Kaum zum Verschnaufen kommen sie. Nur 3 Tage nach dem souveränen 2:0 im Pokal gegen den VfL Bochum empfängt die Eintracht am 7. Spieltag in der heimischen Arena den Hamburger SV. Die Norddeutschen haben sich mittlerweile von Trainer Thorsten Fink getrennt und präsentierten am Mittwoch ihren neuen Coach. In der Bundesliga ist Lambertus Van Marwijk kein Unbekannter – trainierte er doch von 2004 bis 2006 den BVB. Später übernahm er dann die niederländische Nationalmannschaft und führte diese in das WM-Finale 2010. Ob er es schaffen kann dem strauchelnden HSV eine klare Linie zu verpassen? Auf wen darf sich die Eintracht am Samstag gefasst machen – wirkt sich der sogenannte „Trainereffekt“ schon am Samstag auf die Mannschaft aus?

So oder so. Den Frankfurtern braucht absolut nicht bange zu sein. Schaffen sie es so souverän und spielbestimmend aufzutreten wie in den letzten Spielen in Liga, Europa-League und im Pokal, dann sollte mindestens ein Punktgewinn drin sein. Ein spannendes Spiel erwartet die Zuschauer im Waldstadion. Angepfiffen wird die Partie am Samstag um 18:30 Uhr durch DFB-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer. Das Spiel ist mit bisher knapp 50.000 Zuschauern nahezu ausverkauft. Restkarten können noch an den Tageskassen erworben werden.

I. Die aktuelle Formkurve

Bisher hat die Eintracht die „englischen Wochen“ mit Bravour gemeistert. In der Liga läuft es wieder -nach dem 3:0 in Bremen, konnte man bei „Angstgegner“ VfB Stuttgart ein verdientes Unentschieden verbuchen.  Davor gab es ja bekanntlich das 3:0 gegen Bordeaux zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa-League. Am Mittwoch gewannen Hessen souverän und verdient gegen den VfL Bochum und zogen in das Achtelfinale des DFB-Pokals ein. In allen Spielen war besonders der Ballbesitz der Eintracht auffällig. Der lag immer über 50 %. Die Eintracht war immer spielbestimmend und gab das Tempo der Spiele vor. Ein besonderes Lob muss man an Marco Russ verteilen, der Kapitän Pirmin Schwegler auf der Position im defensiven Mittelfeld bisher einwandfrei ersetzt und in Sachen Kampfgeist und Einsatzwillen alle mitreißt.

Zusammen mit dem starken Sebastian Rode macht er vor der Abwehr einen super-Job und strahlt zudem auch Torgefahr aus (2 Treffer in den letzten 3 Pflichtspielen). Auch Stefan Aigner zeigt, warum er als Stammspieler aus der ersten Elf nicht mehr wegzudenken ist: Er läuft und läuft und läuft. Seine Schnelligkeit und Wendigkeit sorgen für viele Lücken in der gegnerischen Abwehr und auch mit dem Tore schießen klappt es wieder. Insgesamt bereitet die gesamte Elf den Zuschauern momentan viel Freude, weil es einfach läuft. Abwehr, Mittelfeld und Sturm arbeiten gut zusammen – Fehler passieren, aber welche Mannschaft kommt schon gänzlich ohne Fehler aus? So darf es getrost weitergehen. Es bleibt zu hoffen, dass aus dem „Goldenen September“ nun die „Goldenen Oktoberwochen“ werden.

Anders sieht es beim Hamburger SV aus. Das Gründungsmitglied der Bundesliga und einziger Verein mit 50jähriger Bundesliga-Zugehörigkeit, muss aufpassen, dass es diese Saison nicht nach unten durchgereicht wird. Seit zwei bis drei Jahren herrscht in Hamburg irgendwie Krisenstimmung. Abstiegskampf – Träume von Europa. So nah sind in der Hansestadt Realität und Wunschdenken bei einander. Manager Oliver Kreuzer steht, obwohl noch nicht lange im Amt, im Kreuzfeuer der Kritik. Investoren und Zuschussgeber wie der mächtige Herr Kühne mischen sich öffentlich in die Vereinspolitik ein oder fordern gar die Ablösung des Managers. Manchmal wünscht man den Hamburgern einen „Typen“ wie Heribert Bruchhagen, der den Verein, wie die Eintracht, nach und nach in ruhiges Fahrwasser steuert und Ruhe ausstrahlt.

