Niels Nkounkou spielt seit dieser Saison für die SGE. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Wie lautet das Sprichwort noch einmal? „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – Der Weg von Eintracht-Linksaußen Niels Nkounkou beweist ganz klar, dass dieses Sprichwort zutrifft. Denn der Franzose verriet in der „Bild“, dass er auch durch seinen Vater zum Fußball kam.

„Mein Vater war Trainer in meiner Heimatstadt Pontoise und hat mich jeden Sonntag mit auf den Platz genommen. Da konnte ich gar nicht anders. Ich wollte immer Fußballer sein, seit ich 5 bin“, so der 22-Jährige. Zwar sei sein Vater nie sein eigener Trainer gewesen, trotzdem ist er noch heute eine seiner wichtigsten Bezugspersonen, wenn es um den Fußball geht: „Seine Meinung ist mir jedenfalls sehr wichtig. Ich rufe ihn nach jedem Spiel an, egal ob Sieg oder Niederlage. Egal, ob ich gut oder schlecht war. Dann analysieren wir das Spiel noch mal zusammen. Aber am Ende ist er einfach mein Vater, und für mich als Profi geht es nicht darum, meinem Vater zu gefallen, sondern meinem Trainer.“

Von Ancelotti zu Toppmöller

Eine weitere wichtige Person in seiner Karriere sei Carlo Ancelotti gewesen. Der Italiener, derzeit Trainer bei Real Madrid, holte den Linksfuß im Jahr 2020 nach England zum FC Everton, als er diesen noch trainierte. „Ich wusste damals seit März, dass Everton Interesse an mir hat, deshalb wollte ich auch den Profi-Vertrag bei Marseille nicht annehmen. Im Juli hat er mich ein paar Mal angerufen, hat mir erklärt, welches System er spielen lassen will und wie er mich darin einsetzen möchte. Und im August haben wir uns das erste Mal persönlich getroffen“, so Nkounkou, der erzählt, dass er hier durchaus Ehrfurcht hatte: „Er ist eine Legende im Fußball. Er hat so viele Titel gewonnen, hat so viele Spieler erfolgreich gemacht, hat junge Talente gefördert. Dass ich unter ihm mein Profi-Debüt geben durfte, war eine unglaubliche Erfahrung. Ich werde ihm nie vergessen, dass er mir die Chance gegeben hat.“

Vor allem in der Defensive habe er einiges von Ancelotti gelernt: „Als ich von Marseille kam, bin ich oft nach vorne gerannt, habe sehr offensiv gespielt und wenig nach hinten gearbeitet. Durch ihn habe ich gelernt, auch defensiv zu denken, da habe ich einen großen Schritt in meiner Entwicklung gemacht.“ Aber auch das Menschliche sei beim heute 64-Jährigen nicht zu kurz gekommen: „Aber er war für mich auch als Mensch sehr wichtig, weil ich gesehen habe, wie er mit uns Spielern umgeht. Dass er alle gleich behandelt. Er hat keine Unterschiede zwischen Talent und Star gemacht, hat nach dem Leistungsprinzip gehandelt. Das hat mich beeindruckt.“

Während Ancelotti also ein Wegbereiter für die Karriere des Abwehrmanns war, ist es derzeit Eintracht-Coach Dino Toppmöller, der Nkounkou voran bringen soll. „Er hilft mir, meinen Entscheidungsprozess auf dem Platz zu verbessern, also dass ich im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffe. Und wir arbeiten an meinem Stellungsspiel. Ich weiß, dass ich noch viel von ihm lernen kann“, erklärt der Linksfuß die bisherige Zusammenarbeit mit Toppmöller. Ein erstes Highlight für Nkounkou gab es bei der SGE bereits nach einigen Tagen, als er kurz nach seinem Wechsel aus St. Etienne zur Eintracht im Spiel gegen Köln eingewechselt wurde und den Treffer zum 1:1-Ausgleich erzielte. Ein Tor, dass er sich seitdem noch öfter angeschaut habe, wie er verriet: „Tore zu schießen, ist immer schön. Aber gleich in meinem ersten Spiel zu treffen, dabei kurz vorher eingewechselt zu werden, dann die Atmosphäre im Stadion, das war schon alles außergewöhnlich. Das hätte ich mir nie träumen lassen. Ich bekomme heute noch ein bisschen Gänsehaut, wenn ich daran denke.“ Das Tor sei zwar nicht das schönste seiner bisherigen Tore gewesen, aber: „Vielleicht eines der bisher wichtigsten in meiner Karriere. Die Zeit davor war nicht leicht für mich. Auch, weil sich der Wechsel nach Frankfurt so gezogen hat. Das macht es noch mal spezieller für mich. Es ist auf jeden Fall ein Tor, das ich wohl auch nie vergessen werde, weil einfach die Gesamtsituation so besonders für mich war.“

Schon bemerkt? SGE4EVER.de braucht eure Unterstützung!
Wir möchten unser Onlinemagazin auf die nächste Stufe heben und bei großem Besucherandrang die langen Ladezeiten oder die „Error 500“-Fehlerseite der Vergangenheit angehören lassen. Dafür benötigen wir die finanzielle Unterstützung von euch, den Leserinnen und Lesern. Deshalb haben wir eine Kampagne gestartet, bei der ihr uns unterstützen und damit einen Beitrag zum Erhalt von SGE4EVER.de leisten könnt. Klicke hier, um weitere Infos zu erhalten und direkt unterstützen zu können.

- Werbung -

Keine Kommentare

- Werbung -