Endlich wieder lachende Gesichter bei der Eintracht. Nach zuletzt zehn sieglosen Ligaspielen konnten die Frankfurter gegen Mainz endlich wieder gewinnen. (Bild: imago images / HMB-Media)

Nach dem desolaten Auftritt in Hoffenheim hatte die Eintracht eine turbulente Woche zu meistern. Der Höhepunkt war sicherlich die Bekanntgabe der Trennung von Trainer Oliver Glasner im Sommer. Mit dieser Klarheit im Rücken wollten die Frankfurter nun noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um im Saisonendspurt sowohl über die Liga, als auch über den Pokal alle Möglichkeiten zur Qualifikation zum europäischen Wettbewerb wahrzunehmen. Auch wenn alle Beteiligten den Zusammenhang im Nachgang runterspielten, die Hessen wirkten im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 wie ausgewechselt. All das, was das Team die letzten Wochen vermissen ließ, war plötzlich wieder da. Am Ende gewannen die Adlerträger hochverdient mit 3:0 und haben damit noch alle Möglichkeiten den so wichtigen siebten Tabellplatz zu erreichen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Wie ausgewechselt

Zunächst sah eigentlich alles aus wie die letzten Wochen. Wieder einmal bot die Aufstellung kaum Überraschungen und Glasner setzte erneut auf seine bevorzugten Stammkräfte. Einzig die Abwehr wurde ein wenig umgestellt, denn Routinier Makoto Hasebe sollte dieses Mal seine wohlverdiente Pause erhalten. Vermutlich wäre nach der „Blut-im-Urin-Aussage“ der öffentliche Druck auch zu groß geworden, wenn Glasner ihn erneut von Beginn an aufgestellt hätte. Anstelle des Japaners spielte dieses Mal Tuta in der zentralen Position der Dreierkette und an seiner Seite erhielt erneut Almamy Touré eine Chance und Evan N´Dicka spielte gewohnt den linken Part. Auf den Außenpositionen spielten Christopher Lenz und Aurelio Buta, während das defensive Mittelfeld erneut von Kapitän Sebastian Rode und Djibril Sow bespielt werden sollte. Vorne entschied sich Glasner für Mario Götze, Daichi Kamada und Randal Kolo Muani. Wer auf den ersten Startelf-Einsatz von Paxten Aaronson gehofft hatte, wurde zumindest beim Blick auf die nahezu gewohnte Aufstellung erst einmal enttäuscht. Auch wenn es auf dem Platz dieselben Gesichter waren, wirkte es doch so, als würde eine völlig andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Die Spieler waren von der ersten Sekunde an entschlossen, die Körpersprache war wie ausgewechselt und die Hessen zeigte den Gästen aus Mainz mit Spielbeginn sofort auf, dass in diesem Spiel nicht viel zu holen sein würde. In der Offensive wirkten die Spielzüge plötzlich wieder flüssiger, die Kombinationen funktionierten und man strahlte endlich wieder Torgefahr aus. Kamada, der die gesamte Rückrunde seiner Form hinterherlief, war in diesem Spiel endlich wieder der Kamada, der die SGE so viel weiter brachte mit seinem Einsatz und seiner Spielfreude. Es war daher auch kein Zufall, dass er derjenige war, der den Elfmeter zur 1:0-Führung herausholte und auch sicher verwandelte. Die Führung sorgte endlich für zunehmende Sicherheit und vermehrtes Selbstvertrauen in den Reihen der Eintracht. Dafür bezeichnend war im Grunde das 2:0 durch Buta. Auf der rechten Außenbahn startend in Richtung Strafraum fasste sich der Rechtsaußen einfach mal ein Herz und zimmerte den Ball in Traumtor-Manier zum 2:0 ins Tor. An diesem Nachmittag sollten also auch die unmöglichsten Dinge endlich wieder klappen. Der spielfreudige Kolo Muani besorgte dann in der zweiten Hälfte mit einem weltklasse Sololauf noch das abschließende Tor zum 3:0 und die Hessen hatten endlich wieder Grund zur Freude in der Liga.

