SchaafEs gab durchaus schon spektakulärere letzte Transfertage, als es in diesem Jahr bei Eintracht Frankfurt der Fall gewesen ist. Die Personalie Jan Rosenthal wurde mit der Ausleihe zum Zweitligisten SV Darmstadt 98 schon am gestrigen Sonntag mündlich abgehandelt. „Mit diesem Schritt kann Jan seine persönliche Situation verbessern. Je nachdem, wie er sich dort anbietet und weiterentwickelt, steht ihm im Sommer die ein oder andere Möglichkeit offen“, sagte Bruno Hübner, der bei der heutigen Spieltagspressekonferenz zugegen war. Ob der Weg auch zurück nach Frankfurt führen könne, ließen sowohl Sportdirektor, als auch Trainer offen: „Die Situation wird dann eben aufzeigen, wie diese Entwicklung sein wird. Vielleicht kann man dann den Weg auch gemeinsam gehen, aber das ist Zukunft„, hielt sich Thomas Schaaf bedeckt. Spannender war die Frage, ob Vaclav Kadlec doch noch wechseln könnte. Der 22-jährige Angreifer stand am Samstag bei der Partie gegen den SC Freiburg nicht im Kader und soll sich angeblich zu Gesprächen in Dänemark aufgehalten haben. „Es gab konkrete Angebote für Kadlec„, bestätigte Hübner. Man habe sich viele Gedanken gemacht, dann aber entschieden, dass man den Tschechen weiterhin im Kader behalten möchte. „Wir haben noch eine schwere Rückrunde vor uns und wollen, dass der Spieler noch eine Option ist und der Mannschaft helfen kann„, stellte Hübner endgültig klar.

Das Thema Transfermarkt hat sich für diese Spielzeit damit auch endgültig erledigt. Schwerer im Magen liegt noch immer die im Breisgau erlittene 1:4 Niederlage. „Wir haben sehr deutlich und sehr klar aufgezeigt, wo wir die Ansatzpunkte und das Fehlverhalten sehen. Das ist auch der Mannschaft schon mitgeteilt worden. Das versuchen wir zu verbessern und abzustellen„, so Schaaf, dem im Gesicht abzulesen ist, wie sehr dieses Debakel noch immer schmerzt. Es stellt sich nun die Frage, wie der Coach auf diese schreckliche halbe Stunde reagieren wird. „Wenn man in einem Gesamtgefüge Fehlverhalten sieht, welches sich über die gesamte Mannschaft erstreckt, dann könnte man eben alle 11 Leute auswechseln. Doch diese Möglichkeit haben wir nicht, das ist auch nicht unsere Idee„, so der Coach, der aber keine Freifahrtscheine verteilt: „Wir wollen versuchen, jeden einzelnen dort in seiner Handlung zu verbessern und mit ihm gemeinsam einen besseren Weg zu sehen. Das kann auch mal bedeuten, eine Position mit einem anderen zu besetzen.“ Bei Timothy Chandler, der am Samstag ebenfalls weit unter seinen Möglichkeiten agierte, bleibt dem Trainer hier keine andere Wahl. Der US-Amerikaner holte sich seine fünfte Gelbe Karte ab. Da der erste Stellvertreter, Aleksandar Ignjovski, noch immer mit den Folgen einer Grippe zu kämpfen hat, bleibt die Besetzung dieser Position noch ein Rätsel, welches Schaaf auch noch nicht auflösen möchte. Wer auch immer für Chandler ins Team rückt, muss mit dazu beitragen, dass die Fehlerkette deutlich minimiert wird.

HeckingDenn Marco Russ warnte, etwas überspitzt, schon einmal vor, dass man mit einer ähnlichen Leistung, wie im zweiten Durchgang im Schwarzwaldstadion, gegen den kommenden Gegner, den VfL Wolfsburg, „zwölf Stück kriegt„. Schaaf weiß genau, was seine Mannschaft morgen im Waldstadion erwartet. „Es war sehr stark und sehr selbstbewusst, was die Wolfsburger gegen den FC Bayern München gespielt haben„, erkannte auch der Coach der Hessen die starke Leistung der Niedersachsen am vergangenen Freitag an. Tatsächlich spielten Kevin de Bruyne, Maximilian Arnold, Bas Dost und Co. den deutschen Rekordmeister an die Wand und begeisterten mit einer Leistung, wie sie schon lange nicht mehr zu sehen war in einem Spiel gegen die Münchener. 4:1 hieß es nach 90 Minuten – und man wurde das Gefühl nicht los, dass der Tabellenführer damit noch gut bedient war. Dieter Hecking habe einfach die perfekte Mischung gefunden: „Wie stehst du in der Defensive? Wie kannst du das Offensivspiel der Bayern verhindern? Aber das ist nur die halbe Nummer. Was die Leistung von Wolfsburg angeht, ist bemerkenswert, dass man nicht nur das Bayernspiel begrenzt, sondern das eigene auch noch selbst inszeniert hat„, schwärmt der 53-jährige Übungsleiter. Trotzdem werde die Eintracht nicht in Ehrfurcht versinken und von vornherein drei Punkte herschenken. In der Hinrunde habe man schließlich gezeigt, wozu man in der Lage sei. „Vielleicht kann man das sportliche Geschehen anders gestalten, als es die Wirtschaftlichkeit ausdrückt„, hofft Schaaf auf eine starke Leistung seines Teams. Allerdings weiß der Familienvater auch, dass die Tendenz aktuell nicht unbedingt für seine Mannen spricht: „Ob uns das bei der Form, die Wolfsburg aktuell hat und bei dem, was wir in der letzten halben Stunde in Freiburg nicht auf die Reihe bekommen haben, gelingt, werden wir dann morgen sehen.

