Dino Toppmöller konnte sein erstes Bundesligaspiel mit der SGE gewinnen. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Auftaktsieg im Derby, hinten zu Null gespielt und sein erstes Heimspiel vor der heimischen Kulisse gemeistert. Der Einstand von Dino Toppmöller als Cheftrainer in der Bundesliga war nahezu perfekt. Mit dem Pokalsieg bei Lok Leipzig vergangene Woche, konnten die Hessen ihre ersten beiden Pflichtspiele der Saison gewinnen. Die maximale Punkteausbeute aus den ersten Pflichtspielen holte die SGE zuletzt unter Thomas Schaaf im Jahr 2014. Trotz des gelungenen Einstandes lief noch nicht alles wie gewollt, wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel bekanntgab.

„Ich denke wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff, doch das Spieltempo hat gefehlt. Wir wollten mehr hinter die Kette kommen, dafür haben die Tiefenläufe gefehlt, dennoch hatten wir eine gute Kontrolle im Spiel. Das 1:0 vor der Pause hat uns dann natürlich geholfen. In Halbzeit zwei war es dann nicht mehr so gut. Es ist nicht mehr einfach, wenn Darmstadt anfängt lange Bälle zu spielen. Sie haben eine robuste und körperlich gute Mannschaft, da ist das schwer, alles zu verteidigen. Ich glaube der Spielverlauf, mit zwei Verletzungen, war jetzt nicht förderlich für uns und unseren Spielfluss. Insgesamt war es eine ordentliche Leistung und wir sind sehr froh, dass wir mit einem Heimsieg in die Saison starten konnten, gegen einen schwer zu bespielenden Gegner“, analysierte er die Partie. Grund für die durchwachsende Leistung sei auch der starke Auftritt der Gäste gewesen, so Toppmöller. „Ich glaube heute hat jeder gesehen, dass Darmstadt nicht zufällig aufgestiegen ist und die absolute Berechtigung hat für die Bundesliga. Das wurde nach dem Pokalspiel ein wenig abgesprochen, aber ihr Auftritt war sehr couragiert. Wir wussten jedoch, dass die Mannschaft viel Qualität hat, dass sie stabil sind. Deshalb war es klar, dass es ein schweres Spiel wird. Darmstadt hat uns alles abverlangt bis zur letzten Minute. Wir sind froh, dass wir das über die Bühne bringen konnten.“

Im eigenen Stadion, vor ausverkauftem Haus, ein Bundesligaspiel zu absolvieren und dabei nicht auf der gegnerischen Trainerbank Platz zu nehmen, sei für den jungen Übungsleiter was besonderes gewesen. Mit der umgebauten Nordwestkurve konnte die SGE mehr Stehplätze im Stadion unterbringen, was sich auch bei der Stimmung bemerkbar machte. „Für uns sind die Zuschauer eine enorme Unterstützung. Wir wollten den Fans etwas zurückgeben mit unserem Kampf und der Leidenschaft. Das haben wir heute gemacht“, führt Toppmöller über die Unterstützung von den Rängen aus.

Ebimbe als Flügelspieler: Das passt!

Mit der Aufstellung wusste Toppmöller zu überraschen. Junior Dina Ebimbe, der von Sportvorstand Markus Krösche als zentraler Mittelfeldspieler vorgesehen war, durfte die rechte Seite der Adlerträger beackern. Für ihn kam Sebastian Rode in die Partie und führt als Kapitän die Mannschaft auf das Feld. Die Umstellung begründete der Cheftrainer mit taktischen und emotionalen Gründen. „Bei dem Derby wollten wir unseren Kapitän unbedingt auf dem Platz haben. Dass wir nach der Verletzung von Rode Kristijan Jakic gebracht haben, hatte mit der Körperlichkeit von Darmstadt zu tun. Wir brauchten da einen Spieler, der physisch dagegenhalten kann, auch bei Standards.“ Ebimbe habe es derweil auf seiner Position „gut gemacht“. „Er hat ein gutes Timing und Gespür für die Läufe hinter die Kette. Das wollten wir ausnutzen. Mit Seppel und Mario hatten wir zwei Spieler im zentralen Mittelfeld, mit denen wir auf die Flügel kippen wollten. Das hat auch ganz gut funktioniert“, erklärte er den Einsatz Ebimbes.

Über allem stand ebenfalls die Personalie Kolo Muani. Die SGE soll während der Partie ein Angebot für den Stürmer erhalten haben, wie Markus Krösche nach dem Spiel bestätigte. Auch der Trainer ordnet einen möglichen Abgang des Franzosen ein und verrät, dass er bereits am vergangenen Freitag ein gutes Gefühl bei dem 24-Jährigen gehabt habe: „Dass er den Ball über die Linie drückt und uns somit wieder hilft, wie auch schon letzte Woche, da sind wir froh, dass er da ist. Wie lange er noch da ist, dass kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich würde gerne sagen, dass er noch einige Zeit bleibt, aber das erste Angebot ist da und wir müssen abwarten. Ich habe da vollstes Vertrauen in unsere Führung, die werden alles im Blick haben. Am Ende ist es auch eine  wirtschaftliche Frage für den Verein. Wir arbeiten mit den Jungs, die da sind.“ Gut möglich also, dass die das letzte Spiel von Muani im Dress der Frankfurter war. Ob er beim nächsten Spieltag gegen den FSV Mainz 05 noch auf dem Platz stehen wird, bleibt abzuwarten. Wenn nicht, konnte er sich vor heimischer Kulisse mit einem Tor verabschieden.

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6 Kommentare

  1. Toppmöller: „Insgesamt eine ordentliche Leistung“…mit Rücksicht auf die Eltern!

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  2. @Weltenlenker … sehe ich ähnlich.
    War ein typisches PK-bla bla nach einem höhepunktlosen Spiel.

    Warten wir mal Donnerstag und das Spiel gegen Mainz ab. Dann können wir eine erste Wasserstandsmeldung geben, wie es um die Qualität der SGE steht.

    VG und einen guten Start in die Woche,
    cCf

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  3. @1-3
    Ja, es war das erste BL-Spiel, ein Derby und weiterhin zu viel Tam Tam und kein Lärm um Nichts, wegen Muani, Lindström. Gewonnen, Haken drunter, soweit ist es ok, für dieses eine Spiel. Richtungsweisend darf es jedoch nicht sein und „ordentlich“ naja. Dazu war zumindest die zweite Hälfte zu schwach und wird haben gezittert bis zum Abpfiff.

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