Herr der Lüfte Kevin Trapp. Am Ende musste sich aber auch Trappo geschlagen geben (Bild: IMAGO images / Independent Photo Agency)

„Beim Frühstück wollen wir uns in die Augen schauen und sagen: Wir haben zeigt, wer wir sind. Eintracht Frankfurt und der amtierende Europa-League-Sieger“, das erklärte Oliver Glasner vor der Partie und durfte heute beim morgentlichen Zusammentreffen aller Beteiligten wohl rechtbehalten mit seiner Aussage. Die Eintracht scheidet verdient aus der Champions League aus, darf aber über die gesamt Saison der Königsklasse gesehen absolut stolz sein – auch mit dem Spiel gestern Abend im Diego Armando Maradonna Stadion. Sicher kam zu keinem Zeitpunkt der Partie noch einmal so richtig Hoffnung auf, das lag aber eben zu großen Teil an der imponierenden Vorstellung der Italiener, die mit dieser Leistung wohl ein großes Wörtchen mitreden werden, wenn es am Ende um die begehrte Trophäe gehen wird.

Ohne den gesperrten Randal Kolo Muani und dem am Sprunggelenk verletzten Jesper Lindström, den beiden Topscorern der Hessen, war es bereits im Vorfeld klar, dass ein Weiterkommen einer Herkules-Aufgabe gleich kommen wird. Glasner stellte auf eine Vierkette mit Christopher Lenz und Aurelio Buta um. Daichi Kamada begann in der Startelf, genau wie Ansgar Knauff. Philipp Max musste nach zuletzt mauen Leistungen erstmal auf die Bank.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen SSC Neapel der zwölf zensierten Spieler den Wert 3,75. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 180 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

-Spieler des Spiels – Kevin Trapp: Einen herausragenden Torwart brauchst du in der Champions League. Den hat die Eintracht. Aber auch Kevin Trapp konnte das Aus in der Königsklasse nicht verhindern, obwohl er an vielen Stellen seiner Mannschaft mit aller Macht zur Seite stand. Beim bitteren 0:1 vor der Halbzeit hatte er keine Chance, der Fehler passierte viel früh. Das 0:2 war ein unglaublich perfekt zusammengespieltes Tor der Neapolitaner und beim 0:3 durch den Elfmeter flutschte ihm der Ball über das Schienbein. Kurzum: An ihm hat es nicht gelegen.

Sebastian Rode: Er ging voran, er fightete und lehnte sich auf. Er ging sicher auch über seine Schmerzgrenze aber auch für Sebastian Rode war der SSC eine Spur zu gut. Beim 0:1 verlor er den entscheidenden Ball – kann passieren, wird auf diesem Niveau aber auch eiskalt bestraft.

Evan N’Dicka: Insgesamt ein sehr ordentlicher Auftritt von Evan N’Dicka. Klar, die herausragenden Spiele liegen bei ihm schon eine Weile zurück. Doch im Vergleich zu den letzten Wochen durchaus ordentlich und okay.

Aurelio Buta: Als Teil der Viererkette war Aurelio Buta vorwiegend mit Verteidigen beschäftigt. Auch das gelang über weite Strecken. Wenn Neapel sich die Gäste zurechtlegte, schwamm aber auch der Portugiese ordentlich.

Faride Alidou: Faride Alidou konnte ohne Druck frei aufspielen. Das versuchte er auch. Hier ein Dribbling, da ein starker Antritt. Aber dann auch wieder wenig Fortüne im Abschluss oder in der Ballbehandlung.

Rafael Santos Borré: Auch Rafael Santos Borré bekam in der Offensive die Grenzen aufgezeigt. Ihm gelang gar nichts. Ja, er ist ein gnadenloser Kämpfer und opfert sich immer auf. Aber auf diesem Niveau ist auch seine Grenze schnell erreicht.

Christopher Lenz: Bei Christopher Lenz fragt man sich hin und wieder für was er eigentlich steht und welcher Spielstil ihn auszeichnet. Es war sicher zu Beginn auch ganz ordentlich, aber gegen Ende war er gar nicht mehr existent. Keine Idee vorhanden, um den Gegner zu überraschen.

Djibril Sow: Djibril Sow versteckt sich in vielen Spielen noch zu oft im grauen Mittelmaß. Wo ist der Sow, der sich auflehnt und die tollen Steckpässe spielt? Der sich auch mal traut aus der zweiten Reihe abzuziehen? Weder Fisch noch Fleisch bei ihm.

Tuta: Es bleibt dabei: Einen Bock reißt Tuta pro Spiel immer. Das wird ihm irgendwann zum Verhängnis, wenn er auf diesem Niveau erfolgreich spielen möchte. So auch beim 0:1 als er Victor Osimhen frei zum Kopfball kommen ließ, obwohl der Ball eine gefühlte Ewigkeit in der Luft hing.

Mario Götze: Absolut enttäuschender Auftritt von Mario Götze. Auch aufgrund seines Leistungstiefs kommt die Eintracht aktuell nicht aus dem Quark. Der Weltmeister von 2014 fällt aktuell nur noch mit Meckern beim Schiedsrichter auf. Bereits seine vierte Gelbe Karte hintereinander – da ist er sicher aktuell weltmeisterlich drin.

Ansgar Knauff: Völlig außer Form dieser Ansgar Knauff. Ihm gelingt einfach gar nichts. Egal, auf welcher Position er auch spielt. Aus diesem Loch muss er sich herauskämpfen. Nicht einfach für einen jungen Spieler.

Daichi Kamada: Irgendwie passt er deutlich besser in die vorderen offensiven Reihen als auf der Sechs. Klar gelang das in der Vergangenheit hin und wieder. Doch etwas weiter vorne kann er seine Finnesse besser ausspielen – und hinten dann auch weniger falsch machen. Machte er dieses Mal aber auch. Beim 0:1 entscheidend beteiligt, ebenso beim 0:2.

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2 Kommentare

  1. Die Noten sind mir im Schnitt eine halbe Note zu schlecht, vor allem wenn man die Qualität des Gegners in Betracht zieht.

    Zu Lenz: er hatte eine gelbe Karte bekommen und musste danach stärker aufpassen.

    Zu Götze: er stellt immer mehr fest, dass die SGE nicht hoch im Kurs bei den Schiris steht. Er wird festgehalten und es passiert nix, direkt danach gehen wir robust in den Zweikampf und werden abgepfiffen. Das ist ungerecht und irgendwann reicht es halt. Aber trotzdem bist du am kürzeren Hebel.

    Als Eintracht Titel zu gewinnen war schon immer schwerer als für andere Teams.

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