Eintracht-Trainer Dino Toppmöller rannte bei den beiden Treffern von Hugo Ekitike und Omar Marmoush mit zum Jubel an die Eckfahne. Ein demonstratives „Wir-halten-zusammen-Signal“ an die Kritiker der letzten Wochen? (Foto: imago images / Jan Huebner)

Die Eintracht stand in ihrem drittletzten Heimspiel der Saison gegen den FC Augsburg enorm unter Druck. Mit Augsburg sollte eine formstarke Mannschaft in den Frankfurter Stadtwald kommen und zugleich einer der unmittelbaren Verfolger im Duell um den sechsten Tabellenplatz. Die dürftigen Leistungen der letzten Monate sollten sich auch im ersten Durchgang fortsetzen, jedoch schaffte es die SGE in der zweiten Hälfte endlich den so langersehnten Befreiungsschlag zu landen. Am Ende gewannen die Hessen mit 3:1 und dürfen trotz schwerem Restprogramm weiter von Europa träumen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Eine erste Halbzeit als Abbild der letzten Monate

Die erste Halbzeit der Frankfurter gegen Augsburg war ein Abbild der bisherigen Rückrunde. Auch gegen Augsburg konnte man dem Team von Trainer Dino Toppmöller nicht vorwerfen, dass es nicht wollen würde – im Gegenteil, es kam einmal mehr das Gefühl auf, dass die Mannschaft unbedingt will aber nicht wirklich weiß wie. Ob dies nun der Verunsicherung geschuldet war, die unschwer zu erkennen war oder ob es weiterhin ein taktisches Problem sein könnte, kann nicht final geklärt werden, jedoch zeigte sich deutlich in welchem Teufelskreis die Adlerträger steckten. Sie bemühten sich um Spielkontrolle, suchten gegen gut gestaffelte Augsburger mögliche Lücken und wurden dann bei leichten Ballverlusten einmal mehr eiskalt bestraft. Das Führungstor der Augsburger erwischte die Hessen eiskalt, die Verunsicherung stieg und auch das sonst so geduldige Publikum wurde unruhiger. Rückpässe sollten fortan mit Pfiffen bestraft werden und es war klar, dass das dieser jungen Mannschaft mehr schaden als helfen würde. Die SGE fand trotz erstmals aufgebotener echten Doppelspitze mit Hugo Ekitike und Omar Marmoush kein offensives Durchkommen. Wie so oft im Jahr 2024 dauerten die Angriffsbemühungen der Frankfurter auch schlichtweg zu lange. Ehe die Eintracht in gefährliche Räume hätte spielen können, waren die Augsburger längst sortiert. In der Halbzeit sah es so aus, als würde das Team von Toppmöller Europa tatsächlich verspielen.

Die Auferstehung in der zweiten Halbzeit

In der zweiten Hälfte gaben die Frankfurter trotz der spürbaren Verunsicherung nicht auf. Es wirkte, als hätte man die Spieler in der Pause von allen taktischen Fesseln befreit und sie einfach nur noch Fußball spielen lassen. Plötzlich spielte die SGE direkt, schnell und suchte die Tiefe. All das, wonach sich die Fans seit vielen Monaten sehnten. Diese direkte und schnörkellose Spielweise wurde dann auch prompt mit dem Ausgleich durch Fares Chaibi belohnt, der mustergültig von Junior Dina Ebimbe über die rechte Außenbahn angespielt wurde und nur noch einschieben musste. Das Publikum erwachte und es wurde seit langer Zeit mal wieder ein Feuer entfacht. Plötzlich war da wieder diese Eintracht auf dem Feld, die alle sehen wollen: Nachsetzen in den Zweikämpfen, Eroberung der zweiten Bälle, Grätschen an der Seitenlinie und der pure Wille dieses „Europa-Schlüsselspiel“ doch noch zu drehen. Es passte in die Dramaturgie, dass dann auch noch ausgerechnet Ekitike mit einer tollen Einzelaktion endlich sein Debüttor feiern konnte. Das 3:1 durch Marmoush kurz vor Abpfiff weckte dann Erinnerungen an den legendären Lauf von Mijat Gacinovic im Pokalfinale 2018. Dieser 3:1-Sieg hatte dramaturgisch also vieles zu bieten und sollte im so wichtigen Endspurt der Saison die nötigen Kräfte für einen versöhnlichen Saisonabschluss freisetzen.