Die Mannschaft scheint nicht wie eine Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Setzte es schon letzte Saison deftige Klatschen, wie dem 2:9 in München, so bildet die Abwehr auch diese Saison mit schon 17 Gegentoren nach 6 Spieltagen die Schießbude der Liga. Viel Arbeit also für Neu-Trainer Bert van Marwijk. Im Pokalspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth konnte man unter der Woche jedoch mal wieder ein Erfolgserlebnis abliefern: 1:0 hieß es am Ende – Achtelfinale gesichert. Wird dieses Ergebnis bei der Mannschaft ein „Hallo-Wach“ hervorrufen oder geht es wie beim 0:2 gegen Werder Bremen am letzten Spieltag in der Liga weiter bergab? Was kann ein Trainerwechsel bewirken?

II. Statistik

In der Vorsaison konnte die Eintracht beide Spiele gegen den HSV gewinnen (3:2, 2:0). Lakic traf beim Spiel in Hamburg doppelt. Insgesamt fanden schon 88 Spiele zwischen den beiden Traditionsclubs statt. 27 Siege für die Frankfurter sprangen dabei heraus, bei 20 Unentschieden und 41 Niederlagen. Das Gesamt-Torverhältnis beträgt bisher 108:155 Tore gegen die Eintracht. Bei der Heimbilanz der Eintracht sieht es schon besser aus: 18 Siege, 15 Unentschieden und 11 Niederlagen stehen zu Buche. Auch die Torbilanz fällt etwas positiver aus: 70:63 Tore für die SGE.

Notiz am Rande: Eintracht-Coach Armin Veh war von Juli 2010 bis März 2011 Trainer der Hamburger. Jedoch wurde er nach Unstimmigkeiten und dem schon damals im Verein herrschenden „Chaos“ entlassen.

III. Die Aufstellung der Eintracht

Definitiv noch nicht dabei sein werden Alex Meier und Jan Rosenthal, bei denen man noch kein Risiko eingehen möchte. Bastian Oczipka wird wohl auflaufen können und Constant Djakpa wieder aus der Startelf verdrängen. Keinen Zweifel am Status des Stammspielers hat Trainer Armin Veh: „Constant Djakpa besitzt in Bastian Oczipka einen starken Konkurrenten. Es ist schwer, an ihm vorbeizukommen“, so Veh gegenüber dem „kicker“ über seinen linken Verteidiger. Der Trainer ist jedoch froh, dass er „zwei solche Spieler“ hat.

Im Tor wird natürlich Kevin Trapp stehen. Davor die Viererkette werden Jung, Zambrano, Anderson und Oczipka bilden. Marco Russ und Sebastian Rode spielen die „Staubsauger“ und Ballverteiler vor der Abwehr. Im offensiven Mittelfeld könnten Inui, Barnetta und Aiger auflaufen und die einzige Sturmspitze Kadlec mit Bällen füttern. Andererseits könnte Armin Veh auch auf „Raute“ umstellen – dann wäre Russ der einzige defensive Mittelfeldspieler; Rode, Barnetta und Inui würden dann spielen und Aigner und Kadlec bilden die beiden Sturmspitzen. Am Samstag um etwa 18 Uhr wird man wissen, mit welcher Taktik der Trainer den „Bundesliga-Dino“ bespielen möchte.

Mit folgender Elf könnte die Eintracht starten:

Trapp – Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka – Russ, Rode – Aigner, Barnetta, Inui – Kadlec

 

IV. Die Aufstellung des HSV

Bei den Hamburgern hängt jetzt natürlich viel von Trainer Bert van Marwijk ab. Welche Trainings-Eindrücke hat er von seinen Spielern seit Mittwoch bekommen, wie sieht seine taktische Marschrichtung aus? Von daher dürfte es einige Spieler geben, wie van der Vaart oder Adler, die gesetzt sind. Der Rest wird sich nach und nach herauskristallisieren.

