Die Fans fühlten sich in ihrem Waldstadion pudelwohl und freuten sich über ein 2:2 gegen RB Leipzig.

Würde sich Eintracht Frankfurt im letzten Heimspiel gegen RB Leipzig hängen lassen oder tatsächlich Vollgas geben? Die Frage ließ sich zügig beantworten: Zwischen den Hessen und den Sachsen entwickelte sich vor 51.500 Zuschauern kein müder Sommerkick, sondern eine phasenweise sehr intensive Partie. Niko Kovac vertraute in seinem 50. Spiel als Trainer der Eintracht dafür auf folgende Mannschaft:

Hradecky – Oczipka, Abraham, Hector – Tawatha (62. Vallejo), Gacinovic, Varela (71. Meier), Chandler – Fabian – Seferovic, Hrgota (77. Blum).

Der hellwachen Eintracht gehörte in einer schwungvollen Anfangsphase die erste Möglichkeit der Partie. Nach einer Ecke landete der Ball bei Seferovic, der scharf in die Mitte gab, doch Hrgota vergab völlig freistehende aus wenigen Metern. Nur kurze Zeit später die nächste Großchance für die Hessen: Bei einem Pass in die Spitze verschätzte sich Ilsanker völlig, doch Seferovic bekam den Ball nicht unter Kontrolle und vergab dann überhastet aus 14 Metern – nach acht Minuten war da deutlich mehr möglich. Und die Leipziger? Der in die Champions League durchmarschierte Aufsteiger tat sich schwer und fand zunächst kaum statt. Gefährlich war in einzelnen Szenen nur die Eintracht, doch Abraham köpfte nach zwanzig Minuten einen Eckball über das Gehäuse.

Die Führung für den Gast aus Sachsen fiel dann völlig überraschend. Tawatha hatte eigentlich viel Zeit, agierte aber äußerst schlafmützig und verlor den Ball vor dem Strafraum an Forsberg. Der Schwede schaltete blitzschnell und setzte Schmitz ein, der in die Mitte passte und dort Sabitzer fand. So hieß es plötzlich 1:0 für RB nach 25 Minuten. Und die von Ralph Hasenhüttl trainierte Elf wollte gleich nachsetzen, doch Hradecky konnte den Ball von Burke sicher fangen. Chancen gab es in einer umkämpften Partie in der Folge nicht mehr, auch wenn es Sekunden vor der Pause noch einen Aufreger gab. Fabian und Hrgota stocherten im Strafraum um den Ball, letztlich fiel der Angreifer – ein Pfiff blieb aber zurecht aus.

Unverändert kamen die Mannschaften aus der Kabine. Die Eintracht bemühte sich, Druck aufzubauen, doch die Leipziger antworteten nach 55 Minuten auf ihre Weise. Der starke Forsberg brachte eine Ecke scharf in die Mitte und fand Poulsen, der Hradecky nicht den Hauch einer Chance ließ. Allerdings hätte der Treffer zurückgepfiffen werden müssen – das Bein von Poulsen war sehr hoch und Abraham wurde am Kopf getroffen. So ging es mit einem 2:0 für die Leipziger weiter. Dem Kovac-Team fiel in dieser Phase nichts mehr ein, einzig Oczipka wurde mit einem 32-Metter-Knaller genau auf Gulacsi (57.) und einem missglückten Abschluss aus 16 Metern (63.) auffällig. Denoch brandete großer Jubel auf – Vallejo kam nach Verletzungspause in der 62. Minute für Tawatha auf den Rasen.

Noch etwas lauter wurde es in der 71. Minute, als Meier nach auskurierten Fersenproblemen wieder mitwirken durfte. Die Fans im Waldstadion erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten dem „Fußballgott“. Pünktlich zum Endspiel kehrt der Hoffnungsträger somit zurück. Auch der dritte Wechsel wurde vom Publikum mit Applaus bedacht – Blum durfte noch 13 Minuten mitwirken und ersetzte Hrgota. Gefährlich blieben aber nur noch die Leipziger, doch Hradecky parierte ganz stark gegen Sabitzer in der 80. Minute. Doch auf einmal durfte laut gejubelt werden bei der Eintracht. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß brachte Oczipka das Leder scharf in die Mitte und dort erzielte der eingewechselte Vallejo seinen ersten Bundesligatreffer. Die Frankfurter gaben nun noch einmal richtig Gas und drängten auf den Ausgleich, ein Distanzschuss von Gacinovic verfehlte nur knapp das Tor.

Doch die Eintracht gab nicht auf und der nach seiner Einwechslung so starke Blum erzielte nach einem tollen Doppelpass – erneut mit Oczipka – mit einem hochkonzentrierten Abschluss das hochverdiente 2:2 – auch er jubelte über Bundesligatreffer Nummer eins. Die Generalprobe vor dem DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund kann somit noch als gelungen bezeichnet werden. Die Eintracht beendet die Saison somit auf Rang elf und wird bestens gelaunt am kommenden Samstag nach Berlin reisen.

Die Leistung der Eintracht-Spieler gegen Leipzig könnt ihr wie immer hier bewerten.

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7 Kommentare

  1. Na also, versöhnlicher Saisonausklang.
    Trotzdem dreht sich mir der Magen um, wenn ich sehe, dass die Doppelspitze nichts bewirkt und
    ein eingewechselter Abwehrspieler nach Verletzungspause den Ausgleich einleitet.
    Von daher bin ich froh, dass die Saison zuende ist und die Offensivsituation neu überdacht und
    geplant werden kann, was ja auch schon in die Wege geleitet wurde.
    By the way, sollten Hrgota und Sefe nicht mal überlegen, ob sie sich nicht andere Positionen lernen möchten?
    Sind doch noch recht jung…

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  2. blum für hrgota von anfang an und alex mit flanken füttern! der macht das 1:0 und ab der 70min. sefe bring für alex um vorne den ball zu halten und einwenig zeit rauszuschlagen. so ist mein plan 😀

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  3. Einerseits bin ich traurig das der HSV dringeblieben ist. Aber ich gönne es auch dem VfL ! Drücke Braunschweig oder Hannover die Daumen 😀

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  4. tolle Moral ! Bitte Vallejo für Hector, Fußballgott für Hrgota und Blum (auch wenn ich eigentlich nichts von Ihm halte) für Sefe, dann haben wir zumindest eine kleine Chance im Pokalfinale !

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