Ohne Alex Meier zum VfL Wolfsburg – Trainer Schaaf in der Pressekonferenz

Vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am morgigen Samstag (15:30 Uhr) fand heute früh die Pressekonferenz statt. Als die Fragen der Medienkollegen nur zögernd gestellt wurden, flachste Trainer Schaaf, dass er beantragen werde, die Pressekonferenz später als 10 Uhr stattfinden zu lassen. Schaaf war also an diesem Morgen im Presseraum des Waldstadions sichtlich gut gelaunt, aber dennoch sehr konzentriert, was die Aufgabe beim „sehr sehr starken Gegner“ anbelangt. Daher bezeichnete er die Wölfe auch als klaren Favorit: „Man konnte ja sehen, wie diese Mannschaft beim Deutschen Meister in münchen agiert hat, wie selbtbewusst sie aufgetreten ist. Das wird für uns eine sehr schwere Partie.“

Dennoch wird seine Mannschaft nicht ohne Chance nach Wolfsburg reisen. Sie habe unter der Woche sehr konzentriert gearbeitet und sich sehr gut auf die Begegnung vorbereitet. In seinen Augen habe sie einen weiteren Schritt nach vorn gemacht: „Ich nehme wieder viel Positives aus dieser Woche mit und hoffe, dass wir uns wieder steigern können gegenüber der Partie gegen Freiburg. Die Erwartungshaltung, wer die Akzente setzt und das Spiel macht, geht natürlich erst mal in Richtung Wolfsburg. Aber das wäre mir zu einfach, ich möchte auch Akzente setzen und mit meiner Mannschaft etwas erreichen. Wie viel das wird, das wird uns Wolfsburg aufzeigen. Wie stark sie uns bedrängen und bearbeiten. Aber ich hoffe eben auch, dass wir das Selbstbewusstsein und den Mut haben, eigene Aktionen zu fahren.“

Unterstützend für das Selbstbewusstsein sei natürlich der Sieg gegen den SC Freiburg gewesen, welcher sie bestärkt hätte. Nicht dabei sein wird allerdings Alex Meier. Der Mittelfeldmotor klagte zuletzt immer wieder über Kniebeschwerden und musste auch heute das Training frühzeitig beenden. Schaaf habe sich heute morgen noch einmal mit dem Arzt über die Kandidaten unterhalten, hinter denen nach dem gestrigen Training ein Fragezeichen gestanden hätte: „Es sieht so aus, dass Alex Meier nicht dabei sein kann. Er hat wieder Probleme mit dem Knie bekommen. Es ist nichts mit der Patellasehne. Er hat Schwierigkeiten mit seinem Knie und kommt da nicht zur Ruhe. Wir haben gehofft, dass sich das beruhigt.“ Doch nun werde Meier gemeinsam mit dem Arzt über die Woche und Länderspielpause hinaus eine Behandlung besprechen und vereinbaren, kurzfristig aus dem Trainingsprozess herausgenommen, damit „er danach wirklich 100% einsatzfähig ist ohne irgendwelche Verletzungen zu haben.“ Das Trainerteam habe ihn immer wieder normal beansprucht und gefordert, weil Meier nach eigener Aussage beschwerdefrei gewesen sei. „Er hat aber gestern noch mal im Training deutlich aufgezeigt, dass es so nicht geht. Ich habe ihn auch beobachtet und seine Bewegungen waren nicht gut. Insofern müssen wir jetzt diesen Weg gehen und hoffen, dass wir dann damit endgültig durch sind“, so der Trainer.

Ob sich Marc Stendera nach dem Ausfall Meiers Hoffnungen auf einen Platz im Kader machen kann, ließ Schaaf allerdings noch offen. Er lobte den U19-Nationalspieler dahingehend, dass sich dieser zuletzt weiterentwickelt habe, aber noch nicht klar erkennbar ist, ob er schon bei 100% seiner Leistungsfähigkeit sei. „Er hat sich in dieser Woche besser im Training zeigen können, ob das für den Kader schon reicht, werden wir nachher auf dem Platz erleben.“ Ebenfalls offen ließ Schaaf, ob Zambrano morgen in der Startelf stehen werde. Das werde man morgen sehen, schob aber in Bezug auf seine Einwechslung gegen Freiburg noch einmal lobend hinterher: „Carlos war sofort da, als er reingekommen ist und hat seine Sache genauso gut geamcht, wie die anderen auch. Ich bin sehr froh darüber, dass das so funktioniert.“

Gleichfalls sprach Schaaf auch darüber, dass er die Tage gemeinsam mit seinen Trainerkollegen zusammen saß, um über die Möglichkeiten, die im Team und in den einzelnen Spielern stecke, zu philosophieren. Konkrete Ergebnisse wollte er natürlich nicht nennen, sprach aber voller Enthusiasmus, dass in manchen Bereichen bei einigen Spielern noch viel Luft nach oben sei. Vor allen Dingen in puncto Selbstvertrauen oder Ausstrahlung auf dem Platz habe die Mannschaft „noch eine Menge an Potential. Das für selbstverständlich zu nehmen, sich zu beweisen und sich durchzusetzen in einzelnen Aktionen, weil einfach auch die Qualität da ist.“ In der Folge habe dies wiederum positive Auswirkungen, auf Verantwortungsübernahme, doch dann bremste der Trainer seinen Vortrag, der, wie er sagte „noch bis 8 Uhr“ weitergehen könnte, selbst.

Danach gefragt, wie er grundsätzlich an ein Auswärtsspiel heran geht, antwortete er: „Prinzipiell ist es so, dass ich erst mal sehr kontzentreiert auf die eigenen Aufgaben bin, was meine Mannschaft im Stande ist, zu leisten. Welches Niveau haben wir schon erreicht. Was können wir davon abliefern. Das ist für mich immer das Wichtigste. Im zweiten Schritt fliest dann der Gegner mit ein; wo sind die Stärken, was war auffällig beim Gegner, wo müssen wir aufpassen, um defensiv richtig zu stehen.  Wo haben wir in der Offensive die Möglichkeit, Räume für uns zu finden, die unser Spiel erfolgreich prägen können. Dabei muss man natürlich immer berücksichtigen, welches Personal habe ich zur Verfügung und passt in dieses Schema am besten rein.“

Einen Vor- oder Nachteil, dass Sebastian Jung auf seine ehemaligen Kollegen trifft, sieht Schaaf nicht, schließlich passiere es nicht zum ersten Mal, dass Spieler aufeinandertreffen, die während ihrer Karriere schon mal zusammen gespielt haben: „Ich glaube, Sebastian Jung hat hier eine tolle Zeit in Frankfurt gehabt und viele positive Verbindungen. Insofern wird da natürlich auch der eine oder andere Gedanke da sein. Ich glaube aber, dass sich das mehr vor dem Spiel abspielt, wenn es um die Begrüßung geht. Aber wenn man im Spiel ist, dann ist man so konzentriert auf seine Aufgaben, dass das keine Rolle mehr spielt.“