Nach dem verpatzten Saisonstart gegen Bielefeld und dem überraschend guten Auftritt bei Hertha BSC Berlin startete die Eintracht einem Sieg gegen Hoffenheim gut in den Oktober. Nach dem Zuschauerauschluss durch steigende Infektionszahlen sollte dieser Sieg leider der einzige Heimsieg der bisherigen Saison bleiben. Nach einer langen Serie an Unentschieden-Spielen fand die SGE erst mit dem letzten Saisonspiel des Jahres 2020 in Augsburg wieder zurück in die Erfolgsspur.
SGE4EVER.de blickt in vier Teilen noch einmal auf die vergangenen zwölf Monate zurück – und beendet den Rückblick mit den letzten Monaten der vier Quartale: Oktober, November, Dezember.
Oktober: Der einzige Heimsieg vor 8.000 Zuschauern und die Verpflichtung von Amin Younes
Nach dem ersten Bundesliga-Sieg in Berlin begann der Oktober mit ähnlich positiven Nachrichten für die Eintracht. Das Frankfurter Gesundheitsamt genehmigte die Zulassung von Zuschauern, obwohl die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt Frankfurt den Grenzwert 35, welchen der DFB und die DFL zur Stadionfüllung festlegte, knapp überschritten hatte: „Wir sehen keine Überschneidungen zwischen dem lokalen Infektionsgeschehen und den Gästen des Eintracht Frankfurt-Spiels. Daher ist eine Reduktion der Zuschauerzahlen infektiologisch nicht notwendig.“ sagte der stellvertretende Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, so dass die Heimpartie gegen Hoffenheim vor 8.000 Zuschauern stattfinden konnte.
Kurz vor dem Heimspiel gab es dann die nächste positive Nachricht seitens der Eintracht zu vermelden: Amin Younes, Confed-Cup-Sieger von 2017, wurde bis zum Sommer 2022 vom SSC Neapel mit Kaufoption ausgeliehen. Fredi Bobic zeigte sich dabei hocherfreut über den Transfer des „dribbelstarken, technisch versierten Spieler, der zudem bereits eine Menge internationaler Erfahrung mitbringt.“ Später wurde bekannt, dass Younes auf ca. 4 Mio € Gehalt verzichtet, um im Trikot der Eintracht auflaufen zu können. Es sollte allerdings aufgrund von Fitnessrückständen und mangelnder Spielpraxis noch weitere 2,5 Monate bis zu Younes’ erstem Statelfeinsatz dauern, denn in Neapel kam er in der vorherigen Saison lediglich auf 180 Spielminuten.
Diese positiven Nachrichten sollte die Eintracht für sich nutzen können und besiegte Bayern-Bezwinger Hoffenheim nach Halbzeitrückstand noch mit 2:1 (0:1). Matchwinner war dabei Bas Dost, der das Ausgleichstor von Daichi Kamada mustergültig auflegte und in Minute 71 aus einem Getümmel vorm gegnerischen Kasten das wichtige Tor zum Sieg erzielte. Diese wichtigen drei Punkte spülten die SGE sogar kurzfristig bis an die Tabellenspitze, wenn auch nur für wenige Stunden. Für den im Spiel gegen Berlin verletzten Leistungsträger Filip Kostic, der den gesamten Oktober verpassen sollte, stand dabei Steven Zuber auf der linken Außenbahn zum ersten Mal in der Startelf. Er sollte diesen Stammplatz bis zur Genesung von Kostic nicht mehr abgeben. Ein weiterer Debütant war der 21-jährige Brasilianer Tuta, der nach einer Verletzung von Kapitän David Abraham in der 63. Minute zu seinen ersten Bundesligaminuten für die Frankfurter Eintracht kam.
Kurz vor Ende der Transferfrist transferierte die Eintracht noch den Franzosen Simon Falette zu Hannover 96 sowie Felix Wiedwald zum FC Emmen in die Niederlande ab. Damit konnte einerseits in einer Saison ohne Europapokalspiele der Kader weiter verschlankt werden und andererseits wurde in der unsicheren ‚Corona-Zeit‘ das Gehalt der Spieler eingespart. ‚Spaßvogel‘ Falette, der aufgrund der Konkurrenz um Publikumsliebling Martin Hinteregger und Jungstar Evan N’Dicka keine Chance mehr auf regelmäßige Einsätze hatte, verabschiedete sich auf Instagram emotional von den Fans: „Mit großen Gefühlen verlasse ich nun den Verein. Ich habe hier grandiose Momente erlebt und werde meinen ersten mit euch gewonnenen Titel nie vergessen. Die Europa League und eure unglaubliche Unterstützung werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Nochmals vielen Lieben Dank“.
Im kommenden Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln verspielte die SGE nach einer sehr dominanten ersten Halbzeit noch den Sieg. André Silva hatte die Eintracht per Strafstoß kurz vor dem Halbzeitpfiff in Führung gebracht. Doch in Halbzeit zwei übernahm nach einer vergebenen Großchance von Daichi Kamada der 1. FC Köln das Spiel und verdiente sich damit ihren ersten Punkt in der noch jungen Bundesligasaison. Das Endergebnis lautete 1:1 (0:1). Das Ergebnis war durchaus enttäuschend für die Adlerträger, denn damit war die gute Tabellenposition verspielt. Es sollte der Startschuss für eine lange Serie ohne Sieg werden.
In der kommenden Partie ging es zum amtierenden Champions-League-Sieger aus München. Die Eintracht entschied sich dabei für eine durchaus offensive Variante und wollte bei den Münchern mitspielen. Das ging leider komplett nach hinten los. Ohne wirklich große Torchance wurde die SGE mit 5:0 (2:0) vom Platz gefegt und dabei konnten sich die Bayern noch schonen. Der 21-jährige Tuta, der schon zwei Spieltage zuvor gegen Hoffenheim ein vielversprechendes Bunesligadebüt hatte, rückte dabei für den verletzten Kapitän David Abraham in die Startelf und zeigte eine ordentliche Leistung.
Abgeschlossen wurde der Oktober mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen. Kurz zuvor gab es aufgrund steigender Covid-Infektionszahlen die Entscheidung in der Politik, dass die kommenden Bundesligaspiele allesamt ohne Zuschauer stattfinden werden. Ab diesem Zeitpunkt wurden im Jahr 2020 keine Zuschauer zu Bundesligaspielen zugelassen. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann, der diese Entwicklung bereits kommen sah, bezeichnete die Entscheidung zuvor als „falsch“ und „nicht mehr verhältnismäßig“. Im ersten Heimspiel ohne Zuschauer gegen Werder Bremen verschlief die SGE die erste Halbzeit und lag verdient mit 0:1 in Rückstand. Erst ab der 60. Minute erwachte die Mannschaft durch die Einwechslungen von Younes und Barkok und kam durch Silva noch zum verdienten 1:1-Endstand.
Sonstiges
Nationalmannschaftsdebüt für Aymen Barkok: Nachdem der Frankfurter alle U-Mannschaften des DFB durchlief, wurde er zum ersten Mal für die marokkanische A-Nationalmannschaft nominiert. Der 22-Jährige feierte dann beim 3:1-Sieg über Senegal sein Debüt im Trikot der marokkanischen Nationalmannschaft. Der Offensivspieler bereitete sogar direkt das 2:0 vor. Mit diesem Einsatz war aufgrund der Regularien klar, dass er nicht mehr im Trikot des DFB auflaufen können wird. Barkok zeigte sich nach dem Einsatz glücklich und das gesteigerte Selbstvertrauen sollte sich auch noch auf die Einsätze im Trikot der Eintracht auswirken.
Ragnar Ache verletzt sich bei U21-Länderspiel: Am 12. Oktober zog sich Ragnar Ache beim 5:0-Testspielsieg gegen Moldawien eine leichte Sehnenverletzung an der Oberschenkelrückseite zu. Zunächst ging man von einer Ausfallzeit von wenigen Wochen aus, doch später stellte sich heraus, dass es einen „Rückfall“ gab und er sich operieren lassen musste. Er selbst geht inzwischen davon aus, dass er im Januar ins Mannschaftstraining zurückkehren und „Ende Januar fit sein“ wird. Ache kam am 2. und 3. Spieltag zu ersten Kurzeinsätzen in der Bundesliga.
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