Im Rahmen des Samstagabend-Spiels bekommt es die Frankfurter Eintracht im eigenen Stadion mit dem Hamburger SV zu tun. Am 23. Spieltag bietet sich den Hessen erneut die Möglichkeit, Anschluss an die europäischen Plätze zu finden. Wie es aussieht, sollte der 7. Platz diese Saison dazu reichen. Allerdings bekommen es die Adlerträger mit einer Elf aus den unteren Tabellenregionen zu tun, was vielleicht auf dem Papier eine einfache Sache darstellt, aber in Wirklichkeit meist in die Hose gegangen ist. Beste Beispiele waren die Rückrundenspiele gegen Freiburg (1:4) und zuletzt beim strauchelnden und nun erfolgreich aufgebauten FSV Mainz (1:3). Da wäre es am besten, beide Mannschaften kleiden sich mit Lasertag-Westen ein und duellieren sich in einer Halle. In dieser Disziplin scheint die SGE, wie unter der Woche geschehen, zwar auch viele Gegentreffer zu kassieren, aber die mannschaftliche Geschlossenheit und der Spaß am Spiel schienen zurück. Schiedsrichter Florian Meyer wird diese Partie als sein 269. Bundesliga-Spiel leiten und beide Mannschaften unter Flutlicht am Samstag, den 28.02.2015 um 18:30 Uhr, zum Anstoß bitten. Dann Flutlicht aus, Westen an und HSV aus dem Stadion ballern. Wunschdenken. Der Dino wird sicherlich was dagegen haben und vor fast ausverkauftem Haus die Eintracht vor eine schwere Aufgabe stellen.
DIE AKTUELLE FORM
Nun ja. Schwamm drüber und gemäß Oliver Kahns Kult-Spruch: weiter, immer weiter. Die Niederlage der Eintracht in Mainz war sehr schmerzhaft. Einerseits dem Gegurke der Hessen auf dem Platz zuzuschauen und andererseits der Tatsache zu folgen, dass es die SGE einfach nicht schafft eine konstante Saison zu spielen. Was dachten viele, dass der 1:0-Erfolg gegen Königsblau der Anfang einer Serie sei, die vielleicht europäisch endet. Mainz sollte da nur eine kleine Hürde auf dem Weg nach oben darstellen, zumal diese knallhart auf dem Weg waren, nach unten durchgereicht zu werden. Aber die Hessen hatten oder haben ja schon immer einen guten Draht zu Schweizern. Da wollte man es sich nicht nehmen lassen, dem Neu-Coach der Rheinhessen ein tolles Einstandsgeschenk zu überreichen. 3 Punkte mit Schleife drum. Sehr kameradschaftlich, liebe Eintracht. Die Leistung auf dem Platz war alles andere als gut und wohl eher als eine der schlechtesten Saisonleistungen überhaupt anzusehen. Nichts klappte mehr in Halbzeit zwei. In gewohnter dämlicher Manier wurden die Gegentore kassiert und ein Aufbäumen war danach nicht mehr zu erkennen. Gegen den HSV sollten Schaafs Mannen dringend wieder ihr gutes Gesicht zeigen und beweisen, dass sie es auch anders können. Weil es war diese Saison eben nicht alles schlecht, sondern doch eher positiv.
Immerhin ein 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach konnten die Rothosen am vergangenen Spieltag erhaschen. Nach dem 0:8 des HSV gegen die Bayern, war damit ja eher nicht zu rechnen. Sehr schmerzlich war es für die Jungs aus der Hansestadt, dass der Gegentreffer gegen die Fohlen erst in der Nachspielzeit kassiert wurde. Der Sieg war nah – aber dann folgte erstmal Ernüchterung. Nach kurzer Schockstarre berappelten sich die Hansestädter wieder und blicken nun positiv in die nächsten Partien. Die Eintracht soll eine weitere Wende zum Guten darstellen. Jedoch hat es Coach Zinnbauer seit seinem Amtsantritt noch nicht geschafft, eine Elf auf den Platz zu schicken, vor der man sich in acht nehmen muss. Grund dafür könnte natürlich auch die anhaltende Verletzungsmisere sein, was aber nur einen kleinen Teil der Talfahrt der letzten Jahre darstellt. Die Hamburger bewegen sich auf einer Gratwanderung zwischen 1. und 2. Liga. Die Rothosen benötigen dringend einen Umschwung und müssen sich selbstreinigend in allen Bereichen neu aufstellen. Da steht Manager Didi Beiersdorfer eine schwere Aufgabe bevor. Denn eines ist klar: sollte der HSV irgendwann doch mal absteigen, wäre es ein Verlust für die gesamte Bundesliga. Obwohl wahrscheinlich ein Abstieg nach Jahren der Misswirtschaft wohl mehr als verdient wäre. Aber die Eintracht könnte es zumindest diese Saison verhindern, wenn sie Samstag wieder einmal Aufbaugegner spielt.