Im Tor der Hansestädter wird Rene Adler stehen. Davor werden voraussichtlich Westermann, Tah, Djourou und Jansen verteidigen. Im defensiven Mittelfeld könnten also Duo Badelj und Arslan auflaufen. Beister, van der Vaart und Calhanoglu bilden wahrscheinlich die Offensiv-Achse. Lasogga wird stürmen.

Folgende Aufstellung des HSV ist möglich:

Adler – Westermann, Tah, Djourou, Jansen – Badelj, Arslan – Beister, van der Vaart, Calhanoglu – Lasogga

 

FORZA SGE – AUF GEHT`S ZUM ERSTEN HEIMSIEG DER SAISON!!!

- Werbung -

122 Kommentare

  1. Und in meinen Augen hat Veh wieder mal bewiesen, dass er einfach das Händchen nicht hat. Er hätte sehen müssen, dass es so kommt.

    0
    0
  2. Dafür dass die 20 Millionen mehr Etat haben als wir diese Saison ist es ok 😉 Schade drum, war noch mehr drin… Gutes Spiel!

    0
    0
  3. @ Thomas66

    Hast Recht, Veh hat es verbockt, der Depp hätte Jansen rechtzeitig auswechseln müssen.

    0
    0
  4. Ach die Tabelle nach den paar Spieltagen.. haben gut gespielt und HSV ziemlich Glück.

    Gibt auch wieder Tage wo es andersrum ist. Platz 10 zur Winterpause und noch bei den Wettbewerben dabei würde mir völlig genügen.

    Das Programm gerade ist schon hart, gerade Motivationstechnisch

    0
    0
  5. Leute !
    Ihr stellt Euch ja an !
    Schon einmal überlegt, dass die Jungs letztes Jahr erst aufgestiegen sind und eine geile Saison gespielt haben und im Moment 4 Spiele innerhalb der letzten 9 Tage hinter sich haben ?!
    Denkt mal bissl nach !
    Die Eintracht wird diese Saison ganz sicherlich nicht um Platz 5-6 mitspielen, die werden am Ende bei Platz 9-11 landen, was total in Ordnung wäre.
    Wir spielen zur Zeit auf 3 Hochzeiten…

    0
    0
  6. Veh hätte den schlechsten Spieler, dem offensiv nix gelang unddefensiv sschwächelte, gegen Djakpa auswechseln müssen! Der hatte mich zwar am Mittwoch genervt, aber in denSpielen davor uüberzeugt.

    Unter dem Strich stehen 2 verlorene Punkte dank eines dummen, dummen Fehlpasses!

    0
    0
  7. Mit Platz 10 nach der Rückrunde wäe ich hochzufrieden bei dem Programm und dem Verletzungspech.
    HSV wäre halt m.M. nach eine Mannschaft gewesen, die wir schlagen müssen was das Spiel auch bewiesen hat. Die 2 vergebenen Punkte tun weh.
    Bin grad richtig sauer noch. 🙂

    0
    0
  8. Und wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir in den letzten 15 Minuten verstärkt zittern müssen. Alles andere wäre nicht normal. Gut dass wir kommenden Spieltag gg den SCF spielen !

    Letzte Woche am Ende Glück, heute Pech, passt schon.

    0
    0
  9. gut das wir nächstes spiel gegen freiburg spielen?? na hauptsache die bauen wir nicht wieder auf…….
    sowohl letzte woche als auch heute wäre mehr drin gewesen aber manchmal muss man mit den zufrieden sein was man hat….um die internationalen plätze mitspielen schein momentan noch noch nicht wieder möglich. persönlich hätte ich lieber letzte woche verloren und dafür heute gewonnen…

    0
    0
  10. Letzte Saison haben wir solche Spiele knapp gewonnen.
    Man kann halt nicht alles haben.

    Mir ist wichtiger wir überwintern in allen 3 Wettbewerben und gammeln so zwischen 9 – 13 in der Liga rum.