Die Eintracht bleibt ein Rätsel

Auch wenn die zweite Hälfte an vergangene Tage erinnerte und die Frankfurter Leidenschaft ins Waldstadion zurückkehrte, darf die erste Halbzeit nicht völlig außer Acht gelassen werden. Der Sieg war ein wichtiger Schritt, aber gerade die ersten 45 Minuten haben viele Probleme offenbart, die sich nun schon sehr lange durch jedes Spiel durchziehen. Langsamer Spielaufbau, wenig Vertikalität und Tiefe, leichtfertige Ballverluste und eine ideenlose Offensive. Wieso gelingt es der Eintracht nicht diese Emotionalität und Leidenschaft über 90 Minuten auf den Rasen zu bekommen? War das der langersehnte Befreiungsschlag oder nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, der die eigentliche Probleme nicht kaschieren sollte? SGE-Trainer Toppmöller wirkte bei den entscheidenden Treffern von Ekitike und Marmoush erlöst, rannte bei beiden Toren zur Eckfahne, um mit seiner Mannschaft zu feiern, aber reicht dieses Signal? Toppmöller wird sich und die Mannschaft endgültig von den taktischen Fesseln befreien müssen, wenn er eine realistische Chance auf eine erfolgreiche und weiterführende Amtszeit haben möchte. Die Adlerträger haben in der zweiten Halbzeit und auch in der Vergangenheit nach Rückstand mehrfach bewiesen, dass sie immer dann, wenn sie im alten Spielstil agieren, besonders erfolgreich sind. Trotz der guten Ausgangslage ist das Rennen um Europa noch längst nicht entschieden. Schon in der kommenden Woche wenn es für die Hessen nach München geht, könnte der wertvolle Vorsprung auf die Verfolger bei einer eigenen Niederlage schmelzen. Die Eintracht wird noch den ein oder anderen Überraschungspunkt in ihrem schweren Restprogramm brauchen, um in der kommenden Saison sicher europäisch zu spielen. Unabhängig vom Ausgang – die Saison, die Spielweise und die vielen spielerisch schwachen, emotionslosen Auftritte müssen aufgearbeitet werden. Ein „weiter so“ kann es nicht geben und niemand von den Verantwortlichen sollte die Augen vor dieser Realität verschließen und sich hinter dem großen Umbruch und der Geduldsfrage verstecken.

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26 Kommentare

  1. Und mal wieder ein Tor nach einer Ecke!
    Ok, Ecke war nicht für uns, aber egal – Tor ist Tor

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  2. Laura wieder mal eine tolle Analyse und im Gegensatz zu den Fan Talk Teilnehmern sehr objektiv!!!!
    1. intern gab es keine Unruhe?
    Denke Hellmanns Aussage kommt nicht von ungefähr.
    2. Es ging nicht um Taktik?
    Sorry , das ist für mich eher negativ zu sehen.

    Der Fan Talk war mir viel zu positiv wenn man die ganze Rückrunde in Betracht zieht. Wir hatten doch in der ganzen Rückrunde kein gutes Spiel über 90 Min.!! Das höchste der Gefühle war Hoffenheim gegen 10 bzw 9 Mann. Ich habe auch nix dagegen wenn man ein gutes Spiel macht und unglücklich verliert! Ich bleibe dabei. Spielerisch haben wir uns nicht weiterentwickelt. Es sei denn man schmeißt die Taktik über Bord?!
    Ernsthaft?

    Ein , für alle, sauberer Schnitt wäre doch wenn Nagelsmann den Dino zum DFB holt. Wäre mein Wunsch.

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  3. @ 1
    Darmstadt hat es geschafft sein erstes Tor nach einer Ecke zu erzielen. Hut ab! 😉

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  4. Normalerweise halte ich es mit AMFG14 und gebe auf den Torjubel nicht viel, da er die Spieler manchmal mehr Körner kostet als das Erzielen des Treffers. Dieses Mal allerdings war gar nicht zu übersehen, dass alle drei Torschützen leidenschaftliche, ja exzessive Bekenntnisse zu Eintracht Frankfurt ablegten, und das war nicht geschauspielert. Chaibi wollte das Publikum am liebsten umarmen, Ekitiké zerrt wie wild am Adler auf seinem Trikot, Marmoush küsste den Rasen. Was lernt uns das?! Diese Spieler wollen bleiben. Die vorige Verunsicherung kam auch daher, dass viele nicht wussten, ob sie verkauft, verliehen, ersetzt werden. Ein gewisses Maß an einem solchen Druck ist unvermeidlich. Aber in einem Verein mit der kürzesten Spielerverweildauer in der Bundesliga – und mit einem Management, wie es nun einmal ist und nicht im Traum daran denkt, sich zu ändern -, in einem solchen Verein wird die Verunsicherung dominant. Das muss beendet werden. Ich habe keinen Bock auf den nächsten Umbruch und bitte alle, die ähnlich emfpinden, auch mal Laut zu geben.

