Farès Chaibi bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Augsburg. (Foto: IMAGO / osnapix)

Ein gut gespielter Doppelpass zwischen Aurelio Buta und Junior Dina Ebimbe leitete ihn ein, den Ausgleich, den Eintracht Frankfurt im Heimspiel gegen den FC Augsburg gebraucht hatte. Mitunter eine positive Erscheinung des letzten Spieltages war der Torschütze Farès Chaibi. Nicht nur mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 konnte der Algerier einen großen Beitrag zum 3:1-Sieg der Eintracht beisteuern. Seine Leistung über die vollen 90 Minuten war ausschlaggebend für das Kollektiv der Adlerträger. Klammert man die erste Halbzeit aus, in der die gesamte Mannschaft der Eintracht keine gute Figur abgegeben hatte, war die Leistung durchaus überzeugend. Das spiegelt sich auch bei der SGE4EVER.de-Benotung wieder. Chaibi war nach der Meinung unserer Leser der drittbeste Spieler auf dem Feld hinter den anderen Torschützen Omar Marmoush und Hugo Ekitiké.

Auf der linken Außenbahn konnte Chaibi sowohl offensiv als auch defensiv Akzente setzen. Er kreierte zwei Großchancen, brachte 82 Prozent seiner Pässe an den Mann und gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Damit konnte der Offensivspieler sein Talent, für das man ihn an den Main geholt hatte, erneut aufblitzen lassen. Immerhin ließ sich die SGE den Chaibi-Transfer vom FC Toulouse etwa zehn Millionen Euro kosten. Nachdem er in den letzten Wochen nicht die Leistungen abrufen konnte, die man von ihm erwartete und er mehrfach den Weg auf die Bank antreten musste, könnte der Sieg in Verbindung mit diesem Auftritt ein Brustlöser gewesen sein. Bekommt man nun, was seine Anlagen versprechen?

Lindström-Erbe trotz schwacher Phasen gelungen

Seine Zahlen, die in dieser Saison oft durch sein Auftreten auf dem Platz kaschiert werden, können sich sehen lassen. Wettbewerbsübergreifend konnte der 21-Jährige in 36 Einsätzen vier Tore erzielen und zwölf Vorlagen verzeichnen. Bei seiner Verpflichtung im vergangenen Sommer erhofften sich die Verantwortlichen und Fans einiges und erkannten noch ein großes Entwicklungspotential in dem Spieler. „Mit Farès Chaibi verstärkt uns ein Spieler, der jung und entwicklungsfähig ist und trotzdem bereits einiges an nationaler und internationaler Erfahrung vorweisen kann. Er ist auf mehreren offensiven Positionen variabel einsetzbar und bringt Attribute mit, die unser Spiel bereichern werden“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung bei der Verpflichtung.

Früh konnte er die Erwartungen durch gute Leistungen weiter steigern. Besonders bei Standardsituationen blitzte eine Qualität hervor, die der Eintracht über lange Zeit fehlte. Es folgte ein frühes, enttäuschendes Aus für Chaibi mit Algerien im Afrika-Cup und der Offensivspieler, der auch die Außen bekleiden kann, landete in einem kleinen Formtief. Trainer Dino Toppmöller suchte das Gespräch mit ihm und seine Leistungen verbesserten sich schrittweise. Gegen Augsburg folgte nun die Belohnung mit einer Leistung, die ihn auf der Seite der Frankfurter zu einem der besten Spieler des Spiels machte.

Statistik spricht für Chaibi

Als Ersatz für die abgewanderten Daichi Kamada und Jesper Lindström eingeplant, hat sie in seiner ersten Bundesliga-Saison nahtlos ersetzt. Mit seinen 16 Scorerpunkten übertrifft er beinahe beide Ex-Adler in puncto Statistik. Kamada wurde in seiner ersten Saison in Frankfurt nach Belgien verliehen, in seinem zweiten Jahr kam er in allen Wettbewerben auf 19 Scorerpunkte (zehn Tore, neun Vorlagen) in 48 Einsätzen. Damit würden Chaibi noch drei Scorer in zwölf Partien fehlen, um diese Kamada-Saison zu egalisieren. Auch Lindström brachte keine besseren Zahlen auf den Platz. In seiner ersten Saison mit dem Adler auf der Brust gewann er die Europa League, doch konnte in 39 Auftritten einen Scorerpunkt weniger sammeln (fünf Tore, neun Vorlagen). Damit hat Chaibi auf dem Papier die Abgänge des letzten Sommers vergessen gemacht. Bekommt man sein enormes Potential von nun an regelmäßiger auf dem Platz zu sehen, wird die Eintracht samt ihren Anhängern viel Spaß mit ihm haben.

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8 Kommentare

  1. Ich halte ihn tatsächlich für ein kleines Genie. Der komplette Bewegungsapparat, die Technik sind ein Augenschmaus. Gleiches gilt für Ekitike und natürlich auch Marmoush.
    Allen dreien sieht man die Freude bei gelungenen Aktionen an, sie gieren nach Fanjubel und Anerkennung.
    „Hey, ich kann es doch, ich möchte die Bremse lösen “
    Mit 2,3 Schurken im Mittelfeld ( Skhiri, Larrson, Ebimbe ), die Ihnen den Rücken frei halten, werden wir noch viel Freude an den 3 Künstlern haben.
    Dino…leg den Laptop zwischendurch mal zur Seite und : Geht’s raus und spielt Fußball.

