Nach Abpfiff klatscht Coach Toppmöller mit Torschützen Omar Marmoush ab. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Die Erleichterung steht Eintracht-Coach Dino Toppmöller ins Gesicht geschrieben: Nach zuletzt nur einem Sieg aus den letzten zwölf Spielen hat die Eintracht mit dem 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg für ein wenig Entlastung sorgen können. Gegen den direkten Tabellennachbarn aus dem Südwesten Bayerns, konnten die Frankfurter nach schwacher erster Halbzeit, das Ruder in der zweiten Halbzeit rumreißen und so den Sechs-Punkte-Abstand auf Platz 7 wahren. In der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigt sich Toppmöller dennoch zurückhaltend: „Es ist jetzt nicht so, dass wir uns zurücklehnen können. Wir haben ein Spiel gewonnen, dass für uns alle sehr wichtig war und diesen Schritt haben wir jetzt geschafft. Das ist eins von fünf. Es gibt weitere vier Spiele, wo wir an unsere Leistungsgrenze gehen müssen und alles rausholen wollen.“

Toppmöller „sehr froh für Hugo“

Das zwischenzeitliche 2:1 wurde von dem bis dahin noch torlosen Stürmerneuzugang Hugo Etikite erzielt. Mit etwas Glück bekommt er den zweiten Ball, entscheidet sich gegen den Pass zu Ebimbe und setzt den Ball mit einem präzisen Flachschuss an den linken Innenpfosten. Toppmöller sagt über den jungen Stürmer, dass er keine einfache Zeit gehabt habe, nicht nur die Eingewöhnungsphase bei der Eintracht, sondern die letzten eins, zwei Jahre seien schwierig für ihn gewesen. Besonders freut Toppmöller ein bestimmtes Detail: „Genau diesen Abschluss haben wir gestern gemeinsam im Training geübt und umso schöner, dass es dann heute so im Spiel klappt.“

Fans helfen beim Comeback

Besonderen Dank richtet der Trainer der Eintracht auch an die Fans: „Das hat uns natürlich geholfen, dass wir das erste Tor genau so spielen, wie wir es uns vorgenommen haben. Dann ist das Stadion sofort da, auch das hat uns heute wieder extrem geholfen und dann kommt das 2:1 durch Hugo.“ Auf die Nachfrage, warum er nicht gewechselt habe, nach der schwachen ersten Halbzeit, hat er eine klare Antwort. Sie hätten von Anfang an, an ihren Plan geglaubt und auch in der ersten Halbzeit eine gute Struktur mit und gegen den Ball gehabt. Auch der gegnerische Trainer, Jess Thorup, sah den Sieg der Eintracht als verdient an. Die erste Halbzeit sei zwar ganz gut gelaufen, man sei aber nach dem Rückstand zu passiv geworden.

- Werbung -

6 Kommentare

  1. Warum geht eigtl immer erst in der zweiten Hälfte was? Gehört das auch zum Plan?

    Naja, wurscht. Hauptsache mal wieder ein Sieg, mit mehr als einem Tor Differenz sogar. Hatte ich kaum noch für möglich gehalten…. hoffentlich klatscht morgen Mainz Freiburg weg, dann könnte es noch was werden!

    71
    4
  2. Augsburg hat etwa das ähnliche restprogramm wie wir. Die holen keine 7 Punkte mehr um uns zu überholen, selbst wenn wir alle Spiele verlieren sollten.

    Hoffenheim noch gegen Bayern und Leipzig. Selbst bei nem Sieg heute eher unwahrscheinlich, dass die da noch die 9 Punkte aufholen.

    Bleibt also schlechten falls Platz 7. Aber dafür muss Freiburg auch 7 Punkte aufholen. Klar, leichtes Programm auf dem Papier, aber eben auch gegen gegner im Anstiegskampf, die müssen da selber richtig durchziehen….

