Makoto Hasebe beendet seine Karriere

Mit 40 Jahren ist Schluss: Makoto Hasebe beendet zum Ende der aktuellen Saison nach über 20 Jahren Profi-Fußball seine aktive Karriere. Dies hat der mittlerweile 40-Jährige Japaner heute auf einer extra dafür organisierten Pressekonferenz bekanntgegeben. Damit endet in Frankfurt eine Ära, denn seit nunmehr neun Jahren spielte Hasebe ununterbrochen mit dem Adler auf der Brust, war lange Jahre lang, trotz hohem Alter, einer der zuverlässigsten Leistungsträger und ein Vorbild für seine Mitspieler. Von Trainern gelobt, bei Kollegen hochangesehen: Mit Makoto Hasebe beendet ein ganz Großer seine Karriere.

In insgesamt 303 Pflichtspielen hielt der älteste Spieler der Eintracht-Geschichte seine Knochen hin, erzielte dabei lediglich zwei Tore und legte sechs weitere Treffer für Kollegen auf. Torgefahr war nie seine Stärke im Dienste der Hessen, seine defensiven Qualitäten prägten über Jahre die Spielweise der SGE. Mit der Frankfurter Eintracht gewann „Hase“ 2018 den DFB-Pokal und 2022 die Europa-League. Außerdem holte „ewige Hase“ mit dem VfL Wolfsburg die Deutsche Meisterschaft (2009) und mit Japan die Asienmeisterschaft (2011).

Hasebe bleibt der Eintracht erhalten

„In den letzten Jahren wurde viel über meinen Rücktritt spekuliert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Deutschland ist für mich eine zweite Heimat geworden und Eintracht Frankfurt wurde zu meinem Verein. Ich fühle mich hier sehr wohl. Als Trainer zu arbeiten, gefällt mir sehr gut und ich möchte meine Trainerausbildung hier in Deutschland fortsetzen und abschließen“, sagte der 40-Jährige am heutigen Mittwoch. Im Anschluss an diese Saison wird Hasebe der SGE erhalten bleiben. Eine Trainer-Funktion im Nachwuchsleistungszentrum ist geplant. Genauere Details werden noch unter anderem mit Sportvorstand Markus Krösche besprochen.

Dass sein Körper nicht mehr der jüngste ist, weiß der erfahrene Japaner längst. „Ich brauche immer mehr Zeit zur Regeneration. Ich möchte jetzt den nächsten Schritt gehen und freue mich, meine Erfahrungen mit den Jugendspielern zu teilen“, so Hasebe. Mit ihm und Sebastian Rode hören bei den Hessen im Sommer zwei Identifikationsfiguren gleichzeitig auf. Hasebe ist zuversichtlich, dass die Mannschaft und der Verein diesen Verlust auffangen wird. Schließlich gebe es noch genug andere erfahrene Führungsspieler im Team.

Volle Konzentration auf den Saison-Endspurt

In seiner langen Karriere erlebte Hasebe viele Höhe- und Tiefpunkte: „Es gab viele schöne Momente, ein paar Titel. Aber ich denke auch an schwere Verletzungen und den Abstieg mit Nürnberg zurück. Ich möchte im Moment nicht darüber nachdenken. Das kann ich nach der Saison. Jetzt zählt nur der Endspurt in der Liga!“ Am Freitagabend steht für die Eintracht ein extrem wichtiges Heimspiel gegen den FC Augsburg an. „Wir wollen unbedingt unser großes Ziel Platz 6 sichern. Ich will, dass ich nächste Saison die Eintracht auf der Couch in Europa verfolgen kann“, sagte Hasebe.

Die Atmosphäre in der Kabine sei im Moment aufgrund der jüngsten sportlichen Ergebnisse nicht gerade positiv. Doch der Japaner hat schon oft solche Situationen erlebt und weiß: „Nur gemeinsam als Mannschaft werden wir das schaffen. Ich erwarte von uns als Spieler, dass wir auf dem Platz eine gute Leistung zeigen und die Fans dadurch mitnehmen.“ Die Frage, ob er sich einen Einsatz gegen Augsburg erhofft, beantwortete er nicht. Dennoch müsse er immer bereit sein: „Freitag zählt nur der Teamgeist, egal wer auf dem Platz steht. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen, Emotionen, Konsequenz und Leidenschaft zeigen. Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels. Wir wollen unbedingt gewinnen!“

Das Erreichen des Europapokals wäre für Hasebe das perfekte Abschiedsgeschenk an die Anhänger der SGE. Dann könne er „nach dem letzten Spiel gegen Leipzig ein letztes Mal mit den Fans feiern“ und sich verabschieden.