Defensiv endlich stabil

Noch viel bemerkenswerter als die wiederbelebte Offensive der Eintracht war eigentlich die Leistung in der Defensive. Natürlich wirkte Mainz an diesem Nachmittag ungewohnt lethargisch und nur wenig gefährlich, aber es war eben auch den Frankfurtern zu verdanken, dass die Nachbarn aus Mainz so gar nicht torgefährlich werden konnten. Auch wenn die Defensive kaum personell verändert wurde, war eben doch etwas ganz Grundlegendes an diesem Nachmittag anders: Das Team von Glasner wirkte in der Defensivarbeit endlich wieder motiviert. Ob es ein grätschender Götze oder ein entkräfteter Sprint von Rode war – die Mannschaft wollte mit aller Macht das Gegentor verhindern. Wenn es dann doch einmal gefährlich wurde, war Keeper Kevin Trapp zur Stelle oder die Abwehrspieler erkämpften sich die Abpraller. Dieses Spiel hat eines deutlich aufgezeigt: Auch wenn Glasner nach dem Union-Spiel die Qualität der Defensivspieler in Frage stellte, Verteidigen ist nicht nur eine Frage der Qualität, sondern eben vor allem eine Frage der Einstellung. Mit Leidenschaft, Zweikampfhärte und der nötigen Kampfbereitschaft auch einmal den Meter mehr zu laufen für den eigenen Mitspieler, kann man defensive Mängel (Körpergröße, taktische Fehler, individuelle Qualität) eben doch auch ausmerzen. Selbst beim Stand von 3:0 wirkte die Mannschaft weiter entschlossen, um jeden Ball zu kämpfen und ein Gegentor um jeden Preis zu verhindern. Das wirft einerseits die Frage auf, weshalb die Frankfurter in den letzten Wochen eben genau diese Einstellung nicht an den Tag legten und andererseits, wieso es für eine solche Leistung erst die Entlassung des Trainers am Saisonende brauchte.

Gibt es doch noch ein Happy-End?

Mit der Bekanntgabe der Trennung von Glasner sollten die Spekulationen im Stadtwald endlich beendet und die volle Konzentration auf die letzten Spiele gelenkt werden. Viele stellten sich natürlich die Frage, wie die Mannschaft, die wohl auch ihren Anteil an der Trennung hat, mit demselben Trainer nach zehn sieglosen Spielen noch einmal zurück in die Spur finden soll und ob eine Interims-Lösung nicht die bessere Lösung gewesen wäre. Das Team hat die Antwort gegen Mainz auf den Platz gegeben. Unabhängig davon was wirklich intern vorgefallen ist und wie das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft ist, die Entscheidung schien die Mannschaft zu befreien und es wirkte auch in den Interviews danach schon so, als ob die Spieler ihrem Trainer einen würdigen Abschied bereiten möchten. Und genau das ist nun die große Hoffnung. Alle Beteiligten rücken nun noch einmal zusammen und egal wer am Saisonende geht, ob Spieler oder eben das Trainerteam, alle gemeinsam haben noch eine große Mission: Die Qualifikation zum internationalen Geschäft und der Gewinn des DFB-Pokals. In der Form vom Mainz-Spiel ist den Frankfurtern in jedem Fall nun wieder deutlich mehr zuzutrauen und man hat sich über Liga und Pokal weiterhin alle Möglichkeiten offen gehalten, auch wenn dafür auch etwas Schützenhilfe in der Liga nötig sein wird. Ein bisschen wehmütig hat das Spiel gegen Mainz trotz des Erfolges auch gemacht, denn wenn die Hessen nicht diese lange Phase ohne Sieg gehabt hätten, viele Punkte nicht so leichtsinnig hergeschenkt hätten und sich bereits früher besinnt hätten, hätte man die Qualifikation für Europa vermutlich bereits sicher. Wer weiß, ob dann auch Glasner überhaupt hätte gehen müssen. Nun gilt es aber nicht mehr zurückzublicken, sondern sich voll und ganz auf den Endspurt zu konzentrieren, denn mit dem Erreichen des siebten Tabellenplatzes und womöglich noch dem Pokalgewinn, hätten die Adlerträger ihr verdientes Happy-End.

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24 Kommentare

  1. EGAL, welche Liga
    EGAL ob international oder Pokal

    Es gibt immer ein Happy End für unsere Eintracht, denn die besten Fans sind immer für Sie da 😉

    LG
    cCf

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  2. Nach den letzten Ergebnissen unserer Mitkontrahenten um die europäischen Plätze sind ja nun wieder mehrere Szenarien möglich.
    Am besten wir gewinnen das Pokalfinale. Dann sind wir in der Euroleague. Egal welche Endplatzierung.
    Was aber passiert, wenn wir das Finale verlieren und wenn:
    a) wir am Ende 6. werden?
    b) wir am Ende 7. werden?
    c) wir 8. bleiben?
    Und wie wirkt sich ein evtl. EL-Gewinn der Leverkusener auf das Ganze aus?

