Am Dienstag startete die Mannschaft von Eintracht Frankfurt in die Vorbereitung zur Saison 2014/15. Während der Kader weiterhin ausgedünnt wird und die Fans auf Neuverpflichtungen warten, wurde mit dem neuen Trainer Thomas Schaaf ein Ausblick auf die nächsten Trainingswochen geworfen. Hierbei stand vor allen Dingen das am Sonntag startende Trainingslager auf Norderney im Vordergrund. Während es Ex-Trainer Veh stets in die österreichischen Berge zog, bevorzugt Schaaf die Strandlage der ostfriesischen Insel.
„Das Trainingslager auf Norderney wird sehr anspruchsvoll sein. Wir wollen uns dort fordern und uns große Ziele setzen. Gerade jetzt erst mal, was die Fitness angeht. Diese optimal auszubauen, damit wir alle Dinge, die wir im Spiel auf dem Platz zeigen wollen, dann auch umsetzen können“, gibt der Coach bei EintrachtTV eine Richtung vor. Dennoch möchte er die Trainingseinheiten nicht in Sparten aufteilen, sondern „vom ersten Tag anfangen, alle Elemente zu trainieren – taktische, wie konditionelle und nicht nur den Fokus auf eine Sache zu legen“, so dass beispielweise von einem reinen Lauf- oder Konditionstrainingslager gesprochen werden könne. „Wir wollen in allen Bereichen schnellstmöglich zusammenfinden.“
Schaaf reiste zwölf Jahre am Stück mit dem SV Werder an die Nordsee, um sich auf die Saison vorzubereiten. Er kennt sich also bestens auf der rund 550km von Frankfurt entfernten Insel aus. „Wir, das Trainerteam, haben dort sehr gute Erfahrungen gemacht und konnten dort sehr gut arbeiten. Es werden alle Voraussetzungen geschaffen. Ich hoffe, dass das Wetter auch dementsprechend mitspielt, dass wir alles so umsetzen können.“ In der Vergangenheit sei man nach dem Trainingslager auf Norderney stets „sehr positiv in die nächsten Aufgaben gegangen“.
Von großer Bedeutung für Schaafs Amtsantritt in Frankfurt war die Möglichkeit, sein Trainerteam mitzubringen. Mit Wolfgang Rolff (Co), Matthias Hönerbach (Co) und Michael Kraft (Torwart) machen drei Neuzugänge um die bisherigen Christian Kolodziej (Kondition) und Michael Fabacher (Reha) den sechsköpfigen Trainerstab komplett. Hierbei betonte der Mannheimer, dass er keinesfalls die Qualifikationen des bisherigen Trainerteams in Frage stellen wollte. Vielmehr ist es für ihn von Vorteil, dass man gewisse Abläufe an einem neuen Arbeitsplatz nicht erst erklären und große Ablaufpläne erstellen muss, sondern den Fokus direkt auf die wichtigen Dinge richten kann: „Man ist aufeinander eingestimmt. Wir haben über Jahre hinweg sehr positiv und erfolgreich miteinander gearbeitet, deshalb war es wichtig für mich, dieses Team hierher mitzubringen.“
Rückblickend auf die Werte des Laktattests zeigte sich Schaaf sichtlich zufrieden: „Wir haben gestern den ersten Tag mit der Mannschaft hinter uns gebracht und einen sehr guten Eindruck von der Fitness der Mannschaft insgesamt bekommen. Ich glaube, sie waren alle fleißig über die Urlaubstage und wollen gut in die Saison starten.“ Er bedauert allerdings, noch bis Freitag warten zu müssen, ehe der Fußballplatz betreten werden kann. Zuvor stehen nämlich noch sportmedizinische Untersuchungen an, welche für die Lizenz der Spieler notwendig sind.
Er gab allerdings auch noch einmal einen Einblick in seine taktische Ausrichtung als Trainer: „Von meiner Person stehe ich dafür, auch stets offensiv ausgerichtet zu sein. Aber die Offensive funktioniert eben auch nur so gut, wie die Defensive steht.“ Das Team brauche die Sicherheit und das nötige Vertrauen in der eigenen Defensivarbeit. Wenn sie dies habe, könne sie auch gestärkter in den Offensivaktionen sein. „Da müssen wir eine gute Balance hinbekommen, dass wir auf der einen Seite die Ergebnisse liefern können, die wir brauchen. Ein Sieg gibt immer Selbstvertrauen und beseitigt viele Zweifel. Bei einer Niederlage werden diese Zweifel natürlich sehr stark.“ Hierbei beweist er, dass er nicht nur ergebnisorientiert denkt, sondern auch andere Sichtweisen zu verstehen weiß. War er doch selbst an über 262 Bundesligaspielen (alle für Werder Bremen), wenn auch in der Abwehr, beteiligt. Die Grundausrichtung solle schon sein, eher den Weg nach vorne statt nach hinten zu gehen. „Das ist natürlich auch das, was der Fan erleben möchte. Er möchte erleben, dass die Eintracht mehr beim Gegner vorm Tor ist als vorm eigenen Tor. Das wollen wir umsetzen und versuchen hinzubekommen. Die richtige Balance ist entscheidend“, schob er allerdings wiederholend nach. „Wir wollen mit viel Spaß und Freude bei der Arbeit sei. Dass wir uns mit der Aufgabe identifizieren und immer versuchen, alles abzuliefern; das müssen wir rüberbringen. Ob das dann mit dem passenden Ergebnis ist, müssen wir erst mal abwarten. Wir hoffen aber, dass wir einen offensiven und erfolgreichen Fußball anbieten können.“
4 Kommentare
Mal so am Rande, was ist den eigentlich mit Oli Occean? War der beim Trainigsauftakt dabei? Gehört ja jetzt wieder uns. Die Ausleihe an Lautern war ja zum 30.6. beendet.
Ich bin ja mal gespannt was unser neuer Torwarttrainer M. Kraft mit der Aussage "Und vielleicht kommt sogar noch ein vierter Torwart als Gastspieler dazu", meint. Vielleicht Mucki-Wiese ? :-D :-D
@Dr. Hammer: Occean wurde bis 30.06.2015 an den FCK verliehen. Gehören tut er ohnehin schon die ganze Zeit "uns"… Er war also nicht beim Trainingsauftakt dabei, der im übrigen erst am Freitag stattfindet.
Ah, ok. D.h. gleichzeitig er steht bei uns bis 2016 unter Vertrag, auch krass
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