Anthony Ujah lässt Kevin Trapp keine Chance und wird mit seinem Doppelpack zum Matchwinner.

Eintracht Frankfurt verliert das letzte Heimspiel der Saison gegen den 1.FSV Mainz 05 mit 0:2 und gibt den Champions League-Platz aus den eigenen Händen. Anthony Ujah (53./57.) schießt sich mit zwei Toren zum Mann des Tages. Die Hessen agierten das ganze Spiel über zu harmlos und fanden keine Mittel gegen kompakt stehende Mainzer. Adi Hütter hätte Sébastien Haller womöglich früher einwechseln müssen, da es den Adlern anzusehen war, dass nach vorne viel zu wenig ging.

Fernandes ersetzt Rode – Haller auf der Bank

Mit nur einer Veränderung zum Halbfinal-Rückspiel beim FC Chelsea letzten Donnerstag schickte Eintracht-Cheftrainer Adi Hütter seine Startelf in das letzte Heimspiel der Saison. Den schwer verletzten Sebastian Rode ersetzte Gelson Fernandes positionsgetreu, die Dreierkette bildeten hinten Kapitän David Abraham, Martin Hinteregger und Simon Falette. Makoto Hasebe rutschte ins defensive Mittelfeld neben Fernandes und über die Flügel kamen Danny da Costa und Filip Kostic. Im offensiven Mittelfeld lief erneut Mijat Gacinovic hinter den beiden Sturmspitzen Luka Jovic und Ante Rebic auf. Im Tor wie gewohnt Kevin Trapp. Sébastien Haller startete zunächst auf der Bank, für einen Einsatz über 90 Minuten scheint es für den Franzosen wohl noch nicht zu reichen.

Rebic vergibt frei vor Müller – SGE zu unkonzentriert

Die ersten Torannäherungen von Seiten der Eintracht in der Anfangsphase konnten Jovic (3.) und da Costa (6.) nicht nutzen. Auf Seiten der 05er scheiterte Danny Latza nach neun Minuten an Trapp (9.). Mainz zeigte sich als unangenehmer Gast und zwang die SGE immer wieder zu Fehlern. Nach 18 Minuten konterten die Adler nach einer Mainzer Ecke über Kostic, der Daniel Brosinski abschüttelte und auf den mitgelaufenen Rebic flankte. Der Kroate schloss aber etwas zu überhastet ab und verfehlte das Mainzer Gehäuse deutlich. Es war die beste Chance des ersten Durchgangs, denn die Hütter-Elf war vor dem Tor der 05er anschließend zu unkonzentriert und zu unkreativ. Beinahe wären die Mainzer kurz danach in Führung gegangen als Falette einen Schuss fast in das eigene Tor unhaltbar abfälschte (21.). Jovic köpfte nach 32 Spielminuten über den Querbalken.

Eiskalte Mainzer bestrafen Eintracht nach der Pause doppelt

Im Prinzip knüpfte die SGE genau an ihrer ideenlose Leistung aus der ersten Hälfte an, nur dass Mainz nach 53 Minuten das 1:0 erzielte. Nach einem langen Ball setzte sich Jean-Philippe Mateta gleich gegen Abraham und Hinterlegter durch und bediente Anthony Ujah, der Trapp überwund und zur Führung einnetzte. Vier Minuten später der nächste Rückschlag: Nach Einwurf des eingewechselten Giulio Donati ließ Jean-Philippe Gbamin Falette aussteigen und fand Ujah in der Mitte, der ins lange Eck vollendete und seinen Doppelpack perfekt machte (57.). Und Mainz machte weiter Druck: Ujah tauchte frei vor Trapp auf, doch rutschte aus und vergab – Glück für die Eintracht (59.).

Haller und de Guzman kommen beim Stand von 0:2

Hütter reagierte und brachte nach einer guten Stunde endlich Sébastien Haller und Jonathan de Guzman für Falette und Fernandes. Mit Haller gelang es der Eintracht, mehr Bälle in der gegnerischen Hälfte fest zu machen, dennoch konterte Mainz weiter gefährlich und schaffte es, die harmlose SGE von ihrem Tor weg zu halten. Die 05er verteidigten clever und Frankfurt fand keine Mittel mehr, den Nachbarn aus Rheinland-Pfalz entsprechend gefährlich zu werden. Auch der eingewechselte Goncalo Paciencia kam womöglich zu spät und konnte seinen Kollegen nicht mehr helfen. De Guzmans Schuss aus gut 20 Metern wehrte der Mainzer Keeper Müller spektakulär zur Ecke ab (84.) und auch Kostic verfehlte das Tor nur um Zentimeter (85.).