STATISTIK
Spiele in der BL (Gesamt): 91 Spiele in der Bundesliga, 133:159 Tore gegen die Eintracht. Für die Hessen stehen 28 Siege zu Buche, 22 Unentschieden und 41 Niederlagen gegen den HSV.
Heimbilanz der Eintracht gegen den HSV: 45 Duelle – 72:65 Tore für die SGE. 18 Heimsiege, 16 Remis und 11 Niederlagen gegen Hamburg.
Rund um das Spiel: Frankfurt ist gegen die Hamburger seit 5 Spielen ungeschlagen. Das Hinspiel wurde durch ein spätes, wunderschönes Freistoßtor von Piazon mit 2:1 auf fremden Boden gewonnen. Dabei erzielte der HSVler N. Müller das erste Saisontor der Hanseaten. In 8 Heimspielen konnte Alex Meier bisher 5mal gegen die HH´s einnetzen. Eine gute Quote also.
DIE AUFSTELLUNGEN
Eintracht Frankfurt
Abwehrrecke Carlos Zambrano muss seine Geld-Rot-Karte vom Mainz-Spiel absitzen. Ärgerlich. Somit dürfte, da Hasebe nach seiner Sperre wieder dabei ist, Sprechrohr und Chefkritiker Marco Russ in die Innenverteidigung rücken. Dort lautet die Frage: Anderson oder Madlung? Im Sturm sieht es auch sehr mau aus. Seferovic fehlt wegen seiner 5. Gelben Karte und 2-fach-Torschütze Kadlec spielt nun für Prag. Die einzige Sturmspitze könnte Alex Meier bilden, der in der Torschützenliste, aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit, Holländer-Glatze Robben vorbei ziehen lassen musste. Im Mittelfeld könnten dafür Piazon und Inui gemeinsam auflaufen – oder alles kommt ganz anders und Valdez gibt sein Comeback nach seinem Kreuzbandriss.
Die mögliche Aufstellung der SGE:
Trapp – Chandler, Russ, Anderson, Oczipka – Hasebe, Stendera – Aigner, Inui, Piazon – Meier
Hamburger SV
Hamburger SV Aufgrund der anhaltenden Personalnot, bleiben Trainer Joe Zinnbauer kaum mehr Möglichkeiten. Neuzugang Diaz fällt wegen eines Innenbandrisses mehrere Wochen aus, Top-Stürmer Olic fehlt wegen einer Oberschenkelzerrung. Verteidiger Jansen laboriert an einem Muskelfaserriss. Und van der Vaart – nun ja, der hat seine besten Zeiten wohl hinter sich und wird erstmal nur auf der Bank Platz nehmen.
Die voraussichtliche Aufstellung der Rothosen:
Drobny – Diekmeier, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek – Kacar, Jiracek – Müller, Stieber, Gouaida – Rudnevs
10 Kommentare
Meiner Meinung nach sollte Schaaf an der taktischen Grundausrichtung nichts verändern und weiterhin mit zwei Spitzen spielen - gerade gegen den Hamburger SV zu Hause! Daher Kittel, Inui oder gar Valdez in den Sturm. Letzterer könnte auch nach 60 Minuten ausgewechselt werden, falls die Luft nicht reicht.
Aigner und Piazon würde ich auf den Flügeln lassen.
Also gegen die hölzernen Abwehrspieler des HSV müssen wir defintiv mit zwei Spitzen spielen und mit den quirligen Aigner und Inui auf Außen! Dann soll er halt Kittel oder Piazon in den Sturm stellen. Aber ne doppel-6 und nur ein Stürmer würde unser Spiel lähmen, vor allem, weil dann Stendera nichts mehr auf die Kette bekommt in Sachen Offensivspiel!
HSV-Spiel ? gestern gab es etwas viel Wichtigeres !
ich sitze so und schaue mir dieses lahme VW-EL-Spiel an und denke mir, schau doch mal im HR Videotext, was es Neues von der Eintracht gibt.
Ich dachte mich haut es vom Hocker !
Unser allseits verehrter, oder je nach dem, verachteter Vorstandsvorsitzender (für manchen der alte Betonkopf mit der eingemauerten Bunsliga-Tabelle) forder ganz konkret von der Mannschaft Platz 6 oder 7 !!!
(ich gehöre zu den HB befürwortern) Was ist denn da passiert und da HB nichts ohne Bedacht und Überlegung sagt, was steckt dahinter ??? (z.B. Forderungen an das Trainerteam)
Sei's drumm, endlich mal eine Kampfansage! von mir dazu ein dreifaches JA! JA! JA!
Wenn ich diese EINSTELLUNG morgen im Wald-Stadion sehe, unterstützt mit einer Bomben-Stimmung von uns allen, dann ist die Welt (trotz eventueller Fehler) für mich in Ordnung.
Bleibe bei Dreierkette, dabei sollen die Außenverteidiger in erster Linie in der Abwehr bleiben und die schnellen beim HSV sichern Müller, Stieber. Der Rest soll wirbeln.