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  3. Happy End ist relativ. Es gab Zeiten, da hätte ich Tabellenplatz 8 und Vize-Pokalsieger als solches bezeichnet. Inzwischen sind die Ansprüche gestiegen …

    Aber es schon schön, wenn wir aus dem Lustlos-Auftritt von MZ unseren Optimismus nähren können.

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  4. @adlerseele

    a) Wir qualifizieren uns direkt für die Europaleague
    b) Wir müssen die so genannte Ochsentour und uns für die EL qualifizieren.
    c) wir schauen anderen zu und werden die Liga rocken, allerdings nur national.

    Aber da wir den Pott holen sind wir eh dabei 🙂

    LG
    cCf

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  5. @8
    Woher weiß ich, ob ich etwas weiß oder nur denke etwas zu wissen?

    „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist da noch am sichersten. Also nie mehr hier was posten?

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  6. @5eagle
    Guten Morgen und danke, starker Beitrag, richtig gut erklärt. Viele Grüße nach Köln.

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  7. Eins der letzten 11 Spiele gewonnen gegen einen schwachen Gegner, viele Spiele gegen ebensolche schwachen Gegner nicht gewonnen, das ist die Realität. CL- Platz und wahrscheinlich auch EL- PLatz mehr als leichtfertig verspielt. Sieg gegen Mainz ist schön, aber eben auch nur ein normales Ding, längst überfällig.

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  8. Schlechte Phasen hat jedes Team mal .- mal lange mal kurz . Unsere war leider die gesamte Rückrunde . Der BVB hatte seine auch .- kostete die Meisterschaft. Freiburg und Union sind erstaunlich gut .
    Gladbach hat sich deutlich mehr erhofft mit ihrem Team .
    Vielleicht ist unsere vorüber und wir stehen am Ende auf 8 und mit dem Pokal in der Hand .
    An 7. Platz glaube ich nicht mehr auf Grund unseres Torverhältnis- müssen wir ja auf zwei Ausrutscher von Lev oder Wob hoffen

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  9. Ich weiß überhaupt nicht, woher bei Gladbach überhaupt diese Erwartungshaltung kommt. Wo wollten die denn mit dem Kader hin?

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  10. @dribbelgnom

    1 Ausrutscher könnte eventuell auch reichen, wir gewinnen auf Schalke z. B. 5:0 und Wolfsburg verliert in Freiburg 0:2 und Leverkusen verliert zuhause 0:1 gegen Gladbach, dann wären wir vor dem 34. Spieltag 6.. Aber halt nur dann 🙂

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  11. es ist wie immer einfach, wenn wir jetzt die zwei verblieben nicht Spiele gewinnen, war es das. Machen wir jetzt noch sechs Punkte werden wir sehen wofür es langt.
    Ich fand übrigens die SGE am Samstag so stark und nicht Mainz so schwach.
    Auch wenn ich Makoto liebe, sollte die selbe Dreikette starten wie gegen Mainz.
    Nur die SGE!

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  12. Oh je, ich versteh ja das manche hier die schlechten Leistungen in der Rückrunde schönreden möchten, aber ehrlich das war nix, wie weiter oben beschrieben wir haben jetzt mal gewonnen gegen einen gegner der Maximal auf Augenhöhe ist, deswegen sollten wir nicht gleich in Jubelhymnen ausbrechen! Obwohl ich zugebe das es mein geschundenes Fanherz doch sehr in Freude versetzt hat! hatte mit dieser Aufstellung mit nix gerechnet! Es ist doch schön mal falsch zu liegen! Deswegen sag ich gleich im Anschluss RB gewinnt den Pokal^^
    Aus eigner Kraft können wir den europäischen Wettbewerb nicht mehr erreichen! Man könnte auch sagen das ist die Schuld von Krösche und dem vorstand, warum haben sie nicht früher reagiert?
    Klar hat Krösche als wir auf Paltz 4 standen , die Parole ausgegeben wir wollen dem Platz halten! Er hat nur seinen Job gemacht! Was soll er sonst sagen, ach ja wir haben überperformt, das war nur ein Ausrutscher nach oben? dann hätte ich gerne mal die Reaktionen hier gelesen^^
    Gegen Schalke wird wieder ein ganz anderes Spiel , die sind motiviert bis in die Haarspitzen nach dem Debakel am Wochenende! da wird sich zeigen ob die Mannschaft wieder motiviert ist oder ob wir das gleiche wie an jedem Verdammten Samstag erleben!
    Mal sehen ob Glasner die Mannschaft noch motivieren kann gegen Schalke eine ähnliche Leistung aufzurufen wie gegen Mainz, von der Qualität sollte das machbar sein!
    Ich sach mal n dreckiges 1 zu 3 oder auch n 04 mir egal^^ aber gewonnen werden muss, da ich hier mitten im herzen der Blauweißen sitzte^^

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  13. @14
    Hi batigoal, deine Theorie kann aufgehen, dazu müssten aber besser noch die ein oder anderen Tore für uns, bzw. gegen WOB & LEV fallen, denn zumindest gegen WOB haben wir den schlechteren direkten Vergleich 😉

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  14. Würde mich sehr über eine Verlängerung mit Toure freuen. Wenn es finanziell passt und beide Seiten zusammenfinden spricht doch nix dagegen

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  15. @21 soweit mir bekannt ist, ist es bereits beschlossen, dass er im Sommer geht, oder irre ich mich?

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  16. Toure ist einfach zu oft verletzt. Wenn er dann wieder rein kommt, macht er für einen relativ kurzen Zeitraum gute Spiele, um dann wieder abzutauchen.
    Ich denke, eine Trennung ist das Beste.

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  17. @ lockdall
    Du hast absolut recht.
    Deine Idee kommt direkt zwar ausm Wunderland, ist möglich aber wenig wahrscheinlich
    Wir sollten wissen wollen was da los war, stimmt. Zwingend und im Interesse von EF.

    Aber die allermeisten hier und dort wollen die Rückrunde beenden, nicht nachhaken, Mund abbuze, lebbe geht weita, einfach nicht mehr dran denken. Pokal holen, saufen, Haken dran und fertig.
    Wie ich das hasse. Ich aber will Fehler erkennen, davon lernen, sie nicht wiederholen.
    Die aktuelle Situation der Rückrunde hatten wir bereits vor 2 Jahren erlebt. Es war super ähnlich. Auch damals wollte keiner Aufschlüsseln was passiert ist. Dabei wird sich immer alles wiederholen, bis wir erkennen und verändern wollen. Da die Eintracht jetzt wieder nix will, wird sich auch diese Story bald wiederholen. Und wieder wird es unfassbar, ärgerlich, skandalös sein. Und wieder wird keiner was daraus schließen wollen. Es ist so schade. Egal wie dämlich, sie will bleiben wie sie ist und empfindet Fortschritt und Erkenntnis als Verrat an der Tradition und nicht als Gelegenheit die Zeit und Kultur inne wohnt. Ist das schon die Angst vor dem Fremden und der Endzweck des Spießertums? Fest steht die sge kann gut:
    Lähmendes Schweigen.
    Weg ducken.
    Mangelnde Handlungs Bereitschaft.
    Nicht anti zyklisches Handeln.
    Kein Handfestes Eingreifen.
    Kein Überzeugt frühzeitiges Entscheiden.
    Selten ehrlich, gerne und offen kommunizieren

    Ich wiederhole, was stand egtl. in der Klausel.
    Meine, komplett geratene These dazu. Lockdall wählte hier einen schönen Dialog.

    Og hat im Winter für sich beschlossen, weil es mit mk nicht passt, er spürt, dass er nicht weiter kommt, und die Chance seines Lebens hat, nach ENG zu wechseln.
    Mk legt ihm darauf einen neuen Vertag vor, um nicht als handlungs unsicherer Buhmann dazustehen. Auch wollt mk das og bleibt. Leider nervte og auch.
    Og will aber, ohne das ein andere Verein seine Ablöse zahlen muss, raus aus dem Vertrag.
    Mk will das nicht und bleibt hart.
    Og tut jetzt alles, dass mk den Vertrag zurück nimmt und um rauszufliegen stellt er die Mannschaft schlecht auf.
    Es entsteht ein 3 Monate Machtkampf wo keiner sich einmischt oder vermittelt.
    Og merkt, er kommt nicht durch und eskaliert jetzt sogar auf den pks.
    Nach der Blut Urin Lüge dann hat es og geschafft.
    Mk schmeißt ihn raus.
    Og ist endlich zufrieden und sagt das der Mannschaft.

    Das ist meine These dazu, und versprochen, bis zum nächsten Skandal langweile und nerve ich euch nicht mehr damit. Frohes Schaffen.

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  18. Bloss nicht in die Conference League!
    Da lässt du Körner gegen Usbekistan und CO. Ind der Woche!
    Und kannst dich nur blamieren. Siehe FC Kacke aus Köln!
    Europa League oder nichts.

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