes Haus, eine aufgeheizte Stimmung und die letzte Partie des Spieltags – ganz Deutschland schaute an diesem 2. Adventssonntag ab 17.30 Uhr ins Waldstadion. Doch was die Zuschauer serviert bekamen, war eine Partie der Marke „Küchenmeister Schmalhans“. Viel Kampf und Krampf, wenig Torszenen und einen Sieger aus Südhessen. Aytac Sulu entschied letztendlich das mit so großer Spannung erwartete Duell. Was wochenlang unter der Decke loderte, brach nun aus. Erst brannten Fahnen im Block und nach Abpfiff wurden die Akteure zur Rede gestellt. Nach nur einem Zähler aus den letzten vier Heimspielen drohte das Pulverfass nun endgültig zu explodieren.

Auch die tolle Choreo konnte die Eintracht-Niederlage gegen Darmstadt nicht verhindern.
Auch die tolle Choreo konnte die Eintracht-Niederlage gegen Darmstadt nicht verhindern.

Und jetzt traten auch unter den Spielern unterschiedliche Meinungen auf. Marc Stendera kritisierte die Mannschaft, während sich Kapitän Alex Meier vor sie stellte. Die Anhänger ihrerseits, die nach der 0:1-Niederlage gegen Darmstadt im Stadion erstmals überhaupt „Armin raus“ riefen, diskutierten die Trainer-Frage immer heftiger. Und nun stand auch noch – nachdem der Coach das Team öffentlich in den Senkel stellte – die Auswärtsreise nach Dortmund auf dem Programm. Die Ruhrpottler haben sich nach einer mittelmäßigen letzten Saison wieder berappelt und standen zu diesem Zeitpunkt nur fünf Punkte hinter dem FC Bayern München auf Rang 2. Die Eintracht hingegen – so titelte SGE4EVER.de sehr spitz – befand sich kurz vor dem Abgrund. Die Konkurrenz punktete und die drei Abstiegsränge rückten immer näher. Die Erwartungen des Anhangs wurden komplett heruntergeschraubt vor der Reise in den Signal Iduna Park. Und der kurze Hoffnungsschimmer, als Meier das frühe 1:0 erzielte, währte auch nur 25 Minuten. Nach dem Platzverweis von Medojevic kurz vor der Pause nahm das von Thomas Tuchel trainierte Topteam die Zügel endgültig in die Hand und gestaltete das Ergebnis mit 4:1 noch gnädig. Platz 15 hieß es somit für die Eintracht – und so sollte das Kellerduell gegen den SV Werder Bremen den Hinrundenabschluss bilden. Die Hanseaten kamen als Tabellenvierzehnter ins Waldstadion.

Die Konsequenz? Veh und das Team verriegelten sich und ließen weder Fans noch Journalisten rein. Alle Konzentration richtete sich auf die letzte Begegnung des Jahres. Das einzige was man zu hören bekam, waren klare Worte von Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner, die sich hinter den Coach stellten und Verstärkungen für die Rückserie ankündigten. Und dann rückte die Mannschaft gegen die Bremer doch noch einmal eng zusammen und sammelte ganz wichtige 3 Punkte. 2:1 hieß es nach überlegen geführten 90 Minuten – ein ganz wichtiger Sieg, einer von insgesamt nur vier Dreiern in der Hinrunde, zum Abschluss eines turbulenten Jahres 2015. Es ist viel passiert bei den Hessen und vor allem die letzten Züge des Jahres waren anstrengend und nervenaufreibend. Aber wie kann man es so schön benennen – „Ein echter Adler kennt keinen Schmerz!“. Mit dem Mexikaner Marco Fabián und einer hoffentlich intensiven Vorbereitung in Abu Dhabi soll das Ziel, mindestens drei Teams hinter sich zu lassen, dann auch schnellstmöglich erreicht werden – damit sich im Sommer im Stadtwald niemand verbrennt.

Besonderes:

Plakat-Ärger: SGE4EVER.de antwortet auf ein widerliches Hetz-Plakat eines Ultras aus Oberursel. Statt „Darmstadt vernichten“ richteten Henni Nachtsheim, Michael Apitz und die Redaktion friedliche Worte in Richtung des Südhessischen Nachbars. „In den Farben getrennt – in der Sache vereint“! Die bittere 0:1-Niederlage gegen den knapp 40 Kilometer entfernten Rivalen konnte so allerdings auch nicht verhindert werden.

Was ist los mit Sonny Kittel?: Das große Talent hoffte lange Zeit, doch noch einmal zum Einsatz kommen zu dürfen in dieser Hinrunde. Doch leider erlitt er den nächsten Rückschlag. Wie schlimm es wirklich um den gebürtigen Gießener steht, weiß aktuell niemand so recht. Man kann nur hoffen, dass das Jahr 2016 endlich den Umschwung bringt und die Verletztenakte nicht mehr erweitern wird.

Trainer-Zoff: Armin Veh war in den Tagen rund um das Dortmund-Spiel ein wandelndes Pulverfass. Erst bekamen es seine Spieler zu spüren und dann „Winni“ Schäfer, Ex-Mannschaftskollege aus Gladbacher Zeiten. Bei Sky90 platzte Veh, nachdem ihn Schäfer zuvor für seine Maßnahmen unter der Woche kritisierte, endgültig der Kragen. „Ich habe gehört, was Winfried Schäfer im Vorfeld gesagt hat. Das war eine Art Bewerbungsschreiben. Aber da wird hier nichts passieren, Winnie das kann ich dir sagen.” Wie er dies denn meine, fragte Wasserziehr zwischen. Veh: “Er hat sich ja schon öfters mal beworben in der Liga, von daher ist das nichts Neues.

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2 Kommentare

  1. Im Herbst sind eure Träume zerplatzt, wenn ihr euch nicht unnôtig an eine Illusion geklammert hättet , wäre euch an dem Tag an dem Veh recycelt wurde bewusst geworden jetzt kommt nix nachhaltiges!
    Aber die meisten leben ja lieber in einer Träum Welt in der sie sich blenden lassen anstatt die Dinge so zu betrachten wie sie sind!
    Mit der Veh Verpflichtung war der Abstiegskampf eingeplant , genau so wie ich es analysiert hatte ist es gekommen!
    Also nächstes mal nicht an Illusionen Klammern sondern die Realität beurteilen,
    VEH IST FACHLICH NE ABSOLUTE 0 UND DESHALB STEHEN WIR JETZT DA WO WIR STEHEN ZURECHT!!!!

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