Das 4:0 über RB Leipzig war einer der Höhepunkte im September (Bild: Foto Rhode)

September: Time for Champions League

Und der September ging da weiter, wo der August aufhörte: Mit einem Fußballfest im eigenen Stadion. Mit 4:0 besiegte die Glasner-Elf Champions-League Teilnehmer RB Leipzig. Der Knoten schien geplatzt zu sein, so titelte SGE4EVER.de auch ihre Analyse zum Kanter-Sieg über die ungeliebten Gäste. Pünktlich zum ersten Champions-League Spiel der Historie schien das Trainer-Team die Mannschaft auf Spur gebracht zu haben. Doch dann? Ja, dann kam Sporting Lissabon zum Flutlichtspiel und besiegte die Gastgeber wie ein alter Hase im Königsklassen-Business mit 3:0. Trotz der Auftakt-Niederlage sah die Mannschaft und das Umfeld auch viel Positives – die Mannschaft werde daran wachsen, so hieß es einstimmig. Doch zunächst musste noch der nächste Dämpfer verdaut werden. Bei der 0:1-Niederlage gegen VfL Wolfsburg, ausgerechnet gegen Ex-Coach Niko Coach, der zudem den ersten Saisonsieg einfuhr, musste man sich rat- und ideenlos geschlagen geben. Es erweckte den Eindruck, als können die Spieler weiterhin nichts mit dem Ball anfangen und tiefstehende Gegner nicht erfolgreich bezwungen werden. Glasner ließ sich nicht von seinem Weg abbringen und erklärte weiter, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg sei und der Erfolg und ein Prozess sei, der sich einstellen werde. Und damit sollte er Recht behalten. Bei Olympique Marseille (1:0) setzte es den ersten Sieg in der Champions League und im Anschluss musste sich auch der VfB Stuttgart mit 1:3 den Hessen geschlagen geben. Zwei Auswärtserfolge, die sich sehen lassen konnten. Doch der Sieg in Frankreich musste zumindest teuer bezahlt werden, denn die Ausschreitungen rund um das Stade de Velodrome hatten für einen Anhänger der Frankfurter Eintracht besonders schlimme Folgen. Eine Rakete, die aus dem Block von Olympique Marseille aus abgefeuert wurde, traf einen Mann aus Friedrichsdorf, woraufhin er seine komplette linke Körperhälfte nicht mehr gespürt habe und auf die Treppenstufen neben ihm gestürzt sei. „Ihm schoss sofort das Blut nur so aus dem Hals. Ich dachte, die Halsschlagader sei getroffen.“ berichtete seine Lebensgefährtin der „VRM“. Durch die hermetische Abriegelung des Gästeblocks seien Notfallsanitäter erst sehr spät zum Unglücksort gelangt. Bei dem Aufprall der Rakete und dem anschließenden Sturz brach sich der Fan drei Rippen und den siebten Halswirbel. Mittlerweile ist er wieder in Frankfurt und alle Operationen sind abgeschlossen. Sein Appell: „Ich bin keine Öffentlichkeits-Rampensau. Aber ich möchte, dass angemessen damit umgegangen wird“, betont er und erklärt mit Nachdruck: „So können wir nicht weitermachen – irgendwann stirbt jemand. Das waren Bürgerkriegs-ähnliche Zustände.“

Sonstiges: 

Muani erstmals für Nationalmannschaft nominiert: Die starken Leistungen von Randal Kolo Muani werden auch in seiner französischen Heimat wahrgenommen. Muani wurde von Didier Deschamps im Septembererstmals für den Nationalkader nominiert und feierte in der Nations League sein Debüt. Mittlerweile führte sein Weg bis ins WM-Finale von Katar, wo die Les Blues sich im Elfmeterschießen dem Weltmeister Argentinien geschlagen geben mussten. Kolo Muani gelang im Finale eine Vorlage und ein Tor im Elfmeterschießen.

Fischer wiedergewählt! Die Details zur Eintracht-Mitgliederversammlung: Der alte Präsident ist auch der Neue: Peter Fischer geht bei Eintracht Frankfurt in sein 22. Jahr. Der Langzeit-Präsident wurde dabei aber von deutlich weniger Mitgliedern im Amt bestätigt als zunächst vermeldet. Zunächst hieß es von der Eintracht Fischer habe 79,85 Prozent der Stimmen erhalten, dabei waren aber die Enthaltungen nicht berücksichtigt, sodass letztlich ein Ergebnis von 67,2 Prozent der abgegebenen Stimmen für Fischer steht, berichtet der „hr“. „Ich hatte sogar mit weniger gerechnet“, sagte Fischer in einem ersten Statement nach der Wahl. „Die Ultras hatten mir schon gesagt, dass es Enthaltungen und Gegenstimmen geben wird.“

Zuschauerrekord zum Auftakt: Vor 23.200 Fans im Frankfurter Waldstadion eröffneten die SGE-Frauen gegen Bayern München die Saison 2022/23 und stellten damit einen neuen Zuschauerrekord auf. Tore bekamen die Fans allerdings nicht zu sehen: Die Partie endete 0:0.

Trotz Marseille-Randale: SGE kommt mit Bewährungsstrafe davon: Die UEFA hat die Frankfurter Eintracht nach den schlimmen Vorkommnissen beim Champions League-Auswärtsspiel bei Olympique Marseille bestraft – entgegen vieler Erwartungen fiel dieses Urteil aber deutlich milder als erwartet aus: Wie die UEFA und die SGE am heutigen Freitagabend bekanntgaben, bekommen die Hessen zwei Bewährungsstrafen und eine Geldstrafe in Höhe von insgesamt 45.000 Euro aufgebrummt. Demnach droht der SGE eine Auswärtssperre, das heißt es wäre den Hessen untersagt, zum nächsten Auswärtsspiel in einem UEFA-Clubwettbewerb Eintrittskarten an seine Fans zu verkaufen („Auswärtssperre“). Der Fanausschluss bezieht sich laut UEFA ausdrücklich auf das Zeigen des „Hitlergrußes“ und weiterer rassistischer Gesten einzelner Frankfurter Anhänger während der Partie in Marseille. Zum zweiten wird Eintracht Frankfurt auferlegt, zum nächsten Heimspiel in einem UEFA-Clubwettbewerb eine Teilschließung von mindestens 1.000 Plätzen im Stadion sicherzustellen („Teilsperre“). Beide vorgenannten Strafen sind für einen Zeitraum von einem Jahr zur Bewährung ausgesetzt.

1
2
3
- Werbung -

Keine Kommentare

- Werbung -