Torhüter Kevin Trapp will mit der SGE eine erfolgreiche Saison spielen. (Bild: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Im Pokal zu Null gespeilt, in der Bundesliga verfolgt er dasselbe Ziel: Kevin Trapp möchte im Auftaktspiel gegen Darmstadt 98 ebenfalls seinen Kasten sauber halten. Der 33-jährige Schlussmann der SGE konnte im Pokalspiel gegen Lok Leipzig den Rückstand mit einer Parade verhindern und möchte auch gegen die Lilien nicht hinter sich greifen. Über seine Ziele mit der Eintracht, die neuformierte Defensive und die Arbeit unter Dino Toppmöller sprach Trapp bei der heutigen Pressekonferenz.

Dem Anpfiff am Sonntag um 17:30 Uhr fiebert der Torwart schon entgegen: „Es ist eine sehr große Vorfreude. Ein sehr spannender Saisonstart. Es ist ein besonderes Spiel, ein Derby und wir durften letztes Jahr erfahren, welchen Stellenwert dieses Spiel bei den Fans hat.“ In der letzten Saison trafen die hessischen Klubs bereits aufeinander, als die SGE die Darmstädter im Pokal mit 4:2 im heimischen Stadion besiegen konnte. Obwohl Darmstadt gegen Homburg jüngst im Pokal ausgeschieden ist (3:0-Sieg von Homburg), warnt der Keeper vor der Stärke des kommenden Gegners: „Es ist eine sehr physische Mannschaft. Es könnte ein sehr ähnliches Spiel zum Pokalspiel werden. Am ersten Spieltag weiß man noch nicht genau, wo man steht. Die Pokalspiele sind nicht so aussagekräftig, das muss nichts über die Mannschaft aussagen. Man darf nicht den Fehler machen, Darmstadt zu unterschätzen. Wir werden den Teufel tun und sagen: ‚Schaffen wir schon.‘ Darmstadt hat Qualität und es wird ein spannendes Spiel. Wir müssen uns auf ihre Stärken konzentrieren und diese neutralisieren“, warnt er. Zu erwarten sei jedoch ein ähnliches Spiel wie im vergangenen Jahr, doch der Fakt, dass die Adlerträger nun noch mehr Zuschauer im Stadion begrüßen dürfen, die die Spieler in den 90 Minuten anfeuern werden, spiele der Eintracht in die Karten.

Nicht nur die Darmstädter Mannschaft hat Qualität. Besonders die Fähigkeiten seiner Mitspieler hebt Trapp hervor. Auch die Neuzugänge hätten sich nahtlos eingefügt und würden die Hessen auf ein neues Level heben. „Die Mannschaft ist stärker geworden. Mit den Neuzugängen haben wir uns in der Breite verbessert. Egal, wer rein kam, man hat keinen Unterschied gesehen. Wenn man nochmal Power reinbringen kann, dann wird man unberechenbarer. Jeder Einzelne hier möchte sich verbessern, individuell und als Mannschaft.“ Für diese Saison rechnet er sich mit dem Team einiges aus, doch definiert seine Ziele vorerst kurzfristig. Die Schwankungen, die die Eintracht in der Vergangenheit oft verkraften mussten, sollen minimiert werden, um die bestmögliche Platzierung rauszuholen. „Am Anfang wollen wir uns für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren und am Sonntag gut starten“, fokussiert sich Trapp auf die kommenden Wochen. Der internationale Wettbewerb sei wichtig und werde von allen Spielern ernst genommen, so der Nationaltorhüter weiter. „Das Schöne ist, dass wir in einer Stadt spielen mit Fans, denen es egal ist, in welchem internationalen Wettbewerb spielen. Da wird es einige Feste geben. Wir wollen für diesen Verein international spielen, denn das ist etwas Besonderes.

Trapp als Identifikationsfigur

Inzwischen ist Frankfurt das Zuhause des gebürtigen Merzigers. Bei der SGE verbrachte Trapp, mit einer kleinen Unterbrechung bei Paris Saint Germain, sieben Jahre seiner Karriere und besitzt noch einen Vertrag bis 2026. Noch länger als er, ist der Abwehrmann Makoto Hasebe aktiv, der mit seinen 40 Jahren immer noch auf Top-Niveau performen kann. Das erinnert den Torwart an eine andere Eintracht-Legende: „Das ist dasselbe Phänomen wie bei Oka Nikolov. Da kam immer jemand neues, doch Oka stand im Tor. Bei Makoto ist es dasselbe. Er spielt mit viel Ruhe und sehr intelligent. Er ist auch wichtig für unsere Kabine. Wenn ich so eine Ruhe habe mit 40, dann bin ich sehr zufrieden.“ Er selbst hat jedoch noch einige Profijahre vor sich. Die Europameisterschaft hat er vorerst nicht im Visier, obwohl er natürlich den Anspruch hat, als Nummer eins im deutschen Tor zu stehen. „Für mich geht es erst einmal darum, meine Arbeit in Frankfurt zu machen. Es macht mir viel Spaß, in dieser Mannschaft zu sein. Wir haben viel Potential und ein gutes Trainerteam – das merkt man auch –, dann macht es mehr Spaß, hier Fußball zu spielen. Ich will mich hier auch noch weiterentwickeln.“ Dabei möchte er auch als Kommunikator fungieren. Wenn jemand eine Frage habe, wäre er da, um zu helfen.