Die Adlerträger geben den vierten Platz aus den Händen und bleiben im dritten Heimspiel in Folge sieglos. Vor dem letzten Spiel beim FC Bayern München ist die Eintracht auf Rang Sechs abgerutscht und muss nun aufpassen, dass sie am Ende nicht wieder als Achter mit komplett leeren Händen dasteht.

Aufstellung Eintracht Frankfurt:

Trapp – Abraham (C), Hinteregger, Falette (61. Haller) – da Costa, Fernandes (61. de Guzman), Hasebe, Kostic – Gacinovic – Jovic (77. Paciencia), Rebic

Die Leistung der Spieler könnt ihr wie immer hier bewerten.

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54 Kommentare

  1. wenn wir ehrlich sind haben wir 13-14 gute bis hervorragende Spieler und dann reißt es ab.
    Hier ist liegt der Hase im Pfeffer.
    Warum hat man im Winter nicht nochmal den einen oder anderen nachgelegt.
    …..und achja, mann könnte ja auch die Frage stellen wie es andere Mannschaften machen, mit ähnlichen Spielplänen

    @44 Sorry für Satzklau.
    Auch ich bin müde nach nur 3 1/2 Stunden schlaf
    und jetzt ist es 4:30

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  2. @25
    Wenn du eine Frage zu meinem Kommentar hast, bei dem ich dem Trainerteam ‚mangelnde geistige Frische‘ (ist das korrekte Zitat, was gar noch frustrierender klingen muss) vorwerfe, dann nur raus damit.