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  5. Und wieder einmal ein herzliches Dankeschön nach Mainz (Gefühlt machen die jedes Jahr die Drecksarbeit für uns.)

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  6. Hallo Laura, so wie du es schreibst, klingt es so, dass sich die Mannschaft ohne taktische Fesseln um 180 Grad dreht und erfolgreich spielt.
    Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass Toppmöller die Spieler bremst und verantwortlich ist für das träge Angreifen.
    Offensichtlich sind die Spieler qualitativ gut genug, um uns sogar für höhere Ziele zu qualifizieren.
    Das lässt ja nur einen Schluss zu.
    Oder DT passt sich auch schnell an.

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  7. @5
    Da hast du recht !
    Die Meenzer werden mir immer sympathischer !
    Haben auch einige Ex-Eintrachtler in ihrem Aufgebot.
    Die wissen eben was sich gehört.

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  8. Schade dass Mainz nur unentschieden gespielt hat, aber immerhin haben wir dadurch noch 5 Punkte auf Freiburg.
    Die sehe ich am gefährlichsten und deren Restprogramm sieht machbar aus.

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  9. Dat Restprogramm ist doch meist egal, zum Ende der Saison kommen sowieso die wildesten Ergebnisse raus.

    Wir haben immernoch die Möglichkeit, Leverkusens Serie zu beenden….

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  10. Die Reaktion der Spieler nach den Toren hat mir gefallen, absolute Erleichterung und der Wunsch, das mit den Fans zu feiern. Das hat mir mit Blick auf die mannschaftliche Geschlossenheit gefallen.

    @Hooliganverachter: dachte ich auch gestern, letztes Jahr haben die 05er Hoffenheim am Ende geschlagen (dieses Mal ja auch letzte Woche).

    Platz 6 wäre gut und wichtig, aber Platz 7 wird ziemlich sicher auch für die Euro League reichen dieses Jahr durch den 5. CL-Platz und wahrscheinlichen Sieg von Bayer im Finale.

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  11. Sehr guter Beitrag Laura.

    Das Spiel war ein Abbild der gesamten Saison. zehn bis fünfzehn gute Anfangsminuten, in denen man versuchte schnell nach vorne zu spielen.

    Danach die bekannte Lethargie bis zur Halbzeit. Wir könnten froh sein, dass Augsburg seine Konter nicht besser ausspielte, ansonsten müssten wir über H2 gar nicht mehr reden.

    Die dann jedoch wieder das andere Gesicht der Eintracht zeigte. Schnell und mit Power nach vorne, viel lief über Rechts, Lob hier ausdrücklich an Ebimbe!

    Besagter Ebimbe tankte sich super durch, spielte von der Grundlinie schön in die Mitte auf den ebenfalls guten Chaibi, der sich entscheidend durchsetzen konnte und ein einnetzte. Dieser Angriff steht für Durchsetzungsvermögen…klasse von beiden!

    Jau und dann kam der große Auftritt von Hugo Ekitike, ich freue mich sehr für ihn!
    Er hat sich trotz der schwierigen Phase in Paris und auch bei uns nie hängen lassen. Das ein oder andere mal etwas unglücklich aber das schiebe ich dann tatsächlich auf das Thema Selbstvertrauen…wo soll es nach dieser langen Durststrecke auch herkommen?

    Antritt, Dynamik, Geschwindigkeit, Ballführung, Abschluss…es war nicht nur ein Tor, sondern ein sehr schönes obendrauf.

    Wie vor ersten Spiel an gesagt…bin von seinen Fähigkeiten total überzeugt und glaube, dass wir mit ihm einen richtig starken Offensivspieler verpflichtet haben der für einen Preis gekommen ist, bei den Chancen gegenüber den Risiken bei weitem überwiegen.

