März 2015

Nachdem die U23 aufgelöst worden war, fehlte es Rekonvaleszenten und jüngeren Spielern an den nötigen Einsatzzeiten. Um diesem Mangel abzuhelfen, ordnete Thomas Schaaf Testspiele unter der Woche an, die allerdings geheim waren. Kiebitze und Medienvertreter waren gezwungen, aus weiter Entfernung oder hinter Bäumen Ausschnitte des Spiels zu verfolgen. Gegen die bereits chronische Auswärtsschwäche sollte diese Maßnahme aber auch nicht helfen. Beim 1.FC Köln kassierte die Eintracht innerhalb von zehn Minuten drei Treffer und musste sich trotz zweier Treffer von Alex Meier – seinen Saisontoren 17 und 18 – mit 2:4 (1:1) geschlagen geben. Die Stimmung bei den Fans war im Keller, SGE4EVER.de kritisierte unter Hinweis auf die ungeliebten Auswärtstrikots den „peinlichen Auftritt in babyblau“, Alex Meier warnte vor einem Absturz und Kevin Trapp monierte, dass es „jede zweite Woche dasselbe“ sei. Zu allem Überfluss zog sich Marco Russ auch noch eine Knieverletzung zu und musste sechs Wochen pausieren.

Nelson Valdez jubelt über seinen Treffer zum 4:0 gegen den SC Paderborn
Nelson Valdez jubelt über seinen Treffer zum 4:0 gegen den SC Paderborn

Die Auswärtsschwäche mutierte nach und nach zu einem Trauma, das sich fest in den Köpfen der Spieler festsetzte. Die Medien machten in erster Linie den Trainer für die wechselhaften Auftritte verantwortlich und kritisierten die fehlende Spielidee und die andauernde Abwehrschwäche. Zum Glück stand aber nun wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Der zu Beginn der Saison überzeugende, nun aber mehr und mehr abbauende Aufsteiger aus Paderborn gab sein erstes Bundesliga-Gastspiel im Waldstadion. Und in der Tat: Auf die Heimstärke der SGE war nach wie vor Verlass. Mit 4:0 (2:0) nach Treffern von Meier, Stendera, Aigner und dem erstmals nach seiner schweren Verletzung wieder eingewechselten Nelson Valdez jagte die Eintracht die Spieler von Trainer André Breitenreiter zurück nach Ostwestfalen. Typisch für diese Saison, die emotional einer Achterbahnfahrt glich, war, dass umgehend Träume von einer Teilnahme an der Europa League formuliert wurden, nachdem nur eine Woche zuvor noch das Abstiegsgespenst im Stadtwald gesichtet worden war.

Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, dass der 19. Treffer von Alex Meier sein letzter in dieser Spielzeit sein sollte. Gegen den VfB Stuttgart lief der „Fußballgott“ ein vorletztes Mal auf und kassierte mit seinem Team die obligatorische Auswärtsschlappe. Trotz einer Führung von Haris Seferovic musste sich die SGE gegen lange Zeit erschreckend schwache Schwaben 1:3 geschlagen geben. Auswärtsspiele im ersten Quartal 2015 liefen alle nach dem selben Schema ab: Die Eintracht spielte ordentlich, hatte Gegner und Spiel im Griff, ging in Führung und erlebte nach einem Gegentreffer einen Einbruch, der zu einer Niederlage und anschließendem Unverständnis aller Beteiligten führte. Noch ahnte niemand, dass die Niederlage in Stuttgart das Ende der einjährigen Ära Schaaf einläuten sollte.

Besonderes:

Oczipka verlängert bis 2018.  Im März konnte Bruno Hübner einen weiteren Leistungsträger langfristig an die Eintracht binden. Bastian Oczipka, der seit 2012 im Trikot der Adlerträger spielt, unterzeichnete ein neues Arbeitspapier bis zum Jahre 2018.

Das Waldstadion heißt weiterhin nicht Waldstadion. Das Frankfurter Waldstadion wird auch in den kommenden fünf Jahren weiterhin offiziell Commerzbank-Arena heißen. Im März wurde die Partnerschaft zwischen dem Geldinstitut, dem Stadionvermarkter SPORTFIVE und der Stadionbetreibergesellschaft Stadion Frankfurt Management GmbH bis zum 30. Juni 2020 verlängert.

Kampf um die Torjägerkanone. Nach 26 Spieltagen hatte Alexander Meier bereits 19 Treffer auf seinem Konto. Er konnte seine schärfsten Konkurrenten Arjen Robben und Robert Lewandowski aufgrund seiner Treffsicherheit gut auf Abstand halten, zumal die beiden Münchner wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Die Fans waren sich sicher: Nur noch eine eigene Verletzung könnte unseren „Fußballgott“ stoppen …

Am Sonntag präsentieren wir Euch den zweiten Teil des Jahresrückblicks, in dem der Abschluss der Saison 2014/15 und das Ende der Trainertätigkeit von Thomas Schaaf im Vordergrund stehen.

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