Der Traum vom Finale ist geplatzt. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

In einem nervenaufreibenden Halbfinal-Krimi haben die Eintracht Frankfurt Frauen gegen den FC Bayern München verloren und damit den Einzug ins DFB-Pokalfinale verpasst. 1:1 stand es nach 120 Minuten. Im Elfmeterschießen versagten der SGE die Nerven. Münchens Torhüterin kürte sich mit drei gehaltenen Elfmetern zur Spielerin des Spiels.

Die Frankfurter Eintracht und der FC Bayern München konnten sich am Ostersonntag ein ganz besonderes Geschenk machen. Im DFB-Pokal-Halbfinale ging es um nichts geringeres als den Einzug ins Endspiel in Köln. Vor drei Wochen trafen beide Klubs in Frankfurt aufeinander, damals setzte sich der FC Bayern mit 2:1 durch. Ohne personelle Veränderungen im Vergleich zum 2:0 gegen Werder Bremen schickte SGE-Trainer Niko Arnautis sein Team ins Rennen. Auf Seiten der Gastgeberinnen aus München ersetzte Samantha Kerr die verletzte Sarah Zadrazil.

Früher Elfmeter für Bayern – Reuteler antwortet

Für die Hessinnen begann die Partie maximal unglücklich: Keine drei Minuten waren gespielt, da bekam Sara Doorsoun den Ball im eigenen Strafraum an den Arm. Nach Absprache mit ihrer Linienrichterin zeigte die Unparteiische Riem Hussein auf den Punkt. Georgia Stanway nahm sich der Sache an und verwandelte sicher zur frühen Führung der Bayern (4.). Die Eintracht reagierte gut, indem sie die Münchenerinnen früh unter Druck setzte und bei eigenem Ballbesitz tief in die gegnerische Hälfte eindrang.

Abgesehen vom frühen Gegentreffer erwischte die Arnautis-Elf den besseren Start und zeigte sich unbeeindruckt. Géraldine Reuteler belohnte die Adlerträgerinnen, die zum Ausgleich kamen: Eine Flanke klärte der FCB direkt vor die Füße der Schweizerin, die volles Risiko ging und die Kugel per Dropkick in die Maschen hämmerte (18.). Aber der Ligaprimus aus Süddeutschland blieb gefährlich. Lea Schüller vergab eine Riesenchance und köpfte den Ball aus kurzer Distanz knapp übers Frankfurter Gehäuse (23.).

Chancen auf beiden Seiten

Im Verlauf der ersten 45 Minuten wurde das Spiel ausgeglichener. Beide Mannschaften kamen zu Offensivaktionen und gestalteten die Partie unterhaltsam. Das Mittelfeld wurde wenn möglich schnell überspielt, sodass das Geschehen die meiste Zeit vor den beiden Toren stattfand. Mit 1:1 ging es in die Pause. Auch nach Wiederanpfiff blieb das Spiel völlig offen. Die erste gute Möglichkeit hatte Lara Prasnikar, scheiterte aber an Bayerns Torfrau Maria Luisa Grohs (61.). Auf der anderen war Stina Johannes zur Stelle: Glodis Viggosdottir köpfte ihr den Ball aus kürzester Distanz ins Gesicht, wodurch die Torfrau das Gegentor verhinderte (72.).

Rund zehn Minuten vor Schluss ging es für Sophia Kleinherne nicht mehr weiter. Die Innenverteidigerin verletzte sich in einem Zweikampf und musste von Virginia Kirchberger ersetzt werden. Viel passierte in der regulären Spielzeit nicht mehr, sodass es in die Verlängerung ging. Und in der war Johannes direkt mal gefordert! Die 24-Jährige musste sich ganz lang machen, um Sydney Lohmanns Schuss aus rund 20 Metern abzuwehren (91.). Es waren nun die Bayern, die mehr vom Spiel hatten. Frankfurt kam nur noch selten zu Torannäherungen.

SGE versagen die Nerven

Das Spiel lebte nur noch von seiner Spannung. Tore fielen keine mehr. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen. Laura Freigang, Géraldine Reuteler und Lara Prasnikar hießen die ersten drei Schützinnen der SGE – alle drei verschossen. Das war natürlich zu wenig und reichte nicht für den Sieg. Die Bayern trafen drei Mal und zogen ins Finale ein. Dort treffen die Münchenerinnen am 9. Mai auf den VfL Wolfsburg.

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6 Kommentare

  1. Schade…habe mir das Phasenweise angeschaut..mein Eindruck war, das man es in der regulären Spielzeit versäumt hat, das Ding klar zu machen. Bayern war, von den ersten 10 Min. beider HZ mal abgesehen, total konfus und ziemlich unsicher.,da hätte man mehr Kapital draus schlagen müssen..Elfmeterschießen ist dann halt Lotterie und die haben wir vergeigt.

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  2. Wann kapiert Laura das sie 11er nicht kann? Wann gefühlt nur jeder 3te. drin ist, ist das zu wenig. Was das Spiel angeht bin ich bei dir OHA…

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  3. Das Positive ist, dass die SGE eigentlich die bessere Mannschaft war, absolut auf Augenhöhe gegen die Bayern.

    Das ist Laura Freigangs dritter verschossener Elfer in Folge, gegen Benfica war es folgenschwer, denn es bedeutete das Aus in der Gruppenphase. Neben Freigang hat auch Prasnikar schwach geschossen, Reuteler besser, aber das war ne klasse Parade.

    Man muss eben auch sagen, dass die gehaltenen Elfer bei Bayerns Torfrau klasse war, auch das ist Qualität, die Stina Johannes (noch) nicht hat.

    Schade, aber wenn sie die Leistung von heute stabilisieren, müssen sie Hoffenheim in der Liga hinter sich lassen. Sehr stark die Abwehr sowie Gräwe, aber auch Reuteler; eher abfallend Prasnikar, die im Verhältnis zur letzten Saison zu wenig zwingend ist.

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  4. @ 2 Volle Zustimmung!

    Ihr Gezocke um die Vertragsverlängerung geht hoffentlich so aus, dass sie künftig keine Elfer mehr schießen muss. Auf der Bank in München, Wolfsburg oder irgendwo in England ist´s doch auch ganz schön.

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  5. Es wird schwer, Hoffenheim abzufangen. Die Eintracht ist in dieser Saison nicht effizient. Zu viele Spiele, in denen man überlegen ist, aber zu wenig mitnimmt. Sie schaffen es, die Bayern im Griff zu haben und man hat gesehen, wie ideenlos und teilweise frustriert sie waren. Nur dann muss man eben schon in der regulären Spielzeit vollstrecken. Das Elfmeterschießen sehr dürftig gestaltet und was bleibt? Viel gerannt 120 min mehr in den Beinen als Hoffenheim, eventuell Verletzungen? Es wird wohl Platz 4, für mehr taugt die Leistung halt nüchtern betrachtet nicht.

    Gruß SCOPE

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