    Den Schlusspunkt machte dann Marmoush…sehr schön, auch für ihn freut es mich, den hat er sich verdient. Wer so spät im Spiel noch einen solchen Sprint anziehen kann…Hut ab!

    Tja und was bleibt? Wird das kommende Spiel geführt wie in den 55 guten Minuten oder wie in den 35 schlechten Minuten? Das werden wir kommende Woche sehen. Es bleibt spannend.

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  12. Seit Wochen wünsche ich mir ein Wachrütteln eines Eintracht-Verantwortlichen, der nicht Krösche heißt. Eigentlich musste dieser Hellmann heißen. Nun tat er es endlich, aber was soll dieser Zeitpunkt? Endlich ein Sieg, und jetzt Spiele gegen Bayern und Leverkusen vor der Brust. Hier erwartet doch keiner Punkte, vor 5 Spieltagen und mehr wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Man hatte Monate lang das Gefühl, es gibt nur noch Krösche und Toppmöller.

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  13. Will mal einen Spieler in den Raum werfen wie ich es mal vor einem Jahr mit can Uzun gemacht hab. Leo Scienza von Ulm. Alter Schwede was läuft da für ein Juwel in der dritten Liga rum. Direkt schnappen Krösche puhhh .

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  14. Ich habe heute die Überschrift gelesen „Leverkusen kann nicht verlieren“

    Ich setzt mal einen 5er drauf, gegen ums wird es die erste Saisonniederlage der Pillen geben.
    Hab da so ein Bauchgefühl.

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  15. Moin,
    das war am Freitag mal wieder Streckenweise, das was man Fußball nennen kann! Schön rausgespielte Kombninationen. Wo Licht ist , ist leider auch Schatten, sage nur erster „Konter“ und Tor. Da greifen wieder unsere „Automatismen“ Das wir nach über 250 UNSERER Ecken nicht mal ein Törchen geschossen haben macht mich sprachlos.
    Die Standards sind nach wie vor ne Katastrophe.
    Böse Zungen würden jetzt behaupten, die Mannschaft hat bis zur 55. Minute gebraucht um die taktischen Vorgaben des Trainers abzuschüttteln.
    Bei den Toren hat man gesehen das die Mannschaft will und brennt, aber teilweise nicht weiß wie…..
    Die Pfiffe waren meiner Meinung nicht gerechtfertigt in dieser Situation, aber auf die letztzen Spiele gesehen war es schon gerechtfertigt.
    Bin trotz des Sieges nicht für den verbleib von Toppmöller, da ich nach über 40 Spielen noch kein wirklichjes System erkennen kann.
    Wir haben jetzt zwar noch 5 Punkte Vorsprung aber die könnten sich in 2 Spieltagen ganz schnell auflösen.
    Normalöerweise sollten wir gegen Bayern und Leverkusen nichts holen, aber was ist bei dieser Mannschaft schon normal. Sieht so aus als wenn das Gladbachspiel die Europäische Teilnahme entscheidet.
    Bin irgendwie noch zwiegespalten ob es besser ist für uns CL zu spielen oder Europaleauge, das liegt uns irgendwie mehr.
    Wenn wir zur nächsten Saison noch einige Stammspieler verlieren sollten haben wir wieder einen kleinen Umbruch und unser jetztiger Trainer macht mir bis jetzt nicht den Eindruck das er sowas souverän händeln kann.
    Klar das Verhälnis von Trainer und Mannschaft scheint fast freundschaftlich zu sein, aber der Trainer muss auf Grund seiner Entscheidungen von der Mannschaft akzeptiert werden.
    Bin echt gespannt wo uns die letzten Spiele hinführen….
    Werde mal n 5er auf Bayern setzen, da ich noch nie was gewonnen habe , wenn ich gegen die SGE gesetzt habe^^
    In diesm Sinne munter bleiben!

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  16. @14. moenchi
    Talente sind ja gut und schön, insbesondere wenn sie aus den eigenen Reihen kommen. Persönlich traue ich in Deutschland ausgebildeten Jugendlichen nicht viel zu, viel zu verhätschelt. Talente haben wir genug und es kommen im Sommer auch noch welche dazu. Persönlich hoffe ich im Sommer auf ausgebildete und durchtrainierte Profis mit nem gewissen Alter, nichts mehr aus der U21, oder noch jünger. Natürlich wäre es enttäuschend, ein Talent zu übersehen, wenn es dann woanders einschlägt. Aus dieser Besorgnis heraus kann man aber nicht alle holen. Uzun, wo immer er auch hingeht, wird sich auch noch umgucken, wenn er den Platz in der 1. Liga nicht mehr hat.