    Für Platz 6 brauchen wir wohl noch 2 Siege…. Also auswärts in Gladbach und daheim gegen Bayer, die ohnehin schon durch sind….
    Schwierig? Klar, aber auch durchaus machbar.
    Platz 7 reicht wohl für die Confetti Liga, klar nicht euroleague…. Aber immerhin noch ne halbwegs schadenbegrenzung.

    Zu gestern : keine Ahnung, warum im anderen thread so jubelnd oder immer noch nörgelnd argumentiert wurde. Es war ein Arbeitssieg. Mit dem nötigen Quentchen Glück, was wir die letzten Wochen halt nicht hatten. Jedenfalls nix, um die DT hater zu beschwichtigen. Und auch nix, um die Zwangsoptomisten zu bestätigen….

    Auf in die letzten Spiele mit aller macht!!!

    58
    5
  3. @2
    Für Bayern und Leverkusen ist die Liga gelaufen, die konzentrieren sich nur noch auf die Pokal Spiele. Das könnte vielleicht von Vorteil sein. Wie du schreibst glaube ich auch um sicher zu gehen dürften noch zwei Siege notwendig sein. Mit der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte habe ich auch nicht mehr gerechnet. Habe mich lange nicht mehr so über ein Tor zumn 2 : 1 gefreut. Hoffe der Junge knüpft weiter daran.

    45
    5
  4. Da hier Toppmöller und sein Plan (hier: taktischer Plan für das Spiel) thematisiert werden und die ersten beiden User das auf sehr unterschiedliche Art und Weise aufgreifen, will ich mal etwas weiter ausholen, einfach um zu zeigen, wie eine Bewertung von Toppmöllers Arbeit erfolgen sollte. An der einen oder anderen Stelle fließen auch meine Meinung ein, die ihr aber getrost ignorieren könnt, weil ich wie vermutlich 95% hier viel zu weit weg bin, um Substanzielles beizutragen. Außerdem habe ich vermutlich noch zahlreiche Punkte vergessen, die im Verantwortungsbereich des Trainers liegen und die auch bedacht und beurteilt werden sollten. Ziel dieses Beitrags ist es also, davon mal den Blick dafür zu weiten, was alles in Betracht gezogen werden sollte, wenn man den Trainer bewertet und wegzukommen davon, sehr kleinteilige (wenn auch richtige) Beobachtungen wie „Erste HZ gegen Augsburg war scheiße und ohne Plan“ zum Maßstab einer Gesamtbewertung zu machen. Zweitens macht das dann hoffentlich auch klar, das einen guten Teil dieser Punkte wir als Fans gar nicht seriös beurteilen können. Insofern werbe ich um Vertrauen für die Führungspersonen im Verein, die das sehr wohl können.

    Es werden aktuell ja immer zwei Punkte angesprochen und teils auch vermengt. Wenn wir, erstens, auf die Leistung schauen, kann man skeptisch sein. Ohne das hier zum x-ten Mal auszudiskutieren glaube ich persönlich, dass wir weiter sind als das gerade wahrgenommen wird (Spielidee etc.), allerdings ist das de facto gerade schon eine Art Folter. Gestern war es in der 2. HZ gut, in der 1. nicht so gut (auch wenn es da schon Ansätze gab).
    Neben dem Mannschaftsspiel gibt es aber aus meiner Sicht durchaus noch weitere Bewertungspunkte, wie z.B. Weiterentwicklung von einzelnen Spielern (hier sehe ich recht viele positive Beispiele), Integration von Nachwuchsspielern (ich habe keine Vergleichsstatistiken, aber mit sechs eingesetzten Nachwuchsspielern sind wir hier vermutlich ziemlich weit vorne dabei), Außendarstellung des Vereins in PKs, etc.
    Wenn ich mit meinem bescheidenen Einblick die Saison danach bewerten sollte, bewegen wir uns nach Schulnoten insgesamt im 4er-Bereich. Keine Katastrophe, in manchen Punkten sogar gut, aber unterm Strich gefühlt nur so, dass man es gerade noch durchgehen lassen könnte.

