Philipp Max schob viele Sonderschichten, um sich wieder in Form zu bringen. (Bild: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Es war sicherlich ein harter Schlag für Eintracht-Linksaußen Philipp Max, als der Kader der Frankfurter Eintracht für die Europa Conference League Anfang September benannt wurde und der 30-Jährige hier fehlte. „In letzter Zeit waren seine Auftritte nicht so, wie wir uns das erhofft hatten“, erklärte Co-Trainer Stefan Buck diese Entscheidung. Er betonte damals aber gleich, dass er glaube, dass Max „an dieser Sache auch wachsen“ werde. Damit war klar, dass Max zumindest in der Gruppenphase der Conference League für die SGE nicht zum Einsatz kommen wird und hier Konkurrent Niels Nkounkou auf der linken Seite mehr spielen wird.

Heute, rund zweieinhalb Monate später, würde diese Entscheidung so sicherlich nicht mehr getroffen werden, denn der 30-jährige Max hat sich aus seinem Leistungstief gekämpft, hat derzeit die Nase auf der linken Außenbahn der SGE klar vorne und spielte in der Bundesliga zuletzt fünfmal von Beginn an für die Hessen.

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In einer Medienrunde äußerte sich der Linksfuß am Mittwoch zu seinem Kampf gegen das Leistungstief und gab hier an, dass er sich Hilfe von einem Mentaltrainer, den er noch aus seiner Zeit in Augsburg kannte, geholt habe: „Ich sprach mit vielen verschiedenen Leuten. Natürlich mit Freunden und meiner Familie. Das Wichtigste war aber, mal mit jemandem zu sprechen, der nicht im engsten Kreis ist. Der einem nicht die Hand auf die Schulter legt und sagt: Vielleicht sind doch die anderen schuld und nicht du.“ Dabei habe ihm auch seine Zeit bei der PSV Eindhoven, wo Max vor dem Wechsel zur SGE spielte und wo er oft sehr negativ gesehen wurde, geholfen: „Wenn ich ein bisschen weiter aushole, muss ich sagen, dass mich schon die finale Zeit in Holland geprägt hat. In Eindhoven hatte ich viele Ziele erreicht, Europapokal, Nationalmannschaft, um Titel mitspielen. Wenn du das abhaken kannst, musst du dir erst einmal neue Motivationen suchen.“

Auch seine Zeit in Frankfurt habe nicht gleich so begonnen, wie er es sich damals vorgestellt habe. „Obwohl ich hier gleich die ersten Spiele von Anfang an gemacht habe, habe ich nicht so frei von der Leber weg gespielt, wie ich es von mir kannte“, erinnert sich Max, der sich auch daran erinnerte, wie er aus dem Conference League-Kader gestrichen wurde. Dies sei eine „herbe Enttäuschung“ gewesen, aus der er aber gestärkt herausgehen wollte: „Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder den Kopf in den Sand zu stecken, dem Trainer, meinen Mitspielern und den Leuten um mich herum die Schuld zu geben. Oder Gas zu geben. Das habe ich getan. Ich wollte zeigen, dass es eine falsche Entscheidung war. Ich glaube, das war die richtige Reaktion.“

In den letzten Wochen zeigte sich Max stark verbessert, zweikampfstärker als zuvor und auch mit mehr Zug in der Offensive. Dies gelang ihm nach eigenen Angaben auch dank vieler Extraschichten, die er schob. Damit wollte Max, der sich selbst auch als Führungsspieler sieht, auch vorangehen: „Ich denke, nicht nur durch mein Beispiel, sondern auch von anderen weiß jetzt jeder im Team Bescheid, dass er 100 Prozent geben muss.“ Und obwohl dieses Ziel derzeit noch weit weg scheint, habe er den Traum von der Nationalmannschaft noch lange nicht aufgegeben: „Ich habe immer gesagt, dass es das allergrößte in meiner Karriere war. Es sieht jetzt momentan nicht so aus, als würde ich in der nächsten Zeit dabei sein, aber ich werde alles dafür tun.“ Kurzfristig aber ist klar, dass die Rückkehr in der Kader für den Europapokal – die SGE kann im Winter einen neuen Kader nominieren – das Ziel ist: „Ich werde weiter Gas geben. Europapokalabende hier bei uns im Stadion will man gegen nichts eintauschen.“

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1 Kommentar

  1. Super Einstellung und Entwicklung von Max, auch so offen darüber zu sprechen und einen kleinen Einblick in das Seelenleben eines Profis zu erhalten.

    Es ist schon interessant: er ist u.a. zu uns gekommen, weil PSV auf 4er Kette gewechselt hatte, er sich aber als Schienenspieler sah (war seine eigene Aussage, damals). Das hat nicht ganz so funktioniert (die Aura von Kostic liegt noch schwer über dieser linken Seite).

    Jetzt ist er eher derjenige, der bei unserer 4er Kette hinten bleibt (weil Buta über rechts dynamischer ist). Und das scheint ihm gut zu tun, weil Abläufe klarer sind und er sich stärker auf die Abwehrarbeit konzentrieren kann.

    Freut mich und mit diesen Leistungen trägt er stark zum Erfolg bei (auch wenn er und Buta sich mal besser absprechen sollten, wenn sie die Restverteidigung bilden).

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