Mit 12:0 gegen Unter-Flockenbach setzte die U21 ein Ausrufezeichen. (Archiv-Foto, Bild: IMAGO / HJS)

Was das Torverhältnis anbelangt, macht die U21 der Frankfurter Eintracht der Konkurrenz in der Hessenliga schon seit Monaten nichts vor: Keine Mannschaft erzielt so viele Tore und lässt gleichzeitig defensiv so wenig zu, wie die zweite Mannschaft der SGE. Trotzdem ist der Torhunger lange noch nicht gestillt: Am gestrigen Samstag feierte das Team um Chef-Trainer Kristijan Glibo mit 12:0 ein wahres Schützenfest. Der Gegner war mit SV Unter-Flockenbach zwar ein Abstiegskandidat – trotzdem war die Dominanz der Adlerträger selten so klar wie an diesem Spieltag.

Ohne zahlreiche Top-Spieler auf dem Platz

Beeindruckend ist das gestrige Ausrufezeichen vor allem auch deshalb, weil einige nominelle Top-Spieler überhaupt nicht auf dem Platz standen: Paxten Aaronson, bislang in der U21 eher unauffällig, mischte gestern stattdessen die Defensive der Gladbacher auf. Auch Innenverteidiger Dario Gebuhr und Mittelfeld-Stratege Marcel Wenig waren unterwegs in der Bundesliga, allerdings ohne Einsatz. Stattdessen durfte sozusagen die zweite Reihe an den Start. Los ging es mit dem Toreschießen bereits in der 14. Spielminute: Nach Vorlage von Überflieger Nacho Ferri stand Harpreet Ghotra goldrichtig und traf zum verdienten 1:0 aus Sicht der SGE. Motiviert vom Führungstreffer trat Mehdi Loune in den Vorwärtsgang, ließ zahlreiche Gegner links liegen und erhöhte in der 23. Spielminute auf 2:0. Nur fünf Minuten später versenkte Loune gekonnt einen direkten Freistoß zum 3:0-Halbzeitstand.

Überragende zweite Spielhälfte

Nach der Pause versuchte Unter-Flockenbach zurück ins Spiel zu finden. Doch die Eintracht ließ den Südhessen keine Chance: Zunächst führte eine Ecke von Loune nicht zum Erfolg, doch es kam anschließend zu einem wilden Gewusel im Strafraum von Unter-Flockenbach, die Eintracht blieb dran und hatte schlussendlich durch Maximilian Brauburger Erfolg – 4:0 in der 49. Spielminute. Fortan ging es schlag auf Schlag: Nacho Ferri tanzte, wenn auch etwas holprig, die Defensive aus und machte aus spitzem Winkel das 5:0 klar (52.). Divaio Bobson belohnte sich für seine tollen Leistungen mit dem 6:0 (57.). Nach einem starken Solo feierte Mehdi Loune in der 71. Minute seinen Dreierpack – 7:0. Nino Cassaniti steuerte die Treffer 8 (77.) und 9 (79.) bei.

Glibo verteilt Spielpraxis

Zu dieser Zeit hatte Glibo bereits mächtig durchgewechselt, verteilte eine Menge Spielpraxis. Unter-Flockenbach konnte die kurze Neuordnung der Eintracht jedoch zu keinem Zeitpunkt nachhaltig ausnutzen. Im Gegenteil: Die Einwechselspieler zeigten eine hohe Motivation; alle Spieler machten trotz des großen Vorsprungs bei jeder Offensiv-Aktion von Unter-Flockenbach die nötigen Meter, um hinten erst gar nichts anbrennen zu lassen. So kamen auch die Einwechselspieler noch zu ihrem Torerfolg: Abassin Alikhil freute sich über das 10:0 in der 82. Spielminute, Zubayr Amiri in der 88. über das 11:0. U19-Talent Elias Baum durfte in seinem Hessenliga-Debüt den Schlusspunkt setzen und traf in der 90. Spielminute zum 12:0-Endstand.

Frankfurt in der Poleposition

Mit 70 Punkten führt Eintracht Frankfurt die Hessenliga unangefochten an und kann langsam, aber sicher die Planungen für die Regionalliga Südwest in der kommenden Saison aufnehmen. Einzig der FC Gießen könnte der Eintracht bei einem Ausrutscher noch gefährlich werden: Die Mittelhessen stehen zwar mit 62 Punkten klar hinter der SGE auf Rang 2, haben allerdings auch zwei Spiele weniger absolviert. Würden sie beide Nachholspiele gewinnen, könnte Gießen an die Eintracht auf bis zu zwei Zähler heranrücken. Bei der aktuellen Form der Eintracht – und zuletzt nicht immer konstanten Leistungen der Gießener – ist diese Konstellation zwar nicht wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen. Nur der Tabellenerste steigt direkt in die Regionalliga auf, der Tabellenzweite muss in die Relegation.

Am Samstag wartet auswärts die Eintracht aus Stadtallendorf

Nächster Gegner am kommenden Samstag ist Eintracht Stadtallendorf. Der Klub aus Mittelhessen belegt mit 53 Punkten den fünften Tabellenplatz in der Hessenliga und ist damit rechnerisch noch nicht aus dem Rennen im Kampf um den Aufstieg, müsste dabei jedoch auf mehrere Patzer der Konkurrenz hoffen. An diesem Wochenende trennte sich Stadtallendorf auswärts vom FC Bayern Alzenau nur mit einem 2:2-Unentschieden und verpasste somit die Chance, weiter vorne dran zu bleiben.

Fernwald und Friedberg lauern auf den Rängen 3 und 4

Tabellenplatz 3 belegt momentan der FSV Fernwald (59 Punkte), Türk Gücü Friedberg Rang 4 (56 Punkte). Eintracht-Gegner Unter-Flockenbach belegt Tabellenplatz 18, gefolgt vom SV Rot-Weiß Hadamar und Schlusslicht TSV Steinbach II auf den Plätzen 19 und 20.

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2 Kommentare

  1. Ich dachte gestern beim Nachschauen zuerst an einen Tippfehler 😀

    Aber im Ernst, das ist mal gut für das Torverhältnis. Und schaut mal in die Details. Die Jungadler machen ziemlich sicher die 100 Tore Marke in dieser Saison voll.

    Aber man muss jetzt auch echt aufpassen: wenn Gießen beide Nachholspiele gewinnt und ein dann noch eins mehr als wir, dann kann das immer noch eine enge Kiste werden. Jetzt bloß nicht denken, man wäre Sonstwer. Das ist gerade das größte Problem, gerade bei einer so jungen Mannschaft.

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  2. Interessant „Stattdessen durfte sozusagen die zweite Reihe an den Start.“

    Ähnlich wie bei der ersten Mannschaft, und die haben es in HZ. 2 auch nicht so schlecht gemacht.

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