    Ich werde es dir dennoch gern erläutern:
    dieser Kommentar war ganz sicher weder beleidigend gemeint, noch aus frustriertem Zustand. Die Saison ist lang & ob Spieler oder Trainer: alle machen mal Fehler. Zuletzt häuften sie sich, mit Ausnahme der EL-Spiele. Da waren es wenige. Einer war m.E. bspw auf den 4. Wechsel in London zu verzichten.
    Hütter setzte während der Saison so ziemlich alle Spieler ein, rotierte richtig gut. Das ging zuletzt leider verloren. Egal wie platt manche Spieler sind: sie werden nicht ausgewechselt. Gerade jetzt zum Ende der Saison ist das fatal. Stell dir vor, du sitzt in London auf der Bank, weißt dass der Trainer in einem extrem anstrengenden Spiel noch eine Wechselmöglichkeit hat, siehst das ein paar Spieler auf der letzten Rille fahren (Bsp Chandler vs Da Costa) und es wird einfach keiner eingewechselt. Dann werden die sich heute denken: wie platt müssen Spieler denn sein, damit ich spiele?
    Auch wenn es riskant sein mag: manchmal muss man Spieler einfach bringen, allein schon wegen dem Teamgeist.
    Und manchmal überraschen die dann (Bsp: Falette gg Lissabon, oder auch Origi gg Barca) und spielen sich rein.
    Damit will ich natürlich nicht sagen, dass wir mit Chandler statt da Costa für 10 Min zu Ende des Spiels weitergekommen wären. Es wäre aber ein Zeichen gewesen. Hütter setzte in früheren Spielen solche Zeichen.
    Ich denke insb. das Leverkusen-Spiel hat vieles verändert & Hütter verlor Vertrauen. Willems komplett raus (verständlich), N’Dicka (nicht im Kader; ein müder Falette nun mit 2 groben Patzern: kein Vorwurf an Falette, da fehlt der Spielrhythmus um so ein Spiel ein paar Tage später zu bestreiten) & Touré wurde nicht vertraut.
    Paciencia stand seit dem Wolfsburgspiel nicht mehr in der Startelf, Torró spielte zuletzt gg Hertha. Vielleicht waren es nicht deren besten Spiele, aber dass man ihnen gar nicht mehr zutraut helfen zu können..selbst wenn die arrivierten spürbar platt sind?
    Nach dem Leverkusen-Spiel wollte Hütter die Schuld nicht allein auf sich nehmen und sprach von Teilschuld. Die Spieler agierten nicht so, wie er es sich vorstellte und es kam wahrscheinlich nicht nur mir so vor als wolle er am liebsten gar keine Schuld übernehmen, auch wenn er sagte: ‚vielleicht auch Kritik an mich selber‘ (so viele Verteidiger aufzustellen). Er hängte aber direkt dran: es hat nicht mit dem System zu tun gehabt, sondern für mich ‚ausschließlich mit dem ZK-Verhalten zu tun gehabt..‘
    Er war schlichtweg enttäuscht von so manchem Spieler. Nachvollziehbar, aber als Trainer tut man insbesondere in seiner Position (Toptrainer mit toller Leistung in dieser Saison) besser daran auch mal einzugestehen, dass einige Spieler nicht verstanden was er von ihnen wollte und andere auf einer für sie neuen Position spielten. Das geht auch mit Charme und zwischen den Worten. Hütter hat das drauf.
    ‚Einige Spieler waren müde‘ sagte er noch, deshalb waren sie in Leverkusen auf der Bank. Es konnte nur um Jovic, Gacinovic und Falette gehen.
    Und gestern hieß es in der PK, dass die Spieler ‚mit der besten Verfassung‘ spielten und er wieder so aufstellen würde. Das Verhalten der Spieler bei den Gegentoren war Schuld, nicht deren Verfassung.
    Es ist schwer nachzuvollziehen, dass die Spieler, die noch gg Leverkusen eingewechselt wurden (Gacinovic, Jovic) nun die Spieler sein sollen, die in der besten Verfassung sind. Und wenn das stimmt, dann muss die Verfassung von Paciencia & De Guzman ja unterirdisch sein. So kam mir das zuletzt aber nicht vor, auch wenn sie nicht die spielerische Klasse der Ersteren haben.
    Hase im DM aufzubieten war wegen Hinti vs Giroud eine Top-Entscheidung. Aber gegen 2 Spitzen von Mainz, wenn er zstzl zu Fernandes noch Torró und De Guzman zur Verfügung hat? Da wäre Hase als Libero, der dort mit weniger läuferischem Aufwand auskommt doch perfekt gewesen, das zeigte die ganze Saison. Zudem war Falette wie gesagt müde.
    Hase lief 10,5km, Fernandes hätte wieder 12-13km gebracht. De Guzman und Torró laufen für gewöhnlich um die 12km.
    Ich finde daher, dass zum Ende der langen Saison auch das Trainerteam Müdigkeit zeigt und teils die Frische (vielleicht auch etwas Erfahrung) fehlt um manchmal die richtigen & insbesondere mutigen Entscheidungen zu treffen. In dieser Konstellation (Trainerteam) haben sie in Deutschland auch noch kein 3-Tages-Rhythmus gehabt. Das ist nicht schlimm, und passiert auch den Besten. Auch das 1:6 nach 35 Minuten muss ein Trainerteam erst mal schlucken. Es darf vielleicht auch nicht verwundern, dass sie nach diesem Auftritt etwas zweifelten. Ich bin nur der Meinung, dass dies nicht gut war und sie besser frischeren Spielern ne Chance gegeben hätten.

    Dass ich mit diesem Kommentar die Saisonleistung von Hütter nicht ausreichend würdige: das schriebst du nun.
    Wie kommst du darauf?
    Und warum wirfst du mir daraufhin fehlende geistige Frische vor?
    Hatte ich mal auf eine deiner Antworten nicht ausreichend geantwortet oder woher kommt diese herablassende Antwort?

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  3. Hoppelheim und WOB wollen nicht in die EL, darauf setze ich meine Hoffnung für kommendes WE. Auf Punkte bei den Bauern hoffen, sehe ich eher als Träumerei

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  4. @52 super Analyse, stimme dir in allen Punkten zu. Besonders das Teilschuldeingeständnis von Adi hat mich genau so irritiert.Als Trainer muss ich das Leverkusenspiel auf meine Kappe nehmen, damit schütze ich auch die Spieler.

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