Kevin Trapp im Juli mit den Torwart-Kollegen im Training, hier noch mit Diant Ramaj. (Bild: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Das Torwart-Team musste kürzlich einen Abgang verzeichnen: Diant Ramaj wechselte in die Eredivisie und schloss sich Rekordmeister Ajax Amsterdam an. Über seinen ehemaligen Kollegen findet Frankfurts Nummer 1 nur lobende Worte. „Diant ist ein sehr talentierter Torwart, der jung ist und in den letzte Jahren nicht viele Spiele machen zu können. Er bekam die Möglichkeit nach Amsterdam zu gehen, der ein großer Traditionsverein ist. Ein ambitionierter Verein, bei dem er sich weiterentwickeln kann und ich hoffe, dass er die Spielzeit bekommen wird.“ Dennoch sieht er den Kasten am Main gut gehütet. Mit Jens Grahl als zweiten Torwart habe die Eintracht jemanden in den eigenen Reihen, der immer hochkonzentriert arbeite, so Trapp über seinen Kollegen. „Er ist ein absoluter Teamplayer, das habe ich noch nicht gesehen. Als Torhüter hat er eine hohe Klasse.“ Auch Simon Simoni, der nach dem Abgang Ramajs in die erste Mannschaft hochgezogen wurde, sei ambitioniert und talentiert. „Das Torwartteam, so wie wir es haben, ist gut besetzt“, fasst er die Lage im Frankfurter Kasten zusammen.

Auch im Falle eines Abgangs von Stürmer Randal Kolo Muani sieht Trapp die Mannschaft gut gerüstet. Die Gerüchte der letzten Wochen seien für den erfahrenen Spieler nicht überraschend gekommen: „Sind wir mal ehrlich: Das war uns doch am Ende der letzten Saison bewusst, dass das Thema kommen wird. Wenn die Summe stimmt, die spekuliert wird, dann ist das auch kein Schnäppchen. Aber wir haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass wir sowas kompensieren können. Das war schon bei Filip Kostic und Martin Hinteregger so. Mit und ohne ihm: Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Mannschaft haben werden.“

In der Bundesliga kann sich Trapp künftig auf ein neues Duell freuen: Im Ligaalltag muss er erstmals das Tor gegen Harry Kane hüten, der von Tottenham nach München gewechselt ist. „Er ist der englische Kapitän, der in die Bundesliga kommt. Das ist für die Bundesliga eine Bereicherung“, beschrieb er diesen Transfer. Jetzt gilt es zunächst mit einem guten Saisonstart den Weg für ein erfolgreiches Jahr zu ebnen und die Gruppenphase der Conference League zu erreichen.

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16 Kommentare

  1. Frage in die Runde: „Haben wir es kompensiert, dass Filip und Hinti uns verlassen haben“?

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  2. Filip ist wieder zu haben. Aber eine Zukunftsinvestition wäre es leider nicht mehr. Und er ist leider auch langsamer geworden.

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  3. Hat Real Madrid Christiano Ronaldo 1 zu 1 ersetzt? Nein! Haben sie trotzdem die CL gewonnen? JA!
    Du kannst nie einen einzelnen Spieler 1 zu 1 ersetzten, weil jeder Spieler etwas anderes besonderes mitbringen kann. Wir spielen auch nicht mehr auf Flanken, sondern gehen mehr durch die Mitte mit den 2 8er die als 10er spielen.
    Den eizige Spieler der richtig weh tun wird ist unsere Hase, den wirst du nie und nimmer 1 zu 1 ersetzten können.

    Wir haben diese Jahr eine richtig gute Mannschaft. Besser als letztes Jahr!

    LG aus Kroatien

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  4. @1

    Ich denke, die Frage lässt sich erst seriös beantworten, wenn ein paar Spiele vergangen sind und der Kader komplett ist. Sprich, wir auf Links noch nachlegen können.

