Der Moment für das Halbfinale. Sebastian Rode erzielt den wichtigen zweiten Treffer (Foto: imago Images/Sven Simon)

Adi Hütter forderte vor dem Rückspiel gegen Benfica Lissabon ein perfektes Spiel – und am Ende bekam er es. Mit dem 2:0 im eigenen Stadion kegelte man den portugiesischen Vertreter aus dem Wettbewerb und darf sich nun auf das Halbfinale gegen FC Chelsea freuen. Zwar profitierte die Mannschaft auch von einer Abseitsstellung beim 1:0 durch Filip Kostic, die das Schiedsrichtergespann nicht sah, doch mit der gebotenen Leistung verdiente man sich dennoch das Weiterkommen. Kampf, Leidenschaft und der unbändige Glauben an die eigenen Stärken machten am Ende den Ausschlag.

Vor der Partie hofften viele noch auf eine Blitz-Genesung von Martin Hinteregger. Der Österreicher verletzte sich zuvor am Oberschenkel, trainierte aber beim Abschlusstraining wie gewohnt mit. Das Risiko eines Einsatzes war am Ende aber doch zu hoch und so stand die Augsburg-Leihgabe nicht im Kader. Für ihn rückte Simon Falette in die Startaufstellung, der zuvor drei Monate keine Rolle mehr spielte. Außerdem fehlten Almamy Touré (nicht für die Europa-League gemeldet) und Goncalo Paciencia (Bank). David Abraham und Mijat Gacinovic durften sich beweisen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Benfica Lissabon. der zwölf zensierten Spieler den Wert 1,83. Die Einzelnoten der über 500 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Sebastian Rode:
Erstes Tor für die Eintracht nach seiner Rückkehr. Sebastian Rode zeigte ein perfektes Spiel. Zweikampf- und Mentalitätsmonster. Das 2:0 grätschte er in totaler Rode-Manier unhaltbar rein. Die Dortmund-Leihgabe ist aus dem Spiel der Hessen nicht wegzudenken.

Filip Kostic:
Filip Kostic war einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Beinahe alle gefährlichen Situationen wurden über seine Seite eingeleitet. Glück beim 1:0 das seine Abseitsstellung nicht erkannt wurde. Bereits in der 8. Minute hätte er aber schon das Tor mit etwas mehr Präzision erzielen können.

Simon Falette:
Simon Falette bekam als einziger ein Extra-Lob. Der Abwehrspieler wurde in diesem wichtigen Spiel reingeworfen und war auf den Punkt hochmotiviert und voller Einsatzbereitschaft. Ganze 65 Ballkontakte konnte Falette verzeichnen, wenngleich sein Abwehrverhalten stets unkonventionell aussieht – gegen Lissabon ließ er nichts anbrennen.

Ante Rebic:
Für Adi Hütter war er der beste Mann auf dem Platz. Ante Rebic war bis in die kurzen Haarspitzen motiviert und zeigte Gefühl und Leidenschaft. Tolle Kombinationen und Dribblings sorgten für Kopfzerbrechen bei seinen Gegenspielern. Leider ohne Torerfolg.

Makoto Hasebe:
Die Frankfurter Lebensversicherung heißt Makoto Hasebe. Als verkappter Libero sortierte er in der Abwehr-Zentrale seine Nebenmänner und ließ sich nie aus der Ruhe bringen. Brillantes Stellungsspiel gepaart mit toller Zweikampfführung. Der Japaner ist weiterhin in der Form seines Lebens.

Kevin Trapp:
Kevin Trapp spielte zu Null und strahlte Souveränität und Sicherheit aus. Der Keeper war ständig auf der Höhe und immer konzentriert. Bei den wenigen gefährlichen Situationen von Benfica griff er stets klärend und selbstsicher. Ließ sich von Seferovic‘ Kopfball in der 52. Minute nicht aushebeln.

Gelson Fernandes:
Er wuselt und ackert – Gelson Fernandes ging seinen Gegenspielern penetrant auf die Nerven und erstickte bereits viele Angriffsbemühungen im Keim. Dieses Mal hatte er sich auch im Griff und durfte das Spielende vom Platz aus erleben.

Mijat Gacinovic:
Europa-League Abende liegen Mijat Gacinovic. Immer anspielbar und endlich auch mit zufriedenstellenden Offensivaktionen. Der serbische Nationalspieler machte ein gutes Spiel und findet nun hoffentlich auch in der Liga zu solchen Leistungen.

David Abraham:
Der Kapitän David Abraham hatte seine Verteidigungsseite nahezu komplett im Griff. Joao Felix konnte sich in diesem Spiel nicht in Szene setzen und kam so gut wie gar nicht zu gefährlichen Sprint-Duellen. Über weite Strecken war er aber auch komplett beschäftigungslos.

Goncalo Paciencia:
Goncalo Paciencia sollte Zeit von der Uhr nehmen. Der Portugiese sicherte vorne die Bälle und kämpfte auch hinten immer wieder mit. Sein gefährliches Kopfballspiel konnte er allerdings nicht zeigen.

Danny da Costa:
Danny da Costa rannte zwar häufig fest, doch seine Power war grenzenlos. „Platt und glücklich“, so beschrieb er seine Gefühlswelt im Anschluss. Er hat alles rausgehauen, was ging.

Luka Jovic:
Einzig Luka Jovic blieb ein bisschen blass. Der ehemalige Benfica-Spieler zeigte gegen seinen Ex-Klub keine erfolgsbringende Leistung, wenngleich er sehr häufig gedoppelt und abgeschirmt wurde. Gab drei Torschüsse ab, die nicht sehr gefährlich waren.

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