 

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5 Kommentare

  1. @Kadlec: Dann erwarte ich jetzt aber auch, dass er morgen zumindest im Kader steht. Das es fatal sein kann, wenn Inui oder Aigner nicht voll bei der Sache sind, haben wir am Samstag eindrucksvoll gesehen! Da sehe ich dann als Einwechseloption Kadlec besser an als z.B. Kittel oder vor allem Piazon. Kittel hat zwar auch schon gute Ansätze gezeigt, ist aber auch noch bissl Grün hinter den Ohren und eher ein nur offensiv orientierter Spieler. Piazon hat meines Erachtens nichts mehr aufm Feld zu suchen, der ist mir einfach zu schwach gewesen, hat leider selten etwas Positives gezeigt! Aber als Option sollte man ihn trotzdem auf der Bank haben, evtl. haut er mal nen Freistoss raus 😉

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  2. @Kadlec
    Wenn jemand wegen angeblich schlechtem Training nicht in den Kader kommt sagt das schon alles.Er wird die Hoffnung aufgegeben haben.Der Verein schiebt nun die schwere Rückrunde vor weil das Angebot nicht hoch genug war.Was aber liebe Herren Sportliche Leiter wenn er weiter nicht spielt? In 6 Monaten ist der Marktwert nicht mal 1 Mio..Was heisst ,das nächste Minus in der Personalabteilung.Hr.Schaaf wartet bestiimt eher das Valdez fit wird statt auf Kadlec zusetzen.

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  3. @Bernemer:

    „Der Verein schiebt nun die schwere Rückrunde vor weil das Angebot nicht hoch genug war.“

    Das Geld was man für eine Leihe bekommen hätte, war von Anfang an nur Nebensache. Erstens ging es um die Frage, ob man ihn in der Rückrunde nochmal brauchen kann. Zweitens ging es darum, dass nur eine Leihe zu einem Verein Sinn macht, bei dem er sehr sicher regelmäßig spielt, bei dem er möglichst viele Tore schießen kann und das in einer Liga, die wenigstens ansatzweise mit der Bundesliga vergleichbar ist. Entweder haben sie sich entschieden ihn sowieso nicht abzugeben, weil einfach die Gefahr da ist, dass sich Seferovic oder Meier länger verletzen oder es haben sich keine Vereine gemeldet, bei denen man den Nutzen hoch genug eingeschätzt hat.

    @SGETotto:

    Bzlg. Piazon gebe ich dir recht, den will ich eigentlich auch nicht mehr sehen, weil er bisher einfach keine Leistung bringt und sowieso nur ausgeliehen ist. Von Kittel halte ich dagegen sehr viel. Eigentlich kann man gar nicht sagen, wer von den beiden besser ist, weil beide einfach sehr verschiedene Spieler sind. Kadlec hat viel mehr Zug zum Tor, ist eher jemand für den Abschluss oder den finalen Pass. Kittel ist zwar auch torgefährlich aber er macht viel mehr Spielaufbau. Gegen Wolfsburg würde ich daher in der Tat eher auf Kadlec setzen. Wolfsburg wird auf Sieg spielen und versuchen die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Da brauchen wir eher schnelle Spieler, die direkt aufs Tor gehen. Wenn wir langsam aufbauen und sich Wolfsburg sortieren kann, haben wir kaum eine Chance und laufen eher selbst in einen Konter. Ich würde ehrlich gesagt auch Inui mal eine Pause geben. So wie ich ihn einschätze braucht er etwas um das Aus im Asiencup zu verdauen und auch die Strapazen komplett abzuschütteln

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  4. @3
    Das siehst du leider falsch.Die Eintracht wollte 0,6 Mio.€ Leihgebühr und 2,5 Mio.€ bei Kaufoption.Das wollte der Scheich aus Dänemark nicht zahlen.Punkt

    Ist aber auch egal hier glaubt eh jeder nur das was er schreibt.Punkt

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