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  17. @Weltenlenker

    „Aus dieser Besorgnis heraus kann man aber nicht alle holen.“

    1.) Wer spricht denn von „alle holen“?

    2.) Aus Deiner Besorgnis heraus keinen holen ist natürlich die raffinierte Lösung, auf die noch keiner der verantwortlichen Deppen gekommen ist. Einfach klug.

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  18. Ich fand die 1. HZ diesmal nicht soo schlecht. Die Jungs ham sich von Beginn an aufgeopfert und gekämpft…das wurde ihnen zuvor ja, teilweise sicherlich zurecht, abgesprochen. Ich schrieb schon zur HZ: ‚Endlich mal ein guter Laufwert in HZ1, das drehen wir noch‘

    Wie eigentlich fast immer in dieser Saison beeindruckt die Eintracht der Rückstand kaum. Das ist auch ne Qualität, viele Mannschaften brechen dann ja ein und fangen an, zu viel zu denken.
    Nach der Halbzeit dann mal wieder verbessert. Man kann Dino kritisieren, wie man will..doch eins kann er: zur Halbzeit die richtigen Worte finden.
    Gabs in dieser Saison ein Spiel, bei dem wir in der 2. HZ schlechter waren als in der 1. HZ?

    Ich denke, am meisten sagt es aus, wenn ich hier die Passquoten poste:
    Larsson 100%, Koch, Buta, Shkiri, Götze 89%, Max 88%, Pacho 85%, Chaïbi 82%, Marmoush 80%, Ebimbe 66%, Ekitiké 57%
    Ferri (0/2), Knauff (0/4), Nkounkou (0/3), Smolcic (0/1) alle 0%.

    Ich denke, es gibt nen Grund, warum Dino genau so aufstellte. Wenn er jetzt noch Larsson statt Ebimbe einbauen kann, haben wir ne Top-Ballbesitzmannschaft, wenn sich der Gegner hintenreinstellt.
    Es fiel in HZ1 schon stark auf, dass der Ball schnell weg ist, sobald Ebimbe am Ball ist.
    Aber jo, lieber Ebimbe als Knauff. Der brachte ja in ner Viertelstunde gar keinen Ball zum Mitspieler. Natürlich veränderte sich nach unserer Führung das Spiel, und Augsburg hatte dann öfter den Ball und trotzdem ist 0% bei Ferri, Knauff, Nkounkou und Smolcic ein Armutszeugnis und sagt was aus.
    Nkounkou drei Pässe in 25 Minuten und die auch noch alle zum Gegner. Eigentlich müsst ich mir das Spiel nochmal anschauen und das überprüfen…das kann doch eigentlich nicht sein, oder?
    https://www.kicker.de/frankfurt-gegen-augsburg-2024-bundesliga-4862230/spieldaten

    Doch ich will mich damit gar nicht weiter aufhalten. Tatsache ist ja auch, und das ist das Erfreuliche, dass 8 von 10 Feldspielern ne Passquote über 80% hatten. Und da sag ich: Chapeau!!!
    Und: wir sind 3,5km mehr gelaufen als die Augsburger. Zur 1. HZ war der Wert 60km:60km..am End 119,5 zu 116. Das bedeutet, wir machten mit der gleichen Intensität weiter, Augsburg nicht)! Dann gabs noch Ballbesitz von 62% und diesmal dazu sogar ner positive Zweikampfquote (52%)!!

    Alle sind mehr gelaufen. Marmoush mit 10,5 statt 9,5km machte auf jeden Fall einen Unterschied. Pacho zuletzt stets 9,5km..gg Augsburg 10,2km.
    Jeder hat ne Schippe draufgelegt, mit Ausnahme von Ebimbe und Buta. Bei denen war der Wert praktisch unverändert im Vgl zu den Vorwochen.
    Bei Buta fiels nicht auf, der erledigte seinen Job hinten erfreulich unaufgeregt und war zudem vorne gefährlich.
    Direkt nach dem Spiel dacht ich mir: ‚Nach diesem krassen indiv. Fehler wars das für Max! Jetzt gibts keinen Grund mehr, ihm Nkounkou vorzuziehen‘.
    Nach ein paar Tagen mit Blick auf die Statistiken sieht das schon wieder anders aus.
    Max Pässe 88% ZK 67% vs
    Nkounkou Pässe 0% ZK 50%
    Das geht schon sehr deutlich an Max. Doch nochmal sollte ihm so ein Faux-pas nicht passieren.