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  5. Bringt nix, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
    André Silva hatte bei uns in 32 Spielen 28 Tore und 8 Assists und verließ uns. In der Folgesaison wurden wir EL-Sieger.
    Wurde dessen Abgang kompensiert?
    Vielleicht nicht auf der Position, aber innerhalb der Mannschaft definitiv.
    Als 17/18 Vallejos Leihe auslief und Oczipka uns verließ, sagten auch alle, dass wir sie nicht ersetzen können. Am End hatten wir den Pokal in der Hand. Und unser damaliger Top-Neuzugang Haller (7,5Mio) stand im Finale nicht mal in der Startelf.
    Nun also Randal: 32 Spiele, 15 Tore, 14 Vorlagen.
    Wenn er geht, gibt es RICHTIG Kohle. Und mit diesem Geld werden wir die Mannschaft weiter verstärken. Das ganze Gebabbel kamma sich sparen.
    Tatsache ist, dass das ganze Palaber anscheinend auf die Leistung des Spielers drückt..trotz seines Tores im Pokalspiel konnte das auch unser Trainer wahrnehmen.
    Von daher sehe ich uns gut beraten, mal über andere Themen zu reden und die ganzen Randal-News unkommentiert zu lassen.
    Slebbe geht auch so weiter..
    Doch ich sehs schon kommen: morgen furzt irgendein Berater oder Journalist ein Gerücht in die Luft und ganz Frankfurt steht Kopf. Also scheint er wohl zu gut für uns geworden zu sein, das Frankfurter Umfeld scheint damit nicht relaxed umgehen zu können. Ich bevorzuge dann nen Abgang und ruhiges arbeiten im Verein. Denn es wird sonst auch in der kommenden Saison praktisch wöchentlich über seinen Abgang spekuliert werden…ob Transferphase oder nicht. Und wie lange er damit klarkommt, bei uns nur 10-15% seines möglichen Gehalts bei einem Topverein zu verdienen steht in den Sternen.
    Marmoush und Ngankam haben bereits nachgewiesen, dass sie Klasse und Entwicklungspotenzial haben. Ich mach mir keine Sorgen.

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  6. Eintracht hat erstes Angebot für Wahi abgegeben. 15 Mios, was die Franzosen abgelehnt haben.
    Das Ganze unabhängig vom Verbleib RKMs.

    Quelle: Zeitung mit 4 Buchstaben

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  7. Kevin und Pressekonferenzen , einfach gut . Da merkt man in jedem Satz , hier macht sich einer Gedanken, steht mit beiden Beinen im Leben und sprüht vor Ergeiz , will Erfolg.
    Sowohl die Situation um Kolo , als auch um die gesamte Mannschaft hat er sehr überzeugend eingeordnet. Es ist schon beruhigend, mit welcher Sicherheit KT über die Stimmung und Entwicklung bei der Eintracht spricht und selbstverständlich hat er recht, dass „schwere“ Abgänge kompensiert wurden. Gleichzeitig hat er sich bewusst nicht zuweit aus dem Fenster gelehnt, auf den neuen Trainer ,neue Ideen und neue Spieler hingewiesen, was zwangsläufig zu Unbekannten zum Saisonauftakt führt. Ich fand das alles sehr schlüssig.
    Hervorheben möchte ich nochmal , dass auch KT die neue , gehobene Breite im Kader und die Qualität bestätigt.
    Jetzt kommt aber erstmal Darmstadt und ein Sieg zum Auftakt kann Wunder wirken.

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  8. Ich denke es wird eh auf Ekitike hinauslaufen. Wir werden ihn mir Kolo verrechnen. Hoffe nur das wir uns da nicht verarschen lassen, da wir sonst evtl. ohne Stürmer da stehen.
    Also mind.70 Mio plus Boni und Ekitike sollten es schon werden.

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  9. Ekitiké möchte gar nicht zu uns, lt. Französischen Medien.
    Mal sehen, wie es ausgeht.

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  10. Schön das Trapppo sich auf Kane freut, wenn dieser denn überhaupt n Schuss abgibt… Denn wir haben unseren Mr. 100% gegen Kane. Hase rules Kane. Müsste nach der Rechnung eigentlich dann auch ca 100 Mio wert sein der gute.. ok er ist läbsche 10 jahre älter, aber wie n Rotwein der mit dem Alter besser wird . 😛

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  11. Hoffentlich lehnt sich die Mannschaft nicht zurück, denn sie glaubt ja besser zu sein als im letzten Jahr.
    Von Anfang an Vollgas geben, dann gibts den Flow.

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  12. Kennt eigentlich jemand wirklich Wahi oder Ekitike?
    Oder sind die nur aus den Gerüchten bekannt? Weil für viele die Welt zusammenbricht oder sich das Management verzockt hat wenn keiner der beiden kommt…ich wette alles darauf, dass keiner je von denen gehört hatte bzw so gut kennt um von Verstärkung / Muani Ersatz zu sprechen….ich bin mir sicher, dass Krösche und Co genau wissen wie sie Muani zu ersetzen haben..
    ….“Wahi zur Sicherheit schon mal kaufen für einen möglichen Muani Abgang“…greifste dir echt an Kopp, was manche für Vorstellungen haben

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  13. @15. Italo-Hesse

    Gebe dir absolut recht. Ich gehe davon aus, das Kolo bis zu seiner Verpflichtung auch keiner gekannt hat, und diese war wohl Mega. Mein Vertrauen in Krösche und Co. ist daher riesengroß.

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