Dezember: Eintracht festigt Mittelfeldplatz, Bas Dost verlässt den Verein

Gegen Dortmund, die verletzungsbedingt ohne ihren Topstürmer Erling Haaland auskommen mussten, wollte Adi Hütter zurück in die Erfolgsspur finden. Er setzte dabei wie schon im letzten Heimspiel gegen Leipzig mit André Silva auf nur eine Spitze und ließ Bas Dost auf der Bank. Zudem ließ er seinen Kumpel Ilsanker, mit dem er in seiner letzten Profisaison als Spieler bei Red Bull Juniors Salzburg noch gemeinsam auf dem Platz stand, nach stärker werdender Kritik zum ersten Mal auf der Bank Platz nehmen. Das Spiel startete sofort mit guten Chancen für die SGE, die eine davon auch direkt zur Führung nutzen konnte. Martin Hinteregger überspielte die gesamte Dortmunder Abwehr und Kamada legte den Ball an BVB-Torwart Bürki vorbei in die Maschen. Die Eintracht konnte allerdings die Führung wieder nicht zum Sieg nutzen. Reyna ließ Hinteregger stehen und traf mit einem wuchtigem Schuss zum verdienten Ausgleich (1:1).

Kurz vor dem nächsten Spiel in Wolfsburg wurde bekannt, dass sich die Vorstandsriege um Oliver Frankenbach, Axel Hellmann und Fredi Bobic aufgrund positiver Covid-19-Tests in Quarantäne befand. Den Auftakt zur englischen Woche trat Trainer Adi Hütter gegen den VfL Wolfsburg mit einer Defensivstrategie an und überließ den Wölfen das Spiel. Das war durchaus ungewöhnlich, denn bis dato setzte Adi Hütter gegen schwächere und gleichstarke Gegner mit Ausnahme des Spiels bei Hertha BSC Berlin stets auf Ballbesitz. Die Taktik ging trotz glücklichem Beginn vorerst auf und die Eintracht konnte durch einen Elfmeter von Goalgetter André Silva in der ersten Halbzeit in Führung gehen. Doch Wout Weghorst drehte die Partie in der Endphase zu Gunsten der Wolfsburger. Am Ende musste sich die SGE mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Das Spiel war eine der schwächsten Saisonleistungen der Mannschaft und der Trainer musste sich nun erhöhter Kritik aufgrund des sehr defensiven Spielstils erwehren.

Tolle Quote: Starstürmer André Silva war bei seinen bisherigen zwölf Saisoneinsätzen an zwölf Toren beteiligt. (Bild: Rhode)

Vier Tage später machte es die Eintracht gegen CL-Achtelfinalist Borussia Mönchengladbach wesentlich besser. Der Gegner vom Niederrhein begann stark und bestimmte in der Anfangsphase die Partie. Lars Stindl brachte die Gladbacher mit einem platzierten Freistoß in der 14. Minute in Führung. Doch die Eintracht erholte sich schnell von dem Schock und drehte die Partie gegen nachlassende Gladbacher durch drei Tore in elf Minuten. André Silva traf erst durch seinen bereits dritten verwandelten Elfmeter in der 21. Minute und legte nur drei Minuten später nach feinem Steckpass von Aymen Barkok nach. Und ebendieser Barkok legte nur wenige Minuten später nach, in dem er drei Gladbacher Spieler wie Slalomstangen stehen ließ und daraufhin den Ball mit großer Ruhe platziert zum 3:1 einnetzte. Es war ein Tor, dass die Herzen der Fans höher schlagen ließ und zumindest etwas an den großen Jay Jay Okocha erinnerte. Doch zum bereits 6. Mal in der Saison konnte die Eintracht die Führung nicht über die Zeit bringen. Zum Ende des Spiels ließen bei der SGE spürbar die Kräfte nach und Mönchengladbach konnte das Spiel in der Schlussphase durch einen Doppelpack von Lars Stindl ausgleichen: Endstand 3:3 (3:1).
Beim Spiel gegen Mönchengladbach wurden im Nachhinein auf Twitter ein Video gezeigt, bei dem der Gladbacher Christoph Kramer klar ersichtlich in Richtung Sebastian Rode spuckte. Der DFB nahm daraufhin Ermittlungen auf, doch diese wurden am kommenden Tag wieder eingestellt, da „kein Nachweis eines krass sportwidrigen Verhaltens“ festgestellt werden konnte.

Beim letzten Saisonspiel in Augsburg fand die SGE endlich wieder in die Erfolgsspur zurück und konnte verdient mit 2:0 (0:0) gewinnen. Nach einer chancenreichen ersten Halbzeit ohne Tore war es schlussendlich ein Eigentor der Augsburger in der 53. Minute, welches der Mannschaft die verdiente Führung bescheren sollte. Stefan Ilsanker machte in der 87. Minute mit seinem bereits 3. Jokertor im Frankfurter Trikot den Deckel auf das Spiel und so konnte die Eintracht nach zuvor neun sieglosen Partien den verdienten Sieg feiern. Ein gelungener und wichtiger Sieg zum Abschluss eines verrückten Jahres 2020.

Sturmtank Bas Dost wird die Eintracht zum 01.01.2021 verlassen. (Bild: Rhode)

An Heiligabend stand der erste Transfer des kommenden Wintertransferfensters fest. Sturmtank Bas Dost wird zum 01. Januar des neuen Jahres zum belgischen Meister FC Brügge wechseln. Sportvorstand Fredi Bobic äußerte sich zum Transfer mit folgenden Worten: „Die Pandemie hat uns bekanntlich vor wirtschaftliche Herausforderungen gestellt. Der FC Brügge hat sich sehr um Bas bemüht und für uns handelt es sich im ein lukratives Gesamtpaket. Die oberste Maxime in dieser Zeit ist, wirtschaftlich sinnvoll und zum Wohle von Eintracht Frankfurt zu handeln. Dem kommen wir nach, in dem wir dem Spieler einen Wunsch erfüllen.“
Damit bleibt der Eintracht für das erste Spiel des neuen Jahres gegen Bayer 04 Leverkusen nur noch ein gelernter zentraler Stürmer. Ragnar Ache ist immer noch verletzt und es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Eintracht in diesem Bereich zügig für Ersatz sorgen wird.

Sonstiges:

Starker Saisonabschluss der Frauen: Auch bei den Frauen der Eintracht konnte der Jahresabschluss versöhnlich gestaltet werden. Nach einer bisher ähnlich durchwachsenen Hinrunde wie bei den Männern wurde der SV Werder Bremen mit 5:0 geschlagen und die Positionierung im Mittelfeld der Tabelle damit gefestigt.

1
2
3
- Werbung -

Keine Kommentare

- Werbung -