    Ich denk, das Bayernspiel kommt zu nem guten Zeitpunkt.

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  19. @2: inwiefern soll der Beitrag von Laura objektiver sein, sie hat mal wieder komplett nur das Negative betont und trotz dem Sieg kaum ein gutes Haar an der Mannschaftsleistung und dem Trainer gelassen. Selbst die Feststellung, dass die Spieler in der zweiten Hälfte befreit aufgespielt und den Plan gut umgesetzt haben, nutzt sie noch für einen Angriff auf das Trainerteam. Vielleicht bin ich ja dagegen unverbesserlicher Optimist, aber für mich ist die Eintracht kein Rätsel und sie ist völlig zu Recht auf dem 6. Platz. Das habe ich vor dem Spiel gewusst und geäußert und jetzt wurde das wieder bestätigt.

    In meinen Augen muss man wirklich völlig die Augen vor dem verschließen, was gut läuft, um das nicht zu sehen.

    – ja natürlich erarbeitet sich die Eintracht zu wenig Torchancen, aber die Quote der daraus resultierenden Tore ist hoch, das gleicht es eben teilweise wieder aus.

    – in den Laufwerten Sprints, intensive Läufe und gelaufene Strecke ist die Eintracht auf Platz 3-5. Der Wille ist also da, das gleicht andere Schwächen auch oft aus.

    – es ist schade, dass die Eintracht nicht auch über Standards trifft, weil die Eintracht mit einer besseren Standardquote ganz klar noch weiter oben in der Tabelle wäre. Da bei anderen Bundesligisten der Anteil an durch Standard erzielten Toren 30-50% beträgt, sieht man aber auch, dass andere Teams auch nicht viel mehr Tore aus dem Spiel erzielt haben. Das Spielsystem ist also scheinbar gar nicht so schlecht oder gar nicht vorhanden, wie das von vielen behauptet wird. Das 1:1 war z.B. super herausgespielt. Ein paar gute Standardvarianten waren jetzt auch dabei, das kommt schon wieder.

    – im Gegensatz zu den letzten Jahren ist hinten nicht andauernd Hühnerhaufen, denn die Eintracht war immer extrem konteranfällig, so dass einem laufend das Herz in die Hose gerutscht ist, jetzt hat kaum eine Mannschaft mehr als 3 echte Chancen aufs Tor.

    – Hauptanliegen von Dino war zunächst, die Defensive zu stabilisieren, was größtenteils geklappt hat. Um Spiele zu gewinnen muss man eben auch wenig Tore kassieren, das klappt meistens sehr gut. Ein Klatsche gab es selten. Es gibt Mannschaften unter uns wie Hoffenheim und Gladbach, die mehr Tore geschossen haben, aber die haben halt auch 60 kassiert, deswegen stehen sie zu Recht weiter unten.

    – In diesem Zustand kann die Eintracht bereits gegen fast jede Mannschaft punkten. In 30 Spielen nur 7 zu verlieren ist doch kein Zufall und nicht Einzelspielern zu verdanken, das ist eindeutig ein Verdienst des Trainerteams und der gesamten Mannschaft.

    – ein weiteres Anliegen war es, die Abhängigkeit von einzelnen Spielern zu reduzieren. Die Eintracht jat so viele unterschiedliche Torschützen wie kein anderes Team in der Bundesliga. Daran sieht man, dass Dino die Mannschaft durchaus erreicht. Manchmal kommen mir die Wechsel zu früh vor, weil die manchmal zunächst den Schwung rausnehmen, aber Dino will eben möglichst viele Spieler einbauen und auf lange Sicht wird sich das auszahlen.

    – dieses 6-Punkte-Spiel war keineswegs das Erste, das hatten wir schon mal gegen Hoffenheim und die mussten sich dann erst wieder ran kämpfen. Mir war klar, dass sie wieder bereit sein werden.

    – übrigens hat Dino der Eintracht die 4er Kette beigebracht, das ist gar niemandem aufgefallen, die hat außer kleinen Schwankungen in der ersten Halbzeit gut funktioniert.

