Mit der Einwechslung von Hasebe bekamt die Mannschaft deutlich mehr Sicherheit Bild: (IMAGO images / Revierfoto)

In der Bundesliga geht es in den allermeisten Partien eng zu. Als Eintracht Frankfurt kannst du in der Regel gegen jede Mannschaft verlieren, auch gegen Arminia Bielefeld. Ausschlaggebend ist aber vor allem das Wie. Denn die Hessen fiel zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Idee ein, wie es den Gegner zu schlagen gilt. Die Ostwestfalen dagegen fokussierten ihre Stärken und paarten sie mit einer eiskalten Effizienz vor dem Tor. Am Ende kam eine 0:2-Niederlage zu Stande, die dennoch viele Fragezeichen aufwirft.

Dabei entspannten sich die Personalprobleme im Vorfeld der Partie. Kevin Trapp und Filip Kostic konnten nach überstandender Corona-Infektion wieder mitwirken. Zudem rutschte Martin Hinteregger in die Startelf. Diant Ramaj, Makoto Hasebe und Almamy Touré mussten zurück auf die Ersatzbank. Neuzugang Ansgar Knauff stand nicht im Kader für die Partie.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Arminia Bielefeld der vierzehn zensierten Spieler den Wert 3,96. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 410 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels: – Makoto Hasebe: Makoto Hasebe brachte der Eintracht die nötige Ruhe und Struktur. Doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Die Mannschaft konnte dieses Ergebnis am Ende nicht mehr drehen. Letztendlich sicherlich aktuell der deutlich formstärkere Abwehrchef. Ohne ihn wirkt die Mannschaft gehemmt und unsicher.

Kevin Trapp: Vom Gefühl sitzt der erste Schuss des Gegners regelmäßig in den Maschen von Kevin Trapp. So auch gegen Bielefeld. Haltbar, waren sie nicht wirklich und das gilt für beide Treffer. Ansonsten konnte er sich aber auch nicht wirklich auszeichnen.

Djibril Sow: Djibril Sow war im Zentrum der deutlich aktivere Part. Hier und da mit sehenswerten Pässen in die Offensive. Blieb aber immer ungenutzt.

Sebastian Rode: Sebastian Rode schaffte es nicht das Spiel an sich zu reißen. Klar, rannte und dirigierte er wie kein Zweiter. Doch effektiv kam sehr wenig dabei heraus.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka konnte sich vorne so gut wie gar nicht auszeichnend. Seine Kopfballstärke war nicht zu sehen. Hinten war er aber auch immer wieder mit einigen ungewohnten Wacklern zu sehen.

Tuta: Leider sah Tuta bei beiden Toren nicht wirklich gut aus. Viel zu passiv beim 0:1 und auch beim 0:2 hätte er deutlich eher das Duell suchen müssen. Schade, denn seine Entwicklung in den letzten Wochen zeigte immer nach oben. Am Ende des Tages war es ein geschenkter Tag für ihn.

Jesper Lindström: In der Offensive war Jesper Lindström der gefährlichste Adlerträger. Doch es bleibt dabei: Er muss vor dem Tor effizienter werden, wenn er den nächsten Schritt gehen will. Sonst wird man sich immer wieder an vergebene Hochkaräter erinnern.

Filip Kostic: Die Corona-Infektion schien seine Spuren zu hinterlassen. Keim Dampf und keine Präzision. Wirkte etwas gehemmt und wurde von seinen Kollegen nur selten in Szene gesetzt.

Rafael Santos Borré: Auch Rafael Santos Borré war vor dem Tor abermals nicht der Vollstrecker. Während Bielefeld absolut eiskalt vor dem Tor war, fehlte den Hessen Präzision und Fortune.

Ragnar Ache: Ragnar Ache brachte nach seiner Hereinnahme keine Impulse. Teilweise passten die Laufwege nicht, teilweise ließ er sich zu einfach vom Ball trennen und teilweise fehlte ihm auch einfach der Instinkt die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Goncalo Paciencia: Ähnlich sieht es bei Goncalo Paciencia aus. Der Stürmer konnte sich mit seiner Kopfballstärke nicht ins Spiel bringen. Versuchte viel, ihm gelang sehr wenig.

Daichi Kamada: Definitiv kein Gewinn für das Spiel. Der Japaner Daichi Kamada erwischte einen rabenschwarzen Tag und konnte nur selten dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Solche Tage gibt es eben.

Timothy Chandler: Wie immer: Als rechter Flügel ist er nur begrenzt zu gebrauchen. Dafür kommt nach vorne viel zu wenig. Beim 0:1 legte er unfreiwillig mit auf. Und wenn du dann auch noch hinten nicht sattelfest bist, dann wird es dünn.