Trapp
Chandler Anderson Oczipka
Hasebe Russ
Stendera
Aigner Meier Piazon
Inui
@4
Ich denke noch offensiver als bis jetzt zu spielen, ist keine Lösung. dazu noch ein System das die Mannschaft nicht kennt mitten in der Saison einzuführen, finde ich nicht besonders clever. Gerade Oczipka und Chandler sollen in einer 3er Kette spielen? Die sind schon als AVs mit der Defensivarbeit überfordert. Diese Aufstellung wäre Suizid vor dem Anpfiff.
Am besten wäre ein 4231. Zum einen weil wir keinen Stürmer außer Meier haben und zum anderen würde eine Doppelsechs mehr Stabilität in der Defensive verleihen. Bei unserer Spielweise: Lange Bälle hinten raus schlagen und viele Flanken schlagen. Sind Spieler wie Kittel oder Inui völlig weg am Platz im Sturm.
Valdez gegen den HSV rein zu schmeißen, finde ich auch ziemlich riskant. Noch vor einer Woche durfte Valdez im Training von den Spielern noch in keinen Zweikampf verwickelt werden und jetzt soll er gegen den HSV spielen? Der HSV, der in den letzten Spielen nur dadurch aufgefallen ist dass er viel foult, viel läuft und sich in alle Zweikämpfe reinhaut? Ne, das macht absolut keinen Sinn.
Ich finde Meier hat sich mal eine Schaffenspause verdient, wirkte Ideenarm.
Trapp
Chandler, Russ, Anderson, Oczipka
Hasebe, Stendera
Aigner, Piazon
Bunjaki, Kittel
Schätze das wäre ein sehr agieler Sturm, etwas, dass man Seferovic zusprechen kann, Meier aber ganz bestimmt nicht. Und für den Lucky punch kann man ihn ja immernoch einwechseln.
"Am besten wäre ein 4231. Zum einen weil wir keinen Stürmer außer Meier haben und zum anderen würde eine Doppelsechs mehr Stabilität in der Defensive verleihen. Bei unserer Spielweise: Lange Bälle hinten raus schlagen und viele Flanken schlagen. Sind Spieler wie Kittel oder Inui völlig weg am Platz im Sturm." Mir kommt es leider vor, als hätten wir diese Meinung exklusiv. Gehe mit dir bei allem genannten konform, auch die Dreierkette würde ich als Selbstmord betrachten, aus welchem Grund sollten wir mit dieser spielen? Damit wir hinten noch offener stehen, als wir es so schon tun?
Viererkette mit Chandler, Bamba/Madlung, Russ, Oczipka
Mittelfeld mit Hasebe, Flum auf der Doppelsechs und davor Aigner, Stendera, Inui (Kittel/PIazon) und vorne drin Meier.
Aber irgendwie glaube ich nicht, dass es so kommen wird...
Sorry, aber was soll es bringen, mit nur einem Stürmer zu spielen, der im Moment nichts hinbekommt? Speziell Diekmeier, Rajkovic und Djourou sind dermaßen hüftsteif, da muss man offensiv draufgehen und pressen. Kacar und Jiracek sind auch spielerisch limitiert und vällig außer Form. Wenn man die nicht beackert, verlieren wir das Ding über den Kampf, weil das können wir aktuell auch nicht wirklich. Und einem Müller oder Stieber traue ich immer einen genialen Pass oder einen Kunstschuss zu, wenn die Platz haben! Das darf einfach nicht passieren und das geht nur durch permanentes Pressing. Stendera auch auf der 6 ist meines Erachtens komplett verschenkt, weil er defensiv einfach schwach ist (zu zweikampfschwach) und offensiv dann nicht mehr in die wichtigen Situation kommt (zu langsam). Den kannste nur als Spielmacher auf die 10 stellen, da kann er seine Technik und sein gutes Spielverständnis einsetzen und alle offensiven in Szene spielen!
@SGETotto: Wir würden doch recht offensiv auflaufen - Stendera, Inui, Aigner, Meier und wenn Flum noch dabei wäre, könnte auch Hasebe noch mehr Druck nach vorne ausüben, was er durchaus kann. Ich sehe diese Möglichkeit daher als realistisch an. Und gerade im Zentrum könnten wir mit drei Mann (Flum, Hasebe, Stendera) Kacar und Jiracek noch viel intensiver unter Druck setzen. Daher bin ich noch immer klar für ein 4-2-3-1 - in meinen Augen wäre das sinnvoller, als jetzt auf Teufel komm raus irgendeinen zweiten Stürmer reinzudrücken, der es noch nie oder nur in wenigen Testspielen gespielt hat.
LG
Trapp-Chandler, Russ, Madlung,Kinsombi-Hasebe,Flum-Aigner, Piazon-Meier,Kittel
Bitte nicht mehr Stendera, es hat sich aus gestendert.
Bank: Wiedwald, Bamba, Medo, Inui, Stendera,Valdez und Azouaghi
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.