    – es werden so viele Jugendspieler eingebaut, wie seit 20 Jahren nicht. Das ist ein bisschen gewagt, wenn es nichts wird, ist immer der Trainer der Arsch, aber das wird sich auch auf lange Sicht auszahlen und es sind ja nicht zwangsläufig die jungen Spieler, die Böcke fabrizieren, wie man bei Max sieht. Nach dem Fehler hat er sich aber reingehängt und durchaus ein gutes Spiel gemacht.

    Mein Fazit aus den genannten Punkten ist, dass die Eintracht die meisten Dinge eben besser macht als 12 andere Vereine, wie man auch am Torverhältnis sieht. Um die 5 Vereine vor uns zu übertreffen, muss halt alles passen, aber wir stehen auf Platz 6, weil Dino taktisch klug aufstellt, wechselt und coacht. Spätestens nächste Saison wird sich diese Arbeit noch mehr auszahlen. Wenn die Rädchen vorne noch besser ineinander greifen und die Standards besser klappen, kann die Eintracht jede Mannschaft schlagen, trotz „Jugend forscht“.

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  20. @19: du sprichst ein paar gute Dinge an, aber vielleicht ist dir gar nicht aufgefallen, dass Ebimbe nach einem tollen Doppelpass mit Buta das sehr wichtige 1:1 wunderbar vorbereitet hat. Die Zweikampfquote ist für einen Offensivspieler richtig ordentlich, deswegen wurde er zum „Man of the Match“ gekürt. Klar hätte er vorne noch 1-2 Buden verwandeln können, aber in die Position muss man erstmal kommen, sowas muss man sich ja erarbeiten. Nur wer nichts macht, macht nichts falsch. Buta kam mir auch ein bisschen zu schlecht weg in der Bewertung, der Doppelpass vor dem 1:1 war mit ihm und er hatte auch sonst gute Szenen, bei denen leider noch nichts rausgesprungen ist, aber er scheint sich wieder auf seine Stärken zu besinnen.

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  21. @—)23 Recht hast du, Laura ist seit geraumer Zeit abgedriftet und haut nur noch auf das trainierteam drauf…

    keine objektive Analyse mehr zum Spiel… das Spiel als Anlass genommen um dann immer wieder den gleichen Mist umzuformulieren, so dass es gegen das trainiertest geht.

    Nichts positives zu hoch heben aber jeden furz niedermachen und in den Krümeln suchen.
    Schade, war früher besser. Sollte sich einfach am Spiel festhalten und das analysieren statt ihrer Hoffnung auf ne Trainerentlassung immer und immer wieder forcieren. Sollte mal deinen Bericht lesen und sich eingestehen, dass es gar nicht so schlecht sein kann was da geleistet wird… 4 Spieltage vor Schluss 5 Punkte Vorsprung auf Platz 6….

    Mit all den Umständen, die nach wie vor noch auszubaden sind… denn es war klar, dass es eine schwierige Saison wird. Nicht schwierige 25 spiele… einfach mal Realität und träumerei Abwegen als immer wieder den gleichen Stoß schreiben…
    Die Mannschaft soll spielen wie büffelherde, die Spieler sind aber keine Büffel sondern schnelle Häschen… mit häschen spielt man kein Büffelsystem… geht halt nicht…Toppi heißt nicht nur Toppi, er ist top. Lasst den Mann doch einfach mal in Ruhe! Für all die Umstände, die ich nun nicht zum 30. Male aufzähle, ist das Ergebnis top! Einfach Toppi.
    Ja, ich schaue auch gern mitreißenden Fußball, aber ich weiß, dass das mit dieser aktuellen Mannschaft und den Begleiterscheinungen einfach nicht geht.
    Da gibt’s dann halt mal ne Phase mit Ergebnis Fußball. Dann ist das so, aber es entwickelt sich… wie beim kochen… manches benötigt auch dort Zeit um richtig gut zu sein…

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  22. Top Beitrag Laura, wie immer !!!
    Deine Beiträge sind immer sehr objektiv und zeigen immer genau auf, was aktuell nicht läuft…finde ich sehr gut, dass du den Finger in die Wunde legst und die richtigen Fragen stellst.
    Dass alles schlecht ist, behauptet keiner, dass aber lange nicht alles gut ist, ist jedem erwachsenen klardenkendem und objektivem Menschen ersichtlich. Das wurde ja über die Saison hinweg von vielen verschiedenen Experten bestätigt.

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