    Zweitens könnte man die Saison nach Ergebnis werten („Fußball ist ein Ergebnissport“ – 5 Euro ins Phrasenschwein), wie du @begoni es oben tust.
    Im DFB-Pokal ist das immer schwer zu definieren, aber gegen einen Drittligisten raus ist zu wenig. In der ECL für meinen Geschmack das Gleiche. Immerhin (sehr zäh) die Gruppenphase überstanden, aber dann zu früh gegen einen Gegner gescheitert, der sehr schlagbar war.
    In der Liga werden wir – wie von dir oben dargestellt – vermutlich schlechtestenfalls 7. werden. Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für die Europa League reichen – die Bundesliga bekommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen 5. CL Platz (https://www.kicker.de/fuenftes-champions-league-ticket-fast-sicher-was-die-bundesliga-noch-braucht-1017004/artikel) – damit müsste „nur“ noch Leverkusen gegen Kaiserslautern den Pokal gewinnen, damit der 6. und 7. in die EL gehen. Damit kann man hier sagen, dass das Ergebnis von vor der Saison (sehr wahrscheinlich) geliefert werden wird. Insgesamt – ergebnistechnisch – damit für mich eine Saison, die (noch) im Soll ist.

    Aus meiner Sicht muss die sportliche Leitung nach der Saison vor allem bewerten, ob eine Weiterentwicklung im Punkt 1 noch mit Toppmöller zu erwarten ist – das ist nun mal der Kern der Trainerarbeit und letztendlich die Grundlage für die Ergebnisse. Dafür bedarf es einer Analyse – auch vom Trainerteam – und eines Konzepts für das nächste Jahr. Sicher ist nämlich, dass die (teils gerechtfertigte) Argumentation vom „Umbruchsjahr“ nächstes Jahr so nicht mehr gilt. Die angenommene Achse Trapp – Koch – Shkiri – Götze ist dann ein Jahr zusammen, dass sollte man dann auch irgendwie auf dem Platz sehen. Gibt es also ein Konzept? Ist das mit konkreten, geplanten Schritten untermauert? Ist das erreichbar mit den Mitteln, die wir haben oder steckt da zu viel Phantasie drin? …

    Ich plädiere dafür, diese Analyse nach Saisonende in der gegebenen Ruhe zu machen und ggfs. die Konsequenzen zu ziehen. Bis dahin schreien wir die Mannschaft in den letzten vier Spielen nach vorne. Das ist letztendlich nämlcih das einzige, was wir aktuell beitragen können.

    :tldr

    43
    9
  5. zu @1. okocha4life
    gegen Darmstadt war’s genau anders herum.

    Man kann festhalten – die schaffen es nicht 90 min. diese Leitung abzurufen.

    21
    4
  6. @5

    Stimmt, das ist aber jetzt auch schon ziemlich genau 3 Monate her…

    @4

    Alleine die Tatsache, dass du (und viele andere) nach 9 Monaten fragen „Gibt es ein System?“ ist eigtl schon ein Armutszeugnis. Wenn ich dann den Trainer höre, dass die Spieler „weniger an Taktik denken sollen,sondern einfach spielen“, bin ich eigtl nur noch sprachlos und frage mich, ob ich verarscht werden soll. Gestern hat man gesehen, dass diese Mannschaft nicht tot ist, über gute Charaktere und Techniker verfügt, die sich in Toppis Vorstellung von Fussball aber nicht entfalten können. In meinen Augen muss sich ein guter Trainer dem Spielermaterial anpassen und eigene Vorstellungen zurückstellen und nicht umgekehrt.

    Hellmann hat das, wie ich lese, gestern ja auch durchklingen lassen…

    39
    9

Kommentiere den Artikel

- Werbung -