Roger Schmidt, Cheftrainer von Bayer Leverkusen, konnte nach dem 3:0-Sieg ordentlich durchatmen und scheint seinen Kopf grade nochmal aus der Schlinge gezogen zu haben. Niko Kovac hingegen musste bereits die zweite Niederlage mit drei Gegentoren binnen kürzester Zeit hinnehmen. Obwohl die Hausherren zuweilen komplett den Faden im Spielaufbau verloren haben, konnten die Hessen die zweifelsohne ordentlichen Chancen nicht verwerten und mussten sich den Rheinländern im späteren Spielverlauf dann auch ergeben.
Rotation war wieder das große Stichwort und so drehte das Trainerteam vor der Partie wieder ordentlich das Personal-Karussell. Der wegen einer leichten Zerrung ausgefallene David Abraham fehlte genauso wie Max Besuschkow im Kader. Die im Pokal stark aufspielenden Offensivkräfte Ante Rebic und Haris Seferovic nahmen zunächst auf der Ersatzbank Platz. Aymen Barkok, Mijat Gacinovic, Branimir Hrgota und Jesús Vallejo rückten dafür in die erste Elf. Erstmals im Kader stand auch der in der Winterpause von Hannover 96 ausgeliehene Stürmer Marius Wolf.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler 3,79. Damit darf die Gesamleitstung in einem Zug mit der 3:0-Niederlage gegen RB Leipzig genannt werden. Dort erreichten die vierzehn zensierten Spieler eine 3,77.
Die Einzelnoten der über 470 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
Lukas Hradecky, Ante Rebic, Timothy Chandler, Makoto Hasebe:
Der finnische Schlussmann konnte einem Leid tun. Lukas Hradecky ärgerte sich sichtlich darüber, dass er am Samstag dreimal hinter sich greifen musste. Dabei konnte man ihm gar keine Fehler unterstellen, sondern musste am Ende dankbar sein, dass er noch Schlimmeres verhinderte. Am Ende gab es für ihn im Teamvergleich zwar die beste Note, vom “Man of the Match” wollen wir trotzdem nicht sprechen. Auf einem ähnlichen Leistungsniveau bewegten sich auch der eingewechselte Ante Rebic, sowie Timothy Chandler und Makoto Hasebe. Ersterer brachte nach seiner Einwechslung zwar ordentlich Schwung in das Angriffsspiel der Hessen, dennoch war der Ertrag des Kroaten ziemlich spärlich. Die beiden Defensivakteure waren über die gesamte Spieldauer noch die besten Feldspieler. Chandlers Flanke in der 26. Minute hätte fast eine 1:1-Kopie zum Ausgleich von Taleb Tawatha in Hannover werden können. Eventuell hätte der Ausgleich noch die Wende gebracht. Hasebe gewann knapp 65 Prozent seiner Zweikämpfe und damit so viele, wie kein anderer seiner Teamkollegen. In solchen Spielen merkt man dem Japaner aber dennoch an, dass er kein gelernter Innenverteidiger ist. Dort hat ihm deutlich sein Nebenmann David Abraham gefehlt, der mit seiner Organisationsstruktur die Abwehr zusammenhält.
Jesús Vallejo, Omar Mascarell:
Gegen Hannover durfte sich Jesús Vallejo eine Pause gönnen und sollte gegen Leverkusen mit einer Extra-Portion Frische auflaufen. Dennoch wirkte er in manchen Situationen teilweise gedanklich zu langsam, wenngleich ihm keine groben Schnitzer unterlaufen sind. Das trifft auch auf seinen spanischen Teamkollegen Omar Mascarell zu. So darf der Auftritt sicherlich nicht als Blaupause für kommende Begegnungen dienen, Sorgen machen sollte man sich aber auch nicht.
Aymen Barkok, Haris Seferovic, Mijat Gacinovic, Bastian Oczipka:
Laut “Fotmob” spielte Aymen Barkok 85 Prozent erfolgreiche Packing-Pässe, gewann 80 % seiner Dribblings und avancierte dem Portal nach zum besten Adler der Partie. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass daraus keine nennenswerten Aktionen heraussprangen und er insgesamt ziemlich unauffällig war. In die Kategorie “Ausreichend” wurden auch Haris Seferovic und Mijat Gacinovic gewählt. Eine ordentliche Zweikampfbilanz steht einer unauffälligen Performance im Angriff gegenüber. So reicht es für beide nicht zu einer besseren Note. Bastian Oczipka fiel gegenüber seinem Kollegen Chandler auf der rechten Seite deutlich ab. Keine Flanke, zu viele unnötige Ballverluste. Ein gebrauchter Tag des Linksverteidigers.
Alex Meier, Shani Tarashaj, Branimir Hrgota, Michael Hector:
Der Kapitän Alex Meier war äußerst selten am Ball (19mal), in diesen Momenten konnte er aber vergleichsweise einige brenzlige Situationen entstehen lassen. So zum Beispiel in der 20. Minute mit seinem Pass auf Mijat Gacinovic oder dessen Kopfball in der 60. Minute, der von Bernd Leno wunderbar entschärft wurde. Ansonsten war Meier kaum bis gar nicht zu sehen und so entgeht er dem “Mangelhaft” genauso knapp wie Shani Tarashaj und Branimir Hrgota. Keiner der beiden konnte nennenswerte Akzente setzen und darf in derem Zeugnis konstatiert werden: Sie waren stets bemüht. Bei Michael Hector sah das ganze nicht viel besser aus. Stellungsfehler, gedanklich und körperlich stets langsamer als die gegnerische Offensive. Haarscharf ging es für ihn an der Note 5,0 vorbei, in jeden Fall aber der schlechteste Auftritt im Trikot der SGE.
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