Neuzugang Danny da Costa präsentiert gut gelaunt sein neues Trikot.

Danny da Costa kommt eloquent daher, weiß sich zu artikulieren und hat eine ironische, humorvolle Art. Doch am Anfang des Gespräches wird er erstmal kurz ernst, das Anliegen ist ihm wichtig. In den letzten Tagen kursierte die Aussage in den Medien, dass die Neuzugänge über die Trainingsumfänge bei der Eintracht „stöhnen“ würden. Das kann er so nicht stehen lassen: „Man muss in der Vorbereitung hart arbeiten, aber das ist in jedem Verein so. Ich persönlich empfinde es nicht als übermäßig viel. Da wurde uns mit dem, wie es gestern in der Presse stand, unrecht getan.“ 

Anruf der Eintracht „eine Ehre“ – Oczipka als Integrationshelfer

Das war es dann aber auch mit den Ernsthaftigkeiten. Danach kehrt beim neuen Rechtsverteidiger der Eintracht wieder das Lachen ins Gesicht zurück. Begeistert gibt er sich vom neuen Team: „Die Mannschaft hat mich super aufgenommen.“ Gerade Bastian Oczipka erleichtert dem 23-Jährigen das Einleben im neuen Verein und der neuen Stadt: „Ihn kenne ich schon aus Leverkusen. Klar, dass ich mich da ein wenig an ihn halte, da er hier auch ein Führungsspieler ist.“ Auch für Niko Kovac war er voll des Lobes: „Er gibt einem ein gutes Gefühl.“ Schon in den Gesprächen vorab, habe sich der Kroate stets offen gezeigt und auch jetzt sei er sich für keine Frage zu schade.

Der Coach dürfte auch im Prozess des Transfers eine erhebliche Rolle gespielt haben. Da Costa gesteht, dass die Frankfurter zu einem Zeitpunkt das erste Mal Kontakt aufgenommen haben, als es beim ehemaligen U21-Nationalspieler, der bei den Hessen mit der „24“ auflaufen wird, nicht so gut gelaufen ist: „Da hab ich meinem Berater direkt signalisiert, wenn das konkret wird und die Eintracht das wirklich durchziehen will, spricht da nicht viel dagegen.“ Der Defensivspieler hat gleich für vier Jahre unterschrieben, mit einem ironischen Lachen liefert er gleich auch den Grund dafür: „Planungssicherheit.“ Da Costa schiebt aber gleich hinterher: „Wenn der Verein einen langfristig Vertrag anbietet, ist das ein Zeichen von Vertrauen und dass sie langfristig mit mir planen. Da gibt es keinen Grund, einen kürzeren zu fordern.“ Diesmal wird im Gegensatz zu seinem letzten Jahr bei Bayer auch seine Freundin mitkommen: „Wenn sie gekonnt hätte, wäre sie auch schon nach Leverkusen mitgekommen. Aber diesmal wird das anders aussehen.“ Eine Wohnung habe der 23-Jährige auch schon gefunden.

Knapp am Karriereende vorbei – Mit der Eintracht eine „ruhige Saison“ spielen

Es spricht also vieles dafür, dass der Sohn eines Angolaners und einer Kongolesin in der Rhein-Main-Metropole heimisch wird: „Das ist hier für mich ein Neustart!“ Der Neuzugang ist durchweg positiv unterwegs, obwohl er weiß, dass mit Timothy Chandler ein in der letzten Saison stark aufspielender Konkurrent auf ihn wartet: „Timmy hat letztes Jahr ein gutes gehabt. Für mich ist aber klar, dass ich mich der Situation stelle.“ Dass er sich der Situation stellen kann, naht einem Wunder. Vor nicht allzu langer Zeit ist da Costa dem Karriereende knappt entgangen. Eine Horrorverletzung stellte alles auf den Kopf: „Wenn ein Arzt einem sagt, man soll sich mal anderweitig umschauen, ist das natürlich ein Schock.“ Doch dank einer hohen Eigenmotivation, Kampfgeist und dem richtigen Umfeld, hat er sich zurückgekämpft. Umso ärgerlicher, dass die Nachwirkungen der Operation sein letztes Jahr prägten. In der vergangenen Sommervorbereitung mussten die Schrauben aus seinem Bein entfernt werden und entsprechend verpasste er große Teile der Vorbereitungszeit: „Dort haben die Jungs, die auf meiner Position spielen, es gut gemacht. Da gab es keinen Grund, etwas zu ändern.“ In Frankfurt soll aber alles anders werden. Dafür würde er laut eigener Aussage auch eine Position weiter vorne spielen: „Ich will mich anbieten und möglichst viele Spiele machen und vor allem: Ich will zeigen, dass ich Bundesliga drauf habe!“

Da Costa, der mit Bayer Leverkusen schon Erfahrung in Champions und Europa League gesammelt hat, sieht in Frankfurt langfristig das Potential für europäischen Wettbewerbe: „Letztes Jahr war man ja schon nah dran. Aber auf lange Sicht ist hat man das Potential, sich weiter oben in der Tabelle zu etablieren. Das kann man sich mal in den Hinterkopf setzen.“ Für die neue Saison gibt er sich aber erstmal zurückhaltender: „Wir wollen eine gute Runde spielen, wenn möglich ohne Abstiegssorgen.“ Intern sei noch kein Ziel ausgegeben, aber eine ruhige Saison zu erleben sei nun erstmal die Devise. Auch für ihn selbst dürfte es nach einer verkorksten Saison darum gehen, wieder Spaß an seinem Beruf zu haben und vor allem: endlich wieder auf dem Platz gebraucht zu werden.

 

 

 

 

 

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6 Kommentare

  1. Sehe das mit pollersbeck auch so. Hätte den gerne bei uns gesehen. Aber so gesehen, wer derzeit freiwillig zum hsv wechselt, bei dem kann was im kopp nicht stimmen 🙂

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  2. Da Costa gefällt mir auch sehr gut von seiner Spielanlage. Kann auch gut den Raum übersehen. Nicht so ein Highlight wie Vallejo, aber sehr gut.

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  3. Wundert mich nicht, dass sich Otsche um ihn kümmert. Schon extrem ähnlich Ihre Werdegänge.
    Beide Leverkusen-Jugend, dann in die 2. Liga gewechselt, dann aufgestiegen, dann eine Saison 1. Liga und dann zurück nach Leverkusen und eine Saison lang Bankdrücker. Und dann der Wechsel zu uns.
    Wenn man sich Otsches erste Saison bei uns anschaut (33 Spiele, alle bis auf 2 über 90min/10 Vorlagen .. Einzug in EL), dann ist bei DaCosta bestimmt auch einiges im Köcher.
    Ich freu mich auf ihn diese Saison 🙂

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