Martin Hinteregger: Im Grunde genommen sicherlich eines der schlechtesten Spiele, die er je im Trikot der SGE absolvierte. Als Abwehrchef völlig überfordert, teilweise wirkte er mit seinen Gedanken nicht wirklich auf dem Platz zu sein. Am Ende erklärte er sich selbst in den sozialen Netzwerken. Leider auch eine Entwicklung der letzten Wochen. Hasebe ist dort die deutlich sicherer Alternative im Abwehrzentrum

 

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10 Kommentare

  1. Okay, im Durchschnitt besser als „Ausreichend“
    Hat aber nicht „ausgereicht“, um gegen einen Abstiegskandidaten zuhause zu gewinnen oder unentschieden zu spielen, geschweige denn ein Tor zu schießen.

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  2. Ausreichend für Ache, okay.

    Aber ihn wegen eines Kurzeinsatzes auf der ungewohnten Position des rechten Flügels über 16 min. Negatives anzulasten, ich weiß nicht: Laut kicker.de 20 Ballkontakte, 88% Passquote, 80% Zweikampfquote, 3km gelaufen.

    Mal der Vergleich zu Gonzo … dieser ist in 29 min. knapp 4km gelaufen, 50% Passquote, 50% Zweikampfquote bei 14 Ballkontakten, wobei er sich oft hat fallen lassen, um den Ball sogar noch zu holen.

    Sieht jetzt nicht so übel aus mit Ache’s Leistung, würde ich sagen. Er hat sich jedenfalls gut eingebracht ins Spiel….der Wille war da, die Einstellung hat gestimmt 🙂

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  3. @1: Ich tippe darauf, dass Knauff im nächsten Spiel von Anfang an seine Chance bekommt. Der Junge hat jetzt 14 Tage Zeit mit der Mannschaft zu trainieren und sich einzuleben.
    Wenn dem nicht so ist, was hat OG für Möglichkeiten???
    DaCosta, Durm, Touré… da ist keiner besser als Chandler! Die rechte Seite ist echt ein Problem, und das nicht erst seit gestern. Also hoffen wir mal, dass Knauff was drauf hat.

    Nochmal zum Bielefeld-Spiel: Mich hat echt überrascht, dass Hinti von Anfang an gespielt hat. Ich hätte hier lieber Hasebe gebracht, der gegen so einen Gegner das Spiel von hinten aufbauen kann und Geduld bewahrt. Nun gut, OG wird sich dabei was gedacht haben, evtl. den angeschlagenen Hinti so lang als möglich spielen zu lassen und wenn´s nicht mehr geht Hasebe zu bringen. Ging halt nach hinten los, da wir dann schon 0:2 zurücklagen. Machen wir allerdings unsere Chancen vorne rein gewinnen wir 3:2.
    Hätte hätte Fahrradkette, ich weiß, aber so ist Fußball. Forza SGE

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  4. Hmmm, schön für Makoto, schlecht für uns, wenn es ohne einen 38 jährigen zu keiner Stabilität in der Abwehr kommt….!

    Hoffentlich kommt die Mannschaft besser aus dieser Pause, als aus der letzten 😉

    Forza SGE

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  5. Das ist ja auch gut so, mir macht nur die Zeit nach makoto sorgen, denn die wird kommen, auch er ist „nur“ ein Mensch 🙂

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  6. Das Problem ist, dass Hase sicherlich eine gewisse Belastubgssteuerung braucht. Ich sehe auch ein Problem auf der doppel 6. Rode und sow sind sich zu ähnlich. Sow braucht da einen fitten Jakic neben sich. Ich würde so weit gehen, Rode auch mal auf der Libero Position auszuprobieren. Ich glaube das könnte er spielen. NDicka 6er und hinti LIV. Wäre zwar ein Experiment, aber wenn NDicka 6er könnte wäre das bombe!

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  7. @Adlermacht: Ndicka auf der 6 fände ich auch Klasse.
    Die Frage wäre auch, ob eine Viererkette hinten das Problem lösen könnte, also auch ohne Hasebe gut auszusehen…

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  8. „Denn die Hessen fiel zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Idee ein, wie es den Gegner zu schlagen gilt.“

    Haben wir dasselbe Spiel gesehen? Ich habe durchaus 4 bis 5 Ideen gesehen, in Form von hochkarätigen Torchancen. Wenn die nicht reingehen und das Abwehrverhalten nicht passt verliert man ein Spiel.

    Die Kombi Rode/Sow hat auch noch nicht gepasst. War es das erste Spiel mit beiden zusammen? Dann könnte es dran gelegen haben.

    Ich empfehle die Analyse auf https://sgefussballanalyse.wordpress.com/ Da geht es nicht um „Hinti war nicht ganz da“ oder „wir haben schlecht gespielt“, sondern um Laufwege, Positionen und generelles taktisches Verhalten.

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