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  2. Also wenn jetzt schon ein Spieler zwei ersetzen kann ist das mal ne tolle Sache. Aber im Ernst, hoffen wir mal auf Konstanz und vielleicht noch eine weitere Steigerung dann haben wir einen wirklich klasse Spieler. Dann noch einen neuen Standardtrainer dann werden seine Ecken auch wieder gefährlich 🙂

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  3. Ergänzung zum „wettbewerbsübergreifend“ im Artikel: Von den Vorlagen war eine noch in der Ligue 1. Und 2 Tore und 6 Vorlagen in der Conference League.
    Ändert nix daran, daß Chaibi ein geiler Kicker ist, der noch geiler werden kann.

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  4. Oha..Ich wurde auf die Bedeutung „Schurke“ aufmerksam gemacht und habe es direkt gegoogelt. Ich denke jeder weiß, wie es fußballerisch gemeint war, natürlich sind es keine Verbrecher oder Menschen, die böses tun.

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  5. @4
    Ein Jahr später kommen die damit? Der ist ja seitdem noch 10cm gewachsen!
    Keine Ahnung, ob die jetzt ein Risiko für mich darstellen.. wahrscheinlich net.
    Die Jungs gloppen sich doch normalerweise untereinander, teilweise verabredet. So erscheint mir das jetzt zumindest in diesem Fall. Von daher brauch ich so Bildchen net und seh auch kein Sinn darin, die Behörden damit zu belasten.
    Sollense halt ne Ansage machen, dass die sich nächstes Mal im Wald treffen sollen, damit Unbeteiligte in Ruh gelassen werden.

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  6. Man bastelt sich seine Statistik immer so, dass Sie zur eigenen These passt. Machen wir oft so im Forum. Auch in der Wissenschaft kann man die selben Zahlen, Daten und Fakten verschieden gewichten und somit zu verschiedenen Bewertungen kommen. Die selben Spieler verglichen zwischen den Bundesligasaisons 22/23 und 23/24:
    Chaibi 7 Scorer: 2 Tore und 5 Vorlagen
    Lindström 11 Scorer: 7 Tore und 4 Vorlagen
    Kamada 16 Scorer: 9 Tore, 7 Vorlagen
    Knauff der hier selten gewürdigt wird, hat sich dagegen enorm gesteigert. Er hat 7 Tore und 2 Vorlagen beigesteuert und hat damit beinahe den Impact von Lindström kompensiert.
    Forza SGE

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  7. Also die Formulierung „erste Bundesliga-Saison“ mag irreführend sein, aber der Autor Nicolas vergleicht hier natürlich nicht die letzte Saison Daichis mit der ersten vom 19jährigen Fares‘, das wäre ja unfair, sondern die erste „richtige“ von Kamada mit der ersten von Chaibi, da hat @7 nicht genau gelesen.

    Mit 19 hat Kamada noch kaum Spielzeit gekriegt und vielleicht 150 Min. gespielt, das zählt nicht. Spieler, die keine 20 Min. auf dem Platz waren, werden von seriösen Quellen wie dem Kicker völlig zu Recht nicht benotet, ein Kurzeinsatz ist nicht aussagekräftig. Erst nach der Leihe nach Belgien wurde er mehr eingesetzt.

    Man kann das wunderbar auf transfermarkt.de gegenchecken, man sucht den Namen, geht auf auf „Leistungsdaten-alle Saisons“ und klickt da nochmal auf „Erweitert“. Wichtig ist natürlich das Jahr, aber es sind auch „Spiele im Kader“ extra aufgeführt, natürlich geht es nach „Spiele eingesetzt“.

    https://www.transfermarkt.de/daichi-kamada/leistungsdatendetails/spieler/356141/saison//verein/0/liga/0/wettbewerb//pos/0/trainer_id/0/plus/1

    https://www.transfermarkt.de/fares-chaibi/leistungsdatendetails/spieler/855015/saison//verein/0/liga/0/wettbewerb//pos/0/trainer_id/0/plus/1

    Also an Scorern zählt Transfermarkt für Kamada in seiner ersten Saison 19 Scorer in allen Wettbewerben in 48 Spielen, Chaibi hat bis jetzt in 35 Spielen 15 Scorer und damit im Schnitt deutlich mehr Torbeteiligungen. Noch präziser wäre es, alle Einsatzminuten zusammenzuzählen und die durch erzielte Scorer zu teilen, dann sieht man, wieviele Minuten der Spieler für eine Torbeteiligung braucht. Viele der Chaibi-Kritiker haben schon wieder vergessen oder verdrängt, dass Chaibi unser Conference-League-Held geworden wäre und nur Trapp ihm das mit seinen 2 klaren Torwartfehlern versaut hat. Chaibi hat auch in 7 internationalen Spielen 2 Tore und 6 Vorlagen erreicht, OK, ehrlich gesagt, kann ich mich auch kaum noch erinnern, dass wir so viele Tore erzielt haben 😛

    Transfermarkt ist da jedenfalls eine super zuverlässige Quelle, nur was Statistiken angeht (nicht Transfergerüchte), ordentliche Statistiken sind ihr Steckenpferd. Nur bei Altstars wie Beckenbauer, Gerd Müller, Pele&Co. ist das ungenau erfasst(zu der Zeit wurden beispielsweise nirgends Vorlagen gezählt), bei Stars aus der Vorkriegs- oder Kriegszeit wie Max Morlock, „the best of the best“ Arthur Friedenreich oder Josef Bican ist das auch nicht genau überprüfbar, zu der Zeit gab es noch kaum Profifußballer, geschweige denn Profiligen.

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