    In der RR ist dann alles anders, weniger Spiele in der EL und weniger im Pokal, dann volle Suppe attacke in der Liga und die Wettbewerbe Pokal und EL nebenbei laufen lassen.

    Auf keinen Fall das Kerngeschäft 1. Liga zu lässig nehmen! Das wäre fatal.

    Im Moment sehe ich uns knapp im Soll.
    Der Punkte Schnitt is bissi dünn, klar. Aber machen wir uns nix vor, den Jungs geht auch langsam die Puste aus am Ende einer Partie…

    0
    0
  11. Was heißt hier letzte Woche Glück? War ein selten dämlicher Elfer, der uns einen hochverdienten Punkt gekostet hätte. Bin stinksauer!

    0
    0
  12. Ich finde, man darf nicht zu streng sein. Es war das zu erwartende schwere Spiel. Ich habe Hamburg nicht annähernd so schlecht gesehen, wie Wolf Fuss das heute bei Sky kommentiert hat, in der ersten HZ.
    Unsere Jungs haben an sich alles probiert. Woran in Zukunft einfach mehr gearbeitet werden muss, ist das zielstrebigere Ausspielen von Kontern. Da gehen einfach zu viele Chance verloren. Auch sollte man Kadlec mehr ins Spiel einbinden, bzw. er muss es tun.
    Wir haben wenige Fehler gemacht heute, zwei wurden eiskalt von den Hamburgern bestraft. Frage mich, warum Inui nicht von Beginn an gespielt hat…

    0
    0
  13. @ OWA

    Das mit Freiburg meinte ich vor dem Hintergrund, dass die kommende Woche auch EL spielen, insofern evtl kein konditioneller Nachteil in der Schlussphase.

    0
    0
  14. Also ganz ehrlich ich bin zwar nicht zufrieden aber man darf nicht vergessen das 3 Leute fehlen. Bisher können wir doch zufrieden sein. Wir steigen nicht ab und oben werden wir auch nicht spielen . Platz 10 bis 12 wird es. Und Europa league wird es auch voran gehen. Zwischen runde.

    0
    0
  15. vor dem hintergrund, dass wir seit dem herthaspiel eigentlich wieder solide guten fußball spielen, ist die punkteausbeute nicht toll, so auch heute wieder, leider. der hsv war echt schwach, bzw. wir um längen besser.

    trotzdem muss ich sagen: wir werden unsere punkte schon noch machen und wir spielen guten fußball, das stimmt mich zufrieden.

    0
    0
  16. Also mit diesem 2:2 ist das so eine Sache…Wenn wir 0:2 zurückgelegen hätten und kurz vor Schluss den Ausgleich gemacht hätten, wäre es ein gefühlter Sieg gewesen…Nach dem heutigen Spielverlauf war dieses 2:2 natürlich eine gefühlte Niederlage (also bei mir zumindest), da ein Sieg in jedem Fall verdient gewesen wäre…Ich denke mal bei der Mannschaft dürfte das ähnlich sein, deswegen muss dieses Spiel jetzt schnell abgehakt werden…
    Man hat definitiv gesehen dass wir bei Standards weiterhin zu anfällig sind, ansonsten war es ein gutes Spiel in dem wir die besseren Chancen hatten…Dazu hat ein Herr Kinhöfer mal wieder nicht seinen besten Tag erwischt, wie öfters gegen uns…;-)…Jetzt heißt es: Auf Donnerstag konzentrieren und punkten, und in den nächsten beiden Ligaspielen gegen Freiburg und Nürnberg müssen 6 Punkte geholt werden!

    0
    0
  17. Ich sehe das nicht so. Wieso müssen in Freiburg 3 Punkte geholt werden? Brauchen die die etwa nicht?
    Ein Duell auf Augenhöhe mit leichtem Vorteil für die Heimmannschaft.
    Am Ende wird man sehr sehr froh sein müssen, wenn aus den beiden Spielen 3-4 Punkte rausspringen.
    Je länger die Dreifachbelastung für die Eintracht und Freiburg andauert (so schön das auch ist), wird man dafür in der Liga Tribut zahlen…

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -