November: Ein Monat ohne Siege und Niederlagen

Der Monat November begann mit einer erneuten Kritik von Axel Hellmann am Zuschauerausschluss in der Bundesliga: „Ein kompletter Zuschauerausschluss stellt einen so starken Eingriff in die Rechte dar, dass ich das für nicht verhältnismäßig und für juristisch angreifbar halte. Vor allem, wenn man sich die eher dünnen Rechts- und Entscheidungsgrundlagen, auf denen das jeweils fußt, vor Augen hält“, wurde Hellmann deutlich und sprach davon die Zuschauerzahl bis auf 17.000 anheben zu können. Diese Aussagen führten zwar nicht zum gewünschten Erfolg, doch damit positionierte sich die Eintracht nun doch sehr eindeutig gegen die Maßnahmen der Bundesregierung.

Sportlich ging es da weiter wo es im Oktober aufgehört hatte. Die SGE verschlief in Stuttgart wieder die erste Halbzeit und lag bereits 0:2 zur Halbzeit zurück. Almamy Touré hatte dabei einen rabenschwarzen Tag. Erst verlor er den Ball durch einen unnötigen Fehlpass, dann foulte er Nicolas Gonzalez tölpelhaft im Strafraum, was der Gefoulte selbst per Strafstoß zum 1:0 nutzen konnte. Das Vertrauen des Trainers in Touré litt durch diese Fehler, denn es wurde der letzte Saisoneinsatz von dem Franzosen im Jahre 2020. Trainer Adi Hütter vertraute auf der rechten Außenbahn fortan auf Erik Durm und zog diesem auch Da Costa vor. Zur Halbzeit wechselte der Trainer die beiden Außenspieler Touré und Zuber aus und setzte mit Barkok und Younes auf offensiveren Optionen. Mit Erfolg, denn Barkok bereitete erst das 1:2 durch Silva überragend vor und schlug später noch eine Ecke präzise auf den Kopf von Abraham, der zum 2:2 Endstand ausglich. Bemerkenswert war noch die späte Einwechslung von Filip Kostic. Der Leistungsträger, der alle Spiele im Oktober verletzungsbedingt verpasste, konnte auf Dauer nicht gleichwertig von Steven Zuber ersetzt werden und sollte Eintrachts Offensivspiel in den kommenden Wochen mehr Esprit verleihen.

Kapitän David Abraham verlässt die Eintracht zum Ende der Vorrunde Mitte Januar. (Bild: Rhode)

Nach seinem Kopfballtor gegen Hoffenheim gab Adler-Kapitän David Abraham sein Karriereende vom Profifußball zum Ende der Hinrunde bekannt. Er wird sich dann in seinem Heimatland Argentinien niederlassen und für seinen Heimatverein Huracan Kaabas spielen: „Das letzte Heimspiel der Hinrunde gegen Schalke wird mein letztes Pflichtspiel für die Eintracht sein. Danach werde ich nach fast 15 Jahren in Europa nach Argentinien zurückkehren und freue mich auf meine Familie, insbesondere meinen Sohn.“ Dann wird Abraham 5,5 Jahre bei der Eintracht gespielt haben, davon 3,5 Jahre als Mannschaftsführer. Wer die Nachfolge von David Abraham auf der rechten Innenverteidigerposition und als Mannschaftskapitän antreten wird ist noch nicht bekannt.

Die Eintracht stellte Mitte November den Geschäftsbericht für das Jahr 2019 vor, der wie erwartet einen neuen Umsatzrekord bedeutete. Dass die Adler über 300 Mio € Umsatz erwirtschaften konnten wurde allerdings nicht erwartet. 302,9 Mio € bedeuteten eine Umsatzsteigerung in Höhe von 77% im Vergleich zum Vorjahr, als der DFB-Pokal gewonnen werden konnte. Die Umsatzsteigerung resultierte insbesondere durch den Einzug ins Europa-League-Halbfinale sowie die beiden Verkäufe der Superstars Sebastian Haller (Westham United) und Luka Jovic (Real Madrid).

In der Bundesliga ging es nach der Länderspielpause weiter mit dem Heimspiel gegen RB Leipzig. Adi Hütter überraschte dabei die Leipziger mit einer besonderen Taktik und zum ersten Mal mit nur einem zentralen Stürmer. Spielte man bei gegnerischem Ballbesitz mit einer 3-4-2-1 Formation, so wechselte diese bei eigenem Ballbesitz zu einem 4-3-2-1, bei der Evan N’Dicka von der Innenverteidiger auf die linke Außenverteidigerposition in der Viererkette rutschte. Leipzig tat sich so spürbar schwer und die Eintracht konnte zur Halbzeit verdient mit 1:0 durch Barkok in Führung gehen. In Halbzeit zwei stellten sich die Leipziger dann besser auf das Spiel der Eintracht ein und kamen noch zum 1:1-Ausgleichstreffer durch den eingewechselten Yussuf Poulsen. Mit Aymen Barkok, Evan N’Dicka, Djibril Sow und Erik Durm gab es in dieser Partie gleich vier Startelfdebütanten. Das Risiko von Adi Hütter wurde belohnt, für drei Punkte sollte es allerdings wieder nicht reichen.

Das letzte Spiel im November fand bei der formstarken Mannschaft von Union Berlin statt. Und es entwickelte sich sofort zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem die Berliner in der Anfangsphase auf den Außenpositionen Lücken fanden und bereits nach sechs Minuten mit 2:0 in Führung gehen konnten. Nach etwa 20 Minuten fand die Eintracht immer besser ins Spiel und glich durch einen Doppelpack von André Silva noch vor der Pause zum 2:2 aus. In der zweiten Halbzeit ging die Eintracht dann durch Bas Dost nicht unverdient in Führung, doch Max Kruse glich mit einem Sonntagsschuss kurz vor Schluss noch aus. Das 3:3-Endergebnis war ein Spiegelbild der bisherigen Eintracht-Saison.

Sonstiges:

Bürgschaft vom Land Hessen: Die Frankfurt Eintracht stellte angesichts der „gegenwärtig unsicheren Lage und der weiter unvorhersehbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Ertragslage im Profifußball“ einen Antrag auf Bürgschaft, der genehmigt wurde. Die Bürgschaft ist von Vorstandsmitglied Oliver Frankenbach zur Liquiditätsvorsorge angedacht um “unsere lange geplanten und bereits in der Umsetzung befindlichen Infrastrukturprojekte“ abzusichern.

DFB-Pokal-Auslosung: Ein sehr schwieriges Los zog Inka Frings für die Eintracht Anfang November, als es um den Gegner in der zweiten Runde im DFB-Pokal ging. Es geht am 12.01. zum derzeitigen Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen. Auf den rotgesperrten Filip Kostic wird die SGE bei diesem Spiel leider noch verzichten müssen. Den Frauen der SGE wurde RB Leipzig zugelost, die sie am 06.12. mit 4:0 besiegen konnten und damit ungefährdet ins Viertelfinale einzogen. Der nächste Gegner der Frauen steht noch nicht fest.

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