Mijat Gacinovic (von hinten), Marco Fabián (Mitte) und Omar Mascarell - ein Trio, dass für den Erfolg in der Hinserie steht.
Mijat Gacinovic (von hinten), Marco Fabián (Mitte) und Omar Mascarell – ein Trio, dass für den Erfolg in der Hinserie steht.

Von Null auf Hundert in wenigen Sekunden. Marco Fabián ist bei Eintracht Frankfurt im Offensivbereich der Durchstarter der Hinrunde gewesen. Der Mexikaner kam am 3. Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen erstmals zum Einsatz – und überzeugte beim 2:1-Heimsieg mit einer Vorlage und einem Treffer. Es war der Startschuss für einen Mann, der von seinen Kritikern bereits abgeschrieben wurde. Die Zweifel resultierten vor allem aus seiner Startzeit unter Trainer Niko Kovac. Der Kroate und der 3,5-Millionen-Euro-Mann fanden zunächst nur mühsam zueinander, er wurde bei den Ãœbungseinheiten häufiger als andere unterbrochen und zurechtgewiesen.

Marco Jhonfai Fabián de la Mora, wie sein vollständiger Name lautet, gab indes nicht auf. Er verließ im Winter 2016 seinen Heimatverein Deportivo Guadalajara nicht, um ein halbes Jahr später seine Zelte in Frankfurt abzubrechen und in Richtung China oder Katar zu wechseln. Stattdessen bewahrte er die Geduld – und war auf einmal voll da, als er die Chance bekam. Mit drei Treffern und vier Vorlagen ist er der beste Scorer in Reihen der Eintracht (SGE4EVER.de-Note 2,75) und landete, obwohl ihm zum Ende der Hinrunde etwas die Puste ausging, in der Rangliste des „kicker“-Sportmagazins auf Rang drei in der „internationalen Klasse“ (die einzelnen Klassifizierung könnt ihr hier noch einmal nachlesen). Hinter Emil Forsberg (RB Leipzig) und Thiago (FC Bayern München) machte es sich der Mexikaner bequem – und verwies Spitzenspieler wie Arturo Vidal, Durchstarter Joshua Kimmich (beide FCB), Hakan Calhanoglu (Bayer 04 Leverkusen), Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach), Max Meyer (FC Schalke 04) oder Mario Götze (Borussia Dortmund) auf die hinteren Plätze.

Nicht ganz so glänzend, aber mindestens genauso wichtig, verrichteten die Akteure im defensiven Mittelfeld ihre Arbeit. Makoto Hasebe wurde vom Sportmagazin noch auf dieser Position gelistet, obwohl geschrieben wird: „Seit Eintracht-Trainer Niko Kovac Mitte Oktober die Dreierkette etabliert hat, gibt der Japaner in dieser Ausrichtung den Libero. In neuer Rolle agiert der 32-Jährige, der gegenüber der Vorsaison wie ausgewechselt spielt, deutlich stärker.“ Die Belohnung: Platz sieben „im weiteren Kreis“. Seine Mitspieler Szabolcs Huszti (trotz je zwei Treffer und Vorlagen) und Omar Mascarell wurden im „Blickfeld“ aufgeführt. Bemerkenswert: Damit fanden bereits acht Akteure den Weg in die Rangliste – alle Stammspieler, die bislang genannt werden konnten, wurden gelistet. Der endgültige Beleg dafür, wie stark die Hinserie verlief.

In der kommenden Woche werden noch die Angreifer und offensiven Flügelspieler bewertet. Ob Mijat Gacinovic den Weg in die Rangliste findet? Der kleine Serbe hat sich unter Kovac deutlich verbessert und hilft den Hessen mit seiner wendigen Art und den unbekümmerten Dribblings. Trotz mangelnder Effektivität (ein Tor, keine Vorlagen) wurde der Name des 21-Jährigen bereits bei anderen Klubs notiert. Spanische Medien berichteten von einem Interesse des FC Valencia. Gacinovic gibt gegenüber „Bild“ zu, davon gehört zu haben, wiegelt dann jedoch ab: „Aber ehr­lich, ich will nicht aus Frank­furt weg. Am liebs­ten würde ich sehr lange hier blei­ben.“ Kovac schätzt die Fähigkeiten des U20-Weltmeisters sehr und lobt einen seiner Musterschüler: „Mijat hat, was nicht viele Fuß­bal­ler haben: Spiel­witz, Elan und Drive. Und eine Leich­tig­keit, die vie­len fehlt.“

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6 Kommentare

  1. Mein Fabian 😉
    Ich höre noch die Worte vieler Mitkommentatoren hier, die Fabian und Caio in die gleiche Schublade gesteckt haben… manchmal ist es gut, wenn „Volkes Stimme“ nicht erhört wird!

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  2. @2. sge1899 Da bin ich bei Dir. Freue mich das meine Einschätzung von Anfang an richtig war, dass er ins offensive Mittelfeld gehört und nicht auf linksaußen. War allerdings damals eine Notlösung und man war der Meinung, dass andere auf der OM Positon besser wären. Mag halt Spieler, die man egal wie „anschießen“ kann, und der Ball verspringt nicht 5 m. Wenn dann die Ballverliebtheit nicht zu groß ist, die Kondition und die Arbeit nach hinten stimmt, dann passt es einfach.

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  3. Vielleicht solle man die „Kicker-Rangliste“ nicht so hoch hängen. In erster Linie dient sie dem Olympia-Verlag dazu, die „Saure-Gurken-Zeit“ in der Winter- und Sommerpause zu überbrücken. Sie ist damit in erster Linie ein Marketing-Instrument. Fachlich und methodisch ist sie höchst umstritten, sehr angreifbar, aber vor allem bei Spielern und ihren Beratern sehr beliebt, da sie erheblichen Einfluss auf den Marktwert hat. Häufig hinkt sie der taktischen Entwicklung im Profifußball hinterher (z.B. die Fixierung auf die überholte Unterscheidung zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld) und offenbart immer wieder erstaunliche Unerklärlichkeiten. Warum Hasebe im defensiven Mittelfeld und deutlich vor Weigl und Alonso geführt wird, obwohl er seine besten Spiele in der Dreierkette gemacht hat, bleibt unverständlich. Kampl ist in der internationalen Klasse platziert, obwohl er zumeist eher offensiv auftritt, Kimmich wiederum spielt häufig defensiv, wird aber als offensiver Mittelfeldspieler geführt … Die Reihe der systematischen Fehler, der Inkohärenz und Beliebigkeit ließe sich endlos fortsetzen. Deshalb sollten wir mit solchen und anderen Kategorisierungen vorsichtiger und vor allem kritischer umgehen.

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  4. @5: Ist doch egal, wie jeder die Rangliste einstuft. Ist einfach nur schön, dass die Eintracht nach Jahren der Abstinenz endlich wieder wahrgenommen wird.

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